Deutsch oder Englisch? Vor und Nachteile?

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Hey,

da ich vor einem neuen Projekt stehe, kann ich mir diesbezüglich nochmal einen Kopf machen.
Habe songs geschrieben, mit Melodie und arragement (und irgendein Kaudawelsch Text fürs Songwriting ;) ). Was fehlt ist der richtige Text.

Deutsch:

pro:
1. besser verständlich fürs Publikum: Hatte das mit meiner alten Band, wo wir beides gemischt hatten (Das will ich aber nicht mehr!!). Die deutschen Texte wurden teils von dem halben Saal mitgesungen. "Mitgröhlfaktor ala "Tage wie diese""
2. Man kommt somit Lokal besser zur Sache. Evtl. ist man auch schneller erfolgreich?
3. Man kann seine "Message" einfacher rüberbringen.

kon:
1. (Liebes)texte wirken sehr sehr schnell ulkig und billig.
2. Songwriting um einiges schwieriger! (Wegen Punkt 1.)
3. Wirkt evtl. wegen der Aussprache nicht soo "cool" wie die englische Sprache. Gibt wohl einen Grund warum 90% der Radiosongs englisch sind. Soll aber nicht heißen das deutscher Gesang Sch** klingt.
4. Falls man Überregional erfolg hat, wirds schwieriger.. (Ich weiß, bis es so weit ist, dauert es. Aber wir (Ruhrgebiet) könnten auch öfter in Holland, Frankreich oder Beligen spielen. Da kommt deutsch wohl nicht sooo.) Aber das sollte man erstmal zurückstellen. Es ist wohl ein Bruchteil der Bands die das berücksichten sollten/müssen/dürfen.

(Okay, vieles erschließt sich aus den Pros/Cons von der deutschen Auflistung)

Englisch:

Pro:
1. Texte klingen mit weniger Mühe (zumindest im deutschen/nicht englisch sprechendem Raum) gut.
2. Hört sich cooler an. (Sag ich jetzt einfach mal so. ist sicherlich Geschmackssache), aber wie oben gesagt "I Miss You so".. blabla ist netter als " Ich Vermisse dich so"

Kon:
1. Das wird mir hier zu doof: Einfach alle Pro Punkte von deutschen Texten :D

Was denkt ihr?

Grüße

Robert
 
Eigenschaft
 
Ich schreibe (versuche es zumindest) deutsche Texte, sich hinzusetzten und einfach mal so schreiben ist leider nicht, es kommt wie aus der pistole und schnell muss was zum notieren her, dann klingt es auch einigermaßen. Es gibt aber auch Tage, da geht garnichts, lese mir den Text durch und denke, was für ein sch... versteht doch kein Mensch was ich ausdrücken will. Schwer schöne und passende Sätze zu finden, viel wird immer wieder geändert bis es passt...

denke es wird auch in Englisch ähnlich sein..finde allerdings das Englisch gesungen besser klingt, mein Englisch ist leider nicht ausreichend um meine Gedanken damit auszudrücken...
 
hm.. danke dir!
Ich bin im Moment auch echt am kämpfen.. ich glaube es wird aber wieder englisch.
 
1. (Liebes)texte wirken sehr sehr schnell ulkig und billig.
Das liegt aber schlicht ergreifend nur daran, dass der deutsche Hörer den Text besser versteht.
Dem English-Muttersprechler geht das mit englischen Texten auch nicht anders, aber vielleicht gehen die cooler mit billigem Inhalt um.
Außer das singt einer mit deutschen Akzent, das ist zumindest für Briten total "nogo". :rolleyes:
Also wer Englisch singt, muss sich darüber klar sein, dass es für Deutsche vielleicht weniger problematisch ist, aber wehe ein Muttersprachler muss das ertragen ... :D

Vielleicht kannst du mal einen Muttersprachler fragen, ob der Akzent OK ist, sonst hast du den Effekt des leichteren "überregionalen" Erfolg eh nicht.
 
Ein Kumpel von mir war vor kurzem in England und ihr Set besteht aus Deutsch und Englisch ... In der Pause wurde er von einem Engländer gefragt, warum er nicht mehr in Deutsch singe, ob er denn nicht stolz wäre auf seine Sprache ???

Mir fällt es leichter englische Texte zu schreiben ... es könnten aber auch beide Sprachen "Muttersprache" sein ... ich übersetzte nicht, sondern denke direkt in der Sprache die gerade spreche ...

Ein Pro von Englisch - das leichtere Versmass - ist aber auch sein Nachteil ... Texte sind gerne mal etwas "schneller" hingeschludert.

... und wenn man denkt Deutsch wäre ein Hinderungsgrund wegen der internationalen Bühne ... dann möge man mal kurz auf Rammstein schauen ...

Bedenke aber auch, dass die Musik die ihr transportiert viele Emotionen trägt - nicht nur die Sprache. Viele Texte sind teilweise nicht verständlich, aber die Musik nimmt uns trotzdem mit. Groove und Emotionen kommen dann an, wenn ihr es authentisch rüber bringt. Das funktioniert in Englisch nur, wenn es auch nach Englisch klingt. Singt ihr Englisch, steht bei einem Teil des Publikums euer Englisch auf dem Prüfstand ... singt ihr Deutsch, stehen die Inhalte auf dem Prüfstand ... (was ich besser finde, denn dann beschäftigt sich der Zuhörer auch mit den Inhalten :great:)

Fazit: Braucht ihr Gesang, damit der Act nicht "instrumental" ist ... nimm Englisch ... wollt ihr Inhalte transportieren, nehme Deutsch !!

my2ct

Gruß
Martin
 
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Ich fand schon immer, daß deutsche Texte im Dialekt gesungen in der Rockmusik besser klingen als hochdeutsche Texte. Hochdeutsche Texte klingen immer schnell nach Schlager, irgendwie im Dialekt gesungene Texte rocken viel mehr. Beispiele: BAP: Kölsch, Udo Lindenberg: eigenartiger Plattverschnitt, Kontsantin Wecker: bayrisch, Schwoißfuaß: schwäbisch, Geord Danzer, Wolfgang Ambros, Ostbahn Kurti, Attwenger: österreichisch, Polo Hofer: schweizerdeutsch etc. fand ich immer interessanter als Peter Maffay, Peter Kraus und Herbert Grönemeyer.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ein Kumpel von mir war vor kurzem in England und ihr Set besteht aus Deutsch und Englisch ... In der Pause wurde er von einem Engländer gefragt, warum er nicht mehr in Deutsch singe, ob er denn nicht stolz wäre auf seine Sprache ???

Guter Einwand. Man muss auch sehen: Englisch ist die Normalsprache der Popmusik.

Wenn ich mir vorstelle ich wäre Engländer, dann würde ich ja in der englischsprachigen Popmusik viel mehr Inhalte spontan verstehen. Eine Horrovorstellung angesichts vieler nichtssagender Texte in aktuellen Chartproduktionen! Als Deutscher nehme ich englischsprachige Popmusik eher wie Instrumentalmusik wahr: da ich die Texte nicht sofort umfassend verstehe (obwohl ich viel und IMHO auch passabel englisch spreche) bleibt die Gesangsstimme eine Klangfarbe und anderen. Zwar eine dominierende und wichtige Klangfarbe (die auch einer Band erst einen Wiedererkennungseffekt und damit eine kommerzielle Perspektive geben kann), aber eben eine Klangfarbe.

Daher komme ich zu dem Schluss: wer in Deutschland englisch textet, behandelt die Gesangsstimme tendenziell wie ein Instrument. Nur wer auf deutsch textet, richtet sich an deutsche Muttersprachler und bezieht die volle Wirkung eines Textes mit ein.

Man kann eine Gesangsstimme durchaus instrumental einsetzen, ich lehne das überhaupt nicht ab - aber man darf nicht erwarten, dass englische Texte hier in Deutschland umfassend verstanden werden. Höchstens oberflächlich; so oberflächlich eben, wie Popmusik gehört wird. Textintensive Musik wie z.B. Chanson hat ja im Ausland naturgemäß kaum eine Chance. Weder englische Chansons hier in Deutschland, noch umgekehrt. Und französische Chansons sind vor allem als Klischee und wegen einzelner Bilder bekannt, aber nicht aufgrund eines umfassenden Textverständnisses.

Man schaue z.B. auf Jazzgesang: Jazzgesang wurde in dem Moment eine ernstzunehmende Kunstform und gleichzeitig international vermarktbar, als Scatting aufkam. Das war ab den 1920er Jahren der Fall. Ab da war eine spezielle Sprache überwunden und der Jazz entwickelte seine eigenes Vokalidiom.

Ich persönlich finde deutschsprachige Texte wesentlich interessanter als englischsprachige. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich hier in Deutschland immer deutsch vorziehen. Aber man muss das vom konkreten Musikstil und vom angestrebten Wirkungskreis abhängig machen.

Harald
 
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Klasse Beitrag von HaraldS und guter Ansatz :great:

Es ist natürlich auch viel einfacher und geht leichter von der Hand, Nuancen und Details in seiner Muttersprache auszudrücken.
Auf der anderen Seite kann speziell unsere deutsche Sprache schon eine etwas sperrige Angelegenheit sein.
So passiert es uns häufig, dass der Fluss der musikalischen Emotionen durch deutschsprachige Lyrics stark gehemmt und versachlicht wird.
Es ist ja kein Geheimnis, dass wir Deutschen für unsere Direktheit, Sachlichkeit und Nüchternheit bekannt sind. Das spiegelt sich natürlich in der Sprache wieder.
Nicht unbedingt der beste Nährboden für emotionale, die Phantasie anregende Texte.
Und es gibt "Banalitäten" (über die man vielleicht auch einmal gern singen möchte), die im Deutschen einfach entweder lächerlich oder viel zu bedeutungsschwanger klingen - wogegen sie im Englischen lediglich angenehme Emotionen wecken.
Will ja nicht jeder martialische Musik a la Rammstein machen....

Aufgabe: Drücke die zwei Zeilen in meiner Signatur so flüssig und trotzdem kurz in der deutschen Sprache aus, dass man sie "schön" in einem Text verwenden kann... Ich kann's nicht.
 
Daher komme ich zu dem Schluss: wer in Deutschland englisch textet, behandelt die Gesangsstimme tendenziell wie ein Instrument. Nur wer auf deutsch textet, richtet sich an deutsche Muttersprachler und bezieht die volle Wirkung eines Textes mit ein.

Man kann eine Gesangsstimme durchaus instrumental einsetzen, ...
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Man schaue z.B. auf Jazzgesang: Jazzgesang wurde in dem Moment eine ernstzunehmende Kunstform und gleichzeitig international vermarktbar, als Scatting aufkam. Das war ab den 1920er Jahren der Fall. Ab da war eine spezielle Sprache überwunden und der Jazz entwickelte seine eigenes Vokalidiom.
Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an die Aussage eines Jazz-Lehrers, der meinte, dass der Text im Jazz nur dazu da ist, um nicht die ganze Zeit "schubi, du bap ..." singen zu müssen. :D
Ist natürlich ein Gag, auch im Jazz gibt es ausdruckstarke Texte, die es dem Sängern auch erleichtern, ein gewisses Gefühl zu übermitteln.
Trotzdem es ist völlig richtig zu hinterfragen, auf welcher Ebene der immensen Bandbreite zwischen "Stimme=Instument" und "Vermittlung von Textinhalten" sich die Sache bewegen soll.
 
Es ist ja kein Geheimnis, dass wir Deutschen für unsere Direktheit, Sachlichkeit und Nüchternheit bekannt sind. Das spiegelt sich natürlich in der Sprache wieder.
Nicht unbedingt der beste Nährboden für emotionale, die Phantasie anregende Texte.
Und was ist mit Schumanns Dichterliebe oder Schuberts Winterreise, oder die ganzen Hugo Wolff-Lieder? Heine, Mörike, Goethe etc., alle wurden vertont.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Das ist eine Frage, die ich mir auch lange gestellt habe. Ich denke, dass ich sehr gutes, fließendes Englisch spreche (habe unter anderem auf englisch im In- und Ausland studiert) und ich finde auch, dass viele Texte sich auf Deutsch doch schnell kitschig, manchmal zu hoch gestochen etc. anhören. daher wollte ich es mir erst "einfach" machen und auf englisch texten.
Mehr und mehr habe ich aber gemerkt, dass viel Potenzial verloren geht, weil ich eben kein muttersprachler bin und dann einiges an Worten fehlt (überlegt euch einfach mal, wie viele Worte ihr im englischsprachigen nicht einfach AKTIV abrufen könnt...). Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben, obwohl mir die Texte ganz gut gefallen haben, hat es mich genervt, dass eigtl. noch mehr drin sein müsste.

Mein Fazit ist (das muss aber jeder für sich wissen): wer denkt, dass englisch cooler und nicht so kitschig etc klingt, der sollte genau deswegen im deutschen arbeiten. Denn genau dieses denken kann man nur haben, weil man kein muttersprachler ist. in diesem Sinne: I've been looking for freedom...

PS: jetzt habe ich ein paar Texte auf englisch, welche mir so gut gefallen, dass ich daran verzweifle sie ins deutsche zu bekommen.... aber damit muss man sich wohl abfinden.
@ falcone: ich glaube dieses dilemma wird es auch immer geben, es gibt auch genug deutsche verse, die man nie so präzise und schön in irgendeine andere sprache transferieren kann
 
Schau' mal ins Texter-Forum, da gibt es einige Threads, die sich mit der Frage befassen. Am Ende stellt sich die Frage: Beherrscht man die gewählte Sprache wirklich so gut, dass man ausdrücken kann, was man ausdrücken will und Muttersprachler nicht peinlich berührt im Boden versinken oder sich vor Lachen wegschmeißen.

Und Letzteres betrifft dann nicht nur das Vokabular sondern auch die Aussprache. Ich erinnere in dem Zusammenhang gerne an "Love is such a lonely sword" von Dieter B aus T, das dank "ßwöard" selbst Nicht-Englisch-Muttersprachlern Lachtränen in die Augen trieb... :rofl:

Also: zum Texten muss man mit der Sprache umgehen können. Wenn das auf Englisch geht (beliebige andere Sprache meinetwegen ebenfalls einsetzbar) - warum nicht? Wenn es holpert, dann lass' es. Und was die Internationalität anbelangt: Vergiss' es! Grönemeyer, die Hosen, Rammstein, Nena, Falco hatten ihre Erfolge nicht wegen der bisweilen hier und da erfolgten Übersetzungen ins Englische, sondern weil man sie einfach in ihrem Genre als gut erkannt hat (+ Exotenbonnus vielleicht). Ein durchschnittlicher bis fehlerhafter englischer Text mit schlechter Aussprache ist vielleicht kein Hindernis (siehe Scorpions....:gruebel:) aber der Grundstein für internationalen Erfolg ist es sicher nicht.

Beste Grüße,
6f

@ falcone: Das mit der überspitzten Sachlichkeit passiert mir z.B. eher auf Englisch als auf Deutsch. Berufskrankheit. Wer Qualitätsnormen, Gutachten und Prüfanweisungen in zwei Sprachen verfasst, legt sich zwangsläufig eine etwas technische Semantik zu. Die Muttersprache bleibt etwas freier, blumiger. Das muss ich mir auf Englisch immer eher erarbeiten. But I'm improving, surely so. :D
 
Und was ist mit Schumanns Dichterliebe oder Schuberts Winterreise, oder die ganzen Hugo Wolff-Lieder? Heine, Mörike, Goethe etc., alle wurden vertont.

Das stimmt.
Kann man das mit ins Heute nehmen? Kann man damit heute Songs schreiben? Wir reden doch von Songs, die man Wiederholungen haben sollten, damit man sie mitsingen kann und die meist nach knapp 4 Minuten zu Ende sind. Eine recht kurze Zeit, in der alles gesagt, alle Höhen und Tiefen und Pointen erledigt sein sollen.
Darum ging es doch hier vorrangig, wenn ich mir den Eingangstext ansehe.
 
Hochdeutsche Texte klingen immer schnell nach Schlager

Nicht nur das!
Sondern viele Menschen - auch ohne expliziten Dialekt - sprechen eben doch Dialekt ohne es vielleicht zu merken.
So kommt dann im Gesang immer dieser Dialekt durch. Sei es dass t zu d und k zu g und p zu b wird, Vokale nicht sauber kommen usw.
Englisch fällts dann zumindest nicht mehr so auf ... dem deutschen Ohr.
 
Mein Fazit ist (das muss aber jeder für sich wissen): wer denkt, dass englisch cooler und nicht so kitschig etc klingt, der sollte genau deswegen im deutschen arbeiten. Denn genau dieses denken kann man nur haben, weil man kein muttersprachler ist. in diesem Sinne: I've been looking for freedom...
Genau, es ist ja auch die Frage um was für Inhalte es geht.
Wenn jemand das Bedürfnis hat, in seinen Songs seine Lebens- und Familiengeschichte aufzuarbeiten, der macht das besser in seiner Muttersprache, vielleicht sogar im Dialekt (BAP: Verdamp lang her, dat ich bei dir ahm Jraav woor...)
Wenn jemand nur abrocken will und keine echten Inhalte transportieren, der bekommt sicher auch ein ... überleg ... "I was made for lovin' you Baby" zusammengereimt.
 
Das stimmt.
Kann man das mit ins Heute nehmen? Kann man damit heute Songs schreiben? Wir reden doch von Songs, die man Wiederholungen haben sollten, damit man sie mitsingen kann und die meist nach knapp 4 Minuten zu Ende sind. Eine recht kurze Zeit, in der alles gesagt, alle Höhen und Tiefen und Pointen erledigt sein sollen.
Darum ging es doch hier vorrangig, wenn ich mir den Eingangstext ansehe.

Und was die Internationalität anbelangt: Vergiss' es! Grönemeyer, die Hosen, Rammstein, Nena, Falco hatten ihre Erfolge nicht wegen der bisweilen hier und da erfolgten Übersetzungen ins Englische, sondern weil man sie einfach in ihrem Genre als gut erkannt hat (+ Exotenbonnus vielleicht). Ein durchschnittlicher bis fehlerhafter englischer Text mit schlechter Aussprache ist vielleicht kein Hindernis (siehe Scorpions....) aber der Grundstein für internationalen Erfolg ist es sicher nicht.

Das sehe ich auch so.
Vielleicht noch ein Stück in eine andere Richtung:
Ich bin der Überzeugung, dass gewisse Musikstile einfach nicht so gut mit deutschen Texten funktionieren.
Alle die genannten Künstler oben haben eins gemeinsam: Sie schreiben sehr direkte und prosaische Texte. Hier funktioniert deutsch einfach.
Das gefällt nicht jedem, genauso wenig wie die zugehörige Musik (die hier sehr unterschiedlich ist).

Nehmen wir z.B. mal Blues, da wird es schon eng. Auf deutsch gesungene Bluesnummern sind meist sehr grenzwertig bis ins Affige gehend und werden entsprechend auch gern im Kabarett eingesetzt. Was tue ich dann, wenn ich als Deutscher beispielsweise eigene Blues-Stücke schreiben will? Auswandern? Mich umbringen?
Das ist nur ein Beispiel.
 
Nehmen wir z.B. mal Blues, da wird es schon eng. Auf deutsch gesungene Bluesnummern sind meist sehr grenzwertig bis ins Affige gehend und werden entsprechend auch gern im Kabarett eingesetzt. Was tue ich dann, wenn ich als Deutscher beispielsweise eigene Blues-Stücke schreiben will? Auswandern? Mich umbringen?
Nö, mutiger sein und dein Ding durchziehen ;)
Gerade weil es nicht ganz so viel deutschen Blues gibt, ist die Chance damit Erfolg zu haben sogar groß.
Und wenn sie das Ding dann im Kabarett oder auf Fasnet spielen, solltest du das Ding bei der GEMA gemeldet haben. ;)
 
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Gerade weil es nicht ganz so viel deutschen Blues gibt, ist die Chance damit Erfolg zu haben sogar groß.

Glaub mir, das will niemand, der Blues mag :)
Ja, die Jecken vielleicht, aber das ist ohnehin ein Teil deutschen Brauchtums, mit dem ich nicht viel anfangen kann, also spar ich mir den Kommentar dazu.
 
also bei Musikstilen, bei denen der Gesang eher als instrument verwendet wird und aufgrund der Eigenarten des Musikstils ohnehin schlecht verständlich ist, könnte man doch guten Gewissens lauter Laute anneinander reihen, die geil klingen. Dann muss man sich wegen der Aussage kein Kopp machen und kann den "Text" genau auf die Musik anpassen. Mal probieren. trauen muss man sich's halt
 
Kann man natürlich auch machen. Das entbindet einen aber nicht von der Arbeit, aus Lauten, Silben, etc etwas Vokal-instrumentales zu formen. Ist das wirklich einfacher...? Wenn ich da an "Hush" von Yo-yo Ma und Bobby McFerrin denke, das ist schon ganz schön heftig, wie da aus Lauten die musikalische Basis geschaffen wird.

Auch Dada will gekonnt sein, man muss zumindest wissen, welchen Pfad man gerade verlässt, welche Regel man gerade bricht.
 

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