Die richtige Hammond für den Proberaum

  • Ersteller Musikalli
  • Erstellt am
@Friedmann:

Eine M100 besitzt auch einen Scannervibrato! Zwar ist der anders verdrahtet als bei den 3er Modellen, aber es ist ein Scanner! Der klare Vorteil einer M3 gegenüber einer M100 ist meiner Meinung nach nur der Verstärker, der Generator und die Waterfall-Tastatur. Ansonsten sind die Presets und das zusätzliche `C` im Pedal bei einer M100 schon nicht verkehrt. Ausserdem klingen die internal Speakers viel besser als der mickrige 12" in der M3 und Reverb macht bei einer Hammond auch Spass. Ist halt Geschmackssache.

Gruss Ulf
 
Mr. Green schrieb:
@Friedmann:

Eine M100 besitzt auch einen Scannervibrato! Zwar ist der anders verdrahtet als bei den 3er Modellen, aber es ist ein Scanner!...
Hauptsache, die Orgel hat eine NIVEA-Dose drin :D
 
@Musikalli:

> Ich denke, dass eine A100 zersägt die beste Orgel zu sein scheint.

Wieso willste denn die A-100 zersägen? Die müsste doch auch im Ganzen durch die Tür passen. (64cm tief)

Und warum willst Du keine E-100? Gut, die klingen zwar nicht ganz so toll wie ne A-100 sind aber deutlich billiger. (Für 800 EUR sollte eine zu kriegen sein).

H-100 wäre wahrscheinlich nicht so toll, denn das sind Mordstrümmer und ausserdem haben die das Signal in hohe und tiefe Frequenzen aufgeteilt, da ist der Anschluss eines Leslies nicht so einfach wie bei anderen Modellen.

Noch ein Anekdötchen am Rande: Laurens Hammond mochte den Klang seiner Orgeln über Leslie nicht, darum wurde bei der H-100 einige Mühe inverstiert, um die Kiste sozusagen "Leslie-proof" zumachen. Sicherlich ist der Anschluss eines Leslies möglich, aber eben nicht ganz einfach.

Schönen Gruß Martin
 
Zersägt ist sie auf jeden Fall besser transportierbar und es ist ja nicht nur die Tür. Wir müssen die Orgel ja auch noch dahin schleppen.
Ich werde schon keine 1A A100 zum Zersägen nehmen. Eine eingestaubte und total zerkratzte tuts ja auch.
 
Ich habe mir von Musik-Bertram eine Informations-Broschüre zukommen lassen und bin dann doch bei den Spinett Orgeln haften geblieben. Nach längerem Überlegen bin ich dann doch darauf gekommen, dass eine M3/100 aus ökonomischer Sicht besser ist.
Leider muss man, wie immer im Leben, einen Kompromiss eingehen, aber die Dinger haben mehr drin als ich dachte, da an mir immer noch die Heimorgel meiner Verwandten haftete. Als kleiner Junge erwartete man von einer Orgel, dass sie auch noch Orgel klingt und nicht wie Kirmes und ne Blockflöte :).
Die Spinett Modelle bieten ja auch Presets an. Ist es möglich diese Presets, wie auch bei einer B-3, durch Löten zu verändern? Ihr habt auch von Unterschieden des Tongenerators etc. gesprochen. Sind diese Unterschiede zwischen den Modellen M3/100 L100 so eklatant?

Wie kommt ihr mit euer Spinett Orgel zu Recht?
 
Musikalli schrieb:
Ihr habt auch von Unterschieden des Tongenerators etc. gesprochen. Sind diese Unterschiede zwischen den Modellen M3/100 L100 so eklatant?

Nun ja, es sind deutliche Unteschiede da. Eine M3 kommt dem Sound einer B3/C3 sehr nahe. Damit meine ich den Grundsound und nicht das, was das vorhandene Scannervibrator ausmacht.

Eine L100 klingt vom Grundsound her etwas "anders" als die großen Vorbilder. Auch fehlt ihr das Scannervibrato, weshalb einige "typische" Hammondsounds per se schon gar nicht möglich sind (ich bin gut 15 Jahre mit so einem Teil durch die Gegend "georgelt" ;)).

Wenn Du also möglichst nah an den Sound von B3/C3 kommen willst, nimm ein M-Modell (wobei mir die M3 gegenüber der M100 immer irgendwie "identischer" vorkam).

Gruß mojoh
 
@Musikalli:

> Die Spinett Modelle bieten ja auch Presets an. Ist es möglich diese
> Presets, wie auch bei einer B-3, durch Löten zu verändern?

Bei ner B3 braucht man nicht mal löten, da geht's mit nem Schraubendreher.
Bei ner M-100 muss man löten, ich habe die presets allerdings noch nicht umgeändert. Ich weiss, dass es geht, aber nicht genau, wie...

> Wie kommt ihr mit euer Spinett Orgel zu Recht?

Naja, ich habe schon das Gefühl, dass auch über das gleiche Leslie meine A-100 irgendwie fetter klingt als die L- und M-100's die ich zwischendurch mal hatte (vor allem als die L-100's), aber das kann natürlich einfach auch an der fetteren Optik der A-100 gelegen haben...

Was mich an den Spinetts stört sind einmal die fehlenden 2 unteren Zugriegel im Untermanual, da geht nichts mit Bass...
Und für den Rockbereich fehlen mir die ganz tief unten beginnenden Hanndflächenglissandi, geht halt auf den kurzen Manualen nicht...
Von daher solltest Du nochmal ne E-100 in Betracht ziehen (solange die immer noch keinen Wert auf die Percussion legst).
Ansonsten finde ich aber, dass z.B. ne M-100 über Leslie schon sehr sehr anständig klingt.

Schönen Gruß Martin
 
Hi,
du wolltest wissen, wie wir mit unseren Spinettmodellen klar kommen. Also ich persönlich bin sehr zufrieden mit meinem Rig (M-100 + Leslie 770). Martin`s Meinung kann ich mich daher nur anschliessen, dass eine M-100 mit einem originalen Leslie schon sehr gut klingt. Jedoch gibt es natürlich ein paar Sachen, die mich schon ziemlich stören. Das grösste Problem ist für mich die 2*44er Tastatur. Keine Manualbässe zu haben ist auf Dauer schon eine starke Einschränkung, genauso wie die fehlenden Subharmonics im unteren Manual. Jedoch ist bei mir auf Platz zwei das "A lack of foldback" Problem! Die fehlenden Harmonischen ab dem fünften Zugriegel im oberen Manual in den oberen Oktaven beeinträchtigen doch ganz schön den Sound. Das ist halt einer der grossen Vorteile der Konsolen. Laien, die mal auf meiner Orgel "rumgeklimpert" haben waren doch sofort der Meinung, dass irgendetwas nicht stimmen würde, da ja wirklich die hohen Fusslagen oben (+ unten!) fehlen. Dabei ist es nur eine damals kostspielige Sache gewesen, die Extra-Foldback-Verdrahtung der Tastenkontakte bei den Spinets durchzuführen. Deshalb, wenn du dich wirklich für eine "kleine" entscheiden solltest, lass dir am Besten das Foldback nachrüsten. Die Orgel wird sofort voller im Klang. Macht sich natürlich besonders bei Settings wie z.B. 8000 585 88 bemerkbar, oder anderen Settings, die alle Drawbars über 4' benutzen. Bei "Full Stops" klingt`s natürlich dann auch wirklich nach Full Stops. Eben das volle Brett. Ansonsten kann ich aber nur sagen: Mach es davon abhängig, was du auf der Orgel spielen möchtest, bzw. mit was für anderen Instrumenten du zusammenspielst. Wenn du ein Bassmann am Start hast, dann geht`s mit der "Kleinen" schon sehr gut. Für Jazz halt ich die kleinen Modelle für fast gänzlich ungeeignet, da halt zu wenig Tonumfang, kein Foldback, kein Vollpedal und so weiter. Ein Bekannter von mir hat sich sogar kürzlich von seiner A-100 getrennt, weil er der Meinung war, dass seine M-100 für den Bandsound geeigneter war, da diese halt nicht so voll klingt wie die Konsole. Er wollte seine Bandmitglieder eben nicht mit einem "vollen Hammondbrett" erschlagen. Also lange Rede, kurzer Sinn: Wenn ein Spinettmodell, dann lass dir Foldback nachrüsten und kauf dir ein Leslie (am Besten natürlich ne Röhre, wenn es dein Budget zulässt) dazu. Dann hast du im Gegensatz zu einer Konsole auch schon eine amtlich klingende Hammond für kleineres Geld! Und bist noch etwas mobiler, was Abmaße und Gewicht der Orgel angeht! Hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen! Viele Grüsse! Ulf
 
@Ulf bezüglich Folback:
Habe im Internet auch eine Anleitung zum Selbstumbau gefunden, allerdings in Englisch. Hast Du eine Ahnung, was so etwas kostet wenn man das machen lässt (bei mir käme BERTRAM in Frage)? Oder ob der Selbstumbau machbar ist (kann zwar mit dem Lötkolben umgehen, bin aber ein technischer Laie; und wenn die Teile dann in Englisch beschreiben sind, habe ich keine Lust mehr :redface: )
Gruß Volker
 
HI,
hab mir das Thema gerade sehr interessiert durchgelesen. Da ich aber auch sehr neu mit einer Hammond L100 mit 760 Leslie unterwegs bin( Blues und Soul)...

Kann ich zu dem Thema nicht viel sagen.
Aber eine Frage hab ich:

Was heist denn BITTE SCHON FOLDBACK?
Kann mich mal jemand in die Terminologie einführen?

Wär klasse...

otep
 
otep schrieb:
Was heist denn BITTE SCHON FOLDBACK?
Kann mich mal jemand in die Terminologie einführen?
Damit ist das Repitieren bei hohen Fußlagen gemeint.

EDIT (denn da stand Mist)
Die Konsolenmodelle haben 61 Tasten, der Generator erzeugt der 82 oder 91 Frequenzen.
/EDIT

Ich benötige folgende Töne
  • 8'-Lage: alle Tasten haben einen Ton (61 Töne)
  • 16' und 8'-Lage: Da brauche ich die 8'-Lage und dieselben um eine Oktav nach oben verschoben + unten 12 weitere Töne macht insgesamt: 61+12=73
  • 16' + 8' + 4'-Lage: wie oben; aber es kommt noch eine Oktav für 4' hinzu, macht zusammen: 73+12=85
  • 16' + 8' + 4' + 2'-Lage: wie oben; aber es kommt noch eine Oktav für 2' hinzu, macht zusammen: 85+12=97
  • 16' + 8' + 4' + 2' + 1'-Lage: wie oben; aber es kommt noch eine Oktav für 1' hinzu, macht zusammen: 97+12=109


Aber was passiert, wenn der Generator nur 91 Töne erzeugt?
Das Problem tritt vor allem bei den hohen Fußlagen auf, wie 1'. Da hilft man sich, indem man so weit verdrahtet, wie Töne da sind und für die restlichen Töne einfach die Töne der letzen Oktav wiederholt.
Das bedeutet, daß dann z.B. ein "a" auf der obersten vorhandenen a-Taste den gleichen Ton erzeugt, wie das "a" eine Oktav tiefer. Das ist Foldback.

Aber die ersten Orgeln mit 91er Generator hatten gar kein Foldback und die Töne fehlten dort ganz.
Also es gab dann z.B. in der obersten Oktav bei der 1'-Lage einfach kein "a".
Das fehlende Foldback kann man aber nachträglich (mit einigem größerem Aufwand) nachrüsten.


[FONT=Arial, Arial, Helvetica]Models that have no foldback in the bottom octave (and have a 91-frequency TG) are: [/FONT]
[FONT=Arial, Arial, Helvetica]Model A: serial 1 - 2676[/FONT]
[FONT=Arial, Arial, Helvetica]Model B: serial 4000 - 10549 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model C: serial 1 - 1247 [/FONT]
[FONT=Arial, Arial, Helvetica]Model D: serial 1 - 3143 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model E: serial 8000 - 8663 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Player consoles: serial 9000 - 9209[/FONT]
[FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Models that fold back the lowest 9 notes of the bottom octave (and have an 82-frequency TG) are: [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model A: serial 2677 - 2711 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model B: serial 10550 - 17074 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model C: serial 1248 - 17074 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model D: serial 3144 - 17074 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model E: serial 8664 - 8739 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model G: serial 4101 - 7349 [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Player consoles: serial 9210 only[/FONT]
[FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Models that fold back all 12 notes of the bottom octave (and have a 91-frequency TG, with 12 complex tone wheels for frequencies 1-12) are: [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model BV: serial 17075 and above [/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]
Model CV: serial 17075 and above
[/FONT]
http://theatreorgans.com/hammond/faq/hammond-faq.html#SEC9
 
Böhmorgler schrieb:
....Die Konsolenmodelle haben 61 Tasten und einen Tongenerator, der 9 Oktaven (=109) Töne erzeugt; die kleineren Modelle haben einen Generator, der 82 oder 91 Frequenzen erzeugt.....

Sicher ? Die B3-Familie hat nach meinen Kenntnisstand auch nur 91 Räder im Tongenerator. Steht doch auch in Deinem schönen Link.

Hammond Leslie FAQ schrieb:
...Since all console models have either 82 or 91 frequency generators, certain outputs are reused for the upper harmonics of the keys at the upper end of the manual. This characteristic of repeating, for the harmonics of an upper octave, the harmonics used for a lower octave, is called foldback....

Gruß
borntob4
 
Böhmorgler schrieb:
, wie Töne da sind und für die restlichen Töne einfach die Töne der letzen Oktav wiederholt.
Das bedeutet, daß dann z.B. ein "a" auf der obersten vorhandenen a-Taste den gleichen Ton erzeugt, wie das "a" eine Oktav tiefer. Das ist Foldback.


Ok,
aber wenn das OBER A dann im prinzip das A der unteren Tonlage "spielt" kann könnte ich mir die obere Oktave doch sparen?

---- Kopfkratz----- Dumme Frage, gell?

NACHTRAG: Jetzt hab ich gerafft , es geht um die Stellung der Zugriegel?!!! Oder



Otep
 
Borntob4 schrieb:
Sicher ? Die B3-Familie hat nach meinen Kenntnisstand auch nur 91 Räder im Tongenerator. Steht doch auch in Deinem schönen Link.
Hast völlig Recht. Ich habe den Unsinn, den ich da verzapft habe geändert.

otep schrieb:
Ok,
aber wenn das OBER A dann im prinzip das A der unteren Tonlage "spielt" kann könnte ich mir die obere Oktave doch sparen?

---- Kopfkratz----- Dumme Frage, gell?

NACHTRAG: Jetzt hab ich gerafft , es geht um die Stellung der Zugriegel?!!! Oder
Ja,
in der obersten Oktave der Orgel stehen natürlich alle Töne der unteren Zugriegel zur Verfügung; von den oberen Zugriegeln kann was fehlen oder wird repitiert. D.h. Du hast in der oberen Oktav zwar die Töne des 16' Zugriegel aber keine vom 1', sondern gleichsam die gleiche Töne als hättest Du 2' gezogen.

Das ist übrigens ein Verfahren, das auch bei anderen elektronischen Orgeln häufig angewandt wurde.
 
Böhmorgler schrieb:
...in der obersten Oktave der Orgel stehen natürlich alle Töne der unteren Zugriegel zur Verfügung; von den oberen Zugriegeln kann was fehlen oder wird repitiert. D.h. Du hast in der oberen Oktav zwar die Töne des 16' Zugriegel aber keine vom 1', sondern gleichsam die gleiche Töne als hättest Du 2' gezogen.

Das ist übrigens ein Verfahren, das auch bei anderen elektronischen Orgeln häufig angewandt wurde.

@... und ist, wie so vieles bei E-Orgeln dem ursprünglichen Vorbild Pfeifenorgel einfach nur schlecht oder sogar falsch nachgeahmt...

Dort gibt es "Foldbacks" bei allen Registern, die zu den Klangkronen gehören und selbst in der tiefen Lage gleich mit mehreren kleinen Pfeifen ("Chöre") pro Taste beginnen. Je höher man solche Pfeifenreihen baut, um so eher gelangt man an die menschliche Hörgrenze, wo man mit solch hohen Frequenzen noch Hunde verrückt machen würde ;-))

U.a. deshalb springt die jeweils höchste Pfeife wieder in eine tiefere Fußlage, - so ähnlich wie beim Stafettenlauf, wo man sich nach Erreichen des Ziels wieder hinten anstellt - während die bisher tieferen Pfeifenreihen in die Höhe weitergeführt werden, bis die nächste Reihe dran ist, u.s.w.

Damit sich tiefe von hohen Tönen auch bei Klangkronen besser unterscheiden, beginnt diese klangliche Umschichtung schon sehr früh, meist ab der kleinen Oktave. Und dann bitte auch nicht schematisch einfach auf jedem C in Oktavsprüngen, sondern sehr differenziert im Quint-, oder Terz- oder anderem Abstand.
Da hat jeder Orgelbauer so seine Handschrift und jede Bauepoche so ihre unterschiedlichen geschmacklichen Ausprägungen. Eigentlich soll der Zuhörer das Zurückfallen in tiefere Frequenzen gar nicht wahrnehmen.
Natürlich hat jeder Ton "seine" eigenen nur ihm zugeordneten Pfeifen, die er sich im Gegensatz zu den Hammond-Tonrädern nicht mit anderen Tönen teilen muss und die deshalb auch klanglich auf den Raum bezogen individuell angepasst werden können.

Dagegen wirkt das Hammond-System doch sehr simplifizierend und rudimentär, - es war ja auch ursprünglich als "Spar"-Orgel für arme Kirchengemeinden gadacht.
Als einziges klassisches Vorbild könnte in diesem Punkt die s.g. "Multiplex-Orgel" gelten, deren Bauprinzip vor allem bei Theater- und Kino-Orgeln häufig angewandt wurde, wo auch Orgelpfeifen für mehrere Tasten herhalten müssen. Je nachdem wie radikal und konsequent das Einsparen von Pfeifen betrieben wurde, merkt zumindest der Organist das spätestens beim vollstimmigen Spiel und stört sich am mageren Klang und den Klanglöchern. So konsequent wie beim Hammond-Tonrad-System wurden das aber selbst in dieser Sparte des Orgelbaus nie betrieben.

Zur Vermeidung von Klanglöchern nutzte Hammond zum Glück die Möglichkeit der elektroakustischen Verstärkung: Wird da ein Tonrad von mehreren Tasten und Fusslagen zugleich "angesprochen", wird der Ton dicker oder lauter.
So meine ich das bei Tonrad-Hammonds bemerkt zu haben, und meine XB-3 reagiert ebenso.

Foldback gibt es bei Hammond leider auch beim 16'-Register in den Manualen, außer einigen ganz alten Hammonds der Vor-B3-Bauphase spielt der 16' in den Manualen in der untersten Oktave nur den 8'. Wenn im Pedal aber die entsprechenden "echten" 16'-Tonräder auch in der untersten Oktave vorhanden sind, kann man sich das umlöten lassen.

Für mich der Grund sowohl bei meiner XB-2 als auch der XB-3 den Foldback im Bass abzuschalten und die echte 16'-Tonlage zu spielen. Das bringt bei entsprechenden leistungsfähigen Verstärkern und Lautsprechern m.E. mehr Basspower.

Auch im Diskant verschiebe ich den Foldback-Splitpunkt so weit nach oben, wie die Elektronik in den XB-s das zulassen.

Übrigens kann das noch lange nicht jeder clone. Auch bei den neuen Nord-Stage habe ich das wieder vermisst.

Viele Grüße!
 
@Bobbes

Foldback selbst nachzurüsten, ist an für sich machbar, jedoch sollte man wirklich Ahnung von der Materie haben. Löten können allein reicht da leider nicht aus. Die von dir erwähnten Selbstbausätze sind bei Ebay.com z.B. recht günstig zu bekommen und die notwenige technische Grundvorraussetzung ist in der M100 auch schon vorhanden. Also wäre es am Besten, du kaufst dir das erforderliche Equipment und überlässt die Sache einem Fachmann. Jedoch denke ich, dass dir Bertram EINIGES dafür abknöpfen wird! Aber anfragen kannst du ja dort mal. Ausführen wird er das auf jeden Fall, halt nur eben für entsprechendes Geld. Aber ein einigermaßen routinierter Elektronikfreak sollte das auch hinkriegen. Mach es nur nicht selbst, wenn du dich als Laien einstufst! Den Ärger sollte man sich ersparen!
Viele Grüsse Ulf
 
Hallo,
so wie ich das jetzt hier alles lese hat es für mich den Anschein, dass eine Spinett Orgel so fast garnichts mit DEM Hammond Sound gemeinsam hat. Das mit dem Foldback finde ich schon tragisch, aber man kann es ja nachrüsten.
Ich bin leider ein Spieler, der gerne mal ein Solo mehr spielt und mit zum Grundgerüst in der BigBand gehört, jedoch spiele ich auf dem von der Schule gestifteten Rhodes und meinem Keyboard, das ich im Split Modus spiele und dort eher weniger Probleme habe ( Das sind dann knapp 30 Tasten pro Manual).
Ich muss überall Abstriche machen. Eine Vollorgel würde viel mehr kosten und ist schwerer zu transportieren und eine Spinett hat weniger an Ausstattung.
Auch bemängeln hier einige, dass es zuwenig Platz für Soli auf der Tastatur gibt. Na und? Dann spielt man einfach auf weniger Tasten. Nichts ist unmöglich, auch wenn diese Modelle nicht aus Japan kommen.
Für mich ist weniger Entscheidend was drin ist ( in der Orgel sollte schon was vernünftiges drin sein :screwy:), für mich ist wichtig, was aus dem Leslie rauskommt. Ob das jetzt mit 44 oder 61 Tasten, mit ner B3 oder L100.
Eine Hammond muss blubbern und kreischen und das ist glaube ich mit allen Tonwheel Orgeln möglich.
 
"Hallo,
so wie ich das jetzt hier alles lese hat es für mich den Anschein, dass eine Spinett Orgel so fast garnichts mit DEM Hammond Sound gemeinsam hat."

Nee, lass dich da bitte nicht beeirren. So ist es überhaupt nicht! Ein Spinett-Modell klingt natürlich nach Hammond, so lange die Percussion und das Scanner-Vibrato nach B3-Vorbild eingebaut sind. Was du halt meiner Meinung nach vergessen kannst sind die T-Models. Mit Einschränkung kann ich die L-100 empfehlen, hat aber eben kein mechanisches Scanner-Vibrato und nen Zugriegel im Great weniger. Mein Reden ist halt nach wie vor, schliess eine M-100 oder eben eine M3 an ein RÖHRENLESLIE und dann hast du was du willst, nämlich geilen Hammondsound (halt nur nicht so druckvoll wie eine Konsole) der schreit und gurgelt. Den Overdrive erzeugt eh die Röhre in dem Leslie und sorgt eben für den notwendigen Scream und Growl! Also, ganz einfach: Wenn du mit zweimal 3einhalb Oktaven hinkommst, dich mit dem etwas dünneren Sound anfreunden kannst, der ja halt trotzdem Real-Hammond ist, da echter TW-Generator, und nen Röhrenquirl (122 oder 147) daran anschliesst, hast du doch genau das, was du willst. Ist doch gar kein Problem! Ich würde es an deiner Stelle so machen! Ich möchte meine M100 auch nicht mehr hergeben. Jeder Klon hat im Leben nicht so viel Soul wie diese alte Kiste. Rüste dann eben das FOldback nach und dann bist an der Sonne! Mehr kann ich dazu nicht mehr sagen.
Viele Grüsse
Ulf
 

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