Bundstäbchen zu hoch?

  • Ersteller Dr.Clown
  • Erstellt am
Ich habe mal kurz einen Test bei meiner Lakewood M32CP gemacht.
Und zwar habe ich die E-Bass-Seite bei jedem Bund gegriffen (nicht zu stark) und beim nächst höheren Bundstäbchen zwischen Saite und Bundstäbchen ein 0,46 mm Plektrum geschoben.
Bei den Bünden 2 - 10(12) passte das plektrum genau rein ohne die Saite merklich zu heben bzw. war auch kein merkliches Spiel mehr vorhanden. Ab dem 10. - 12. Bund wurde es minimal enger.

Also ich würde es so zusammenfassen: Abstand Bünde 2 - 7: 0,48 -0,46 mm; Bünde 8 - 12: 0,45 - 0,44 mm und Bünde 12 - 20: 0,44 - 0,40 mm.

Bei der hohen E-Saite wurde es mit einem 0,38 mm Plektrum ab dem 5.Bundstäbchen minimal enger und ab dem 12. Bund schon deutlich enger.
Also da würde ich sagen: Bünde 2-5: 0,39-0,38 mm und Bünde 6-20: 0,37 - 0,30 mm.

Möglicherweise liegt das Problem ja wirklich (wie es der Threadtitel sagt) an einzelnen fehlerhaften Bundstäbchen (Fertigungsfehler der Bunddrähte bzw. zu hohe Toleranzen beim Bunddrahthersteller) oder fehlerhafte Montage der Bunddrähte (z.B. Unreinheiten die das vollständige einschlagen der Bundstäbchen verhindern.
Speziell bei der hohen E-Saite in den höheren Bünden kann sich eine Abweichung von 0,1 - 0,2 mm schon sehr negativ auswirken.
 
Hi Richelle

hab deinen Tip gerade ausprobiert, allerdings hab ich ein Stück normales 80gr Papier
1x gefaltet also doppelt nehmen müssen da ich nur Pleks bis 0,6 da habe. Bei meinem Referenz-Arbeitstier hats gepasst.

Beim Problemkind ging ab. dem 12. - 15. Bund das Papier nur EINFACH aber mit Hängen und Würgen
sowohl bei der E- und fast garnicht bei der e-Saite zwischen Saite und Bundstab und ab 16.
wieder doppelt.
Was nun?

*flo*
 
Überaschendes Ergebnis.
Da 15 Blatt 80gr Papier in etwa 2 mm ergeben wäre das ein Abstand von etwa 0,13 mm oder darunter - das finde ich sehr wenig. Das bedeutet entweder das Dein Halsradius nicht gleichmäßig ist bzw. durch die Konstruktion bedingt Dein Hals (im Bereich zwischen 12. und 15. Bund erfolgt ja die Befestigung am Korpus durch Verschraubung oder Dovetail-Verbindung) in diesem Bereich zu starr ist und dies bei der Herstellung der Hals-Korpusverbindung der Gitarre nicht berücksichtigt wurde.

Die Verlängerung der Griffbrettebene sollte immer unter dem Steg und über der Gitarrendecke liegen. Das nennt man Halswinkel. Und der kann von Haus aus schlecht ausgeführt sein oder er ändert sich mit der Zeit. Wobei die Änderung durch die Saitenzugkräfte eher in Richtung größere Saitenabstände passiert.

Interressant wäre auch ob eventuell ein Spalt (wieder Papiertest) zwischen Halsfuß und Korpus vorhanden ist. (Das würde auf eine Veränderung der Hals-Korpusbefestigung hindeuten). - würde aber wiederum die Saitenabstände im Bereich von 12. - 15. Bund vergrößern statt verkleinern.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Gitarrenbaumeister dieses Problem beheben kann in dem er das Griffbrett in diesem Bereich ein wenig abschleift und neue Bünde einsetzt oder er richtet überhaupt das gesamte Griffbrett ab und macht eine gesamte Neubundierung.
Oder er löst die Hals-Korpus-Verbindung und stellt sie optimal neu ein (wobei ich fast glaube das dies die beste Reparatur wäre).

Hier gibt es eine Beschreibung der Kontrolle des Halswinkels und eventuell Lösungsmöglichkeiten (habe den Bericht nicht durchgelesen):
http://www.frets.com/FRETSPages/Musician/Guitar/Setup/NeckAngle/neckangle.html
 
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Gitarrenbaumeister dieses Problem beheben kann in dem er das Griffbrett in diesem Bereich ein wenig abschleift und neue Bünde einsetzt oder er richtet überhaupt das gesamte Griffbrett ab und macht eine gesamte Neubundierung.
Oder er löst die Hals-Korpus-Verbindung und stellt sie optimal neu ein (wobei ich fast glaube das dies die beste Reparatur wäre).

Hi Richelle
erstmal danke für deine Tipps
jetzt zur Information:

war heute im Musikgeschäft und tatsächlich ist das Griffbrett im Bereich des Halsübergangs ca 2 mm, aber etw. einseitig, zu hoch.

Hut ab vor deiner perfekten Ferndiagnose.

Das Problem kommt warscheinlich, wie ich vermutet habe,
durch den schrägen Faserverlauf des Mahagoni-Halses,da der sich scheinbar etwas "gedreht/verzogen" hat
Nun Zitat Verkäufer: Reparatur ( Bünde raus Hals einspannen u. abrichten) lohnt
sich bei einer "Billig-Gitarre ???"(immerh. LP 580 €) in Deutschland nicht=Brennholz-baff.
Das Problem könnte nämlich nach der Reparatur wieder auftreten.

Nun hab ich ein lachendes und ein weinendes Auge:

Hab mein Geld 4 Monate nach Kauf ohne Probleme zurückbekommen, aber da es ein Einzelstück war, kein Ersatz möglich und alles andere was klanglich einigermaßen
gleichwertig war ging erst bei rund 1000 € los.

Nun beginnt die Suche wieder.

Gruß

*flo*
 
aber da es ein Einzelstück war, kein Ersatz möglich und alles andere was klanglich einigermaßen
gleichwertig war ging erst bei rund 1000 € los.

Habe gerade festgestellt, dass ich nicht einmal weiß welche Marke bzw. welches Modell Deine Problemgitarre war?
Dass es keine klanglich gleichwertigen Alternativen in dem Preisbereich Deiner Problemgitarre gibt würde ich auch fast nicht glauben (wobei ich leider auch nicht weiß, von welchem Preisbereich hier die Rede ist) - es ist vermutlich nur eine Frage des Suchens und Findens.

Aber wenn Du hier diese fehlenden Informationen bekanntgibst, werden sicher viele hier Empfehlungen von gut klingenden (ist leider subjektiv) Gitarren haben.

Z.B. wurde hier irgendein Modell von Tanglewood sehr oft gelobt. Kanadische Seagull, Arth & Lutherie oder Baton Rouge sollte man auch testen.
Crafter hat mit der Lite-Serie auch günstige Modelle (wurden hier seltsamerweise noch nie genannt) - würde ich auch testen.
 
Hi Richelle

habe ja geschrieben, daß meine Gitarre im Preisbereich von ca.500 € liegt.
Nun, jetzt schäme ich fast, daß es sich um eine Tanglewood handelt, nachdem ich die oft empfohlen habe. Vom Klang her war die Gitarre wirklich top und ich hoffe, für die anderen hier Forum die
sich eine gekauft haben/kaufen werden, daß ich ein Montagsmodell erwischt habe.
Aber klanglich konnte keine Yamaha,Ibanez,Cort,.Takamine,Epiphone in diesem Preisbereich
mithalten.
Die anderen von dir genannten Marken waren leider nicht verfügbar.

*flo*
 
Die anderen von dir genannten Marken waren leider nicht verfügbar.
Du meinst bei diesem Händler bei dem Du die Tanglewood gekauft hast. Aber da Du ja das Geld wieder zurückbekommen hast kannst Du ja jetzt frei entscheiden wo und welche Gitarre Du kaufen möchtest.

Das mit der Preisklasse habe ich übersehen. Ich hatte zwar dies "(immerh. LP 580 €)" gelesen, war mir aber nicht sicher ob es sich dabei um den Preis Deiner Gitarre handelte.

Mit 500 Euro solltest Du auch eine Furch Durango testen.
Weiters fallen die Seagull S 6 coastline in diesem Bereich.
Bei Crafter gibt es viele Modelle in dieser Preisklasse (GAE-serie, ect.)
LAG könnte auch interressant sein.

Irgendwie hätte ich den Verdacht, dass Gitarren die in China hergestellt werden öfter grundsätzliche Fehler aufweisen, die möglicherweise beim Kauf nicht sofort erkannt werden. Also die Furch sollte in Tschechien hergestellt werden und ist eine sehr renomierte, weltweit bekannte Gitarrenbaufirma. Die Seagull kommt aus Kanada (auch sehr bekannt). Die Crafter sind aus Korea. Die LAG sind aus Frankreich.
 
Irgendwie hätte ich den Verdacht, dass Gitarren die in China hergestellt werden öfter grundsätzliche Fehler aufweisen, die möglicherweise beim Kauf nicht sofort erkannt werden

Hi Richelle
"grundsätzliche Fehler" möchte ich nicht mal sagen, sie bekommen halt das
Gesamtpaket häufiger als z.Bsp. in Korea (noch) nicht optimal hin.
Bei meiner Git wurde eigentlich nur ein "ungeeignetes" Stück Holz für den Hals verwendet, die Verarbeitung an sich war einwandfrei.
Man braucht halt ein bisschen Glück beim Kauf.
Danke für deine Empfehlungen der div. Marken, werde mich mal umschauen,
wo ich die in der Nähe mal anspielen kann.
Aber ich befürchte, daß ich jetzt vielleicht,durch meine schlechten Erfahrungen,
bei jeder Gitarre förmlich nach versteckten Fehlern suchen werde und "die Flöhe
husten höre".

Na ja, schau mer mal.

*flo*
 

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