capella wave kit

[Kalle Wirsch]

Von der Firma WHC gibt es ein Programm "capella wave kit". Damit soll es möglich sein, eine Musikdatei in Noten umzuwandeln.

Ich gehe mal davon aus, dass es extrem auf das Stück ankommt, ob und wie gut das funktioniert. Aber mal vorausgesetzt, man hätte z.B. eine Aufnahme einer relativ kleinen Besetzung mit sehr unterschiedlichen Instrumenten, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass die Ergebnisse recht passabel sein könnten.

Was wir als Mensch schon nicht akkustisch trennen können, wird so ein Programm auch nicht können. Wäre ja auch bescheuert, z.B. bei einer Orchesteraufnahme jeden einezlnen MusikerIn in Noten zu sehen - ok für den Dirigent wär's interessant. Man würde ja sehen, wer wann wo falsch gespielt hat ;-)

Spaß beiseite, hat jemand mit dem Programm schon irgendwelche Erfahrungen gemacht?

 

[Claus]

Danke für den Tip!
Das Video ist jedenfalls sehr interessant und das Angebot einer kostenlosen DEMO verlockend.
http://www.youtube.com/watch?v=9vHIDIWGGUA
http://www.whc.de/download/capella_wave_kit/capella_wave_kit.msi
Außerdem hat das Capella Wave Kit mit 138/148 EUR einen attraktiven Preis.

Ich habe die DEMO gerade an einer Aufnahme von Caro Emerald, A Night Like This, ausprobiert. Das Stück ist ziemlich schlicht arrangiert und sollte daher keine bsonderen Anforderungen ans Programm stellen.

Dabei konnte ich feststellen, dass es doch erheblich zu fummeln gibt, bis man den Song im Notenbild wiedererkennen kann.
Einige Arbeitsschritte vereinfachen sich vermutlich mit mehr Routine in der Programmbedienung.

Bis zu einem anständigen Ergebnis habe ich es dann aus Zeitgründen doch nicht mehr durchgezogen.

Für meinen kleinen Versuch bleibt unterm Strich, dass ich ein einfaches Stück wie dieses schneller "von Hand" auf Gitarre oder Keyboard herausgehört und zumindest für mich ausreichend notiert habe.
Ob ich eine Finale Partitur des kompletten Arrangements in vergleichbarer Zeit erstellen könnte, habe ich mangels Bedarf noch nicht herausgefunden. Dazu müsste man wohl beide Verfahren an mehreren Songs testen.

Da erfahrungsgemäß ziemlich viele (Jung-)musiker aus Musikvereinen und Posaunenchören komplett auf dem Schlauch stehen, wenn sie etwas nach Gehör spielen oder für sich heraushören sollen, könnte ein Programm wie dieses dort seine Zielgruppe finden.

Sinnvoller fände ich natürlich, wenn man ein aktives Interesse an Musik als Anlass nähme, auch im musikalischen Hören und Transkribieren weiter zu kommen.
Musik entsteht bekanntlich nicht aus Noten, sondern aus der Klangvorstellung (inneres Ohr) eines Musikers, der/die sie spielt.

 

[Klaviertaste]

Hi, ich hab mir das wave kit 2.0 auch geleistet. Ich stimme Zonquer zu: man muss sich zum Einarbeiten Zeit nehmen. Aber ich muss sagen: DIE Zeit hat sich für mich ausgezahlt: Ich kann jetzt für meine Klavierschüler Wunschsongs ganz nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad schneller ausdrucken. Früher hab' ich alles nach Gehör aufgeschrieben, aber das dauert doch länger. Und manchmal ist wave kit auch echt eine gute Hilfe bei schwierigen Akkorden. Den 'Tonteppich', der einen genauen optischen Einblick in den Song liefert, benutze ich auch bei meinen Schülern unter pädagogischem Aspekt: Wir analysieren gemeinsam...
Lustig ist übrigens auch die Möglichkeit, den originalen Audio-Klang zu verändern, z.B. von Dur nach moll.

Gruß
Klaviertaste