CVT - Complete Vocal Trauma, Terror, Technique?

  • Ersteller Cörnel
  • Erstellt am
[provoziermodus on] Ich habe jetzt nicht alle BeitrĂ€ge bis ins Detail gelesen, mir kommt es aber so vor, dass hier CVT von vielen (nicht von allen) schlechtgeredet wird, obwohl sie ihre Infos nur aus zweiter oder dritter Hand haben. Wie weiter oben schon geschrieben, bin ich selbst SchĂŒler einer Gesangslehrerin, die CVT favorisiert und anwendet und bin restlos begeistert!!!! Sie hatte ĂŒbrigens selbst klassischen Gesangsunterricht und ist erst spĂ€ter zu CVT gekommen.

Tjoa, ich hatte 2 Jahre lang einen zertifizierten CVT-Coach als UniversitÀtsdozenten im Gesangsstudium. Der hat mir dann auch immer sehr schön die Modes und Stilmittel erklÀrt und ein paar MÀdels haben dort ihren Belt-Klang wohl ganz gut verbessern können.
ABER: Ich habe dort nichts fundamental wichtiges gelernt. Im Gegenteil! FĂŒr meine - aus heutiger Sicht - enormen und auch enorm offensichtlichen Defizite konnte der gute Mann nicht viel tun.

Reicht das als Erfahrung? ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn das wirklich so ist, dann finde ich das ziemlich erschreckend. Klingt so, als wĂŒrden die Leute durch diese Methode das Singen eher verlernen.
Kann das auch an der schlechten/fehlenden Ausbildung der CVT-Lehrer gelegen haben ? Wie lange braucht es, bis man sich als solcher bezeichnen darf ?

Nach drei Jahren und einer bestimmten Anzahl ECTS wird man zur AbschlussprĂŒfung zugelassen. Das entnehme ich der Homepage und es deckt sich auch mit dem, was ich von CVT-Lehrern weiß.

Die Annahme, dass CVT-Lehrer schlecht, bzw. nicht ausgebildet sind, kann ich nicht unterschreiben. Ich habe im November das CVI in Kopenhagen besucht und eine Gesangsstunde genommen. Die UnterrichtsrĂ€ume schienen gut belegt - das war hörbar. ;). Das ist natĂŒrlich kein Beweis fĂŒr herausragende Leistung.
CVT-Lehrer hatten vor ihrer CVT-Ausbildung bereits hĂ€ufig einen Hochschulabschluss - von Jazzgesangsstudium bis Klassikgesangstudium ĂŒber MuPĂ€ds ist da alles vertreten. Kann man alles online nachvollziehen.

- - - Aktualisiert - - -

Tjoa, ich hatte 2 Jahre lang einen zertifizierten CVT-Coach als UniversitÀtsdozenten im Gesangsstudium. Der hat mir dann auch immer sehr schön die Modes und Stilmittel erklÀrt und ein paar MÀdels haben dort ihren Belt-Klang wohl ganz gut verbessern können.
ABER: Ich habe dort nichts fundamental wichtiges gelernt. Im Gegenteil! FĂŒr meine - aus heutiger Sicht - enormen und auch enorm offensichtlichen Defizite konnte der gute Mann nicht viel tun.

Reicht das als Erfahrung? ;)

Nicht ganz. ;)

Was ist denn fĂŒr dich das fundamental Wichtige? Und womit genau konnte er dir nicht helfen?
(Sorry... ich möchte Dir mit dieser Frage natĂŒrlich nicht zu nahe treten, aber von CVT-BefĂŒrwortern wird erwartet, dass sie ihre guten Ergebnisse outen. Dann wĂŒrde mich jetzt im Umkehrschluss interessieren, welche Herausforderungen mit CVT in deinem Fall nicht zu meistern waren.)
 
Die Annahme, dass CVT-Lehrer schlecht, bzw. nicht ausgebildet sind, kann ich nicht unterschreiben.

Das wollte ich auch nicht pauschal unterstellen.
Es gibt aber Zertifikate, die kriegt man einfach, wenn man genug dafĂŒr bezahlt. In der Esoterikbranche zum Beispiel. Und ich kenne eine Gesangsschule (möchte aber keinen Namen nennen), die dich zum Blabla-Coach ausbildet, einen Haufen Schotter dafĂŒr nimmt ... aber keinen allzu guten Ruf zu haben scheint, was man so hört.
Ich bin prinzipiell skeptisch und vorsichtig bei geschlossenen und bezahlpflichtigen Methoden, das ist alles .... und verkehrt ist Skepsis ja auch nicht.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gibt aber Zertifikate, die kriegt man einfach, wenn man genug dafĂŒr bezahlt. [...]
Ich bin prinzipiell skeptisch und vorsichtig bei geschlossenen und bezahlpflichtigen Methoden, das ist alles .... und verkehrt ist Skepsis ja auch nicht.

Skepsis ist gut. Aber wie soll sich ein privates Institut sonst finanzieren?
Bei CVT zahlt der SchĂŒler / Student die Forschung mit, die durchgefĂŒhrt wird. Das ist fĂŒr private Institute nicht ungewöhnlich.
 
Nochmal zu den Hörproben: Ich hatte ja schon geschrieben, dass die Aufnahmesituation insgesamt unglĂŒcklich war. Aber zumindest fĂŒr die High Note in Overdrive, zu der ich auch den Vergleich mit dem CVT-Original gepostet habe, habe ich inzwischen von mehreren CVT-Leuten die RĂŒckmeldung, dass sie es als ziemlich genau "centered" ansehen wĂŒrden.

Zum Thema gepresst: Wie gesagt, das war völlig entspannt. In der Koordination könnte ich das sehr lange fortfĂŒhrend, leider ist sie halt klanglich nicht wirklich praxistauglich.

Zum Thema LautstĂ€rke: Das erste Beispiel ist sehr laut, kommt auf der Aufnahme allerdings nicht so rĂŒber.

Zum Thema PowerMetal: a) sind die Beispiele wie gesagt Praxisfern, weil auch im PowerMetal keiner in nur einem Vokalraum singt und b) sind die Noten fĂŒr PowerMetal-VerhĂ€ltnisse noch recht tief und deshalb vielleicht nicht so genre-typisch, aber die Koordination ist die gleiche. Vergleiche z.B.

die isolierte HighNote aus dem Fake-Belt Beispiel von mir:

mit der Note hier bei 1:32: http://www.youtube.com/watch?v=LSCgUGX3pJQ

Denk dir das Vibrato und ein bisschen rĂ€umlichere Effekte dazu und vielleicht erkennst du die Ähnlichkeit. Wie schon gesagt, das Problem beim "erkennen" in dem Fall ist, dass die "nackten" centered Modes praktisch nicht vorkommen in echtem Gesang.
 
Was ist denn fĂŒr dich das fundamental Wichtige? Und womit genau konnte er dir nicht helfen?
(Sorry... ich möchte Dir mit dieser Frage natĂŒrlich nicht zu nahe treten, aber von CVT-BefĂŒrwortern wird erwartet, dass sie ihre guten Ergebnisse outen. Dann wĂŒrde mich jetzt im Umkehrschluss interessieren, welche Herausforderungen mit CVT in deinem Fall nicht zu meistern waren.)

Also zuerst hat der Lehrer mal nicht erkannt, dass ich Bariton bin und mich dementsprechend zu hoch unterrichtet. Entsprechend wurden auch Sounds und Modes in Lagen verlangt, die physiologisch alles andere als gĂŒnstig waren. Frei nach dem Motto: Alle Sounds in aller Lage.

Das Problem hierbei, so weiß ich heute, ist dass bestimmte Sounds in bestimmten Höhen ihre ganz spezielle Anpassung an Atmung und Vokalen erfordern. Allerdings war die Lösung des Lehrers immer nur: Vokale anpassen. Bis ich teilweise, vor allem jedoch bei deutschen Texten, unverstĂ€ndliches Kauderwelsch gesungen habe.
Von der dringend nötigen Anpassung der Atmung wurde nichts erwĂ€hnt. (Das kam dann erst, als ich in die Stimmtherapie musste.) Selbst die Warmups waren immer mit viel zu viel Druck gesungen und teilweise sogar so gestaltet, dass sie einen enormen Druck aufbauen. Vor allem diese Übung wo DreiklĂ€nge auf WWWs gesungen werden. Ganz schlimm.

Schlussendlich war auch die oberste Maxime immer "Wenn es gut klingt und nicht wehtut, ist es okay." - und das war es eben nicht. Nicht, wenn man jeden Tag 2-4 Stunden singt und Profimusiker werden will. Fazit: UnvollstÀndiger Stimmbandschluss ab dem g' wegen zu hohem Atemdruck und drei Monate Stimmtherapie.
 
Also zuerst hat der Lehrer mal nicht erkannt, dass ich Bariton bin und mich dementsprechend zu hoch unterrichtet. Entsprechend wurden auch Sounds und Modes in Lagen verlangt, die physiologisch alles andere als gĂŒnstig waren. Frei nach dem Motto: Alle Sounds in aller Lage.

Hm... das klingt nicht gut.... :(

Das Problem hierbei, so weiß ich heute, ist dass bestimmte Sounds in bestimmten Höhen ihre ganz spezielle Anpassung an Atmung und Vokalen erfordern. Allerdings war die Lösung des Lehrers immer nur: Vokale anpassen. Bis ich teilweise, vor allem jedoch bei deutschen Texten, unverstĂ€ndliches Kauderwelsch gesungen habe.
Von der dringend nötigen Anpassung der Atmung wurde nichts erwĂ€hnt. (Das kam dann erst, als ich in die Stimmtherapie musste.) Selbst die Warmups waren immer mit viel zu viel Druck gesungen und teilweise sogar so gestaltet, dass sie einen enormen Druck aufbauen. Vor allem diese Übung wo DreiklĂ€nge auf WWWs gesungen werden. Ganz schlimm.

Seltsam... die nötige Anpassung der Atmung wird ĂŒber den 'Support' reguliert. Das gehört zu den drei Grundprinzipien, worauf aufgebaut wird... Die WWW-Übung auf DreiklĂ€ngen kenne ich gar nicht. Vermutlich von unten nach oben? So kann ich mir zumindest die Zunahme des Drucks erklĂ€ren.

Schlussendlich war auch die oberste Maxime immer "Wenn es gut klingt und nicht wehtut, ist es okay." - und das war es eben nicht. Nicht, wenn man jeden Tag 2-4 Stunden singt und Profimusiker werden will. Fazit: UnvollstÀndiger Stimmbandschluss ab dem g' wegen zu hohem Atemdruck und drei Monate Stimmtherapie.

Autsch! Tut mir sehr leid fĂŒr dich! Hört sich schlimm an!
Ich hatte das gleiche Problem (in meinem Fall: unvollstĂ€ndiger Stimmbandschluss ab h') nach falsch ausgefĂŒhrten Übungen aus dem Speech Level Singing. Ich hab das Problem dann mit Übungen fĂŒr die Randstimme und ironischerweise (!) auch mit CVT gelöst. :D In meinem Fall hat das bedeutet, dass ich Curbing und Overdrive getrennt geĂŒbt habe, danach hat sich mein Gesang fĂŒr meine Rockband stabilisiert.

Ich denke, dass diese Maxime, dass alles okay ist, was sich gut anfĂŒhlt, zu allgemein ist. Es ist zwar gut, beim SchĂŒler das Wahrnehmungsvermögen zu trainieren, aber dann darf der Lehrer nicht, sein mit Sicherheit gut geschultes Gehör und GespĂŒr in den 'Schrank hĂ€ngen'. Und dazu verleitet CVT bisher schon etwas. NatĂŒrlich hat der SchĂŒler eine hohe Verantwortung, aber oftmals spĂŒrt er eben nicht, dass da etwas nicht passt.

Dennoch denke ich, dass die CVT-Ausbildung eine sehr gute ist. Man darf letzten Endes auch nicht vergessen, dass es am Lehrer liegt, ob er mit den jeweiligen SchĂŒlern gut arbeiten kann.
Ich verwende die CVT-Terminologie in meinem eigenen Unterricht sehr gerne, weil ich es fĂŒr die Kommunikation super finde.

Letzten Endes macht nicht eine spezielle Methode einen guten Lehrer aus, sondern ein guter Lehrer kann sich einer wirkungsvollen Methode bedienen um guten Unterricht zu machen. Man darf die Methode halt nicht ĂŒber alles stellen. Genau das habe ich aber bei vielen Gesangslehrern erlebt und zwar unabhĂ€ngig davon nach welcher 'Methode' sie unterrichten. Manche werden da richtig ideologisch und setzen ein bestimmtes Prinzip ĂŒber jegliche IndividualitĂ€t von SchĂŒlerseiten. Das halte ich fĂŒr sehr bedenklich. Genau aus diesem Grund bin ich aber von CVT so angetan, weil ich das da bisher noch NICHT erlebt habe. Aber an deinem Beispiel sieht man: Es gibt nichts, dass es nicht gibt. ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Zum Thema gepresst: Wie gesagt, das war völlig entspannt.

Ich gaube Dir, dass Du das so empfindest, bezweifle aber - no offense! - dass dem wirklich so ist. Da vertraue ich meiner Erfahrung, meiner eigenen Ausbildung und meinem seit vielen Jahren geschulten Gehör einfach eher als deiner Aussage nach einem Jahr autodidaktischen CVT-Erlernens. ;) "Das war halt morgens nach dem Aufstehen" ist da fĂŒr mich auch keine ErklĂ€rung.

- - - Aktualisiert - - -
Nach nur einem System zu unterrichten halte ich fĂŒr eine unzumutbare EinschrĂ€nkung. Alle diese Systeme sind fĂŒr mich nur BaukĂ€sten, aus denen ich mir rausnehme, was in einer bestimmten Situation evtl hilfreich sein kann. Ich sehe meine Aufgabe als Lehrerin aber durchaus auch darin, fĂŒr die SchĂŒlerInnen in den "Wald der Theorien und exzentrischen Methoden" zu gehen, um zu schauen, was dem Unterricht evtl nĂŒtzen könnte. Das ist nicht Aufgabe der SchĂŒlerInnen, denen ja im allgemeinen auch der grĂ¶ĂŸere Überblick total fehlt.
Genau so muss es sein und nur so ist es sinnvoll. Deswegen ist keines dieser Systeme fĂŒr AnfĂ€nger geeignet, weil sie immer nur in sich ge- bzw. verschlossene Weltsichten bieten. Fortgeschrittene SĂ€nger und Didakten hingegen können davon profitieren, dass sie diese jeweiligen Pakete aufschnĂŒren und in den Kontext ihres eigenen Erfahrungsschatzes einsortieren können. Und erst dann kann man gezielt das nutzen, was einem auch etwas bringt.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Na - die Diskussion lÀuft doch auf eine schon lange bekannte Tatsache hinaus:

Jede Didaktik ist so gut wie der Lehrer bzw der SchĂŒler. Das beginnt bereits bei der Autodidaktiik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gaube Dir, dass Du das so empfindest, bezweifle aber - no offense! - dass dem wirklich so ist. Da vertraue ich meiner Erfahrung, meiner eigenen Ausbildung und meinem seit vielen Jahren geschulten Gehör einfach eher als deiner Aussage nach einem Jahr autodidaktischen CVT-Erlernens. ;) "Das war halt morgens nach dem Aufstehen" ist da fĂŒr mich auch keine ErklĂ€rung.

Ich muss Foxx da vollkommen recht geben. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, broeschies ... aber ich glaube, du bist grade völlig auf dem Holzweg. FĂŒr mich hören sich deine Versuche gepresst, sogar gequĂ€lt an. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das korrektes CVT sein soll. Wenn dem so wĂ€re, wĂŒrde ich persönlich sowohl als SĂ€ngerin als auch als Gesangslehrerin einen Riesenbogen um die Methode machen!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich muss Foxx da vollkommen recht geben. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, broeschies ... aber ich glaube, du bist grade völlig auf dem Holzweg. FĂŒr mich hören sich deine Versuche gepresst, sogar gequĂ€lt an. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das korrektes CVT sein soll. Wenn dem so wĂ€re, wĂŒrde ich persönlich sowohl als SĂ€ngerin als auch als Gesangslehrerin einen Riesenbogen um die Methode machen!
Genau aufgrund dieser Vorbehalte wird ja bei CVT explizit gesagt, dass auch die "hĂ€sslichen" Sounds dazu gehören. Viele Leute haben Ă€hnliche Vorbehalte bei starkem Twang (Ente, Katzen-Miau oder was weiß ich), aber nur weil sich etwas "eng" oder "gepresst" anhört, muss es das nicht unbedingt sein. Rein akustisch kann man die "healthiness" eines Klanges nicht beurteilen. DafĂŒr gibt es zu viele Möglichkeiten einen bestimmten Sound zu erzeugen. In pucto Entsprechung habe ich ja extra das CVT-Original danebengelegt. Die hohe Kompression ist in dem Fall tatsĂ€chlich so gewollt.

In pucto "angenehm" verlasse ich mich halt auf mein KörpergefĂŒhl. Seit ich diese Koordination kenne, macht es mir erstmals richtig Spaß auch außerhalb der Tessitur in den Höhen zu singen, auch wenn es klanglich noch nicht so ist wie ich das gerne hĂ€tte. Aber vorher war es halt tatsĂ€chlich so, dass meine Stimme in den Höhen ĂŒberbeansprucht habe, was einem auf die Dauer dann auch den Spaß raubt.
 
Genau aufgrund dieser Vorbehalte wird ja bei CVT explizit gesagt, dass auch die "hĂ€sslichen" Sounds dazu gehören. Viele Leute haben Ă€hnliche Vorbehalte bei starkem Twang (Ente, Katzen-Miau oder was weiß ich), aber nur weil sich etwas "eng" oder "gepresst" anhört, muss es das nicht unbedingt sein. Rein akustisch kann man die "healthiness" eines Klanges nicht beurteilen.

Doch, das kann man ;-) Und bloss weil z.B. beim extremen Twang das Instrument Stimme klein ist muss es eben nicht gequĂ€lt und gepresst klingen. Das so zu unterrichten mit der ErklĂ€rung, auch hĂ€ssliche KlĂ€nge seien zu akzeptieren halte ich fĂŒr unverantwortlich. Auch ein schriller hoher Ton mit extremem Twang und sehr viel "Metall" muss in sich frei klingen und ein Vibrato haben können. Ich wĂŒrde mich hĂŒten, es anders zu lernen oder gar zu lehren.

- - - Aktualisiert - - -

CVT-Lehrer hatten vor ihrer CVT-Ausbildung bereits hĂ€ufig einen Hochschulabschluss - von Jazzgesangsstudium bis Klassikgesangstudium ĂŒber MuPĂ€ds ist da alles vertreten. Kann man alles online nachvollziehen.

Demnach wĂŒrde ich annehmen, daß diese LehrerInnen eben KEINE reinen CVT-Lehrer sind. Wenn also jemand bereits eine klassische Ausbildung hatte oder ein abgeschlossenes Jazzstudium kann er oder sie sich davon doch nachher nicht komplett befreien um nur noch und ausschließlich "nach CVT" zu unterrichten.

Vorsichtig wĂ€re ich IMMER bei Leuten, die nur nach einer Ideologie/Methode gelernt haben und danach unterrichten. Es kommt vor, daß das gefordert wird und ich selber habe mich aus genau diesem Grund von einem meiner wichtigsten Lehrer trennen mĂŒssen.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Auch ein schriller hoher Ton mit extremem Twang und sehr viel "Metall" muss in sich frei klingen und ein Vibrato haben können. Ich wĂŒrde mich hĂŒten, es anders zu lernen oder gar zu lehren.
Ein Ton mit extrem viel Twang kann kein freies Vibrato haben, das ist schlichtweg physiologisch bedingt. Das einzige was geht ist das berĂŒhmte Presslufthammervibrato. Versuch doch mal auf Entenquaken ein Vibrato zu haben. Das geht nur, wenn du mehr mit dem Körper arbeitest und dabei den Twanger wieder etwas löslĂ€sst. Von der Extrem-Twang-Position bist du dann aber wieder weg. In der Randstimme kann man auch mit starkem Twang ein Vibrato haben, weil die natĂŒrliche Kompression da extrem gering ist, aber nicht in der Modalstimme.

- - - Aktualisiert - - -

Und bloss weil z.B. beim extremen Twang das Instrument Stimme klein ist muss es eben nicht gequÀlt und gepresst klingen.
Das habe ich auch nicht gesagt, sondern umgekehrt: nur weil etwas nicht gut klingt, muss es nicht gleich physiologisch ungesund oder falsch sein.
 
Naja, ich glaube das dreht sich langsam im Kreis, also lassen wir es einfach mal so stehen... ;)
 
Ein Ton mit extrem viel Twang kann kein freies Vibrato haben, das ist schlichtweg physiologisch bedingt. Das einzige was geht ist das berĂŒhmte Presslufthammervibrato. Versuch doch mal auf Entenquaken ein Vibrato zu haben. Das geht nur, wenn du mehr mit dem Körper arbeitest und dabei den Twanger wieder etwas löslĂ€sst. Von der Extrem-Twang-Position bist du dann aber wieder weg. In der Randstimme kann man auch mit starkem Twang ein Vibrato haben, weil die natĂŒrliche Kompression da extrem gering ist, aber nicht in der Modalstimme.

Ja, ich unterrichte es auch als Randstimme mit sehr starkem Vordersitz. Und nochmal: Ich wĂŒrde mich hĂŒten, es anders zu unterrichten. Ich bleibe dabei: Der extreme Twang muss vibratofĂ€hig sein und damit meine ich keinesfalls ein kĂŒnstliches Meckerpressluftziegenvibrato ;-)) wenn das bei CVT anders ist wĂŒrde ich mich davon distanzieren. Es kann mir auch total egal sein, wie CVT gemeint ist, weil ich es nur so anwende wie ICH es verstehe. Wenn die Modes in ihrem Zentrum so klingen sollen, wie du sie demonstriert hast, dann sage ich mit Bell: Stimmlippen weg!! Dann ist das nĂ€mlich Mist.

- - - Aktualisiert - - -


Das habe ich auch nicht gesagt, sondern umgekehrt: nur weil etwas nicht gut klingt, muss es nicht gleich physiologisch ungesund oder falsch sein.

Das mag stimmen, aber nur solange es sich um Geschmacksfragen handelt. Ein extrem metallischer und schriller Twang kann als hĂ€sslich empfunden werden. Manche SchĂŒlerInnen empfinden auch ihre (neuentdeckte) Kopfstimme zunĂ€chst als "hĂ€sslich" , andere, die vielleicht aus der Klassik kommen finden ihre ersten Beltversuche "hĂ€sslich". Es gibt auch genug AnfĂ€ngerInnen, die ihre komplette Stimme zunĂ€chst fĂŒr "hĂ€sslich" halten auch wenn das keinesfalls den Tatsachen entspricht ;-)

Ein hĂ€sslicher Klang jedoch, der unfrei, gequĂ€lt und gepresst klingt ist fĂŒr mich eben genau DAS und das akzeptiere ich nicht, wenn es mir jemand als Teil des Weges zu einem viel schöneren Ziel verkaufen will.
 
Das mag stimmen, aber nur solange es sich um Geschmacksfragen handelt. Ein extrem metallischer und schriller Twang kann als hĂ€sslich empfunden werden. Manche SchĂŒlerInnen empfinden auch ihre (neuentdeckte) Kopfstimme zunĂ€chst als "hĂ€sslich" , andere, die vielleicht aus der Klassik kommen finden ihre ersten Beltversuche "hĂ€sslich". Es gibt auch genug AnfĂ€ngerInnen, die ihre komplette Stimme zunĂ€chst fĂŒr "hĂ€sslich" halten auch wenn das keinesfalls den Tatsachen entspricht ;-)

Ein hĂ€sslicher Klang jedoch, der unfrei, gequĂ€lt und gepresst klingt ist fĂŒr mich eben genau DAS und das akzeptiere ich nicht, wenn es mir jemand als Teil des Weges zu einem viel schöneren Ziel verkaufen will.
Ja, wie schon gesagt: Geschmacksfrage und viele Wege fĂŒhren nach Rom.
 
Ja, wie schon gesagt: Geschmacksfrage und viele Wege fĂŒhren nach Rom.

Stimmt, manche Wege fĂŒhren aber evtl dazu, daß du krank und am Ende deiner KrĂ€fte ankommst und auf das schöne Sightseeing verzichten musst, weil du erst einmal im Krankenhaus landest ;-)
 
Autorisierte CVT-Lehrerin Eva Wilms aus NL singt in diesem Video eine Phrase in einem zentrierten Curbing. Das ganze ist zu hören von 1.00 - 1.06. Vorher erklĂ€rt sie Neutral und Klangfarben, danach Curbing, dann Overdrive und Edge. Jeweils mit Songausschnitten. Sehr gut gemacht. Falls jemand ne Übersetzung braucht - ich bin halbe HollĂ€nderin. ;)

http://www.youtube.com/watch?v=KDMgMew959w
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben