Beratung Bigsby

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Hallo,

bin wild entschlossen, meine GUILD BLUESBIRD mit einem BIGSBY aufzurüsten. Habe schon herausbekommen, dass es wohl ein B7 sein müsste, es gibt aber auch noch B70 und B700.

Kann mir jemand die Unterschiede erklären? Finde da im WWW nicht wirklich was.
 
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Hallo!

Hat deine Bluesbird ein Trapez Tailpiece und keine TOM?

Die Unterschiede zwischen B-7, B-70 und B-700 sind imho lediglich, daß letztere beiden günstigere Lizenzprodukte des amerikanischen Modells B-7 sind und etwas günstiger gefertigt sind (Nylonbuchsen statt Nadellager etc.):
http://www.thegearpage.net/board/archive/index.php/t-695022.html

Ich würde mir ein Bigsby mit Niederdruckrolle dringend ersparen. Der steile Saitenwinkel zur Brücke und die zusätzlichen Reibungspunkte machen es nicht besonders stimmstabil. Da hilft selbst eine Rollerbridge kaum was.

Ich würde ganz klar zu einem kurzen B-3 oder B-30 tendieren. Es müssen keine zusätzlichen Bohrungen auf der Decke gemacht werden (was das B-7 eben erfordert) und es arbeitet dank des flachen Saitenwinkels sehr weich und recht stimmstabil. Bei einer gewölbten Decke geht das. Bei flachen Decken (Les Paul Junior etc.) leider nicht mehr, da dort die Saiten quasi gerade über die Saitenreiter laufen und kaum noch Anpressdruck haben->dünner Ton und bei jedem Anschlag springen die Saiten vom Reiter.

Solltest du allerdings eine TOM haben, würde ich von einem Bigsby komplett Abstand nehmen. Es gibt zwar Adapterplatten für das B-5 auf TOM-Buchen
https://www.thomann.de/de/vibramate.html
aber auch das B-5 ist mit Niederdruckrolle eher problematisch.
In diesem Fall würde ich ganz klar ein LesTrem von Düsenberg in den Ring schmeißen:
http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG073&product=3667C%2F3667G&sid3=0532ab3da250c753fb079f1a32c08559

Sieht toll aus und funktioniert wirklich butterweich und sehr stimmstabil. Tolles Teil!


Gruß,

Oliver
 
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Oh, danke fur die schnelle Antwort.

Ja, die Guild hat Tune-o-matic bridge, stop tailpiece und eine gewölbte Decke. Allerdings geht es mir weniger darum, am Jammerhaken wie wild zu zerren oder 'dive-bombing' zu betreiben als eher mal ein dezentes Vibrato anzubringen. Tatsächlich habe ich auf meiner Strat und einer PRS das Vibrato stillgelegt, weil es mich eher nervte.

Wichtiger scheint mir, dass die Klangfarbe des Instruments etwas an Obertönen gewinnt...ausserdem sieht so'n Bigsby ja auch irgendwie cool aus:)

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Okay....

Also mit einem Bigsby B-7 bist du da nicht gut beraten. Wie oben schon geschrieben, Stimmstabilität suboptimal, zusätzliche Montagelöcher in der Decke, zudem mußt du die Stoptail-Buchsen ziehen (eventuell die Saitenmasse anders verlegen, sollte sie an diese Buchsen und nicht an die TOM Buchsen gehen), Löcher mit Rundholz verschliessen (man sieht es danach trotzdem. Die Hälfte der alten Löcher scheint unter dem B-7 hervor.
Ich verweise dich mal auf einen alten Modifikationsthread von mir. Dort erkennt man recht gut, was ich meine (auch, wenn es dort um ein fast identisches Duesenberg geht):
https://www.musiker-board.de/modifi.../273207-bigsby-auf-les-paul-modifikation.html

Also entweder das kurze B-3 (B-6 ist zu lang für Les Paul Type Gitarren) oder eben das oben verlinkte Duesenberg Les Trem II. ;)
Beide funktionieren auf einer Paula erstaunlich gut, solange es keine Divebombs sein sollen.
Es kommt eher auf deine Bastelfreude an. Das Bigsby benötigt etwas mehr Montagearbeit als das Les Trem. Letzteres ist beim nächsten Saitenwechsel ganz easy mit gewechselt.

BTW: Sollte es ein B-3/B-30/B-300 werden, bestell es in den Staaten. Selbst mit Versand und Einfuhrsteuern ist es noch um Längen günstiger als hier in Deutschland. ;)

Greetz,

Oliver
 
Oh Mann, das hört sich ja gruselig an. Bin dann auf youtube noch hierauf gestossen:

https://www.youtube.com/watch?v=GWyGMfb243Q

Bei dem Typen geht das dank des Vibramate ja ganz easy. Eigentlich müsste ja durch die Montage mit dem VM auch der grosse Winkel der Saiten etwas verkleinert werden. Tendiere jedenfalls dazu, wenn überhaupt, ein Bigsby mit einem VM zu montieren.

Die Gitarre ist ja eigentlich zu schade, um von mir verbastelt oder sonstwie verhunzt zu werden.

Auf alle Fälle vielen Dank für Deine Mühe. :) Falls und wenn es geklappt hat, mach ich dann noch mal Meldung

Solong
 
Hi,

seit neuestem gibts noch eine Alternative zur Ausführung mit Niederdruckrolle, nämlich den "Towner Down Tension Bar":

http://www.allparts.uk.com/products...-tailpiece-anchors-for-use-with-bigsby-nickel

Hier scheint der Andruckwinkel um einiges geringer zu sein, und er lässt sich sogar einstellen. Im Gegensatz zum B7 muss man dafür auch keine Löcher bohren oder ein Vibramate installieren, denn man kann das B3 nehmen, das keine Verschraubung in der Decke benötigt. Die Andruckrolle ist viel schlanker als die integrierte und wird einfach in die frei gewordenen Löcher des Stop Tailpiece montiert. so sieht das auf einer Nightbird aus:

bluesbird2007_edited.jpg
Eine weitere Alternative wäre das bekannte Stetsbar und neuerdings das hier, ebenfalls ohne Schrauben, Bohren oder Fräsen:

http://www.floydrose.com/catalog/tremolos/6:frx-series/frx

Es ist ja nicht gesagt, dass man das mit dem Klemmsattel kombinieren muss, obwohl auch der ohne Veränderung montierbar sein soll. Nach der Angabe "Early 2014" schätze mal, dass es zur Winter-NAMM im Januar oder spätestens zur Musikmesse erhältlich sein wird. Es dürfte jedenfalls die stimmstabilste Lösung sein, auch wenn es dem Hardcore-Traditionalisten optisch vielleicht nicht ganz so schmeckt. Immerhin: nach hinten hin hat es sogar die Andeutung eines Trapez-Tailpieces...

Gruß, bagotrix
 
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Hallo Rockin'Daddy und Bagotrix,

vielen Dank nochmal für die guten Tips: Es ist also das B3 mit Towner down tension bar geworden. Das attraktive Ergebnis ist unten zu sehen. Und wie ich es mir dachte: Die re klingt noch ein wenig knackiger, hat etwas mehr Sustain und mehr Hoehen (und, wie ich finde, den Schick vergangener Jahrzehnte...)


Thanx

Captain0492

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Hey, das siehr sehr geil aus. Und wenn es sich schnell verstimmt, bitte erst den Sattel gründlich bearbeiten und etwas Graphit(Bleistift) öder Öl rein.

Viel Spaß Deiner "neuen" Gitarre

:)
 
Oh ja, ich stehe auch gewaltig auf Bigsby und habe/hatte diverse auf Paulas. Mit Vibramate hatte ich nie Probleme und da ich es eh selten und auch nur dezent einsetze gabs auch nie Schwierigkeiten mit den Stegen. Eine Rollerbridge etc. habe ich nie benutzt.
 
Wo und zu welchem Preis hast du das erstanden?

Hallo Rockin'Daddy und Bagotrix,

vielen Dank nochmal für die guten Tips: Es ist also das B3 mit Towner down tension bar geworden. Das attraktive Ergebnis ist unten zu sehen. Und wie ich es mir dachte: Die re klingt noch ein wenig knackiger, hat etwas mehr Sustain und mehr Hoehen (und, wie ich finde, den Schick vergangener Jahrzehnte...)


Thanx

Captain0492
 
Das B 3 hab ich in USA bestellt - ein Händler hatte es für 89 USD im Angebot. War trotz MWSt und Transport noch etwas billiger als in Deutschland.
Die Down Tension Bar gabs bei ebay (Händler 'archtopbaer').
 
Hi, das sieht doch ma schick aus. Falls du aber Probleme mit Verstimmung an der Bridge haben solltest.... Hab vor Jahren in meine Melody Maker auch n Düsenberg Bigsby mit Niederdruckrolle eingebaut. Hatte recht massive Probleme mit der Stimmung. Was die fast komplett beseitgt hat sind Saitenreiter von Graphtech.
Funktioniert 1.A. Und so sieht das ganze dann aus:
20130603_152039.jpg

Falls sich bei dir nix verstimmt auch gut ;)
 

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