Der Gretsch User Thread

Ok, das zweite Wochenende. Heute gabs erstmal neue Saiten (Elixir, die Orangen, 11...49 - die Stärke entspricht denen, womitse ausgeliefert wurde), vernünftig vorgedehnt, Saitenlage eingestellt (viel flacher als zuvor - da geht auch noch was, ein kleines Bißchen - am Hals mußte noch nix nachgestellt werden), Sattel geschmiert - und ... Du meine Fresse, ich bin wirklich beeindruckt, wie schön die sich spielen läßt und wie geil sie klingt. Die Größe find ich nicht hinderlich oder störend, im Gegenteil, aber das hatten wir irgendwann schon.

Aussehen tut sie natürlich phantastisch! Normalerweise mag ichs ja schlicht, aber ich mache davon ein paar Ausnahmen - Musikinstrumente sind eine dieser Ausnahmen, die dürfen opulent, dekadent und so weiter ausschauen!

An sich würde sich der Vergleich mit der Streamliner aufdrängen, aber neben dem vertikalen Unterschied besteht hier noch ein Horizontaler, zumindest zu meiner Streamliner, da die ja ne Centerblock ist (und ohne Markenpräferenz gekauft wurde - bzw ich hab mit Gretsch immer "Hohl, groß, teuer" und einige weitere Adjektive verbunden, die letztes Jahr so nicht aufm Einkaufszettel standen - eine konzeptionell typische Gretsch dieser Preisklasse, wie die 2420, würde der Erwartung vermutlich kaum gerecht werden, eine konzeptionell nicht so Typische wie die 335-artige 2622 dagegen kann eine gute Wahl sein - bereue ich jedenfalls nicht, ich mag die ... sonst hätt ich zugesehen, sie zu in Zahlung zu geben oder zu verkaufen) ... und die 5420 komplett hohl und eben typisch Gretsch. Klanglich sind sie völlig verschieden, vom Spielgefühl her ... teils ähnlich (Halsprofil, Korpusausmaße außer Tiefe, Gewicht), teils nicht (Korpustiefe, Bunddrahtprofil, Bigsby) - und da kommt die größte Erleuchtung, das verdammte Bigsby ... ohne Umlenkrolle - ist ne wahre Offenbarung! Die übliche Vorkonditionierung brauchen sie beide, aber wie sanft sich damit vibrieren läßt, das ist mit Umlenkrolle so nicht möglich, und das stimmstabiliere Konzept ist es sowieso dank weniger Reibstellen und fast flach über die Brücke laufende Saiten.

Hohl ... ja, alles schwingt, alles ist in Bewegung, ein Schritt auf den Verstärker zu aktiviert die Feedback-Funktion, ein Schritt zurück macht sie wieder aus - total geil!

Laut dem Zettelchen von der Qualitätskontrolle ist sie Baujahr 2016, und die Farbe gab es ja vorher auch nicht und alle anderen Merkmale (Kopfplatte, Schlagbrett, ...) sind auch 2016+, ... wie auch immer - ich find die empfehlenswert, wenn man in diesem Konzept fündig werden will und sie ins Budget paßt. Gegen die älteren Electromatic ist das ein echter, deutlicher Schritt gewesen zum Modelljar 2016. Die hab ich, wo immer in Griffweite, natürlich auch angeschaut oder wenn möglich probegespielt, so ein nicht mehr ganz aktuelles Modell kann ja auch Anlaß zu Rabatt sein etc und grundsätzlich wäre auch ein Gebrauchtkauf in Frage gekommen, aber ... auch wenn ich sie erst zwei Wochenenden gespielt hab, diese Gitarre hab ich fürs Leben gekauft, oder zumindest für die Zeit, die ich zwei Hände habe (jede Statistik dazu hält diese Zeiträume für mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit identisch), evtl liest sich das schon raus - ich find sie total geil! Sieht geil aus, klingt geil, fühlt sich geil an, spielt sich geil und hinter dem großen Korpus kann ich ein wenig kaschieren, daß ich abgenommen habe (mir fällts Gewichthalten schwer ... das isn anderes Thema, brauch hier keinen zu interessieren...).

Ursprünglich hatte ich ja die 5422 attraktiver gefunden, weil der Halsansatz 2 oder 3 Bünde weiter erfolgt, aber ich komm auf den beiden höchsten Saiten (also denen ganz unten) bis zum 17. oder 18. Bund vernünftig spielbar hin (natürlich sieht das ein wenig komisch aus, aber das ist eben so), also ich kann nicht sagen, daß ich bereuen würde, das größere Volumen gegenüber der besseren Erreichbarkeit der hohen Bünde vorgezogen zu haben - und wenn ich nachn paar Tagen kein Problem mehr darin sehe, wird es in ein paar Wochen automatisiert sein, da eben n Bißchen komisch zu greifen. Da dudelt man ja nicht stundenlang herum...

Wie auch immer - eine wunderschöne Gitarre ist das, klanglich wie optisch wie haptisch ... Fünkle springt über - wir werden lange zusammenbleiben.

Werd ich noch was ändern?

Ja. Den Brückensockel an die Korpuswölbung angleichen und eine dBridge sind die bereits beschlossenen Sachen, Pickups im Hinterkopf (gibs die vom TV-Jones mit vier Adern, weiß das wer auswendig? Das isn Merkmal, das ich bevorzugen würde, mit der Reihe/Parallel-Umschaltung auf Pickup-Ebene hab ich bei der Tele erfreuliche Erfahrungen gemacht - wenn ich also evtl andere Pickups einbaue, will ich das wieder so), ansonsten evtl kleinere Modifikationen der Elektrik (ebenfalls wie an meiner Tele möcht ich die Tone-Blende auf umschaltbare Kapazitäten erweitern mittel Push/Pull-Poti - oder widerstandslos mit nem Drehschalter anstelle des Potis ... da bin ich noch am Überlegen), evtl kommts Schlagbrett ab, das weiß ich noch nicht. Erstmal bleibt es dran, verkehrt schauts nämlich nicht aus, aber ich find die sehen auch ohne gut aus. Kann man ja auch wieder anbauen oder wieder abbauen ... nur transparente Schlagbretter find ich potthäßlich, auch wenn der gute Pfaffe mit sowas predigt und ich seine Musik phantastisch finde.

Und evtl kommt n US-Bigsby dran, aber das ist wirklich einer der langfristigen Vielleichter. Wenn mit der dBridge, Sattel und so weiter ... also wenn alle stimmstabilitätsrelevanten Dinge durch und optimal sind, erlaub ich mir den Einbau der weicheren Reverend-Feder, die hab ich ja noch und daß sie nicht vergoldet ist wird schon niemand sehen. Die legt ja das Gleichgewicht der Momente um die Saitenaufwickelwelle quasi an einen weniger steifen Punkt - daher denke ich ist sie das letzte Stück, das eine gut vorbereitete Bigsby-Gitarre adelt ... etwas, das man sich erst erlauben kann, wenn sonst alles fein ist, aber das man dann auch ruhig machen sollte - weicher und schöner vibrieren tut es sich damit ja nunmal wirklich. Und ne Gretsch ohne Bigsby ist unvollständig, das muß da einfach dran...

Naja. Ein Bild hab ich:

DSC01927.JPG

Entschuldigt die beschädigte Tapete (wenn man die überhaupt sieht...).

Aber ... also ... guter Kauf! Wunderschönes Ding! Schön zum Anschauen, schön zum Spielen, eben einfach schön...
 
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Glückwunsch!
Die müsste doch eine Tusqnut haben, oder? Da kannst Du Dir den Tausch des Sattels sparen. Ich weiß nicht, ob komplexere Pickupschaltungen auf einer Gretsch Sinn machen, aber TV Jones sind 4-adrig (2 Kabel sind out of the box abgeklemmt). Bei Deiner 5420 sollten die Pkups bereits mit Steckern versehen sein. Bei einem Tausch musst Du nur die Stecker der alten Pkups abschneiden und an die Kabel der TV‘s löten, das erspart viele Stunden Gefrickel mit der Rest-Elektronik, die übrigens nicht getauscht werden muss (Treble bleed, full size pots). Auch die Klinkenbuchse ist völlig okay, einzig der Toggleswitch macht gern mal Theater. Und was meinst Du, wie weich das Bigsby mit der Softspring vibriert (und noch weicher das Original).
 
Naja ... Sinn machen - bliebe doch alles reversibel, und bei sowas mach ichs generell so, daß die klassischen Schaltungen quasi die Default-Position sind (= Knauf reingeschoben bei Schaltpotis) und vollständig erhalten bleiben - nur eben zusätzlich noch was geht.

Ob es dann Sinn macht ... ist ne andere Frage. Beie Tele hab ich z.B. die Schaltoptionen nur eine Spule (bei einem normalen Humbucker und einem Stacked-Brummfrei-Quasi-SC) nicht in die endgültige bzw aktuelle Fassung übernommen, weil ich sie nicht besser fand als die parallelen Schaltungen (klang im Prinzip genauso, nur mit Brummen). Die allerdings geben einem noch eine etwas andere Klangfarbe an die Hand (die würd ich als leicht höhenreicher mit geringerem Output beschreiben, wenn ich müßte ... macht elektrodynamisch auch Sinn so - also durchaus nichts, das auf ner Gretsch von vorneherein als unpassend anzusehen wäre), muß man dann eben schauen, was man draus macht und/oder ob das nicht anders auch erreichbar ist.

Die Stecker würd ich gern dranlassen, um da flexibel zu bleiben - ich mag die Blacktop-Dinger ja schon irgendwie ... bei 4 Adern müßten dann aber wohl sowieso Andere her ... ach mal schauen. Ausreichend große Zugangslöcher hat sie ja, daß man da nicht hoffnungslos vorsitzt (klar, Deckel auf bei ner Massiven ist einfacher...).

Aber ... ja, evtl laß ich das auch, kurzftistig ist es sowieso nicht geplant. Erstmal wird gespielt und ... das ist doch auch schon schön, und da ich nur die Wochenenden hier bin, sollte das sowieso Priorität haben.

Ach so, ja ... ja, das ist Tusq. Den hab ich nur geschmiert, mehr homöopathisch als triefend, das tuts vollkommen.
 
Ist immer die Frage was man will und braucht. Für mich gibt es mittlerweile nur noch einen ganz speziellen Grund-Sound, den ich im Prinzip in jeder Gitarre suche. Bei Gretsches ist es für mich der typische 1959-Ton, da braucht es keine Schaltungsvarianten oberhalb 1, 1+2, 2, höhenreicher muss bei einer Archtop mit Soundposts/F-trons imo nichts sein, aber Geschmackssache.
Aber auf jeden Fall die korrekten Pickups, so dass (für mich) kein Weg an TV Jones vorbeiführt. Aber die 5420 ist zweifellos schon werksseitig eine sehr gute Gitarre, gar keine Frage.

Das Zusammenspiel der Parts bildet letztlich den Klang Deiner Gitarre. Die Basis der 5420 ist neben Korpusvolumen und den Toneposts laminiertes Holz und ein relativ massiger Hals mit Rosewoodgriffbrett: das sollte schön luftig, brilliant und mit reichlich Obertönen klingen.
Diesen Grundcharakter kannst du durch Sattel, Pickups und Bridge/ unpinning entsprechend unterstreichen.
 
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Ja. Das ist klar... Brauchen wird ich das sicher nicht - brauchen würd ich evtl nichtmal andere PUs... Aber … ich kanns und mach sowas gerne, ich mag den Geruch vom Lötzinn (mit Blei und wer weiß was drin - etwa so alt wie ich, damals kratzte das niemanden...) und es würde mich am Ende nicht mehr als eine Stunde kosten, alles an Material dafür ist sowieso da, und wenn man schon sowas Teures wie PUs kauft und tauscht - warum nicht die paar Euro drauflegen und ne zusätzliche Option haben? Muß man ja nicht benutzen, wenn sie nicht paßt, aber paßt sie auch nur einmal, seh ich nen Gewinn.

Selbst die garnicht vom Entwickler vorgesehene Parallelschaltung an dem Tele-Bridge-PU (irgendwo steht, was das für einer ist … Seymour Duncan STK3 oder so) gefällt mir manchmal - und die braucht nun wirklich keinen Zusatztwang.

Und, klar, die ist wirklich … schön. In so etwa jeder Hinsicht. Wäre sie es nicht, gäb es ja keine Veranlassung, irgendwas zu tun, außer damit zurück ins Geschäft zu gehen... Aber … nö. Sicher nicht.

Die Tone-Nummer … ich hab das Gefühl, aus Experimenten (wieder mit der Tele - die muß für sowas immer herhalten), daß eine sehr kleine Kapazität ohne Widerstand anders klingt als eine normale mit halbzuem Poti o.Ä., daher dachte ich dran, evtl das Poti durch nen Drehschalter zu ersetzen, mit nix und 2...4 Kondensatoren (bzw Kapazitäten, da geht ja auch Parallel, Reihe, alles eben), oder eben Poti + schaltbare Kapazität analog zu meiner Tele - hat sich bewährt, gerade die kleine Kapazität nehm ich oft, während Normale (22 nF oder mehr) praktisch immer komplett auf sind, außer für so … Nebentonspuren. Schneiden mir zuviel weg.

Aber evtl mach ich auch nichts davon. Oder alles. Mal schauen... Die Brückenbehandlung - ja, die auf jeden Fall! Nur wann … wenn ich mal zu mehr als Spielen komme … ich häng ja Mo bis Fr hier in der Wallachei fest.
 
Ahoi ihr Gretchen,
bin auf der Suche nach Infos über die hier
Gretsch G5426 Jet
Kann da jemand was aus Erfahrung schreiben ?

Danke vorab
 
Das ist eine superbillige Rollerbridge, das solltest Du nicht kaufen. Vernünftig ist eine Barbridge (dBridge, Truarc oder Compton). Kostet deutlichst mehr, ist aber auch zehn Klassen darüber.
 
Das ist eine superbillige Rollerbridge, das solltest Du nicht kaufen. Vernünftig ist eine Barbridge (dBridge, Truarc oder Compton). Kostet deutlichst mehr, ist aber auch zehn Klassen darüber.

Welches Modell würde denn da passen (Bezeichnung, Typ)? Hast du einen Link?
 
Genau so ein Ding hab ich noch. Das ist die, wo sie mir das Geld retourt und eine Zweite geschickt haben, gibs von zig Anbietern, irgendwo zwischen 7 und 20 €.

Ich weiß nicht, ob die alle gleich übel sind - aber ... ja ... die ist nichtmal entgratet, beide, die hier waren (eine ist ja noch da), also wenn man sowas bestellt ... wofür ich keinen vernünftigen Grund sehe ... Vorsicht beim Rausnehmen, man kann sich schneiden.

Theoretisch machen Rollen schon irgendwie Sinn hinsichtlich der Stimmstabilität. Es ist plausibel, eine Verminderung der Reibung anzunehmen - aber hier machen uns zwei Dinge einen Strich durch:

- Lagerung: aufgrund der kleinen Durchmesser ist da maximal ne fettgeschmierte Gleitlagerung möglich, mehr geht einfach nicht (bezahlbar - man kann schließlich auch winzigste Wälzlager herstellen, die kaum mehr sichtbar sind). Das reduziert die Reibung nicht sooo extrem, zumal die Rollen oft aus Messing sind und von den umwickelten Saiten zum Zahnrad umgeschmiedet werden.

- Größe: je größer, umso weniger Drehwinkel pro Tangentialbewegung, umso leichter gehts, Hebelgesetz eben - aber eine Rolle, die ausreichend groß ist, signifikant die Reibung zu reduzieren, indem sie auf eine kleine Achse übertragen wird, paßt kaum in eine normale Brücke und würde zudem irgendwann zu einer Art Sitar-Klang führen, je nach Größe halt... Evtl ne interessante Idee, eine Großrollenbrücke präzise und genau dafür einzusetzen, aber eine Sitar-Sound-Gretsch mit gut nutzbarem Bigsby steht bei mir jetzt nicht so weit oben auf den Prioritäten - ich hab eine Sonder-Idiotien-Gitarre, ein weird-sounds-generating-device, wenn man es englisch möchte, die derzeit eine Sitar-Brücke hat und die tut - ein Vibrato fehlt mir da nicht, das wär evtl auch einfach ein Bißchen zuviel des Guten...

Der theoretische Effekt der Reibungsreduktion beginnt da, praktisch nutzbar zu werden, wo eine Wälzlagerung sinnvoll einsetzbar ist, siehe z.B. Ventiltriebe mit Rollenschlepphebeln, die mittlerweile beliebter sind als z.B. Tassenstößel. Bis dahin sieht es so aus, als könnte es, kann aber nicht.

Obendrauf kommt, daß neben der Stimmstabilität auch der Klang von der Brücke beeinflußt wird, insbesondere die Ausklingzeit von Obertönen - und die leidet unter allem Geraffel zwischen Saite und Korpus, unter jedem Bauteil, das zwischengeschaltet wird.

Das tut sie, weil jeder Festkörperkontakt einen Impedanzsprung bzgl der Körperschallübertragung darstellt, an dem ein Teil (der Energie der Schwingung) absorbiert, ein Teil reflektiert und ein Teil übertragen wird - wir wollen aber, daß nur übertragen oder reflektiert, nie absorbiert wird. Gegen eine vergleichbare Tune-O-Matic sind bei einer Rollenbrücke mindestens zwei Teile mehr je Saite verbaut, Rolle und Achse eben, durch die jeder übertragene Körperschall durchmuß, was leider vor Allem die Obertöne, deren wunderbares Spektrum den nichtelektrischen Teil vom Great-Gretsch-Sound ausmacht (bzw schon vor den elektrischen Komponenten berücksichtigt werden muß - die können nur arbeiten mit wasse kriegen...), kostet. Speziell in flachem Winkel geführte Saiten, die wenig Druck auf die Rollen geben, verlieren hier deutlich.

Ich hab auf der Streamliner eine Rollenbrücke gehabt, die von ABM, die ist wirklich schön gefertigt und alles, aber hat zu kleine Rollen (ich vermute, daß man das aus möglichst kurzer Distanz unsichtbar halten möchte - ein Bißchen mehr paßt, aber dann isse breiter wie ne normale TOM) und das Konzept ist eben ... naja ... es sieht einfach plausibler aus, als es ist.

Was hastn derzeit? Die Werks-TOM? Bei Gretsch heißen die Adjust-O-Matic. Die sind nicht sooo schlimm - würd ich erstmal behalten, und in Ruhe alles ansehen, das es so gibt. Ich plane, mittelfristig, eine d-Bridge zu bestellen (für die 5420 - die ist hier quasi identisch konzipiert wie die 5120), aber ich bin ja nur am Wochenende in der Heimat, und hab nur meine Tele mit am Arbeitsort - ich komm kaum dazu, die beiden zu spielen (spiele aber jeden Tag beide mindestens eine Stunde - Samstag und Sonntag jedenfalls, und dann stehen sie im Ständer oder hängen am Halter...). Daher laufen alle Modifikationen und Beschlüsse dazu derzeit in Zeitlupe bei mir.

Also ... kurz - Rollenbrücke macht theoretisch viel viel mehr Sinn, als in der Praxis ankommt. Kann man aber auch schön fertigen (das ist ne andere Frage als die nach dem Konzept - da muß ich sagen, kann man ABM garnichts vorwerfen, die Fertigung ist tadellos), und mit ordentlich Druck drauf (Tension-Bar-Bigsby) ist der Verlust an Obertönen nicht so hoch, aber ohne das - die 5120 hat sowas nicht - ist erstens sowieso weniger Reibung da, zweitens die Schallübertragung schlechter, weil der Andruck fehlt. Eine Gitarre mit Bigsby ohne Tension Bar ist aus oben genannten Gründen so etwa der wenigstplausible Einsatzort für eine Rollenbrücke, und die eben ... naja ... schaut weit sinnvoller aus, als sie am Ende ist. Da mußte ich auch die Teuerste kaufen, bis ichs gelernt hatte, aber ich habs gelernt - allein der Übergang auf 11er Saiten hat mehr Fortschritt bei der Stimmstabilität gebracht als die ABM-Rollenbrücke im Neuzustand. Und richtige Vorbereitung (Vordehenen der Saiten, Sattel schmieren, ...) ersetzen kann sowieso keine Brücke, auch die Beste nicht.

Mit Tension-Bar und richtig dicken Saiten werd ich die Brücke mal auf der Streamliner probieren, aber ... die benötigt Nacharbeit auf nem ganz elementaren Level. Jeder Metaller-Lehrling lernt, daß er alles, was auf seiner Werkbank landet, sofort und als Erstes zu entgraten hat - chinesische Fabriken sind aber keine Lehrlinge, die lassen das einfach sein. Die Rollen gehen bei meinem Exemplar sehr unterschiedlich leichtschwer, die Einstellung der Länge ist ne Gedulsarbeit, weil Du die einzelnen Rollenhalter per Hand verschieben mußt, evtl sogar umdrehen, also muß die Saite komplett schlaff und ggf sogar ab, sonst kricht man das nicht bewegt, und mit dem Losbrechmoment der Rollen muß ich vorher auch noch was machen - und ich gehe davon aus, daß das unter genau diesen Umständen - dicke Saiten, steifes Gleichgewicht des Bigsbys (harte Feder, dicke Saiten), viel Andruckkraft - vielleicht gut funktioniert, vielleicht aber auch kein Fortschritt gegenüber der TOM ist, die vom Werk her drauf war.

Also es besteht die Chance, daß man hier einzeln eher unnütze Konzepte - Tension Bar und Rollenbrücke - unter ganz bestimmten Umständen (dicke Saiten, harte Feder, alles sonst perfekt in Ordnung) so kombinieren kann, daß mehr Nachteile kompensiert als Vorteile aufgegeben werden - aber das ist für eine 5120 nicht anwendbar, weil die ein Bigsby ohne Tension Bar hat. Und es besteht auch die Chance, daß damit weniger Nachteile kompensiert als Vorteile aufgegeben werden - wenn ich die Zeit hätte, würd ich das in Kürze probieren, aber ich bin da derzeit leider knapp. Wie auch immer, das Gesamtsystem muß funktionieren und zusammenpassen. Die besten Reifen nützen nix, wenn die Felgen ne andere Größe haben...

Plug and Play einen Gewinn von dieser Brücke zu haben, kannst Du praktisch ausschließen.

Aber, erstmal - was ist das Problem, das die Brücke lösen soll?
 
@141082 , sorry, hab ganz vergessen zu antworten...

Das Problem war das Schnarren... habe ich aber erstmal DIY gelöst... hab einfach etwas Uhu auf die Schraube getröpfelt (ja, Nagellack wäre auch ne Lösung gewesen, Uhu hate ich grad zur Hand und damit kann man ja auch nichts anstellen)! Und wenn ich schon dabei war, dachte ich mir ich schau mich mal nach einer ordentlichen Lösung um.

Compton hatte ich angeschrieben, da kam aber nie eine Antwort. Ich lass es erstmal wie es ist... die Gitarre macht ja auch so Spaß ;-)
 
bin auf der Suche nach Infos über die hier
Gretsch G5426 Jet
Kann da jemand was aus Erfahrung schreiben ?
Er sucht wieder :) Die Electromatic Serie, also eine "Nummer" über dieser die du nennst, ist vernünftig und mit neuer Elektronik und ein paar Überarbeitungen / Einstellungen vom Techniker schon eine sehr ordentliche Gitarre. Als Einstieg in die Gretsch-Welt sicherlich nicht verkehrt. Da es in aber auch hier Streuungen geben kann, ist antesten nicht die schlechteste Wahl.
P.s: Hab ich selbst, und macht Spass. Vor allem mit den kleinen Vernünftisierungen :) Auch ohne Bigsby und in Schwarz (Nur eben Lefthand, und das "ältere" Modell)
Ich glaub, sowas hier ist das aktuelle Modell:
https://www.thomann.de/de/gretsch_g5220_emtc_jet_bt_csg.htm
 
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Ich tu mich gerade ein Stück wundern - sind die Einzel-Volumes bei den Electromatic rückwärts angeschlossen? Also mit +Eingang in der Mitte (Schleifer), +Ausgang am +Ende des Potis?

Weil ... in der Mittelstellung das Signal nicht verstummt, wenn man ein Poti zudreht, sondern nur der betroffene Abnehmer am Signal nicht mehr teilnimmt. Hier

https://assets.ctfassets.net/3xaxfh...8aaf0bf2b01238e3e05210c3965eb1/TonePotRev.pdf

hab ich dann mal geschaut und - ja, die Einzelvolumes sind rückwärts dran.

Bei der Streamliner ist das nicht der Fall - drehste da ein Einzelvolume runter, isse aus. Grundsätzlich sollten sie ähnlich verdrahtet sein (Tone-Pot-Circuit trifft, so als Bezeichnung, erstmal auf beide zu), daß hier ein Treble-Bleed eingezeichnet ist, spricht allerdings dagegen, daß es präzise die Schaltung der Streamliner ist, die dort abgebildet ist.

Nu kommt mir natürlich mal wieder dies und das inn Kopp - erstens ist rückwärtses Verschalten ein Höhenabschneider, zweitens ist das Master-Volume vorwärts dran und mit nem Treble-Bleed versehen - sowohl Bleed oder nicht als auch vorwärts oder rückwärts sind irrelevant, wenns komplett auf ist, aber konträr auf die Klangfarbe wirkend beim Zudrehen, daher erscheint es mir plausibel, an einer Stelle maximale Höhen zu erhalten, an der anderen Stelle eine intensivere Bedämpfung verursachende Drahterei auszuführen. Cool.

... zweitens allerdings - es ließen sich die Einzel-Volumes auch nur an zwei Beinsche anschließen, so daß nur ein Verstellwiderstand überbleibt, den man in die Plusleitung einfügt und gut is - um die Bedämpfung durch die Einzelvolumes komplett zu verhindern (oder über Push/Pull schaltbar zu machen). Das geht mir jetzt weniger um ein konkretes Vorhaben (außer Brückensockelbehandlung und D-Bridge - beides nicht diese Woche, aber in absehbarer Zeit vorgesehen - sind noch garkeine Pläne, irgendwas zu ändern, beschlossen, aber ein Bißchen Herumdenkerei hier und da, die überkommt mich sowieso, also ... lasse ich sie zu und manchmal kommt auch was bei raus, wo ich nütze find), sondern generell - wenn ein Mastervolume, vorwärts und komplett angeschlossen, vorhanden ist, ist doch an und für sich genug Bedämpfung des Signals vorhanden. Will man nur ein Pickup nutzen, hat man nen Wahlschalter, man muß also nicht ein rückwärtses Poti runterdrehen und sich damit die Obertöne kaputtdämpfen. Will man einen höhenarmen Klang, gibt es den Tone-Regler, der macht das schon fein - wäre es nicht evtl eine brauchige Option, eben genau nur zwei Anschlüsse (Schleifer und das Plus-Ende des Potis) bei den Einzelvolumes zu verwenden, um ne optimale, dämpfungsminimierte Mischbarkeit zu realisieren?

Gültig natürlich für Streamliner wie Electromatic - ich find bei beiden ist die Schaltung grundsätzlich gelungen, aber ich bin bei beiden nicht mit der Elektrik verheiratet, sicher vor Änderungen ist da nichts.

Nur son Gedanke ... der danach direkt zu nem Balance-Poti für diese Aufgabe führt, womit sozusagen ein Knäufchen frei verfügbar würde für irgendeine andere Funktion, ohne die klassische Optik zu beeinträchtigen oder Zusatzlöcher zu benötigen oder so ... man könnte einen Lowcut-Filter installieren, der per Poti verstellbar überbrückt werden könnte - oder einen Drehschalter mit verschiedenen Kapazitäten für die Tone-Regelung; und ggf sogar eine komplett-Bypass-Schaltung im selben Schalter, die alle Potis und Kapazitäten herausnimmt und es direkt an die Buchse durchreicht ... oder alle außer Master-Volume, das würde dann der Hot-Rod-Schaltung entsprechen ... ....... oder oder oder oder ... und das alles, wie bei den meisten Elektrik-Modifikationen, die nicht den Tausch der Pickups bedeuten, für ein wenig Hirnschmalz, Arbeit und lächerlich wenig Geld. Schalter, Kondensatoren etc kosten ja fast nix, vergleicht man das mal mit Pickups (auch Günstigen - die hier eh nicht in Frage kommen; wenn Andere, dann TV-Jones).

Naja, dies fallethe mir nur grad so bei ...

Ansonsten - ich hab beim T einen Koffer bestellt, der der Streamliner-Serie zugeordnet wird, genauer dem Modell 2420. Der ist die Tage gekommen, und da ich gerade inne Heimat bin, gabs ne Anprobe - der paßt für die 5420 perfekt, die 2622 braucht n Stück Schaumstoff unterm Korpus. Hab ich aber auch mit gerechnet, und solange ich nicht beide zugleich transportieren muß, ist das ok so.

Wie auch immer - der Koffer paßt wie drumgeschneidert und irgendwann mal ein, zwei Ründchen löten ... das mach ich sowieso ab und an gern. Aber konkret anstehen tut da nix.
 
Ich tu mich gerade ein Stück wundern - sind die Einzel-Volumes bei den Electromatic rückwärts angeschlossen?
Also ich kenn es nur von meinen Lefthand-Modellen, generell, das die Potis nicht richtig funktionieren. Da sie eben RH sind und einfach "anders rum" eingebaut werden. Ist dann wie ein An-Ausschalter. D.h, 3/4 des Regelwegs passiert gar nix. Meine Electromatic hat deshalb auch-wie einige andere Gitarren von mir-eine neue Elektrik, auch LH-Potis, bekommen. Jetzt funktioniert alles gut.
 
Ich möchte meine 6119 Chet Atkins Tennesan Rose Bj. 1961 wieder in den Originalzustand versetzen. Gibt es irgendwo die damaligen Specs zum Nachlesen.
Leider hat der Vorbesitzer ganze Arbeit geleistet und hat PUs gewechselt, Bigsby entfernt, Elektrik verändert und den Klarlack auf der Vorderseite entfernt.:bad:
 
Ne, Moment - um Rechtshand/Linkshand geht es da nicht!

Klar kannst Du die Potis auch soherum anschließen, daß am anderen Ende voll auf ist, aber bei vorwärts/rückwärts geht es darum, wo die Plus-Seite Eingang und Ausgang hat - Ausgang auf Schleifer macht das Poti zum klassischen Widerstandsspannungsteiler, aber läßt alles verstummen, wenn es mehrere Volumes (für einzelne Pickups oder aus einem Grund, der meiner Phantasie nicht einfallen mag) gibt und eines auf Null gestellt wird. Bei linearen Potis dürfte das sogar egal sein. Also R/L-Unterscheidung braucht man erst, wenn es nicht mehr linear ist, aber ich frag mich ehrlich nach dem ergonomischen Vorteil, ausgerechnet auf der Gitarre alles Andersherum zu drehen wie sonst, wo man doch in eine Welt voller Drehregler und Knäufe geboren wird, in der alles rechtsherum mehr wird... Und während des Spielens langt man da doch eh sehr selten ran, wo es wirklich auf sowas ankommt.

Aber egal, ich kenn da nur die Rechtshänder-in-Rechtshänderwelt-Perspektive - daher ... seh ich vielleicht was nicht.

Eingang auf Schleifer ist Rückwärts. Dann können mehrere Einheiten aus Pickup und Poti parallel geschaltet betrieben werden, ohne daß das runterregeln eines Pickups für komplette Ruhe sorgt. Macht aber mehr hohe Frequenzen putt beim leisedrehen.

... aber seh ich das bei mir ehrlich - ich drehe kaum mal an irgendeinem Knauf, außer wenn ich die Gitarre kurz an die Wand hänge - Vol komplett runter - oder wenns die kleine Stellung des Tone an der Tele ist, weil die so schön fein regelt (die üblichen Tone-Geschichten sind mir zu derb ... die wird auch nochmal feiner gemacht werden). Alles sonst ist fast immer auf voll offen. Während des Spielens ... geh ich da erst recht nicht ran.

Anyway, man könnt sicher stundenlang über Schaltungen, Optionen, etc ... und deren Sinnhaftigkeit oder klaren Charakter als Spielerei mit Funktionalität, bei klarem Überwiegen des Spieltriebs... Aber nicht heute. Nicht hier.
 
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Puh. Da bin ich raus, ist mir zu technisch. Ich weiß nur, das meine LH-Gitarren ja den Regelweg genau anders rum haben, wie die RH Gitarren, (damit es eben für mich genauso ist vom drehen her, nur spiegelvekehrt, you know ?) und dazu braucht es eben LH-Potis. Normalerweise haben die den Regelweg eben andersrum aber mit RH Potis drin, und das funzt nicht. Meine Gretsch funktioniert jetzt auch ganz normal. 1x Mastervolume und dann noch die beiden Volume und der eine Tone-Regler....glaub ich ...Ich nutze das mittlerweile schon. Vor allem bei Tele und Junior. Und gerade, weil ich die LH Potis jetzt drin habe, funktioniert es auch. Hier und da regele ich mal ein wenig Ton raus/weg, Lautstärke im Zerrbetrieb auch. Früher hatte ich auch immer alles auf, aber man kann schon damit was anfangen, wenn man nicht immer an den Pedalen rumschdrehen will.
 
Ich möchte meine 6119 Chet Atkins Tennesan Rose Bj. 1961 wieder in den Originalzustand versetzen. Gibt es irgendwo die damaligen Specs zum Nachlesen.
Leider hat der Vorbesitzer ganze Arbeit geleistet und hat PUs gewechselt, Bigsby entfernt, Elektrik verändert und den Klarlack auf der Vorderseite entfernt.:bad:
 

Easypeasy:

https://www.12fret.com/sold-archive/1962-gretsch-6119-chet-atkins-tennessean/

Also:

  • Bigsby B6C V-Cut
  • Gretsch Hi-Lotrons
  • Alubridgebase mit Bigsby Bridge (hier musst Du entscheiden, ob Du plain- oder wounded G-string spielst)
Die Elektrik dürfte ziemich tricky sein, da würde ich anfragen, ob TV Jones eine wiring harness für Dich anfertigt. Tja, und der abgeschliffene Lack ist wohl ein Fall für den Gitarrenbauer.
Lass mal ein Foto sehen!
 
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