Blockflötenliteratur - Diskussion (Erfahrungen/Fragen)

  • Ersteller RedLily
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An dieser Stelle möchte ich 2 sich ergänzende, einführende Technikstudien für die Sopran-Blockflöte in barocker Griffweise von Hans-Martin Linde vorstellen (für F-Flöten kann man die Übungen natürlich auch in transponierter Griffweise übernehmen).

Beide Hefte behandeln den gleichen Stoffinhalt, die Schule ist etwas umfangreicher in der Beschreibung und mit Beispielen aus der Literatur; "Die kleine Übung" sind ergänzende technische Kurzübungen. Dabei sind die Übungen didaktisch fortschreitend aufgebaut, vorhergehende Techniken werden im Verlauf immer wieder zur Vertiefung mit eingebaut.

Beide Hefte eignen sich in den Einstieg in technische Übungen auf der Sopranblockflöte insbesondere für barocke Griffweise (barock daher, da es speziell auch um Gabelgriffe und Nebengriffe geht).

http://www.stretta-music.com/search...inde-sopranblockfloeten-schule-nr-351696.html
Hans-Martin Linde (* 1930)

Sopranblockflöten-Schule

für Fortgeschrittene (Lehrmaterial)
Besetzung: Sopranblockflöte

351696_detail.png


Das aktuelle Design der jetzigen Ausgabe ist moderner gestaltet; Erstausgabe stammt aus 1960. im üblichen A4-Notenformat

Aus dem Vorwort:
"Es ist das Ziel der vorliegenden Schule, dem Spieler der Sopranblockflöte, der sich schon eine Grundlage erarbeitet hat, weiterzuhelfen. Dabei wird vorausgesetzt, daß er über eine gewisse Spielfertigkeit verfügt und alle üblichen Griffe kennt. Durch diese Schule sollen seine musikalischen, technischen und stilistischen Kenntnisse erweitert werden..(..)"

Es fängt mit Atemstudien an (Phrasen unterschiedlicher Länge), Intonationsübungen, Verzierungen, Artikulationsübungen, Legato-Nonlegato, Tonleiterübungen, Verzierungen, alternative Griffe und deren Anwendung, Übungen sämtlicher Halbtöne, Finger- und Rhytmusübungen bis hin zu Literaturbeispielen, z.b. das Allegro (2. Satz) der G-Dur Sonate von Pepusch oder Malle Symen von van Eyck.

Im Anhang sind 4 Seiten mit täglichen Übungen mit Tonleiterübungen, pentatonischen ketten, Terzsprüngen, zerlegte Dreiklänge und Septimenketten.



Dazu ergänzend gibt es ein kleines Heftchen im DIN-A5 Querformat:
http://www.stretta-music.com/search...+linde/linde-die-kleine-uebung-nr-351695.html
Hans-Martin Linde (* 1930)

Die kleine Übung


Tägliche Studien für die Sopran Blockflöte

351695_detail.png


Aus dem Vorwort:
"(..) Erst der forgeschrittene Spieler wird zu abstrakten Studien greifen. Darum wurden hier die wichtigsten Spielprobleme der Sopranblockflöte in Form kleiner Spielstücke zusammgefaßt. Die Wahl der Tempi steht dem Spieler frei. Doch ist es in jedem Falle richtig, ein Stück zunächst in langsamen Zeitmaß zu üben. Dabei sind grifftechnisch schwierigere Stellen aus dem Zusammenhan herauszulösen und zu Einzelübungen zu machen. (..)"

Im dem Heft sind ausschließlich ergänzende Technikübungen zu der "Sopranblockflötenschule für Fortgeschrittene", nur mit Kurzhinweisen.

Das Heft sieht zunächst sehr "übersichtlich" aus. Lediglich 31 Seiten (aber zu einem günstigen Preis), das Notenbild eher "luftig", also eher längere Notenwerte (4tel und 8tel, wenig 16tel), damit der Lernende nicht zu einem zu schnellen Tempo verführt wird. Dabei finde ich die Übungen durchaus effektiv.
 
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Hallo,
ich hoffe, dass das hier an der richtigen Stelle ist (ich lese hier schon länger mit, habe aber bisher nichts geschrieben).

Es gibt von Manfredo Zimmermann und Hans Brüderl ein Heft "It's Cool", für Altblockflöte und Gitarre, mit CD (passend zu der Schule "Die Altblockflöte", die hier ja auch schon genannt wurde). Bei Stretta ist es hier zu finden:

655532_detail.png


http://www.stretta-music.com/search/q/zimmermann+cool/zimmermann-bruederl-its-cool-1-nr-655532.html

Die einsehbaren Notenbeispiele zeigen alle (mehr oder weniger) Eigenkompositionen der Autoren, ich weiß nicht, wie "original" die restlichen Stücke sind. Ich habe leider auch nicht in Erfahrung bringen können, ob es einen zweiten Band gibt.

Kennt jemand das Heft und kann da irgendwas zu sagen?

Erik
 
Der ist möglicherweise in Arbeit. Auf dem Deckblatt des Notenheftes ist 2015 als Erscheinungsjahr

Hm, stimmt, danke für den Hinweis. - Auf den Internetseiten des Verlags finde ich leider gar nichts außer einem Katalog von 2012/2013 und der befragte Händler hat mir dazu auch nichts sagen können.

Meine Frage "Kennt jemand das Heft?" bezog sich durchaus auf den ersten, erschienenen Band ... sorry, wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe.
 
Das Defizit bei "cooler" Musik für Altblockflöte und Gitarre war mir ehrlich gesagt nicht bewusst. Mal abgesehen davon, dass man ja aus allen möglichen Songbooks mit Gitarre/Akkorden spielen kann, gibt es auch ein paar Ausgaben für Blockflöte, z.B.

- Celtic Fire von J. Barabasch / A. v. Boven (für Sopranflöte, teilweise auch auf der Altflöte spielbar)
- Baroque Recorder Anthology, Band 1 und 2 (für Sopranflöte, aber viele Stücke auch auf der Altflöte spielbar)
- Die schönsten Popsongs für Altblockflöte (Band 1 bis 8!)

Eine Suche bei Stratta Music fördert über 700 (!) Treffer zu Tage.

Das fand ich noch interessant: Monika Mandelartz, Mignonne, Allons voir für Blockflöte und Harfe (mit Akkordsymbolen für Gitarre):

http://www.stretta-music.com/search...rfe-mit-36-saiten-blockfloeten-nr-636959.html
 
Die Frage nach dem Heft kam daher, dass ausdrücklich eine ausnotierte Stimme für Gitarre gewünscht wurde (wäre nicht für mich, ich habe überhaupt keine Ahnung von Gitarren). Es geht nicht darum, auf etwas "Cooles" oder "Hits" zu schielen.
Dass man grundsätzlich aus jedem Songbook mit Akkordsymbolen spielen kann (wenn es vom Tonumfang passt), ist schon klar.

"Celtic Fire" ist in diesem Thread schon weiter vorne genannt, das ist auch vergriffen. Von den "schönsten Popsongs" gibt es sogar 10 Bände und einen mit Weihnachtsliedern (von der ähnlichen Reihe für die Sopranblockflöte sogar 14+3 Hefte), aber das ist es irgendwie nicht, was ich suche ...
Die "Baroque Recorder Anthology" und "Mignonne…" werde ich mir aber auf alle Fälle mal näher ansehen, danke für die Hinweise. Altblockflöte wäre kein Muss, C-Flöten gehen auch in Ordnung.

Erik
 
Probier mal, da könnte vielleicht noch eins zu bekommen sein.

Guter Tipp, das hätte ich auch vorgeschlagen.

Ich weiß nicht, ob mal jemand versucht hat, beim Verlag nachzufragen - vielleicht ist es ja möglich, eine so genannte Verlagskopie zu bekommen (vielleicht nicht ganz in der schicken Aufmachung).
Wenn es keine Verlagskopie mehr gibt, könnte man sich auch versuchsweise an den Autor, Jens Barabasch, wenden.
 
Ich finde auch, dass Blockflöte und Gitarre klanglich sehr gut zusammen passt - ich bin ja auf beiden Instrumenten zu Hause. Für die Alte Musik dann eher Klassikgitarre mit ihren Spieltechniken, sozusagen eine moderne Laute, also nicht das "Akkord-Geschrammel".

Die Gitarre kann je nach spielerischer Fähigkeit unterschiedlich genutzt werden, angefangen von einfacher Akkordbegleitung, über appergierte Akkorde (also gebrochen, die Westerngitarristen nenne es auch Finger-Picking) bis hin zu Übernahme einer Flötenstimme oder Flötenstimme plus (improvisierten) Bass bis hin zu einem Basso Continuo, also entweder Übernahme nur der Bassnoten (was dann Lesen+Umsetzen des Bassschlüssels bedeutet) bis hin zu Bassstimme + Harmonik (schwer - eher Fach im Studium).

Ich habe zuletzt auch mal van Eyck auf der Gitarre gespielt, als F-Dur Fingerübung - die einstimmigen Fernando Sor Studien (z.B. die c-Moll Studie, op60/4) klingen auch nicht so viel anders.

Hier hatte ich schon einmal frei Noten für Flöte und Gitarre ausgebuddelt: https://www.musiker-board.de/threads/blockflötenliteratur-diskussion-erfahrungen-fragen.611115/page-3#post-7758904
http://www.justclassicalguitar.com/vpmusicmedia/chamber/Bedard-Folies.pdf


Die Frage nach dem Heft kam daher, dass ausdrücklich eine ausnotierte Stimme für Gitarre gewünscht wurde (wäre nicht für mich, ich habe überhaupt keine Ahnung von Gitarren). Es geht nicht darum, auf etwas "Cooles" oder "Hits" zu schielen.
Dass man grundsätzlich aus jedem Songbook mit Akkordsymbolen spielen kann (wenn es vom Tonumfang passt), ist schon klar.
Als ich mir bei Stretta die Notenbeispiele für die Gitarre anschaute, dachte ich mir schon, dass es auf die ausnotierte Stimme geht, die dann auch noch spielbar (!) bleibt; denn im Grunde sind es Begleit-Standardtechniken. Bei Duetten kommte es ja darauf an, dass beide Spielpartner im spielbaren Bereich bleiben (ich meine nicht die nur die Lage, sondern auch technische Fähigkeiten).

Da könnte man dann auch bei Noten für 2 Gitarren schauen, wo nur 1 Gitarre die Melodie spielt und die 2. Gitarre die Begleitung; solche Sätze findet man auch schon in den klassischen Gitarrenschulen (z.B. von Teuchert).

Eines meiner Lieblingsnoten ist Carolan's Dream (Blockflötenliteratur - Diskussion (Erfahrungen/Fragen), unten) - Sopranflöte mit Akkorden und ausnotierter Cembalo/Klavier/Keyboard plus CD. Daraus habe ich auch schonmal mit meinem damaligen Gitarrenlehrer gespielt, der die Klavierstimme dann als Grundlage zu einer ausgefeilteren Begleitung nutzte.

Aus dem Heft versuche ich auf Gitarre solo dann auch mal eine zwei- oder mehrstimmige Improvisation; gerade Stücke in A Dorisch (also Paralleltonart zu G-Dur mit 1#) mit vielen Akkorden in a-moll und e-moll eignen sich für das Spiel von Melodie mit leeren Bässen (also Leersaiten).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergänzung:

..und man könnte ja auch mit Noten für 2 Flöten experimentieren.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...und da fällt mir gerade auch ein, dass Anton Höger bei IMSLP immer wieder Transkriptionen für 2 oder mehr Gitarren einstellt, wobei oft 1 Gitarre auch nur den Melodiepart hat, wäre also auch geeignet.
(siehe auch http://klassikgitarre-forum.de/viewforum.php?f=51&sid=7fa5b9ec623a062b7dea10f9bea0be1b)
 
Grund: missverständliche Formulierung geändert
Zuletzt bearbeitet:
Es müssen auch nicht immer Noten für Blockflöte sein. In der Bibliothek hab ich folgendes Notenheft für 1-2 Oboen gefunden; nachdem ich das Heft nun ein paar Tage bei mir habe, gefällt es mir immer mehr:

http://www.stretta-music.com/search/q/+ZM+32430/notenbuechlein-fuer-1-2-oboistinnen-nr-174610.html

Notenbüchlein für 1-2 OboistInnen

Besetzung: OB (1-2)
Herausgeber: Kruse W.
Hersteller / Verlag:Zimmermann
Editions-Nr.: ZM 32430
Erscheinungsdatum: 2002
174610_detail.png


Schwierigkeitsgrad schätze ich überwiegend auf 3 (mittel) ein.

Die Noten sind durchgängig 2-stimmig gesetzt; im Inhaltsverzeichnis findet man die Tonart und den Tonumfang der einzelnen Stimmen.

So finden sich Melodien wieder, die jeder Klavieranfänger kennt: Menuette aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena, Sonatinen von Mozart, Clementi oder Beethoven; aber auch meine persönlichen Highlights: "Wachet auf ruft uns die Stimme" aus der J.S. Bach Kantate (BWV 140), da allerdings nur mit dem Cantus Firmus als 2. Stimme, und einige Tänze aus J.S. Bachs Orchstersuite Nr. 1 (C-Dur BWV 1066) und Händels "Feuerwerksmusik" und "Wassermusik". Soweit ich das beurteilen konnte, ist der 2stimmige Satz recht gut.

Im nächsten Unterricht werde ich "zum Aufwärmen" mal ein paar Sätze mit meiner Lehrerin spielen.
 
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Ich bin über die Spielbücher für Sopran von dem leider im Februar verstorbenen Prof. Gerhard Braun gestolpert, ein Mix der Epochen und in 3 untschiedlichen Schwierigkeitsgraden, wobei das 2. derzeit vergriffen ist - Nachdruck Termin ist unbekannt:

http://www.stretta-music.com/search...es-spielbuch-1-die-blockfloete-nr-177174.html

Braun Gerhard + Fischer Johannes

Spielbuch 1 (die Blockflöte)

Spielstücke für Sopranblockflöte solo vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Besetzung: Sopranblockflöte

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Ein preiswertes Heft mit technischen Etüden für die Sopranflöte gibt es von dem Tschechen Jan Nykl, technisch anspruchsvoll; erschienen bei Bärenreiter Prag:
http://www.stretta-music.com/search/q/jan+nykl/jan-35-etueden-fuer-sopranblocfloete-nr-147978.html

Nykl, Jan

35 Etüden für Sopranblocflöte

für Sopranblockflöte

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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nett ist auch die Sonate op 1 / 10 von William Babell, die ich z.Zt. im Unterricht neu übe:

http://www.stretta-music.com/search/q/william+babell/babell-sonate-f-dur-op-110-nr-261466.html

William Babell (ca. 1689 – 1723)

Sonate F-Dur Op 1/10

Besetzung: Sopranblockflöte, Basso continuo

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Vom Tonumfang lässt sich die Sonate auch auf einer Altflöte spielen, da der tiefste Ton f' nicht unterschritten wird.


Bei IMSLP gibt es auch freie Noten, das Buch 1 enthält 12 Sonaten; die o.g. Sonate 10 (römisch X) ist dort allerdings einen Ton tiefer in Es-Dur gesetzt - auf dem Notencover oben steht ja auch "nach op 1/10":

http://imslp.org/wiki/12_Solos,_Book_1_(Babell,_William)

aus Wiki:
"His slow movements are thought to show valuable insight into early 18th-century practices of ornamentation and extemporization."
 
Zuletzt bearbeitet:
Kennt jemand ein Flötennotenbuch mit bretonischen Liedern? Vermutlich sind sie ein wenig wie irische Stücke zu spielen, oder?
 
Beim Verlag der Spielleute gibt es mehrere Hefte mit bretonischen Tänzen, auch mit Erklärungen dazu. Sind mit der Suchfunktion z.B. bei Stretta zu finden.
 
Danke. Ich habe nur ein Buch gefunden, wo auch Tanzanleitungen und eine CD dabei sind. Leider konnte ich nirgendswo in das Buch reingucken, um zu schauen, ob ich auch mit den Noten klar komme. Vielleicht finde ich ja noch was.
 
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Danke schön. Der 2. Link funktioniert in soweit gut, dass ich auch Noten finde, ohne französisch können zu müssen. Bei dem 1. bekomme ich irgendwie ne Fehlermeldung, aber...der 2. geht ja.
So ein paar kleine, lustige, beschwingte, leicht zu lernende/ spielende Lieder,...finde ich halt gut.
 

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