Das Musikrätsel

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Franz Wachsmann (1906-1967) war vor allem einer der berühmtesten Filmkomponisten des 20. Jahrhunderts (u.a. Klassiker wie To Have and Have Not, Boulevard der Dämmerung), 10(!) Oscar-Nominierungen, 2 gewonnen. Nach der Emigration in die USA hatte er seinen Namen in Waxmann geändert. Im Klassik-Bereich trat er auch, aber deutlicher weniger in Erscheinung.

Das gesuchte Werkteil heißt Chaconne a son gout, abgeleitet von "Chacun a son gout" - Jeder nach seinem Geschmack. Laut Wiki wurde das geflügelte Wort im deutschen Sprachraum bekannt durch das Couplet Ich lade gern mir Gäste ein aus der Fledermaus von J. Strauß.


https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Strauß_(Sohn)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Neues hören - gern, wenn's nicht stört. Sei jeher empört sich das Ohr, wenn (Klang)Erwartungshaltungen nicht befriedigt werden. Dabei vergessen diese selbstzufriedenen "Kulturliebhaber", dass auch das für sie Bequeme und Gewohnte ursprünglich vieleicht mal so neu war, sodass es eine frühere Generation auf die Barrikaden getrieben hat. Nur ab heute - bitteschön - soll sich dann nie wieder etwas ändern in der Kunst und exklusiv fürs eigene Wohlbefinden die Welt angehalten werden.

Hier geht es um einen Skandal, der durch Neues ausgelöst wurde (ich weiß, es gibt so einige davon). Es kam zu Tumulten und Handgreiflichkeiten, die Polizei musste einschreiten, weil der Komponist u.a. mit neuartigen Klängen erheblich erschreckt hatte. Allerdings machte ihn genau dieses Ereignis endgültig bekannt. Der Skandal ist ja bekanntermaßen stets hilfreicher als kaum oder gar nicht wahrgenommen zu werden.

Wer ist der Künstler?
Um welches Werk geht es?
Wo und wann fand das Ereignis statt?
Was war so verstörend für die Ohren?
 
Ja, Skandale gab es einige.

In diesem Fall vor ziemlich genau hundert Jahren?
 
Möglicherweise meinst du Zwei Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg von Alban Berg, uraufgeführt 1913 in Wien bei dem auch "Watschenkonzert" genannten Skandalkonzert, das wegen der entstandenen Tumulte abgebrochen wurde. Dirigiert hat Arnold Schönberg.
 
Die Zeitangabe in Richtung 100 Jahre kommt schon so hin. Anscheinend gab es damals gehäuft solche Vorfälle. Wohl, weil das Bürgertum noch fest im 19. Jahrhundert verankert war und mit allen Mitteln den bereits überfälligen Anbruch einer neuen Zeit verhindern wollte, den junge Künstler indes berseits vollzogen hatten. Man bekämpfte den Zeitwandel sozusagen stellvertretend an ihnen, weil sie ihn hörbar machten.
 
Der Künstler hatte zumächst einen bürgerlichen Beruf gelernt. Er hat einen Stern auf Hollywoods "Walk of Fame" und ein Asteroid trägt seinen Namen.
 
Damit verstärkt sich meine Vermutung.

Igor Strawinsky
Le sacre du printemps
Mai 1913 in Paris
Dissonanzen
 
Alles richtig :) Dissonanzen sowohl in tonaler (polytonal) als auch in rhythmischer Hinsicht (polyrhythmisch). Das war dann wohl zu viel für die Leute.
 
Auch ein Skandal und es gibt mehrere Parallelen zum letzten Rätsel.

Er nannte einen Kritiker schriftlich "C..". Das war vulgär. Die Folge war eine Klage und Verurteilung.

Wer mit welchem Werk könnte das gewesen sein?
 
Ein hochkarätiger spanischer Künstler war auch noch am Misserfolg beteiligt.
 
Erik Satie - Parade (Ballet)?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Richtig! Sehr gut, Jesko. :great:

Es war 1917. Das Bühnenbild und die Kostüme hat Picasso entworfen. Der Dirigent war Ernest Ansermet.
 
Danke, Hans :). Wir bleiben bei Erik Satie.

So etwas hat der von ihm Zitierte nie komponiert.
 
Zum vorherigen Rätsel ruhte meine Neugier nicht, wie denn nun eigentlich die Beleidigung lautete (man will ja schließlich was lernen im Leben...):
Satie schrieb dem Musikkritiker des Carnet de la Semaine , Jean Poueigh, eine Postkarte mit dem Text: „Monsieur et cher ami – vous êtes un cul, un cul sans musique! Signé Erik Satie“.
(Dies nur als Ergänzung!)
 
Im 2. Satz der drei kleinen Sätze eines Klavierwerks zitiert Erik Satie aus einem Stück eines Komponisten, das es nicht gibt. Das, was hier tatsächlich erklingt, ist eine Parodie auf ein Klavierstück eines anderen Komponisten.
 
Sonatine bureaucratique?
„Nebenan spielt ein Klavier Clementi"
 
Das Klavierwerk entstand wenige Jahre vor der Sonatine bureaucratique. Satie nannte das Stück, das der von ihm erwähnte Komponist nie komponiert hatte, "berühmt".
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben