Brot- und Butter-Vergleich 4 aktuelle Synths

  • Ersteller defrigge
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Kurzweil war in den meisten Disziplinen sehr authentisch bis auf die Verzerrung der Orgel. Das war vom Klangeindruck bloß ein simples Clipping-Distortion. An der Stelle (Orgel) hat mit der KRONOS am besten gefallen. Yamaha macht alles eher weich und unauffällig gefällig. Den Nord fand ich im Allgemeinen im Vergleich gar nicht so gut und den Artis in den meisten Fällen (bis auf die verzerrte Orgel) besser. Der Kronos klang im Vergleich immer etwas dunkler, aber meist auch ziemlich bodenständig und authentisch. Von der Durchsetzbarkeit her würde ich den Kurweil an erster Stelle sehen. Der Kronos ist zurückhaltender aber mit Charakter. Yamaha drängt sich nicht auf und glänzt so richtig in keiner Disziplin. Nord wäre klanglich schon eher mit KRONOS zu vergleichen, fällt aber im Vergleich doch ab.
 
Ein gut gemachtes Video, aber letztlich nicht wirklich aussagekräftig, denn alleine beim Kronos gibt es zig verschiedene Klangvarianten. Kurzweil Sounds sind seit Jahren bekannt für gute Qualität, allerdings auch dafür dass diese aber nicht weiter modernisiert werden. Der Nord schneidet hier für meine (!) Ohren mies ab, aber ich wette der klingt, wenn man einen anderen Sound wählt tausendmal besser, der wird nicht umsonst so beliebt sein ;-) Der Yamaha klingt wie ein Yamaha eben klingt: Gefällig, aber sehr gut. In den Standarddisziplinen Piano und Orgeln sind Geräte in dieser Kategorie alle sehr gut. Für mich stellt sich heute eher die Frage nach der Vielseitigkeit der Geräte - wer orgeln oder Klavier spielen will auf der Bühne wird sich doch hoffentlich deswegen keine neue Workstation mehr kaufen müssen? Defizite haben alle diese Geräte, nämlich in den Bereich Bläser-Sektion und oftmals auch im Bereich Synthesizer (mal abgesehen von KORG, der hier enormes Potential hat/nichts gegen die anderen die haben auch gute Synthesizersounds Kurzweil sowieso).

Letztlich wie immer: Geschmackssache

Mein Favorit war eh nicht dabei = Ein neuer Fantom mit ALLEN Sounds des Integra und dem Bedienkonzept des Fantom G. Und bitte keine 32 Kilo mehr schwer ;-)
 
Ich glaube, der Vergleich wird keinem der Geräte gerecht.
Mal abgesehen davon, daß sich Sounds im Mix anders verhalten als Solo gespielt:

Die Instrumente sind allesamt zu komplex und vielfältig, als das man sie in so einem allgemein-Rundumschlag abbilden könnte. Das konnte man vielleicht vor 20 Jahren noch, als es nur 1 oder 2 Samples für eine Kategorie gab. (das M1-Piano, das JV-Piano...).

Was soll mir aber ein Vergleich von jeweils einem Pianosound sagen, wenn im Kronos 4 große Samplesets zur Verfügung stehen? Und im Nord gleich 16, und zwar sehr unterschiedliche?
Warum wird bei den Orgeln nicht darauf geachtet, daß sie halbwegs ähnlich registriert sind?
E-Pianos variieren schon im Original je nach Setup stark, und das bildet sich in den Samples bzw. Modellen der Kandidaten ab - mal mit mit mehr oder weniger Bell, mal mittiger und aggressiver, mal schmeichelnder.
Auch bei den Streichern gibt es (vermutlich bei jedem der Geräte, definitiv jedoch in der Nord-Library) unzählige Varianten.


Jeweils eine Stichprobe rauszugreifen ist Schmarrn. Das sagt eher wenig über die Kandidaten aus, es sein denn es gibt nur diese eine Variante.
Der Vergleich von 4 Geräten ist ja interessant, aber ich finde:
Wenn schon, dann sollte man sich einen einzelnen Aspekt rausgreifen und dafür genauer drauf eingehen. Z.B.: was für "warme" Pianos gibt es jeweils? Wie klingt eines für klassische Musik, welche Auswahl hat man für einen rockigen Ton?
Wie klingt ein Dyno-Rhodes, wie klingt ein trockenes ohne viel Geklingel?
Auch bei Streichern und Bläsern: da gibt es ja ganz unterschiedliche Ensembles und Spieltechniken, die alle ihre Begründung haben. Was bringt es, ein flächiges Streicherpad mit einem aggressiveren Sample mit merkwürdig abgehackt eingestellter Hüllkurve (Nord!) zu vergleichen?
 
Meldet sich hier wieder der "Spießer 0815" Verein zu Worte?
Im Video wird doch am Anfang extra gesagt, dass das nur eine Kostprobe ist und man selbst die Geräte testen sollte.

Ich finde das Video gut. Die Drum Beispiele interessieren mich zwar weniger, aber hey, da macht sich einer die Mühe und spielt abwechselnd die Keys an und das noch in einer gute (Audio) Qualität
 
@Boogie_Blaster:

Der Vergleich ist doch sowieso für Preset-User, die jeweils zu dem erstbesten Preset greifen. :p

  • Mit dem Nord könnte ich z.B. nichts anfangen, weil man Sample-Mappings nicht direkt am Gerät erstellen / bearbeiten kann.
  • Mit dem Kronos nicht, weil man im Multimode die Sounds nicht editieren kann.
  • Mit diesem Kurzweil nicht, weil man nicht mal eigene Samples reinladen kann.
  • Mit dem Motif könnte ich schon eher was anfangen, wäre ich vom MOX nicht so enttäuscht worden.
Meine Hardware-Workstation ist momentan MPC5000:

  • Man kann Sample-Mappings direkt am Gerät erstellen / bearbeiten.
  • Man kann Programs im Multimode erstellen / editieren.
  • Man kann eigene Samples reinladen.
  • Sound ist besser als im MOX.
:hat:

Aber nix für Preset-User! :p
 
Kurzweil war in den meisten Disziplinen sehr authentisch bis auf die Verzerrung der Orgel. Das war vom Klangeindruck bloß ein simples Clipping-Distortion. An der Stelle (Orgel) hat mit der KRONOS am besten gefallen. Yamaha macht alles eher weich und unauffällig gefällig. Den Nord fand ich im Allgemeinen im Vergleich gar nicht so gut und den Artis in den meisten Fällen (bis auf die verzerrte Orgel) besser. Der Kronos klang im Vergleich immer etwas dunkler, aber meist auch ziemlich bodenständig und authentisch. Von der Durchsetzbarkeit her würde ich den Kurweil an erster Stelle sehen. Der Kronos ist zurückhaltender aber mit Charakter. Yamaha drängt sich nicht auf und glänzt so richtig in keiner Disziplin. Nord wäre klanglich schon eher mit KRONOS zu vergleichen, fällt aber im Vergleich doch ab.

Sehe es ähnlich, und würde sogar sagen, dass der Nord enttäuschend abfällt.
Überraschend gut klingt hier im Quattro der Kurzweil - hätte es so nicht erwartet.
Eventuell könnte man hier noch den brandneuen Roland FA-08 hinzunehmen, sobald das Gerät verfügbar ist. Roland hat wohl seine Hausaufgaben gemacht.
 
Bei ROLAND würde ich bis zur Musikmesse warten. Der FA ist meiner Ansicht nach die Antwort auf den MoXF - spannend ist die Frage: Wird es einen neuen Fantom geben mit ALLEN Sounds des Integra und den teilweise recht coolen Funktionen des Jupiter 80. Das wäre dann das Vergleichsgerät zum Kronos / XF-8
Ich hoffe ohnehin schwer, dass BITTE BITTE Yamaha und ROLAND endlich nachziehen in Sachen Workstationmodernisierung. Ist ja kein Hexenwerk - KORG hat auch bloß sein bisheriges Know How in eine Kiste gepackt und moderne Technik eingebaut - und ist die Kiste ist geil. Das können die anderen auch und das Soundarsenal bei ROLAND und Yamaha ist mächtig!
 
Ich glaube schon, dass Roland und Yamaha eine Kiste mit allen aktuellen plus einigen Vintage-Sounds und -Engines bauen könnten. Ich glaube aber nicht, dass sie das tun.
Der Kronos ist allerdings viel mehr als nur die Zusammenstellung einiger Klangquellen: das Gesamtkonzept aus Oasys-Zeiten ist sämtlichen Konkurrenten m.E immer noch um einige Entwicklungszeit voraus, was die Komplexität und Vielseitigkeit des OS mit der Integration der verschiedenen Funktionen betrifft. Zeit, die die Konkurrenten vielleicht gar nichtz investieren wollen, weil sie eher auf eine Software-Zeit nach den Workstaitions setzen.

Yamaha hat ein Management, dass anscheinend auf reine Produkpflege der bestehenden Workstation aus ist - und auf konservative Weise innovationsunwillig.
Und Roland wird seit einigen Jahren von Managern geführt, deren Kompetenz für musikertaugliche Keyboards sich angesichts der vielen Riesen-Klöpse, die sie regelmäßig mitverbauen, ernsthaft bezweifeln lässt.
Was sollte sich an beidem bis zur Musikmesse ändern?

Ich bezweifle allerdings, dass es in den nächsten Jahren schon eine "Nach-Workstations-Zeit" geben wird.
Die meisten Musiker, die ich kenne, wertschätzen eine integrierte Basis-Lösung (mit Ergänzungen) mehr als ein bloßes Sammelsurium an Hard- und Software, auch wenn sich das nach und nach besser organisieren lässt. Ich denke, die Entwicklung wird von beiden Seiten her (Hardware-Synths und Software) auf eine gemeinsame Mitte zulaufen: eine integrierte Lösung mit einem gut zugänglichen Hauptinstrument oder entsprechender Controller-Schnittstelle im Mittelpunkt. Eine Workstation sieht dann nur anders aus als jetzt, aber es bleibt ein (Hardware-) Punkt im Raum, an dem die (Software-)Fäden sinnvoll integriert zusammenlaufen, egal ob Software mit großem, integriertem Controller-Interface oder physische Kiste vollgepackt mit Software.

Der Test oben ist übrigens völlig harmlos und nützlich und soll offensichtlich nur ein paar grundlegende Anregungen und Eindrücke vermitteln. Das hat er prima gemacht, besser als viele andere Tests dieser Art, die viel wilder vergleichen. Ich finde, er hat deutlich gezeigt, dass man alle genannten Instrumente gut verwenden kann und dann der eigene Eindruck beim eigenen Testen entscheiden muss.

Für meinen Geschmack habe ich den Kronos für Klavier, EP und Orgel vorgezogen, die Standard-Streicher fand ich vom Kurzweil (wie traditionell) ganz gut, die Drums gefielen mir am besten von Yamaha, und die bei allen nicht umwerfenden Bläser lustigerweise in diesem Test am besten von Clavia. Mir ist aber natürlich klar, dass hier jede/r eine eigene Liste hat. :)
 
Ich würde (da ist natürlich zu einem guten Teil der Wunsch der Vater des Gedanken :)) eine Firma wie Yamaha diesbezüglich nicht unterschätzen. Immerhin haben sie das Konzept unterschiedlicher Klangerzeugungen in einem Gerät mittels der PlugIn-Boards noch vor dem Oasis begonnen. Der Nachteil war hier einfach, dass es keine konsistente Bedieneroberfläche gab, unter der alle PlugIns über die Hardware bedient werden konnten. Das war und ist Murks, aber wahrscheinlich den technischen Möglichkeiten zum Erscheinungszeitpunkt geschuldet. Zumindest das PLG150AN und DX sind für mich nach wie vor konkurrenzfähig, was die Soundmöglichkeiten angeht, und es gibt in der Yamaha-Historie einen Fundus von hervorragenden Klangerzeugern, die für ein integriertes Board genutzt werden könnten. Warten wir es ab - ich könnte mir schon vorstellen, dass da noch einiges kommt. Klar ist schon, dass Korg hier einen Entwicklungsvorsprung durch den Oasis hat - den meisten war er aber trotzdem zu teuer. Aber gelernt haben sie hier mit Sicherheit viel, was die Integration angeht.

Ich gehe auch davon aus, dass Software über ein fragiles Notebook keine professionelle Dauerlösung sein wird - der Pflegeaufwand (gerade auch bei Software- und/oder Treiberproblemen) ist viel zu groß für die breite Masse an Usern - von mangelndem Hintergrundwissen mal ganz abgesehen. Ich denke nicht, dass die meisten Musiker auch Software- und Computerspezialisten sind oder sein wollen.

Und der Aufwand für die Soundoptimierung kommt in vielen Fällen ja noch hinzu, was wahrscheinlich bei Softwareusern mit großer stilistischer Bandbreite dazu führt, dass hier überhaupt kein Aufwand mehr betrieben werden kann - schließlich will man ja noch irgendwann mal spielen...
 
Naja,

ob Korg wirklich aus dem Oasys gelernt hat sei mal dahingestellt. Die Sachen die mich dort gestört haben, stören mich beim Kronos immer noch. Entwickelt wurde da jetzt nicht mehr so unglaublich viel würde ich mal behaupten.
Aber im Moment ist es wirklich das Komplettpaket, was es auch macht.
 
Immerhin haben sie das Konzept unterschiedlicher Klangerzeugungen in einem Gerät mittels der PlugIn-Boards noch vor dem Oasis begonnen.
Das stimmt so nicht, denn:

Im OASYS war es NICHT mittels der PlugIn-Boards gelöst,
PCM + DX gab es bereits im SY99 (1991) OHNE PlugIn-Boards,
und in EX5/7/5R (1998) waren es mehrere Klangerzeugsverfahren auch noch OHNE PlugIn-Boards.

Erst dann kam die Geschichte mit PlugIn-Boards. Ab 1999, glaube ich.

Danach war es "lustig": 2003 erscheint der MOTIF ES noch mit PlugIn-Boards. 2005 erscheint der OASYS mit mehreren Klangerzeugsverfahren. Währenddessen läuft wahrscheinlich bereits die Entwicklung des MOTIF XS, wo weitere Klangerzeugsverfahren wieder rausgeflogen sind. 2007 erscheint der MOTIF XS ohne PlugIn-Boards und ohne weitere Klangerzeugsverfahren. :twisted: Der OASYS war aber viel teurer. 2010 erscheint der MOTIF XF, wieder ohne PlugIn-Boards, aber mit Flash-Option. 2011 erscheint der KRONOS wieder mit mehreren Klangerzeugsverfahren wie OASYS, aber viel günstiger als OASYS. :p
 
Das stimmt so nicht, denn:

Im OASYS war es NICHT mittels der PlugIn-Boards gelöst...

Ja, das weiß ich natürlich auch, dass es dort keine Boards waren - ich meinte einfach das Prinzip mit mehreren unabhängigen Klangerzeugern in einem Gerät...
...und das ich es mir wünschen würde, dass Yamaha da etwas bringt :redface:
 
Ja, das weiß ich natürlich auch, dass es dort keine Boards waren
Das war auch nicht der Schwerpunkt meines Einwandes. ;)

ich meinte einfach das Prinzip mit mehreren unabhängigen Klangerzeugern in einem Gerät...
...und das ich es mir wünschen würde, dass Yamaha da etwas bringt :redface:
Ja, Yamaha-Workstations ohne DX- und AN-Engines darf es einfach nicht geben! :)
Bei der Entwicklung des Motif XS wollte man offensichtlich Kosten einsparen, und der XF war halt die Weiterentwicklung des XS. ;)
 
Danach war es "lustig": 2003 erscheint der MOTIF ES noch mit PlugIn-Boards. 2005 erscheint der OASYS mit mehreren Klangerzeugsverfahren. Währenddessen läuft wahrscheinlich bereits die Entwicklung des MOTIF XS, wo weitere Klangerzeugsverfahren wieder rausgeflogen sind. 2007 erscheint der MOTIF XS ohne PlugIn-Boards und ohne weitere Klangerzeugsverfahren. :twisted: Der OASYS war aber viel teurer. 2010 erscheint der MOTIF XF, wieder ohne PlugIn-Boards, aber mit Flash-Option. 2011 erscheint der KRONOS wieder mit mehreren Klangerzeugsverfahren wie OASYS, aber viel günstiger als OASYS. :p
Zwischenzeitlich kam dann ja auch noch die Alesis Fusion raus, die auch weder mit Hardware- noch mit Software-Plugins arbeitete, sondern die vier (!) Syntheseverfahren auf Oszillatorebene wählbar machte mit nachgeschaltetem Ion/Micron-Filter, allerdings nur einem davon. Hätte Alesis damals keine bugverseuchte Gurke abgeliefert, und hätte die KEYBOARDS das Ding nicht mit fliegenden Fahnen verrissen ob der vielen Bugs (das war wohl das einzige Mal in der Geschichte der KEYBOARDS, daß die eine Workstation verrissen haben), dann hätten die Japaner ein ernsthaftes Problem gehabt - spätestens mit Erscheinen der Hollow-Sun- und Klaus-Schulze-Sounds. Statt dessen ging sogar der Abverkauf zu dreistelligen Preisen nur schleppend voran, weil sich nur langsam rumsprach, was die Fusion eigentlich für eine mächtige EWS ist.


Martman
 

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