
moniaqua
Helpful & Friendly User
Hallo,
ich habe gestern in einem Forum geschmökert, das sich mit klassischem Gesang beschäftigt. Da sind mir ein paar Dinge ins Auge gestochen, die mich - als Choralt von Herzen - auch vorher schon beschäftigt haben. Nun interessieren mich Eure Erfahrungen dazu.
- Der Alt hat kein gute Image
Hups? Gesagt wurde, der Alt sei Sammelstelle für Sopräne, die die Höhen nicht schaffen, Frauen, die musikalisch oder stimmlich unsicher seien, Frauen, die zu laut sängen.
Hoppla?! Also gut, hoch ist es im Alt nicht wirklich und ja, ich kenne kaum einen Chor, in dem nicht verkappte Soprane im Alt sitzen, aber was bitte machen musikalisch unsichere Frauen im Alt?! Es ist oft der Alt, der die Harmonie bestimmt, ein gutes Gehör und Intonationssicherheit halte ich für unerlässlich. Dass im Alt verkappte Soprane sitzen, führe ich persönlich meiner Erfahrung nach mehr auf den Mangel an Altstimmen generell zurück - dann müssen halt Frauen ran, die tief kommen
Und Frauen, die eine zu laute Stimme haben und deswegen in den Alt gesteckt werden? Hä? Das führt gleich zum nächsten Punkt:
Solisten, also SängerInnen mit Gesangsausbildung, stechen aus dem Chorklang heraus
Hm. Das muss bei meinen Chorleitern spurlos vorübergegangen sein. Ich erinnere mich an keinen einzigen Chor, in dem nicht verlangt worden wäre, dass die Solisten die Chorpartien mitsingen (ich spreche hier von Kirchenmusik - in der Oper mag das anders sein, da ist ja schon die Rahmenhandlung vorgegeben und ein Zwiegespräch mit sich selber klingt halt einfach doof). Und bisher hat es noch immer einen homogenen Chorklang gegeben, die Stimmen haben sich ganz von alleine gemischt. Ganz egal, ob die Solisten formal (Hochschule) ausgebildet waren, private Stunden hatten oder sich nur einfach so getraut haben.
Altpartien bestehen nur aus drei Tönen
Kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht wählen meine Chorleiter ja auch nur die falschen Werke... Das mit Abstand langweiligste war bisher ein Lied von Schumann, das in der Tat nahe an die drei Töne herankam - aber eben nur nahe. Aber sämtliche Messen, auch die einfacheren von Mozart, die ich kenne, haben doch noch Stoff zum Denken, auch für den Alt.
Im Chor müssen Leute mit Gesangsausbildung die Handbremse anziehen, um einen "homogenen" Gesamtklang zu erreichen
Wirklich? Ich bin baff. Grad in der letzten Chorprobe habe ich eher das Gegenteil gemacht, es hat mich halt gejuckt. Keine Reaktion seitens des Chorleiters. Und heut - hilfhimmel, wie hätten wir paar Alts und gegen die Übermacht der Sopräne mit angezogener Handbremse durchsetzen sollen? Den Leuten hat es gefallen.
Dorfchöre singen keine anspruchsvollen Werke
Nun - hmm. Vielleicht habe ich ja wirklich keine Ahnung, was ein anspruchsvolles Werk ist, bisher war ich mit Mozart und Haydn ganz glücklich. Bach ist mir noch nicht untergekommen,außer einzelne Kantaten glaube ich. Aber hängt denn die Güte eines Chores vom Anspruch derWerke ab? Zum Singen gehört doch etwas mehr als nur ein bisschen Technik...
Dann gibt es noch den Umstand, dass Solisten nur ihre Solostellen singen und vom Publikum aus gesehen vor dem Orchester stehen, das sehe ich immer wieder auf Youtube. Ich kenne es aus der Praxis anders - die Solisten singen (bei mehreren Chören, mit verschiedenen Chorleitern) aus dem Chor heraus und mit dem Chor mit. Nur eben auch die Solostellen. Mich persönlich würde es auch zu Tode langweilen, für ein paar Takte eine ganze Messe warten zu müssen.
Wie sind Eure Erfahrungen zu diesen Punkten?
ich habe gestern in einem Forum geschmökert, das sich mit klassischem Gesang beschäftigt. Da sind mir ein paar Dinge ins Auge gestochen, die mich - als Choralt von Herzen - auch vorher schon beschäftigt haben. Nun interessieren mich Eure Erfahrungen dazu.
- Der Alt hat kein gute Image
Hups? Gesagt wurde, der Alt sei Sammelstelle für Sopräne, die die Höhen nicht schaffen, Frauen, die musikalisch oder stimmlich unsicher seien, Frauen, die zu laut sängen.
Hoppla?! Also gut, hoch ist es im Alt nicht wirklich und ja, ich kenne kaum einen Chor, in dem nicht verkappte Soprane im Alt sitzen, aber was bitte machen musikalisch unsichere Frauen im Alt?! Es ist oft der Alt, der die Harmonie bestimmt, ein gutes Gehör und Intonationssicherheit halte ich für unerlässlich. Dass im Alt verkappte Soprane sitzen, führe ich persönlich meiner Erfahrung nach mehr auf den Mangel an Altstimmen generell zurück - dann müssen halt Frauen ran, die tief kommen

Und Frauen, die eine zu laute Stimme haben und deswegen in den Alt gesteckt werden? Hä? Das führt gleich zum nächsten Punkt:
Solisten, also SängerInnen mit Gesangsausbildung, stechen aus dem Chorklang heraus
Hm. Das muss bei meinen Chorleitern spurlos vorübergegangen sein. Ich erinnere mich an keinen einzigen Chor, in dem nicht verlangt worden wäre, dass die Solisten die Chorpartien mitsingen (ich spreche hier von Kirchenmusik - in der Oper mag das anders sein, da ist ja schon die Rahmenhandlung vorgegeben und ein Zwiegespräch mit sich selber klingt halt einfach doof). Und bisher hat es noch immer einen homogenen Chorklang gegeben, die Stimmen haben sich ganz von alleine gemischt. Ganz egal, ob die Solisten formal (Hochschule) ausgebildet waren, private Stunden hatten oder sich nur einfach so getraut haben.
Altpartien bestehen nur aus drei Tönen
Kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht wählen meine Chorleiter ja auch nur die falschen Werke... Das mit Abstand langweiligste war bisher ein Lied von Schumann, das in der Tat nahe an die drei Töne herankam - aber eben nur nahe. Aber sämtliche Messen, auch die einfacheren von Mozart, die ich kenne, haben doch noch Stoff zum Denken, auch für den Alt.
Im Chor müssen Leute mit Gesangsausbildung die Handbremse anziehen, um einen "homogenen" Gesamtklang zu erreichen
Wirklich? Ich bin baff. Grad in der letzten Chorprobe habe ich eher das Gegenteil gemacht, es hat mich halt gejuckt. Keine Reaktion seitens des Chorleiters. Und heut - hilfhimmel, wie hätten wir paar Alts und gegen die Übermacht der Sopräne mit angezogener Handbremse durchsetzen sollen? Den Leuten hat es gefallen.
Dorfchöre singen keine anspruchsvollen Werke
Nun - hmm. Vielleicht habe ich ja wirklich keine Ahnung, was ein anspruchsvolles Werk ist, bisher war ich mit Mozart und Haydn ganz glücklich. Bach ist mir noch nicht untergekommen,außer einzelne Kantaten glaube ich. Aber hängt denn die Güte eines Chores vom Anspruch derWerke ab? Zum Singen gehört doch etwas mehr als nur ein bisschen Technik...
Dann gibt es noch den Umstand, dass Solisten nur ihre Solostellen singen und vom Publikum aus gesehen vor dem Orchester stehen, das sehe ich immer wieder auf Youtube. Ich kenne es aus der Praxis anders - die Solisten singen (bei mehreren Chören, mit verschiedenen Chorleitern) aus dem Chor heraus und mit dem Chor mit. Nur eben auch die Solostellen. Mich persönlich würde es auch zu Tode langweilen, für ein paar Takte eine ganze Messe warten zu müssen.
Wie sind Eure Erfahrungen zu diesen Punkten?
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