Also zuerst hat der Lehrer mal nicht erkannt, dass ich Bariton bin und mich dementsprechend zu hoch unterrichtet. Entsprechend wurden auch Sounds und Modes in Lagen verlangt, die physiologisch alles andere als gĂŒnstig waren. Frei nach dem Motto: Alle Sounds in aller Lage.
Hm... das klingt nicht gut....
Das Problem hierbei, so weià ich heute, ist dass bestimmte Sounds in bestimmten Höhen ihre ganz spezielle Anpassung an Atmung und Vokalen erfordern. Allerdings war die Lösung des Lehrers immer nur: Vokale anpassen. Bis ich teilweise, vor allem jedoch bei deutschen Texten, unverstÀndliches Kauderwelsch gesungen habe.
Von der dringend nötigen Anpassung der Atmung wurde nichts erwĂ€hnt. (Das kam dann erst, als ich in die Stimmtherapie musste.) Selbst die Warmups waren immer mit viel zu viel Druck gesungen und teilweise sogar so gestaltet, dass sie einen enormen Druck aufbauen. Vor allem diese Ăbung wo DreiklĂ€nge auf WWWs gesungen werden. Ganz schlimm.
Seltsam... die nötige Anpassung der Atmung wird ĂŒber den 'Support' reguliert. Das gehört zu den drei Grundprinzipien, worauf aufgebaut wird... Die WWW-Ăbung auf DreiklĂ€ngen kenne ich gar nicht. Vermutlich von unten nach oben? So kann ich mir zumindest die Zunahme des Drucks erklĂ€ren.
Schlussendlich war auch die oberste Maxime immer "Wenn es gut klingt und nicht wehtut, ist es okay." - und das war es eben nicht. Nicht, wenn man jeden Tag 2-4 Stunden singt und Profimusiker werden will. Fazit: UnvollstÀndiger Stimmbandschluss ab dem g' wegen zu hohem Atemdruck und drei Monate Stimmtherapie.
Autsch! Tut mir sehr leid fĂŒr dich! Hört sich schlimm an!
Ich hatte das gleiche Problem (in meinem Fall: unvollstĂ€ndiger Stimmbandschluss ab h') nach falsch ausgefĂŒhrten Ăbungen aus dem Speech Level Singing. Ich hab das Problem dann mit Ăbungen fĂŒr die Randstimme und ironischerweise (!) auch mit CVT gelöst.

In meinem Fall hat das bedeutet, dass ich Curbing und Overdrive getrennt geĂŒbt habe, danach hat sich mein Gesang fĂŒr meine Rockband stabilisiert.
Ich denke, dass diese Maxime, dass alles okay ist, was sich gut anfĂŒhlt, zu allgemein ist. Es ist zwar gut, beim SchĂŒler das Wahrnehmungsvermögen zu trainieren, aber dann darf der Lehrer nicht, sein mit Sicherheit gut geschultes Gehör und GespĂŒr in den 'Schrank hĂ€ngen'. Und dazu verleitet CVT bisher schon etwas. NatĂŒrlich hat der SchĂŒler eine hohe Verantwortung, aber oftmals spĂŒrt er eben nicht, dass da etwas nicht passt.
Dennoch denke ich, dass die CVT-Ausbildung eine sehr gute ist. Man darf letzten Endes auch nicht vergessen, dass es am Lehrer liegt, ob er mit den jeweiligen SchĂŒlern gut arbeiten kann.
Ich verwende die CVT-Terminologie in meinem eigenen Unterricht sehr gerne, weil ich es fĂŒr die Kommunikation super finde.
Letzten Endes macht nicht eine spezielle Methode einen guten Lehrer aus, sondern ein guter Lehrer kann sich einer wirkungsvollen Methode bedienen um guten Unterricht zu machen. Man darf die Methode halt nicht ĂŒber alles stellen. Genau das habe ich aber bei vielen Gesangslehrern erlebt und zwar unabhĂ€ngig davon nach welcher 'Methode' sie unterrichten. Manche werden da richtig ideologisch und setzen ein bestimmtes Prinzip ĂŒber jegliche IndividualitĂ€t von SchĂŒlerseiten. Das halte ich fĂŒr sehr bedenklich. Genau aus diesem Grund bin ich aber von CVT so angetan, weil ich das da bisher noch NICHT erlebt habe. Aber an deinem Beispiel sieht man: Es gibt nichts, dass es nicht gibt.
