Beratung: Equipment für DI-Spuren auf professioneller Produktion

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Hallo zusammen,

für das nächste Album meiner Band (Stilrichtung: Metal) wollen wir aus Kostengründen die Aufnahmen von Gitarren und Bässen selbst übernehmen und diese dann im Studio maximal reampen oder sogar nur noch mixen/mastern lassen.
Beim 2. Album wurde das im Studio bereits ähnlich gemacht - da ging es über eine Rupert Neve DI-Box in ein Interface (welches weiß ich leider nicht mehr) und wurde später reampt - klang top.

Nun wollen wir die Spuren aber selbst produzieren, da wir Studiozeit sparen müssen. Mir stellt sich nun die Frage:
Welches Equipment ist nötig, um hochwertige, studiotaugliche Aufnahmen von Gitarren & Bass stemmen zu können?
Insbesondere möchte ich nicht, dass die Qualität der finalen Produktion (Preisrahmen voraussichtlich mehrere Tausend €) am Ende unter mangelhaften Spuren leidet.

Was ist schon da?
Aktuell habe ich für den Privatgebrauch nur ein kleines Steinberg UR22 und im Bandraum ein Behringer UMC1820, DI-Box bisher nicht. Beide Gitarristen haben dazu noch einen Kemper-Amp mit diversen Profilen, die uns schon gut gefallen. ich höre derzeit über Mackie CR5 Monitore meinen Sound aus dem Steinberg ab. Damit klingt der Kemper in meinen Ohren auf jeden Fall schonmal nicht scheiße ;-)
Ich gehe aber stark davon aus, dass wir für eine ordentliche Produktion besseres Equipment benötigen, insbesondere eine hochwertige DI-Box.

Daher nun meine Fragen:
  1. Wie viel trägt die Qualität des Audiointerfaces zum Gesamtklang von DI-Spuren bei? Mir wurde mal gesagt, mit einer guten DI-Box wäre das Interface fast schon egal. Stimmt das, oder sollten wir lieber auch etwas Geld für ein besseres Interface in die Hand nehmen?
    1. Was wären denn geeignete Interfaces für so ein Vorhaben? Viele Eingänge brauchen wir ja nicht, im Grunde genügen 1-2...
  2. Brauchen wir zum Aufnehmen der DI-Spuren und zum Reampen zwei einzelne DI-Boxen oder kann man eine Reamping-Box auch ohne Weiteres zum Aufnehmen der Gitarren-DI benutzen? Ansonsten würden wir uns einfach nur eine sehr hochwertige DI-Box besorgen und damit dann alles abbilden...
  3. Benötigen wir überhaupt eine DI-Box oder kann der Kemper das ggf. übernehmen? D.h. Kemper Main Out (XLR Balanced) in den Mic-Eingang vom Interface?

Abschließend noch die Frage, ob mein Verständnis von Gitarren-Reamping korrekt ist: Ich würde so vorgehen wollen:
  1. Gitarre in DI Box, DI-Out in Interface Thru in beliebigen Amp zum Abhören
  2. "Trockene Spuren" aufnehmen
  3. Interface-Out in DI-(Reamping-)Box, von da in den gewünschten Gitarrenamp/Kemper und von dort wieder in den Mic-In des Interface
  4. DI-Spuren abspielen, Amp-Spuren Recorden. Aufgenommene Spur nicht während des Aufnehmens abspielen!
Korrekt oder grobe Fehler drin?

Dankeschön im Voraus an alle, die mir weiterhelfen :)
 
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Hallo,
  1. Gitarre in DI Box, DI-Out in Interface Thru in beliebigen Amp zum Abhören
  2. "Trockene Spuren" aufnehmen
  3. Interface-Out in DI-(Reamping-)Box, von da in den gewünschten Gitarrenamp/Kemper und von dort wieder in den Mic-In des Interface
  4. DI-Spuren abspielen, Amp-Spuren Recorden. Aufgenommene Spur nicht während des Aufnehmens abspielen!
Korrekt oder grobe Fehler drin?
Das passt :great:

Benötigen wir überhaupt eine DI-Box oder kann der Kemper das ggf. übernehmen? D.h. Kemper Main Out (XLR Balanced) in den Mic-Eingang vom Interface?
Da braucht es keine DI-Box.

Brauchen wir zum Aufnehmen der DI-Spuren und zum Reampen zwei einzelne DI-Boxen oder kann man eine Reamping-Box auch ohne Weiteres zum Aufnehmen der Gitarren-DI benutzen?
Wenn es eine passive Re-Amping-Box ist, kann die einfach "umgedreht" werden.

Wie viel trägt die Qualität des Audiointerfaces zum Gesamtklang von DI-Spuren bei?
Schwierig. Ich würde sagen, ab einer gewissen Qualität ist das Interface an sich zu vernachlässigen was die Audioqualität anbelangt. Allerdings sind hier ja ganz viele einzelne Abschnitte zu berücksichtigen. Es geht ein Mal um die A-D-Wandlung und dann ja noch mal eine D-A-Wandlung und eine weitere A-D-Wandlung. Dh, die Gitarrensignale laufen 3 x durch das Interface. Und da kann es sich schon lohnen, auf Qualität zu achten. Zumal ...
möchte ich nicht, dass die Qualität der finalen Produktion (Preisrahmen voraussichtlich mehrere Tausend €) am Ende unter mangelhaften Spuren leidet

Und bei den Kempers bietet sich ja auch die rein digitale Übertragung ins Interface - SPDIF. Das würde ich auch machen in eurem Fall.
Das kann aber das UR22 und auch das Behringer nicht. Da käme zB so etwas in Frage:

Auch eine überschaubare Investition.

Und noch ein Gedanke. Wenn ich ein größeres Projekt starte, wäre mir (!) wichtig, ohne große Vorbereitung der jeweiligen Sessions direkt beginnen zu können. Die Beschränkung auf nur zwei Eingänge würde mich dann etwas nerven. Das muss bei euch ja aber nicht so sein.
 
Ich kann mich nur dem Empfehlung anschließen, die DI Spuren direkt vom Kemper per SPDIF aufzunehmen. So findet in jedem Fall die minimalste klangliche Veränderung statt und man kann zu jeder Zeit sicher sein, dass die Signalkette nicht schon bei der Aufnahme beeinträchtigt wird. Ob man später nun den Kemper für das Reamping nutzt oder einen echten Amp ist dabei ja erstmal egal.
 

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