
Theo Retisch
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Alle zwei bis drei Jahre beglücken uns die Kinder vom See mit einem neuen Album. Nach dem sehr starken Vorgänger „Halo of Blood“ waren meine Erwartungen entsprechend hoch, als ich die ersten Singleauskopplungen gehört habe... und sie wurden erfüllt.
Auch ohne Roope Latvala, der die Band kurz zuvor verlassen hat, können die Finnen überzeugen und liefern eine CD ab, die garantiert und meinen persönlichen Top 3 dieses Jahres kommt. Abgesehen davon, dass der Rhythmusgitarrist ausgestiegen ist, hat sich am Line-Up nichts verändert. Alexi Laiho schreit nach wie vor ins Mikro und spielt die Lead-Gitarre (jetzt natürlich auch noch die Rhythmus-Spuren). Henkka Blacksmith spielt den Bass, Jaska Raatikainen trommelt alles in Grund und Boden, während Janne Wirman Keyboard spielt.
Nachdem das Album am 2. Oktober erschienen ist, habe ich es mehrfach durchgehört und gebe jetzt einfach mal meine Eindrücke der einzelnen Tracks wieder...
I Hurt
Der Opener ist gleichzeitig auch die dritte Single. Der Song beginnt noch recht verhalten mit einigen atmosphärischen Soundschnipseln, ehe die Band einsetzt. Nach ein paar Riffs geht dann das Geknüppel los, das brachial aus den Boxen ballert. Hier wird schnell deutlich, dass die neue Scheibe einen harten Thrash-Metal Einfluss aufweist. Mir gefällts. (9/10)
My Bodom (I am the only One)
Neben dem Thrash-Metal, finden sich deutliche Anleihen bei Groove-Metal Bands auf „I Worship Chaos“. Der obligatorische „Bodom“-Song setzt auf ein minimalistisches Riff, das durch düstere Keyboardteppiche unterlegt wird. Experiment geglückt! (9/10)
Morrigan
Dieser Song war die erste Single des neuen Albums. Anfangs hat er bei mir noch nicht wirklich gezündet, da ich den Refrain etwas langatmig fand. Mittlerweile hat sich dieser Eindruck jedoch vollkommen relativiert, da der Song bei jedem Durchlauf dazu gewinnt. Inzwischen bin ich der Meinung, dass es sehr geschickt gemacht ist, wie der Refrain immer weiter rausgezögert wird, um dann anschließend wieder in das sehr eingängige Hauptriff überzugehen. Insgesamt ist es einer der stärksten Songs auf dem Album und verdient die volle Punktzahl (10/10)
Hier übrigens das Musikvideo, das nicht den Hauch eines Sinns ergibt. Wie auch immer...
Horns
Richtig schnell und brutal geht es nach den groovigen Anwandlungen weiter. Das Intro wird mit Blast-Beats unterlegt und anschließend pflügt die Band durch ein Riff nach dem anderen. Zwischen das aggressive Rumgekeife von Alexi wird ein Gitarrensolo eingestreut, ehe es mit weiteren Hasstiraden weiter geht. Das Keyboard- + Gitarrensolo ist übrigens hervorragend gelungen. So gefällt mir das! (9/10)
Prayer for the Afflicted
Die ersten vier Songs waren richtig stark, doch das Niveau kann leider nicht für immer gehalten werden. „Prayer for the Afflicted“ weist ein wesentlich langsameres Tempo als die anderen Nummern auf und fällt damit ein wenig aus dem Rahmen. Ich habe immer meine Schwierigkeiten damit, den langsamen CoB Songs etwas abzugewinnen (z.B. bei „Banned from Heaven“ oder „Angels don't kill“), doch nach einiger Zeit finde ich sie dann doch ziemlich cool. Hier bleibt aber leider gar nichts hängen. Leider kann ich auch keinerlei Spannungsbogen oder ähnliches erkennen.
(5/10)
I Worship Chaos
Nach der ruhigen Verschnaufpause, geht die zweite Single wieder direkt in die Fresse. Der Name ist Programm und zeigt mal wieder, wie man Gewalt in Noten umsetzen kann. Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich beim ersten Hören schon beim Intro ein breites Grinsen im Gesicht hatte, das sich auch jetzt noch einstellt.
(9/10)
Hold Your Tongue
Song Nummer 7 hat mir zunächst überhaupt nicht gefallen. Nach einigen Durchläufen wurde es dann doch noch besser, aber dennoch wirkt der Track auf mich immer noch relativ belanglos. Ich weiß auch nicht so genau, was mir fehlt, deshalb gebe ich 7/10 Punkte, denn im Albumkontext funktioniert er bei aller Kritik doch recht gut.
Suicide Bomber
Nach dem Intro wird das Gaspedal mal wieder durchgetreten und uns knallt dieser Brecher um die Ohren. Es herrscht eine schöne Balance zwischen schnellen Thrash-Passagen und langsameren Abeschnitten vor, in denen Jannes Keyboardmelodien schön zur Geltung kommen. Auch hier sind die Soli von Keyboard und Gitarre gut gelungen. (8/10)
All for Nothing
„All for Nothing“ ist der zweite langsamere Song auf dem Album. Anders als „Prayer for the Afflicted“ konnte ich hier jedoch einen Zugang finden. Der Song startet sehr ruhig mit Arpeggios auf der Gitarre und geflüstertem Gesang von Alexi. Anschließend geht das Riffing los und alles gipfelt in einem getragenen Soloduell zwischen Janne und Alexi. Sehr schön. (8/10)
Widdershins
Den Abschluss des regulären Albums bildet wieder eine härtere Nummer. Soweit so gut, doch am Ende kam irgendwer auf die Idee, ein paar Breakdowns einzubauen... und ich kann Breakdowns nunmal einfach nicht leiden.
In meinen Ohren klingen die weder hart noch groovig, sondern einfach sch$!§e. Experimente sind ja immer ganz schön, aber mit Metalcore kann ich nunmal nichts anfangen.
Aufgrund des ansonsten guten Songs, gebe ich (noch) 7/10 Punkte. Das kann ja jeder meinetwegen anders sehen, aber aus meiner Perspektive kackt der Part halt richtig rein. Immerhin kann man ja vorher abschalten. 
Bonus Tracks:
Mistress of Taboo
Kommen wir nun zu den Bonustracks, die sich auf der Deluxe-Edition des Albums befinden. „Mistress of Taboo“ stammt ursprünglich von der Band „Plasmatics“, von denen ich ehrlich gesagt noch nie was gehört habe. Der Song klingt irgendwie nach 80er Glam-Metal und sorgt bei mir sofort für gute Laune. (8/10)
Danger Zone
Der Titelsong des Films „Top Gun“ passt irgendwie in die Reihe der etwas skurileren CoB-Coverversionen. Man denke nur an „Oops, I did it again“ oder ähnliches. Ich weiß gar nicht, was ich hier noch großartig schreiben soll, weil ich den Song einfach super finde. Er kommt sofort auf den Punkt und klingt auch im neuen Soundgewand einfach nur geil! (9/10)
Black Winter Day
Der letzte Song entstand im Rahmen eines Cover-Tandems mit der Band „Amorphis“. Die beiden Bands coverten nämlich jeweils ein Lied der anderen Band – bei Amorphis war das übrigens „Everytime I Die“. Mir persönlich gefällt dieser Track nicht wirklich, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass ich mit Amorphis' Stil generell nicht so viel anfangen kann, wie mit der aggressiveren Herangehensweise von CoB. Da der Song dennoch nicht wirklich schlecht ist, gebe ich 7/10 Punkten.
Fazit
Was für eine Granate!
Waren auf dem Vorgänger noch dezente Anleihen vom Frühwerk der Band zu hören, geht es auf „I Worship Chaos“ eher in Richtung Thrash- bzw. Groove-Metal. Wer ein zweites „Hatebreeder“ sucht, wird es hier garantiert nicht finden, aber damit dürften sich die meisten inzwischen wohl abgefunden haben. Mir gefällt es jedenfalls sehr gut, dass die Band auf jedem Album ein paar stilistische Veränderungen einbaut und dabei immer noch eindeutig nach CoB klingt.
Wirklich schwache Songs gibt es, bis auf eine Ausnahme, nicht. Am Ende bleibt das aber auch nur eine subjektive Einschätzung, weshalb ich jedem empfehlen würde, selbst in die CD reinzuhören. In der Deluxe-Edition gibt es außerdem noch gute Bonustracks und eine Doku über die Entstehung des Albums oben drauf. Zusammen mit dem besten Cover-Design der Bandgeschichte, haben wir es hier mit einem sau-starken Album zu tun.
Das spiegelt sich auch in meiner Gesamtbewertung wieder:
81/100 Punkten ohne Bonustracks bzw. 105/130 Punkten mit Bonustracks. Unterm Strich ergibt das aber beide Male einen Wert von 81%
Auch ohne Roope Latvala, der die Band kurz zuvor verlassen hat, können die Finnen überzeugen und liefern eine CD ab, die garantiert und meinen persönlichen Top 3 dieses Jahres kommt. Abgesehen davon, dass der Rhythmusgitarrist ausgestiegen ist, hat sich am Line-Up nichts verändert. Alexi Laiho schreit nach wie vor ins Mikro und spielt die Lead-Gitarre (jetzt natürlich auch noch die Rhythmus-Spuren). Henkka Blacksmith spielt den Bass, Jaska Raatikainen trommelt alles in Grund und Boden, während Janne Wirman Keyboard spielt.
Nachdem das Album am 2. Oktober erschienen ist, habe ich es mehrfach durchgehört und gebe jetzt einfach mal meine Eindrücke der einzelnen Tracks wieder...
I Hurt
Der Opener ist gleichzeitig auch die dritte Single. Der Song beginnt noch recht verhalten mit einigen atmosphärischen Soundschnipseln, ehe die Band einsetzt. Nach ein paar Riffs geht dann das Geknüppel los, das brachial aus den Boxen ballert. Hier wird schnell deutlich, dass die neue Scheibe einen harten Thrash-Metal Einfluss aufweist. Mir gefällts. (9/10)
My Bodom (I am the only One)
Neben dem Thrash-Metal, finden sich deutliche Anleihen bei Groove-Metal Bands auf „I Worship Chaos“. Der obligatorische „Bodom“-Song setzt auf ein minimalistisches Riff, das durch düstere Keyboardteppiche unterlegt wird. Experiment geglückt! (9/10)
Morrigan
Dieser Song war die erste Single des neuen Albums. Anfangs hat er bei mir noch nicht wirklich gezündet, da ich den Refrain etwas langatmig fand. Mittlerweile hat sich dieser Eindruck jedoch vollkommen relativiert, da der Song bei jedem Durchlauf dazu gewinnt. Inzwischen bin ich der Meinung, dass es sehr geschickt gemacht ist, wie der Refrain immer weiter rausgezögert wird, um dann anschließend wieder in das sehr eingängige Hauptriff überzugehen. Insgesamt ist es einer der stärksten Songs auf dem Album und verdient die volle Punktzahl (10/10)
Hier übrigens das Musikvideo, das nicht den Hauch eines Sinns ergibt. Wie auch immer...
Horns
Richtig schnell und brutal geht es nach den groovigen Anwandlungen weiter. Das Intro wird mit Blast-Beats unterlegt und anschließend pflügt die Band durch ein Riff nach dem anderen. Zwischen das aggressive Rumgekeife von Alexi wird ein Gitarrensolo eingestreut, ehe es mit weiteren Hasstiraden weiter geht. Das Keyboard- + Gitarrensolo ist übrigens hervorragend gelungen. So gefällt mir das! (9/10)
Prayer for the Afflicted
Die ersten vier Songs waren richtig stark, doch das Niveau kann leider nicht für immer gehalten werden. „Prayer for the Afflicted“ weist ein wesentlich langsameres Tempo als die anderen Nummern auf und fällt damit ein wenig aus dem Rahmen. Ich habe immer meine Schwierigkeiten damit, den langsamen CoB Songs etwas abzugewinnen (z.B. bei „Banned from Heaven“ oder „Angels don't kill“), doch nach einiger Zeit finde ich sie dann doch ziemlich cool. Hier bleibt aber leider gar nichts hängen. Leider kann ich auch keinerlei Spannungsbogen oder ähnliches erkennen.

I Worship Chaos
Nach der ruhigen Verschnaufpause, geht die zweite Single wieder direkt in die Fresse. Der Name ist Programm und zeigt mal wieder, wie man Gewalt in Noten umsetzen kann. Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich beim ersten Hören schon beim Intro ein breites Grinsen im Gesicht hatte, das sich auch jetzt noch einstellt.

Hold Your Tongue
Song Nummer 7 hat mir zunächst überhaupt nicht gefallen. Nach einigen Durchläufen wurde es dann doch noch besser, aber dennoch wirkt der Track auf mich immer noch relativ belanglos. Ich weiß auch nicht so genau, was mir fehlt, deshalb gebe ich 7/10 Punkte, denn im Albumkontext funktioniert er bei aller Kritik doch recht gut.
Suicide Bomber
Nach dem Intro wird das Gaspedal mal wieder durchgetreten und uns knallt dieser Brecher um die Ohren. Es herrscht eine schöne Balance zwischen schnellen Thrash-Passagen und langsameren Abeschnitten vor, in denen Jannes Keyboardmelodien schön zur Geltung kommen. Auch hier sind die Soli von Keyboard und Gitarre gut gelungen. (8/10)
All for Nothing
„All for Nothing“ ist der zweite langsamere Song auf dem Album. Anders als „Prayer for the Afflicted“ konnte ich hier jedoch einen Zugang finden. Der Song startet sehr ruhig mit Arpeggios auf der Gitarre und geflüstertem Gesang von Alexi. Anschließend geht das Riffing los und alles gipfelt in einem getragenen Soloduell zwischen Janne und Alexi. Sehr schön. (8/10)
Widdershins
Den Abschluss des regulären Albums bildet wieder eine härtere Nummer. Soweit so gut, doch am Ende kam irgendwer auf die Idee, ein paar Breakdowns einzubauen... und ich kann Breakdowns nunmal einfach nicht leiden.


Bonus Tracks:
Mistress of Taboo
Kommen wir nun zu den Bonustracks, die sich auf der Deluxe-Edition des Albums befinden. „Mistress of Taboo“ stammt ursprünglich von der Band „Plasmatics“, von denen ich ehrlich gesagt noch nie was gehört habe. Der Song klingt irgendwie nach 80er Glam-Metal und sorgt bei mir sofort für gute Laune. (8/10)
Danger Zone
Der Titelsong des Films „Top Gun“ passt irgendwie in die Reihe der etwas skurileren CoB-Coverversionen. Man denke nur an „Oops, I did it again“ oder ähnliches. Ich weiß gar nicht, was ich hier noch großartig schreiben soll, weil ich den Song einfach super finde. Er kommt sofort auf den Punkt und klingt auch im neuen Soundgewand einfach nur geil! (9/10)
Black Winter Day
Der letzte Song entstand im Rahmen eines Cover-Tandems mit der Band „Amorphis“. Die beiden Bands coverten nämlich jeweils ein Lied der anderen Band – bei Amorphis war das übrigens „Everytime I Die“. Mir persönlich gefällt dieser Track nicht wirklich, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass ich mit Amorphis' Stil generell nicht so viel anfangen kann, wie mit der aggressiveren Herangehensweise von CoB. Da der Song dennoch nicht wirklich schlecht ist, gebe ich 7/10 Punkten.
Fazit
Was für eine Granate!

Wirklich schwache Songs gibt es, bis auf eine Ausnahme, nicht. Am Ende bleibt das aber auch nur eine subjektive Einschätzung, weshalb ich jedem empfehlen würde, selbst in die CD reinzuhören. In der Deluxe-Edition gibt es außerdem noch gute Bonustracks und eine Doku über die Entstehung des Albums oben drauf. Zusammen mit dem besten Cover-Design der Bandgeschichte, haben wir es hier mit einem sau-starken Album zu tun.

Das spiegelt sich auch in meiner Gesamtbewertung wieder:
81/100 Punkten ohne Bonustracks bzw. 105/130 Punkten mit Bonustracks. Unterm Strich ergibt das aber beide Male einen Wert von 81%
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