wie spielt man eigentlich auf einer Cajon einen Ton bzw. einen Slap?
Die klanglichen Unterschiede sind beim Cajon tatsÀchlich nicht sehr deutlich heraus zu holen.
Ton, wenn manÂŽs so nennen möchte - entsteht, wenn ĂŒber die Kante hinweg mit soviel Hand- und Fingerspannung geschlagen wird, dass die Finger direkt danach wieder wegfedern. AuĂerdem kann man vielleicht noch ein wenig in die Schlagplatten-Randbereiche gehen, wo der Snare-Effekt u. U. weniger ausgeprĂ€gt ist (falls da durch gelöste Eckschrauben nicht der Klappersound dominiert).
Beim Slap bleiben die Finger in der Folge des Schlags kurze Zeit liegen. Bis zum Auftreffen sind sie (bzw. die ganze Hand) locker (schlapp?), direkt nach dem Aufprall braucht es dann Spannung, damit sie kurz liegen bleiben. - Bei der Conga gibtŽs dann ja noch die Unterscheidung zwischen Open und Closed Slap, aber das kann man beim Cajon, denke ich, vernachlÀssigen.
⊠bei der Cajon auch auf die setilichen massiveren Platten schlagen, bzw. ist es ĂŒblich das zu tun?
Bei vielen Cajones ist durch das Material schon ein relativ krĂ€ftiger Ton möglich. Einige Hersteller bieten sogar spezielle Klangzonen an. - Viele Sachen sind natĂŒrlich auch mit etwas Technik beim Schlagen möglich - will sagen, es macht einen Unterschied, ob jemand beispielsweise zur gediegenen NachdrĂŒcklichkeit der Conga-Technik imstande ist oder obÂŽs "nur" zur cajon-typischen Bass-Snare-Clapcorner-Bedienung reicht. - Ich habe vor ein paar Tagen jemanden kennen gelernt, der ein laPeru von Schlagwerk besitzt, das (noch) gar keine Stimmschrauben fĂŒr die Saitenspannung besitzt. Seine Schlagplatte war entlang der Oberkante durchgĂ€ngig um 1 - 2 Millimeter gelockert, sodass (mit UnterstĂŒtzung eines dicken GlöckchenbĂŒndels) eigentlich nur Geschepper zu erzeugen ging. Das hat er aber damit kompensiert, dass er eben sehr viel auf den Seiten gespielt hat, und zwar nicht nur mit den HĂ€nden, sondern auch untenrum mit den Fersen (also: FuĂ seitlich zum Cajon auf den Ballen aufgestellt und die Fersen nach innen gegen die Seite).
Ich wĂŒrde sagen, das Cajon ist das ideale Instrument, ganz eigene Stilistiken zu entwickeln. Was "ĂŒblich" ist, sollte deshalb zur Orientierung nicht im Vordergrund stehen. Das kommt bei den meisten BeitrĂ€gen (auch hier im Forum) nicht richtig zum Vorschein - es haben sich da doch schon sehr enggefasste Kriterien (Bass-Snare-Trennung u. Ă€.) und somit auch ein gĂ€ngiger Beratungsstandard herausgebildet. Beides den Möglichkeiten des Instrumenten-Konzepts nicht unbedingt angemessen bzw. zutrĂ€glich.