Cubase Aufnahme mit Saxophon, transponierendes Instrument, Noten

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samsson
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Hallo

Ich habe eine Frage an einen Saxophonisten der sich mit Noten, im Zusammenspiel in einer Band wie auch mit Cubase 5 und etwas recorden mit Cubase auskennt. Gibts es das hier :)?
Ich hoffe.:great:

Ich mache Musik, komponiere, recorde und jämme mit anderen als Ausgleich ganz gerne auch mal drauf los. Ich spiele meine Instrumente ( Git, Bass, keys ) nicht nach Noten sondern eher nach Gehör, Gedächtnis, Akkorden, manchmal tabs, intuitiv etc...Noten lesen kann ich ( leider ) nicht.
Ich spiele auch dann und wann mit Notisten ( Sax, Accordion, Klavier ) zusammen. Beim jämmen haben es gerade die, die am anfang mit Ihrem Instrument sind und nur vom Blatt lernen und spielen können - schwer rein zu kommen so ganz ohne Noten..sind sie manchmal etwas unsicher.

Neben anderen Projekten schreibe ich dann und wann für solche "musikalischen Spontancombos" Songs und wir spielen die quasi halböffentlich auf Feieren oder ähnlichem. Damit das mit den Notisten funktioniert schreibe ich die Songs am Klavier uns nehme sie in Cubase auf. Dadurch habe ich für jedes Instrument ( mein Besipiel Klavier, Sax, Akkordion ) eine midi-Spur und kann dann über den Noteneditor die einzelnen Noten der Phrasen, Melodien, Rhtmn oder Sätze ausdrucken lassen. Diese geb ich dann weiter bevor wir uns treffen und es Live proben....

Ich hinterlege die midiSpuren ( damit alle wissen wie ich mir das vorstelle ) auch mit den jeweiligen VST-Instrumenten ( um beim Beispiel zu bleiben also mit einem Sax, Akkordion und Klavier-VST-Instrument ).
Das klappt eigentlich ganz gut...bis auf den Tenor-Sax. Wenn der die Noten spielt die ich midimässig komponiert und notenmässig ausgedruckt habe hört sich das völlig falsch an ( obwohl das VST-Instrument Sax auf der Spur klasse klingt )

Der Tenor-Sax ist ( habe ich jetzt gelesen ) ein transponierendes Instrument, heisst es ist anders gestimmt als das Klavier oder die Guitar ( siehe Anlage hier an der Post ) Das Tenor-Sax ist also in Es gestimmt.
Das heisst wenn ich eine melodie z.B. mit den Noten A , G und F für den sax komponiere, sie midimässig in Cubase aufnehme und die Noten ausdrucke darf der Sax nicht A, G und F spielen sondern eben Fis, E und D ( siehe Anlage ) damit es zusammen mit den anderen
Instrumenten richtig klingt.
Ich habe früher oft mit guten Saxophonisten gejämmt und hatte mich immer gewundert weil sie immer vor Beginn der Session nach der Tonart fragten ( kurz im Kopf gerechnet hatten ) bevor sie loslegten...Jetzt weiss ich warum :D Sie haben dann wohl parallel zum spielen transponiert

Nun meine Frage:
Gerade von Anfängern am Sax ( die auch nur nach Noten und vom Blatt spielen können ) kann ich nicht verlangen während des Notenlesens und Rhytmus halten auch noch im Kopf zu transponieren. Also müsste ich im Keyeditor von Cubase gleich die Noten so eingeben das sie die ausgedruckten Noten vom Blatt spielen können ( in meinem Beispiel also nicht A,G und F als Midinoten eingeben sondern gleich Fis, E und D ) Mein VST-Instrument klingt dann zwar falsch aber das kann ich ja muten. Resultat wäre dann aber theoretisch das der Saxophonist die richtigen Noten hätte und es wieder gut klingt mit den anderen zusammen. Rhytmisch aendert sich da ja nix. Habe ich da einen Denkfehler ? Macht man das so ? Gibt es andere Möglichkeiten oder Features bei Cubase die das automatisch lösen ?

Hoffe auf Antwort :)

samsson
 
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Hallo Samsson,

irgendwie habe ich Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass da was lesbares rauskommt, wie du das beschreibst.... vielleicht liegt das aber auch an meiner Vorstellungskraft. ;)
Da geht's vor allem um die rhythmische Notation, darum wie genau du spielst, und wie grob das Programm quantifiziert. (Es können so z.b. aus Triolen ganz schnell "332" Gruppen werden, wenn du weißt was ich meine.)
...also ich würde zumindest so weit Noten lesen lernen, dass du die Rhythmen kontrollieren kannst. Dauert vielleicht eine Woche.

Tenorsax ist übrigens nicht in Eb (sprich: Es), sondern in Bb (sprich: B). Das bedeutet, wenn du vom Tenorsax ein C willst, musst du ihm ein D aufschreiben. Für dein A-G-F Beispiel wären das dann H-A-G. Alt- und Baritonsax sind in Eb , da stimmt dein Beispiel.

Mit Cubase kenne ich mich nicht aus... aber es gibt Programme, die Audiospuren transponieren können. (Transcribe! z.b.) Kann mir gut vorstellen, dass es da für Cubase ein Plug-In gibt. Mit MIDI Dateien sollte das eigentlich ganz einfach machbar sein.

...du merkst vielleicht, ich bin eher Saxophonist, als Recording-Spezialist. Evtl wäre deine Frage im Recording-Sub besser aufgehoben. (Kann gut sein, dass der Thread von der Moderation verschoben wird.) @zonquer ?

...aber wenn du Komponist bist, will ich dir schon noch an's Herz legen: Noten lesen lernen ist nicht schwer! Die nötigen Infos hast du dir innerhalb einer Woche gemerkt, dann ist es nur noch Übungssache. Du musst ja nix vom Blatt spielen können, aber du willst doch wahrscheinlich zumindest kontrollieren können, was du da ausdruckst?

PS: Du kannst natürlich die Tenorsax-Stimme einen Ganzton höher einspielen, dann hat das Tenor das notiert, was du haben willst. Nur wird die eingespielte Spur eben einen Ganzton zu hoch klingen.

Aufpassen mit den Vorzeichen: Ein Ganzton höher bedeutet, dass du 2 Kreuz mehr, bzw 2 b weniger verwenden musst. Aus C-Dur wird D-Dur, aus F-Dur wird G-Dur usw...
 
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Also müsste ich im Keyeditor von Cubase gleich die Noten so eingeben das sie die ausgedruckten Noten vom Blatt spielen können ( in meinem Beispiel also nicht A,G und F als Midinoten eingeben sondern gleich Fis, E und D ) Mein VST-Instrument klingt dann zwar falsch aber das kann ich ja muten. Resultat wäre dann aber theoretisch das der Saxophonist die richtigen Noten hätte und es wieder gut klingt mit den anderen zusammen. Rhytmisch aendert sich da ja nix. Habe ich da einen Denkfehler ? Macht man das so ? Gibt es andere Möglichkeiten oder Features bei Cubase die das automatisch lösen ?
Hallo Samsson,

Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Natürlich müssen die Noten im Cubase IMMER korrekt eingegben werden. Das macht ja keinen Sinn, die Noten falsch einzugeben, nur weil man am Papier das anders benötigt. Diese Übersetzung muss natürlich beim Druck passieren, nicht bei der Eingabe.

Was Du brauchst ist dieser Tip: Cubase transposing instruments.

Auszug aus dem Cubase-SX Manual:

Darstellungstransponierung

Diese Einstellung benötigen Sie, wenn Sie Parts für Instrumente vor-
bereiten, die nicht in der tatsächlichen Konzerttonart notiert werden.
Wenn z. B. ein Altsaxophon die Note C3 spielen soll, müssen Sie die
Note A3 notieren — also neun Halbtöne höher. Glücklicherweise hilft
Ihnen die Darstellungstransponierung-Einstellung dabei:
  • Wählen sie aus dem Einblendmenü das Instrument aus, für
    das Sie eine Notation erstellen möchten.
  • Wenn das Einblendmenü das benötigte Instrument nicht enthält,
    können Sie die Transponierung im Halbtöne-Wertefeld selbst einstellen.
  • Die Einstellung für die Darstellungstransponierung hat keinen
    Einfluss auf die Wiedergabe oder die tatsächliche Tonhöhe der
    Noten — sie ändert lediglich die Anzeige und den Druck der Noten.
  • Sie können auch an jeder beliebigen Stelle der Notation Änderungen
    der Darstellungstransponierung einfügen, indem Sie ein Symbol
    für die Änderung der Tonart einfügen und mit der Transponierung-
    Einstellung im Tonart-Dialog arbeiten (siehe Seite 41).
  • Im Akkordeinstellungen-Dialog können Sie festlegen, dass in der
    Notation verwendete Akkordsymbole von einer Darstellungstrans-
    ponierung nicht betroffen sein sollen (siehe Seite 229).
 
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Joar, dem was die Vorredner geschrieben haben kann ich mich nur anschließen. :)

Ich hoffe, dass Du wirklich Cubase 5 besitzt und nicht etwa einer der abgespeckten Varianten, denn da ist glaube ich die Transponierungsfunktion nicht enthalten.
 
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Ich bin Saxophonist und kenne mich ganz gut mit recording aus. ;)

Knebi und Bebop habe es schon alles wichtige erwähnt.

Gib alles unbedingt "klingend" ein. Das Transponieren muss das Programm schon selbst machen.

Im Notfall (falls es keine automatik für transponierende Instrumente gibt) würde ich erst alles klingend aufschreiben, dann die MIDI-Spur kopieren, muten und dann transponieren.

Das alles hat aber Tücken, wie Knebi schon angedeutet hat:

1. Cubase ist kein Notensatz-Programm. Es gibt keine guten Layout funktionen. Die Schriftart is grauenvoll. Das ist für's Blattspiel tatsächlich alles wichtig!

2. Es gibt oft einen Unterschied zwischen dem was du einspielst und wie man es notieren würde. Knebi hat schon erwähnt, dass Cubase zB den (eigentlich nicht so) schmalen Grad zwischen Triolen und Punktierten nicht kennt.

3. Es ist richtig uncool wenn nur die Stimme, aber nicht die Tonartvorzeichung transponiert wurde. Das führt oft zu blöden enharmonischen Verwechselungen die mit der Tonart nix zu tun haben. Oder schlimmer: Das Stück hat keine Tonartvorzeichnung, weil es ein moderner Tune mit wechselnden harmonsichen Zentren ist und beim Tansponieren für's Alt werden trotzdem drei Kreuze vorgezeichnet ... Solche Sachen sind wichtig und erschweren das Lesen enorm wenn sie falsch gemacht sind.

Wenn du also eine Note ausdruckst, vertrau nicht darauf dass Cubase von alleine alles richtig macht! Quatisiere selbst, damit du die richtigen Notenwerte auf dem Blatt stehen hast. Überprüfe die Vorzeichnung in der transponierten Note. Wenn du dir mit der Vorzeichnung nicht sicher bist, wähle lieber garkeine Vorzeichnung un lasse die Vorzeichnen in jedem Takt eintragen.


EDIT: Achja, beim Transponieren, achte darauf dass die Richtungen und abstände stimmen. Willst du vom Tenor ein c', dann schreibst du ein d'' ! Das Tenor-Sax klingt eine große None tiefer als es geschrieben wird. Nicht eine große Sekunde!!! Für's Alto ist es eine große Sexte, für's Sopran eine große Sekunde. Beim Bariton ist es eine große Sexte und eine Oktave.

Wenn du diese Abstände verbockst, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das was du notierst garnicht in der Range des Saxophons spielbar ist.
 
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Hallo Knebi89,

Dank dir für deine zeit und deinen Einsatz , hat mir sehr geholfen:

irgendwie habe ich Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass da was lesbares rauskommt, wie du das beschreibst.... vielleicht liegt das aber auch an meiner Vorstellungskraft. ;)
Da geht's vor allem um die rhythmische Notation, darum wie genau du spielst, und wie grob das Programm quantifiziert. (Es können so z.b. aus Triolen ganz schnell "332" Gruppen werden, wenn du weißt was ich meine.)
...also ich würde zumindest so weit Noten lesen lernen, dass du die Rhythmen kontrollieren kannst. Dauert vielleicht eine Woche.

...in einer Woche Noten lernen wäre toll , ja ich quantifiziere schon genau, aber unterschätz denk ich die das mit dem wichtigen "richtig schreiben der Noten"

Tenorsax ist übrigens nicht in Eb (sprich: Es), sondern in Bb (sprich: B). Das bedeutet, wenn du vom Tenorsax ein C willst, musst du ihm ein D aufschreiben. Für dein A-G-F Beispiel wären das dann H-A-G. Alt- und Baritonsax sind in Eb , da stimmt dein Beispiel.

richtig ! hatte ich verwechselt

Mit Cubase kenne ich mich nicht aus... aber es gibt Programme, die Audiospuren transponieren können. (Transcribe! z.b.) Kann mir gut vorstellen, dass es da für Cubase ein Plug-In gibt. Mit MIDI Dateien sollte das eigentlich ganz einfach machbar sein.

...du merkst vielleicht, ich bin eher Saxophonist, als Recording-Spezialist. Evtl wäre deine Frage im Recording-Sub besser aufgehoben. (Kann gut sein, dass der Thread von der Moderation verschoben wird.) @zonquer ?

danke wurde weiter unten erklärt, kann ich einstellen beim Noteneditor in Cubase selbst

...aber wenn du Komponist bist, will ich dir schon noch an's Herz legen: Noten lesen lernen ist nicht schwer! Die nötigen Infos hast du dir innerhalb einer Woche gemerkt, dann ist es nur noch Übungssache. Du musst ja nix vom Blatt spielen können, aber du willst doch wahrscheinlich zumindest kontrollieren können, was du da ausdruckst?

Komponist oder komponieren ja , aber Hobbymässig :) , will mich hier nicht Brüsten mit Dingen die ich nicht kann, aber ich denke ein klein wenig Talent habe ich schon , zumindest macht es mir viel Spass ( vor alle das alleine entscheiden dürfen was wann kommt und nicht immer mit anderen bandmitglieder diskutieren müssen..:) war jetzt Spass , habe deine Botschaft aber verstanden

PS: Du kannst natürlich die Tenorsax-Stimme einen Ganzton höher einspielen, dann hat das Tenor das notiert, was du haben willst. Nur wird die eingespielte Spur eben einen Ganzton zu hoch klingen.

Aufpassen mit den Vorzeichen: Ein Ganzton höher bedeutet, dass du 2 Kreuz mehr, bzw 2 b weniger verwenden musst. Aus C-Dur wird D-Dur, aus F-Dur wird G-Dur usw...

ok danke :)
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Hallo Samsson,

Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Natürlich müssen die Noten im Cubase IMMER korrekt eingegben werden. Das macht ja keinen Sinn, die Noten falsch einzugeben, nur weil man am Papier das anders benötigt. Diese Übersetzung muss natürlich beim Druck passieren, nicht bei der Eingabe.

Was Du brauchst ist dieser Tip: Cubase transposing instruments.

Auszug aus dem Cubase-SX Manual:

Darstellungstransponierung

Diese Einstellung benötigen Sie, wenn Sie Parts für Instrumente vor-
bereiten, die nicht in der tatsächlichen Konzerttonart notiert werden.
Wenn z. B. ein Altsaxophon die Note C3 spielen soll, müssen Sie die
Note A3 notieren — also neun Halbtöne höher. Glücklicherweise hilft
Ihnen die Darstellungstransponierung-Einstellung dabei:
  • Wählen sie aus dem Einblendmenü das Instrument aus, für
    das Sie eine Notation erstellen möchten.
  • Wenn das Einblendmenü das benötigte Instrument nicht enthält,
    können Sie die Transponierung im Halbtöne-Wertefeld selbst einstellen.
  • Die Einstellung für die Darstellungstransponierung hat keinen
    Einfluss auf die Wiedergabe oder die tatsächliche Tonhöhe der
    Noten — sie ändert lediglich die Anzeige und den Druck der Noten.
  • Sie können auch an jeder beliebigen Stelle der Notation Änderungen
    der Darstellungstransponierung einfügen, indem Sie ein Symbol
    für die Änderung der Tonart einfügen und mit der Transponierung-
    Einstellung im Tonart-Dialog arbeiten (siehe Seite 41).
  • Im Akkordeinstellungen-Dialog können Sie festlegen, dass in der
    Notation verwendete Akkordsymbole von einer Darstellungstrans-
    ponierung nicht betroffen sein sollen (siehe Seite 229).

erstmal Danke bebop99...Treffer versenkt...das hatte ich gesucht...Cubase hat so viele Features...hätte ich auch selbst drauf kommen können..werde ich gleich mal testen
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Joar, dem was die Vorredner geschrieben haben kann ich mich nur anschließen. :)

Ich hoffe, dass Du wirklich Cubase 5 besitzt und nicht etwa einer der abgespeckten Varianten, denn da ist glaube ich die Transponierungsfunktion nicht enthalten.

nein Cubase 5, danke der Nachfrage :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich bin Saxophonist und kenne mich ganz gut mit recording aus. ;)

Knebi und Bebop habe es schon alles wichtige erwähnt.

Gib alles unbedingt "klingend" ein. Das Transponieren muss das Programm schon selbst machen.

Im Notfall (falls es keine automatik für transponierende Instrumente gibt) würde ich erst alles klingend aufschreiben, dann die MIDI-Spur kopieren, muten und dann transponieren.

Das alles hat aber Tücken, wie Knebi schon angedeutet hat:

1. Cubase ist kein Notensatz-Programm. Es gibt keine guten Layout funktionen. Die Schriftart is grauenvoll. Das ist für's Blattspiel tatsächlich alles wichtig!

2. Es gibt oft einen Unterschied zwischen dem was du einspielst und wie man es notieren würde. Knebi hat schon erwähnt, dass Cubase zB den (eigentlich nicht so) schmalen Grad zwischen Triolen und Punktierten nicht kennt.

3. Es ist richtig uncool wenn nur die Stimme, aber nicht die Tonartvorzeichung transponiert wurde. Das führt oft zu blöden enharmonischen Verwechselungen die mit der Tonart nix zu tun haben. Oder schlimmer: Das Stück hat keine Tonartvorzeichnung, weil es ein moderner Tune mit wechselnden harmonsichen Zentren ist und beim Tansponieren für's Alt werden trotzdem drei Kreuze vorgezeichnet ... Solche Sachen sind wichtig und erschweren das Lesen enorm wenn sie falsch gemacht sind.

Wenn du also eine Note ausdruckst, vertrau nicht darauf dass Cubase von alleine alles richtig macht! Quatisiere selbst, damit du die richtigen Notenwerte auf dem Blatt stehen hast. Überprüfe die Vorzeichnung in der transponierten Note. Wenn du dir mit der Vorzeichnung nicht sicher bist, wähle lieber garkeine Vorzeichnung un lasse die Vorzeichnen in jedem Takt eintragen.


EDIT: Achja, beim Transponieren, achte darauf dass die Richtungen und abstände stimmen. Willst du vom Tenor ein c', dann schreibst du ein d'' ! Das Tenor-Sax klingt eine große None tiefer als es geschrieben wird. Nicht eine große Sekunde!!! Für's Alto ist es eine große Sexte, für's Sopran eine große Sekunde. Beim Bariton ist es eine große Sexte und eine Oktave.

Wenn du diese Abstände verbockst, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das was du notierst garnicht in der Range des Saxophons spielbar ist.

Chaos.Klaus auch dir vielen Dank ! Ja ich habe das mit der richtigen und akurraten schreibweise des Noteneditors vielleicht etwas nichtsoernst genommen. Werde ich aendern, auch aus Achtung für den der das dann lesen und spielen muss :)

Ihr habt mir alle sehr gut geholfen und so schnell und detailiert. Klasse...Vielleicht sollte ich wirklich Noten lernen , wäre sicher für mein bescheidenes Klavierspiel und karge Kenntnisse der Harmonielehre ganz gut
 
Ja ich habe das mit der richtigen und akurraten schreibweise des Noteneditors vielleicht etwas nichtsoernst genommen. Werde ich aendern, auch aus Achtung für den der das dann lesen und spielen muss :)
Ich habe das auch lenge Zeit nicht verstanden wie wichtig "schöne" Typographie sein kann. Bei Blockflöten Übungen für Vorschüler mit 4 Takten je 4 Viertelnoten pro Zeile macht das keinen wesentlichen Unterschied. Bei komplexen Noten mit Punktierten, überbundenen oder angebundenen 8teln, Vorschlägen, Triolenkennzeichnungen, geblockte 16tel Fähnchen... kann schon allein die Neigung der 16tel Balken in Bezug auf die Notenlinien schon einen wesentlichen Lesbarkeits Unterschied ausmachen. Auch die Noten Abstände entsprechend ihrer Dauer verbessern die Benutzbarkeit der Noten.

Eine gängige Komponisten (eigentlich Notensetzer) "Schlampigkeit", auch in professsionellen Noten, sind etwa Takte die, weil eben rhytmisch egal, in einem 4/4 Takt mit einer Achtel beginnen und dann eine Viertel stehen haben und wieder eine Achtel. Korrekt wäre eine Achtel, noch eine Achtel mit Haltebogen zur nächsten Achtel und wieder eine allein stehende Achtel. Für den Noten LESER ist es ganz wichtig die Takt Teilung zu sehen. Also wann immer technisch möglich am jeweiligen Schlag auch eine Note stehen zu haben. Wenn das rhytmisch nicht zusammen passt, dann eben mit Haltebogen zur vorangegangenen Note. Der Notenleser erfasst im Idealfall das Taktbild am Stück und nicht wie ein MIDI File eine kurze, eine lange, wieder eine kurze.. Kommen die Noten entgegen der Konvention, erfordert es viel mehr Denkarbeit, was sich in holprigem Spiel niederschlägt. Eine andere Bequemlichkeit, die beim Spieler zu erhöhtem Denkaufwand führt sind "cresc./dim." Angaben anstelle von klar sichtbaren crescendo Klammern oder ein schlichtes "sim." als Zeichen dafür, dass der Komponist zu faul war um auch die gleichartige Wiederholung der Artikulation ein einziges Mal korrekt niederzuschreiben und stattdessem dem Musiker aufbürdet sich die korrekte Arikulation bei JEDEM Spiel noch zusätzlich merken zu müssen. Wurde doch schon am Anfang beispielhaft einmal angeschrieben ...

Ein sauberer Notensatz ist eine hohe künstlerische Arbeit. Die wurde vor der massenhaften Verbreitung der Computer daher auch von entsprechend ausgebildeten Spezialisten erledigt und natürlich nicht vom Komponisten.

Die Wahl der korrekten Schrift beispielsweise ist auch in einem "normalen" Druckwerk ganz wesentlich für die Lesbarkeit und den transportierten Inhalt. Die ubiquitäre Verfügbarkeit unzähliger Schriften und Programme die "irgendwas" anzeigen führt heute dazu, dass viele Texte am Bildschirm oder Papier völlig unnötigerweise anstrengend zu lesen sind. Das Verhältnis von "x" Höhe zu Ober und Unterlängen, die Abstände zwischen den Buchstaben und Wörtern, der Übergang von einem Buchstaben zum nächsten oder der allgemeine "Schwarzwert" des gesamten Textes können viel zum entspannten Lesen beitragen. Die moderne Unsitte, alles in "Arial" oder "Calibri" zu setzen, nur weil das momentan "Standard" ist, verbessert die Lesbarkeit langer Texte überhaupt nicht. Für Fließtexte haben sich in den vergangenen Jahrhunderten(!) Serifen Schriften (etwa Times oder Garamond) oder wenigsetns Halb-Serifen (wie beispielsweise Palatino) bewährt.

Die Jahrhunderte lange Erfahrung professioneller Notenstecher einem (dummen) EDV Programm abzuverlangen ist ein neumodisches Phänomen und daher bislang auch noch nicht vollständig erfolgreich. Ich hoffe das gelingt noch, bevor die letzten Professionisten auf diesem ausgestorben sind und man sich die Erfahrung wieder ganz neu erarbeiten muss.

Wie dicht sollen/dürfen Noten zueinander stehen? Wieviel Abstand sollten umliegende Texte oder Linien haben? Wie weit geht der Legato Bogen und wie steil soll er sein? Ist ein Staccato Punkt am Ende des Legato Bogens noch klar erkennbar? Können Dynamik Angaben noch alle auf einer Höhe stehen und wo ist es sinnvoll, von dieser Vorgabe abzuweichen? Wie dick sollen die Notenköpfe im Verhältnis zum Linienabstand sein, oder die Dicke der Notenhälse im Vergleich zu den Taktstrichen?

Gerade die großen Programme (Finale, Sibelius) produzieren zwar "erkennbare" Noten, aber bei weitem keine optimalen. Bei Programmen deren Hauptaufgabe nicht die Erstellung von Notenblättern ist, ist das noch laxer gehandhabt. Aber so wie wir uns schleichend an weichgespülte Handy Fotos oder an gebügelte MP3 Aufnahmen gewöhnt haben, erkennen die wenigsten heute das Problem. Erst wenn man ihnen als Vergleich das gleiche Notenblatt in sauber gestochenem Layout vorlegt hört man ein erstauntes Oha!

Ein Programm das im Normalfall ein Notenlayout erzeugt, das schon nahe am handoptimierten Layout liegt ist Lilypond. Das ist aber nur für Hardcore Tastatur-Freaks bedienbar. Das ist ein wenig wie handgeschriebener Postscript Code für den Drucker :-( Es wird wol erst weitergehende Verbreitung erhalten, wenn man es als "Background Renderer" für eine bedienbare grafische Oberfläche verwenden kann. Erste Ansätze gibt's da schon.

Es ist aber schon ein guter Anfang, wenn man sich als "Notenschreiber" über die unterschiedlichen Bedürfnisse der "Notenleser" bewusst ist.
 
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Eine gängige Komponisten (eigentlich Notensetzer) "Schlampigkeit", auch in professsionellen Noten, sind etwa Takte die, weil eben rhytmisch egal, in einem 4/4 Takt mit einer Achtel beginnen und dann eine Viertel stehen haben und wieder eine Achtel. Korrekt wäre eine Achtel, noch eine Achtel mit Haltebogen zur nächsten Achtel und wieder eine allein stehende Achtel. Für den Noten LESER ist es ganz wichtig die Takt Teilung zu sehen.

Ich stimme dem Rest des postes weitgehend zu, aber hier liegst du leider nicht ganz richtig. ;)

Die Regel lautet dass die Taktmitte immer sichtbar sein muss. Das heißt aber dass im 4/4-Takt die Schreibweise 8tel 4tel 8tel völlig legitim ist, denn das ist ja nur eine Takthälfte. Was man nicht machen würde ist: 8tel 8tel 8tel 4tel 8tel 8tel 8tel. Dann ist die mittlere 4tel über die Taktmitte und das ist schlecht.

Es gibt aber Ausnahmen in denen man über die Taktmitte schreiben darf, nämlich wenn die regelkonforme Schreibweise unübersichtlicher ist als die "falsche" Alternative. Drei Beispiele im 4/4-Takt:

4tel halbe 4tel. Hier sind eh nur drei Notenköpfe im Spiel und einer mehr + Bindebogen sieht unaufgeräumt aus.

punktierte 4tel, punktierte 4tel, 4tel. Typische Latin-Figur. Selbe Begründung wie oben.

8tel 4tel 4tel 4tel 8tel. Hier fallen (fast) alle Töne auf Offbeats. Mit überbundenen 8teln sieht das einfach bescheuert aus. Als Musiker liest man einfach dass eben offbeats gemeint sind. Kommt oft in Bigband-Literatur vor.

Alle drei Beispiele sind "lesenden Musikern" ganz gut bekannt und werden deshalb auch gut verstanden.
 
Naja, Beispiel 1 wäre diskutierbar, find ichs zum Grausen, Beispiel 2 und 3 sind völlig korrekt, und wären nach den klassischen Stichregeln, die sich nun mal nicht an außereuropäischen orientieren, unlesbar.
Lilipond sieht gut aus, ist aber extrem unhandlich.
Was ziemlich gut, wenn auch nicht perfekt, ist, ist Primus.
PriMus Notensatzprogramm - neu und genial einfach zu bedienen (/Werbeblock);)
 

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