Ich denke, StMartin11 meint damit eher, mit den Changes sofort mitspielen zu können, ohne sie vorher extra geübt zu haben. Sie intuitiv nach dem Gehör zu erkennen.
Übrigens: "Changes" ist eine durchaus übliche Bezeichnung ... auch wenn ich sonst Anglizismen vermeide, wo immer möglich ...
Ich kann nur den schweren und langen, mühseligen Weg empfehlen: Viel viel diese (wahrschenlich) Standard hören, BEWUSST hören, und spielen. Dadurch entwickelt sich Dein Gehör automatisch mit, und die Changes (auch von noch unbekannten Liedern) kriegen eine gewisse Vorhersehbarkeit. Du ahnst im Voraus, oder erkennst in Bruchteilen von Sekunden, wenn ein z. B. Turnaround unmitelbar bevorsteht. Oder wenn wo geschwind eine II-V eingeschoben wird. Und kannst dann darauf reagieren.
Für den Fall, daß Du Rhyhmusgitarre spielst (ich glaube, ich habe Dein Posting so richtig verstaden), könntest Du Dir außerdem für den Bedarfsfall Spielweisen aneignen (= rhythmische Phrasierungen, Schlagmuster ...), die den genauen Ort der Harmoniewechsel "leer lassen". So kannst Du an diesen Stellen erst einmal "in Ruhe" HÖREN, was genau so vor sich geht, und hast Luft und Zeit, darauf zu reagieren. Aber das will gekonnt sein, damit es keinesfalls wie eine Unsicherheit klingt, sondern wie 100 %ig gewollt. Auch kleiner Rutscher/Slides oder chromatische Akkordannäherunge eignen sich hervorragend, um Zeit für´s Hören zu schinden ...
Ich selbst habe auf diese Weise jahrelang (gelegentlich) bei einer Profiband mitgespielt, die Tanzveranstaltunen bespielt hat, ohne bei einer einzigen Probe gewesen zu sein, und ohne die Setlist überhaupt zu kennen. Großteils waren mir die Songs nicht einmal bekannt ...
Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen ...
LG - Thomas