Leutz, ´ne kurze Anmerkung dürfte wieder mal notwendig sein, bevor sich irgendjemand bei der nächsten Blues-Session blamiert:
Es gibt zwei Hauptschemata für den Blues, einmal der "Slow Change Blues" (kann auch schnell gespielt werden, siehe z.B. Chuck Berry "Johnny B. Goode" und "Roll over Beethoven"), den allerdings die wenigsten kennen:
I7 ⎮I7 ⎮ I7 ⎮I7 ⎮IV7 ⎮IV7⎮ I7 ⎮I7 ⎮V7 ⎮V7 ⎮I7 ⎮I7 ⎮
Wichtig ist dabei, das kein Turnaround vorkommt.
Beim Quick-Change-Blues sieht die Sache etwas anders aus, wieder zwölf Takte:
I7 ⎮IV7 ⎮I7 ⎮I7 ⎮IV7 ⎮IV7 ⎮I7 ⎮I7 ⎮V7 ⎮IV7 ⎮I7 ⎮V7 ⎮
Hierzulande hat es sich irgendwie eingebürgert, als Standard ein Bluesschema zu spielen, das in etwa dem Quick-Change entspricht. Nur wird der Wechsel im zweiten Takt auf die IV. weggelassen.
Wenn jemand jetzt bei einer Session etwas anderes spielt, könnte es sehr leicht passieren, daß der Verdacht aufkommt, daß er das Bluesschema nicht kennt. Und das könnte peinlich werden.
Wenn das ein John Lee Hooker tut, ist das eine andere Kiste, weil der über jeden Verdacht (in dieser Beziehung) erhaben war. Für T-Bone Walker und ein paar andere Bluesleute ist auch überliefert, daß sie ihre Akkordwechsel da gemacht haben, wo es ihnen gerade gefiel. Für uns Normalos gilt das aber eigentlich nicht.
Und weil ich gerade dabei bin, die so gerne gespielte Begleitung für den Blues ist kein Blues, sondern ein Boogie, der im Blues-Schema gespielt wird. Für den Blues gibt es keine Regel, wie dieser zu begleiten ist, genauer gesagt ist alles erlaubt, was gefällt (solange man im Schema bleibt) und möglichst mit einer ternären Rhythmik arbeitet (Herzschlag ist der Takt).
Wer noch ein paar Anmerkungen zu der Thematik (und auch ein paar Videos, wie man es auch machen könnte, sehen will) sollte mal den folgendem Link nutzen:
http://www.karl-jürgen--klimke.de/Der Blues.html
Ansonsten - für heute: over and out!