Chor-Beschallung (Erfahrungsbericht)

Harry
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Hab grad mal wieder ein Mammut-Wochenende hinter mir. Der Job: die Beschallung des großen Jubiläums-Chorkonzertes bei uns im Ort in der Mehrzweckhalle (voll bestuhlt, ca. 800 Personen) mit ca. 15 verschiedenen Chören.
Meist mit A-Piano Begleitung, teilweise Stagepiano, teilweise mit kleiner Band (Schlagzeug, Gitarre, Bass), teilweise natürlich auch a capella (ohne was).
Das Publikum meist schon im Rentenalter oder noch darüber :D , die Ohren kritisch wie sonst noch was, allzu laut darfs natürlich nicht sein, aber natürlich muss man es überall (perfekt) hören können.
Die Bühne ca. 12x8 Meter und 80 cm hoch.

Boxen/Amps
vorne an der Bühne haben wir 2 Stück Dynacord 15/3 Fullrange-Boxen auf Boxenständern installiert. Hab leider keinen direkten Link, jedenfalls die Vorgänger von diesen hier:
Dynacord CP 15-3
Jeweils ca. 3 Meter neben der Bühne und ca. 1 Meter davor. Nicht auf die Bühne. Das gibt die Möglichkeit, die Mikros ohne Rückkoppelungsgefahr relativ weit aufzudrehen. Befeuert wurden sie mit einem QSC RMX2450 Amp. Der hier
QSC RMX-2450 Endstufe

In der Mitte der Halle standen links und rechts aussen 2 Stück aktive 12er Yorkville-Boxen. Die hier
Yorkville Sound: NX
(deutscher Vertrieb über beyerdynamic)

Mikrofone
für die Moderation/Sprachanwendung haben wir das gute AKG C535 in der Funkvariante verwendet
AKG C-535 EB

In der Mitte der Bühne standen zwei MXL 603
MXL 603 S

Am rechten und linken Rand der Chöre jeweils ein beyerdynamic MC930
Beyerdynamic MC-930

Die Instrumente der Bands (Schlagzeug, Bass, Gitarre) haben wir jeweils mit verschiedenen dynamischen Mikrofonen leicht (ganz leicht) dazugemischt. Das Stagepiano wurde über DI-Box abgenommen und über einen aktiven KME-Bühnenmonitor zugemischt.
https://www.thomann.de/de/kme_fm1122ae_fidelity_lack.htm

Im Prinzip machen die beiden Hauptmikrofone MXL 603 bereits einen sehr guten Job. Bei engem Budget wäre es sogar möglich, nur mit diesen beiden zu arbeiten. Bei größeren Chören mit 20 Personen und darüber unterstützen die beiden MC930 hervorragend und geben die Gelegenheit z.B. schwächere Bass- oder Altregister unterstützend dazuzumischen.
Zunächst haben wir auch noch ein zusätzliches Kondensatormikrofon für das A-Piano vorgesehen. In der Praxis haben wir das jedoch gar nicht benutzt, da es über die Chor-Mikrofone ganz gut mit rüberkommt, obwohl das Klavier hinter den Mikrofonen positioniert war.

Sonstiges
abgemischt wurde über ein Behringer-Pult SL3242FX
Behringer Eurodesk SL-3242 FX-PRO
von den Eingängen her natürlich oversized, aber das ist halt da :D
die mittleren Hallenboxen standen ca. 15 Meter von den vorderen weg und wir haben da eine Delay-Line aufgebaut und diese beiden Boxen mit den Behringer Sharks verzögert
Behringer Shark DSP-110
Einfach die Meterzahl eingeben, dann berechnet der Shark die Verzögerung von alleine. So ist gewährleistet, dass im hinteren Hallenbereich aus allen 4 Boxen der Schall exakt gleichzeitig ankommt - ohne Echo-Effekt.

Die vorderen Dynacord-Boxen machen ihren Job hervorragend. Sie klingen sehr ausgewogen über den ganzen Frequenzbereich, auch wenn die Band dazugemischt wird. Etwas Schwächen haben die aktiven Yorkville-Boxen. Sie sind sehr gut geeignet für Sprachübertragung aber sie fallen im Vergleich zu den passiven Dynacords deutlich ab. War aber immer noch mehr als erträglich, da die beiden mittleren Boxen nur leicht zur Unterstützung dazugemischt wurden.

Insgesamt hielt sich der gesamte Beschallungsaufwand in Grenzen, das Ergebnis war für die überwiegende Anzahl der kritischen Ohren mehr als befriedigend. Wünschenswert wäre noch ein drittes Boxenpaar im hinteren Hallen-Bereich gewesen, dann wärs fast perfekt.

Wenn ihr Fragen zu ähnlichen Anwendungen habt dürft ihr gerne posten oder mich auch anmailen.
 
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