Casio PX-870 vs Yamaha CLP-635

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Tasnal
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Hallo zusammen,

ursprünglich wollte ich mir das Casio PX 870 holen, habe es ausführlich getestet und war nicht zu 100% zufrieden. Ich bin davon ausgegangen, dass das fast doppelt so teure Yamaha CLP-635 mich glücklicher machen würde. Allen voran hatte mich beim Casio PX 870 gestört, dass ich den Akkustik-Piano-Sound einen Ticken künstlich empfunden habe und viele der beworbenen Effekte (Kopfhörer-Modus, Saitenresonanz, Key-Off-Simulation, etc.) für mich nicht hörbar waren.

Jetzt beschäftige ich mich gerade ausführlicher mit dem Yamaha CLP-635 und mir kommt allen voran der CFX-Sound fast schon billig künstlich vor. Ich bin da gewillt zu behaupten, dass ich realistischere Piano-Sounds schon vor 15 Jahren auf einem Standard-Synthesizer gehört habe. Ebenso wie beim Casio PX-870 höre ich bei der Veränderung vieler Simulations-Effekte kaum einen Unterschied heraus. Und hört man tatsächlich mal was (wie beim Lid-Simulator), dann scheint mir der Effekt via Equalizer (hier mal ein bisschen mehr Bass, dort mal ein wenig lauter) billig erkauft. Den Stereophonic-Optimizer finde ich auf der einen Seite beeindruckend (ich musste wirklich zu Beginn den Kopfhörer abnehmen, um mich zu vergewissern, dass der Sound wirklich nicht aus den Boxen kommt), auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass dadurch der Sound so mit Effekten zugeballert wurde, dass eine regelrechte ´Klangbrühe´ ohne jegliche Brillianz entsteht.

Krass beim Yamaha CLP-635 finde ich auch die Tastatur. Diese spielt sich zwar ganz ordentlich, allerdings merkt man ihr das Plastik viel deutlicher an als z.B. beim Casio PX-870. Bei dem hatte ich mir schon gedacht, dass der Imitations-Effekt durch die Strukturierung billig erkauft wurde, allerdings fehlen bei der Casio-Tastatur sämtliche Plastik-Beigeräusche beim Betätigen der Tasten. Keine Ahnung, warum und wie Casio das hinbekommt und Yamaha das so dermaßen versaut hat, aber das CLP-635 gibt beim leisen Spielen Tastatursounds von sich, die ich so oder so ähnlich bei 50€-Keyboards auch höre. Schwer zu beschreiben, aber in Kombination mit dem künstlichen Piano-Sound ergeben diese Tastengeräusche eine ´Billigkeit´, die weder zum Preis noch zum äußerst robusten und schicken Äußeren des CLP-635 passen.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Erfahrungen, die ich gerade mit dem CLP-635 mache dann doch etwas plätten. Und vor allem passt es so gar nicht zu all den Erfahrungsberichten und Reviews, die ich zur x35-Reihe von Yamaha gelesen habe.

Habe ich so ein verkorkstes Gehör bzw. unmenschliche Ansprüche, dass ich das CLP-635 als künstlich sowohl im Klang als auch bei der Tastatur empfinde ? Und wieso passt das für mich so gar nicht zur jahrzehntelangen Erfahrung einer Firma wie Yamaha ? Ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass so ein Sound und so eine Tastatur auch nur ansatzweise Standard in der Preisklasse bis 2000€ im Jahr 2017 sein sollen

Tasnal
 
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Teste mal kawai.
 
Stimme @stuckl zu: Wenn Du mit Casio und Yamaha durch bist, solltest Du mit Roland und Kawai weitermachen. Erst dann hast Du den aktuellen Stand der Technik. Letztlich muss das Instrument zu Deinen Ohren passen. Und wenn die Marktführer es nicht sind, haben wir auch noch ein paar Exoten in der Hinterhand. ;)
 
Wenn Du Kawai versuchen willst und Tastengeräusche für Dich ein Ausschlusskriterium sind kannst Du Dir das CN27/37 sparen. Ich empfinde beide als sehr laut wenn man die Tasten loslässt.
 
Wenn Du Kawai versuchen willst und Tastengeräusche für Dich ein Ausschlusskriterium sind kannst Du Dir das CN27/37 sparen. Ich empfinde beide als sehr laut wenn man die Tasten loslässt.

Das ist ein wichtiger Hinweis ! Ich kann gar nicht sagen, ob mich Tastengeräusche generell stören oder ob es einfach nur das Plastikquietschen der CLP-635 Tastatur ist.

Hier mal ein kurzes Soundfile dazu:


Ich finde das übel und höre das beim leisen Spielen ständig.
 
Ich finde das übel und höre das beim leisen Spielen ständig.
Dann hast Du die Lautstärke zu weit runter geregelt. Und das meine ich ernst.

So weit ich informiert bin, ist es wenig ratsam, ein Digitalpiano zu leise einzustellen. Es stört die Entwicklung der Dynamik im eigenen Spiel. Aber das können andere hier sicher besser erklären als ich.
 
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Kurzes Update: Wie es aussieht, werde ich jetzt das Casio AP-270 behalten.

Optisch macht das nicht halb so viel her, wie ein Yamaha CLP-635, aber sowohl der Sound des Haupt-Klavier-Samples als auch die Bespielbarkeit und Geräuschentwicklung der Tastatur haben mich überzeugt.

Die Tastatur des AP-270 fühlt und vor allem hört sich für mich im Vergleich zum Mittelklasse-Yamaha um einiges besser an. Der Piano-Sound ist glasklar und fast schon einen Ticken zu ´clean´. Das Boxensystem ist wirklich auf das allernötigste reduziert und klingt nicht allzu räumlich. Der Sound via Kopfhörer ist (auch ohne irgendeinen Kopfhörer-Modus) sehr gut, wenn auch nur mit den richtigen Kopfhörern nicht zu leise (mein Beyerdynamic DT 990 Pro in der 250 Ohm Version ist zu leise).

Gegenüber dem 150€ teureren Casio PX-870 fehlt mir nichts.

Ich habe für das AP-270 inklusive Klavierbank etwas über 800€ bezahlt. Das AP-260 wird bei einem Anbieter sogar bereits für 600€ angeboten. Haptik und Ausstattung sollten ähnlich/gleich sein, allerdings kann ich beim AP-260 nichts über den Piano-Sound sagen. Für das AP-270 sollen neue Samples aufgenommen worden sein. Dieses Haupt-Piano-Sample klingt - wie geschrieben - in meinen Ohren sehr gut und authentisch. Das zweite Piano-Sample hingegen unspektakulär mit Tendenz zum Künstlichen. Kann gut möglich sein, dass das AP-260 nur in die Richtung des zweiten AP-270-Samples geht (dann könnte ich die Aussagen einiger nachvollziehen, die den AP-260-Sound als künstlich beschreiben).

Tasnal
 
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