Die richtigen Vorzeichen

Fastel
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Hi,
die angehängte Partitur soll für einen Kompositionsprof angenehm zu lesen sein.

Mein Problem ist, dass es manchmal mit Kreuzen sehr unübersichtlich wird. Grade in den Trompeten (Takt 23/24 und 36 ff)/Oboe (T53) bin ich nicht sicher was ich tun soll. Alle Alterationen der Partitur auf Biegen und Brechen bei Kreuzen belassen? Oder machen sich vielleicht ausschließlich bs besser? Mixen darf ich es eigentlich nicht oder?
Ich bin mir nicht ganz sicher aber die Tonleiter/-art, die ich in der ersten Hälfte vorkommt ist:
D e f gis ais h c (das c selten)

In der b Variante eben:
D e f as b und h (was wohl irgendwie schlechter ist?)

Auf eine Vorzeichnung habe ich daher in der ersten Hälfte Verzichtet. Könnt Ihr mir da ein Stück helfen? Ist das jetzt irgendeine bekannte Tonart, die ich da irgendwie nicht sehen kann? Kann man das Schriftbild vereinfachen oder geht es so wie es ist ?

ps:
wer mithören möchte:
http://soundcloud.com/fastel/squeeze

(und wer was zur Komposition an sich sagen möchte :) )
 
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Ich erlaube mir mal, neben deinen konkreten Fragen auf das Notenbild insgesamt einzugehen.

die angehängte Partitur soll für einen Kompositionsprof angenehm zu lesen sein.

:D:D:D Das ist sicher nicht der maßgebliche Faktor...ordentliche Noten sollten für alle Musiker effizient und klar lesbar sein. Ob ein Kompositionsprof dabei angenehm fühlt, ist ja eher nebensächlich...wenn deine Noten den üblichen Notensatzregeln folgen, wird er sich schon wohl fühlen.

  • Wenn das Stück sinnvoll lesbar sein soll, solltest du dafür sorgen, daß sich keine Zeichen überlappen. Bereits auf der ersten Seite stehen Dynamikangaben zu oft über anderen Zeichen.
  • Eine Tempo- oder Charakterangabe fehlt. Die ist aber extrem wichtig
  • Die Bassklarinette wird hier in Deutschland transponierend in Bb im Violinschlüssel notiert. Du hast sie im Bassschlüssel geschrieben, was verwirrend ist
  • Du schreibst die Stimmenbezeichnung für die Blechbläser im Singular, später kommen aber doppelt besetzte Blechbläser vor. Also schreib die Stimmenbezeichnung besser im Plural
  • Was sollen die jeweils beiden Blechbläser machen, wenn nur eine Stimme notiert ist? Unisono spielen? Dann schreib besser "uni." dran bzw. "div.", wenn's wieder zweistimmig ist
  • Das Klavier sollte dringend auf zwei Notensysteme mit Violin- und Bassschlüssel verteilt werden
  • Die Spielanweisung für pizzicato lautet "pizz.", nicht "piz"
  • Was genau soll der Pianist in 75 machen, wie soll die Dämpfung ausgeführt werden? Das erscheint mir unklar - das una-corda-Pedal meinst du vermutlich nicht, oder?
  • Wenn neue Bläsereinsätze nach einer Pause kommen, wie z.B. in 69, sollte eine Anfangsdynamik stehen, damit die Bläser nicht raten müssen, wie laut sie spielen sollen
  • Das zweite Horn schreibst du manchmal extrem tief. Da wird auf jeden Fall kein forte mehr möglich sein (27ff.), geschweige denn ein fortissimo (55ff.)
  • In der Oboe fehlen IMHO die Legato-Bögen, die du vermutlich doch hören willst - z.B. 44 soll doch mit Sicherheit nicht einzeln angestossen sein?
  • Im Xylophon stehen IMHO zu viele Pausen. Ein Xylophon kann sowieso keine Töne aushalten, daher brauchst du auch keine kurzen Töne mit Pausen. So könnte sicher 27ff. einfacher lesbar notiert werden
  • Wenn in Trompete 1 in 23 das b bis zum Taktende gilt, dann sollte das auch für die Trompete 2 in 24 so gelten. Dann brauchst du dort auch nur eine b-Alteration vor dem ersten h

Jetzt zu deinen Fragen:

Mein Problem ist, dass es manchmal mit Kreuzen sehr unübersichtlich wird. Grade in den Trompeten (Takt 23/24 und 36 ff)/Oboe (T53) bin ich nicht sicher was ich tun soll. Alle Alterationen der Partitur auf Biegen und Brechen bei Kreuzen belassen? Oder machen sich vielleicht ausschließlich bs besser? Mixen darf ich es eigentlich nicht oder?

Die von dir genannten Stellen halte ich für unproblematisch. Die sind vollkommen eindeutig zu lesen, bis eben auf die erwähnte Tatsache, daß in der 2.Trompete zu viele bs stehen. Und du darfst durchaus Kreuze und bs mischen.

Ich bin mir nicht ganz sicher aber die Tonleiter/-art, die ich in der ersten Hälfte vorkommt ist: D e f gis ais h c (das c selten)
In der b Variante eben: D e f as b und h (was wohl irgendwie schlechter ist?)
Auf eine Vorzeichnung habe ich daher in der ersten Hälfte Verzichtet. Könnt Ihr mir da ein Stück helfen? Ist das jetzt irgendeine bekannte Tonart, die ich da irgendwie nicht sehen kann? Kann man das Schriftbild vereinfachen oder geht es so wie es ist ?

Entscheidend ist, ob du eine Tonika hörst. Wenn du eine hörst, sollten diese Tonart vorgezeichnet sein. Wenn dein Stück freitonal geplant ist (und es auch freitonal klingt), solltest du IMHO auf Tonart-Vorzeichen komplett verzichten, um keinen falschen Eindruck zu erwecken. So wie es jetzt aussieht, schreibst du zwei Formteile mit unterschiedlichen tonalen Zentren, daher der Wechsel zu 1b. Das ist aber offensichtlich nicht so geplant, oder? Wenn es nicht geplant ist, würde ich das b weglassen.

Harald
 
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Ich erlaube mir mal, neben deinen konkreten Fragen auf das Notenbild insgesamt einzugehen.
Ok also einige der Punkte die Du genannt hast sind Schönheitsfehler die ich sowieso noch beseitigen wollte:
  • Wenn das Stück sinnvoll lesbar sein soll, solltest du dafür sorgen, daß sich keine Zeichen überlappen. Bereits auf der ersten Seite stehen Dynamikangaben zu oft über anderen Zeichen.
  • Die Spielanweisung für pizzicato lautet "pizz.", nicht "piz"
  • In der Oboe fehlen IMHO die Legato-Bögen, die du vermutlich doch hören willst - z.B. 44 soll doch mit Sicherheit nicht einzeln angestossen sein?
  • Wenn in Trompete 1 in 23 das b bis zum Taktende gilt, dann sollte das auch für die Trompete 2 in 24 so gelten. Dann brauchst du dort auch nur eine b-Alteration vor dem ersten h

Einiges was ich nicht wusste/woran ich nicht dachte:
  • Die Bassklarinette wird hier in Deutschland transponierend in Bb im Violinschlüssel notiert. Du hast sie im Bassschlüssel geschrieben, was verwirrend ist
  • Was sollen die jeweils beiden Blechbläser machen, wenn nur eine Stimme notiert ist? Unisono spielen? Dann schreib besser "uni." dran bzw. "div.", wenn's wieder zweistimmig ist
  • Du schreibst die Stimmenbezeichnung für die Blechbläser im Singular, später kommen aber doppelt besetzte Blechbläser vor. Also schreib die Stimmenbezeichnung besser im Plural
  • Wenn neue Bläsereinsätze nach einer Pause kommen, wie z.B. in 69, sollte eine Anfangsdynamik stehen, damit die Bläser nicht raten müssen, wie laut sie spielen sollen
  • Das zweite Horn schreibst du manchmal extrem tief. Da wird auf jeden Fall kein forte mehr möglich sein (27ff.), geschweige denn ein fortissimo (55ff.)
  • Im Xylophon stehen IMHO zu viele Pausen. Ein Xylophon kann sowieso keine Töne aushalten, daher brauchst du auch keine kurzen Töne mit Pausen. So könnte sicher 27ff. einfacher lesbar notiert werden
Und leider einiges was sich wohl nicht ändern lässt:
  • Eine Tempo- oder Charakterangabe fehlt. Die ist aber extrem wichtig
  • Das Klavier sollte dringend auf zwei Notensysteme mit Violin- und Bassschlüssel verteilt werden
  • Was genau soll der Pianist in 75 machen, wie soll die Dämpfung ausgeführt werden? Das erscheint mir unklar - das una-corda-Pedal meinst du vermutlich nicht, oder?
Ich nutze Sibelius First - das bedeutet mehr als 12 Zeilen je Projekt kann ich nicht nutzen. Deswegen habe ich auch auf die Notation des Schlagwerkes verzichtet.
Das Klavier in Takt 75 - Nun ich wollte einen Klang wie von einem kleineren Gong erzeugen. Und falls dieser nicht vorhanden, die Quinten auf dem Klavier spielen lassen und vielleicht auf irgend einer Art zu Dämpfen damit das verschwommener klingt. Das kann ich dann individuell mit eventuell Betroffenen bereden, sollte kein Problem sein.
Tempoangaben habe ich in der Partitur aber der PDF Export hat die irgendwie nicht mitgenommen. Das werde ich noch reparieren.
Jetzt zu deinen Fragen:
Die von dir genannten Stellen halte ich für unproblematisch. Die sind vollkommen eindeutig zu lesen [...] Und du darfst durchaus Kreuze und bs mischen.

Entscheidend ist, ob du eine Tonika hörst. Wenn du eine hörst, sollten diese Tonart vorgezeichnet sein. Wenn dein Stück freitonal geplant ist (und es auch freitonal klingt), solltest du IMHO auf Tonart-Vorzeichen komplett verzichten, um keinen falschen Eindruck zu erwecken. So wie es jetzt aussieht, schreibst du zwei Formteile mit unterschiedlichen tonalen Zentren, daher der Wechsel zu 1b. Das ist aber offensichtlich nicht so geplant, oder? Wenn es nicht geplant ist, würde ich das b weglassen.
Tja also das Ganze basiert auf Grundton d aber hat zu viele leiterfremde Töne um sinnvoll in den Quintenzirkel zu passen. Gis und Ais sind alteriert. Wenn ich also Vorzeichen bis Ais setzen will, habe ich am Ende mehr Auflösungszeichen drin, als Alterationen wenn ich keine Tonart vorzeichnet habe.
Bei d-moll oder D Dur Vorzeichnung erwische ich zumindest a nicht mehr, muss aber f und teilw c wieder auflösen.
Der Teil der von mir mit d-moll vorgezeichnet ist, ist schon über einige Strecken wirklich d-moll, allerdings komme ich wieder mit melodieteilen des ersten Abschnittes hinein, die das H beinhalten. Und wenn ich H verwende und gleichzeitig B/Ais muss ich meine d-moll Vorzeichnung wieder so oft auflösen.

Ach ich denke ich lass die Vorzeichnung komplett weg. Ansonsten wird mir der Komp.Prof da vielleicht auch noch etwas zu sagen.

ps: das mit der Bassklarinette in VL Schlüssel ist schon etwas seltsam. Nun die hat nen sehr großen Umfang aber ich habe sie fast nur so tief gesetzt, dass der F Schlüssel für mich irgendwie "schlüssiger" war.
 
ps: das mit der Bassklarinette in VL Schlüssel ist schon etwas seltsam. Nun die hat nen sehr großen Umfang aber ich habe sie fast nur so tief gesetzt, dass der F Schlüssel für mich irgendwie "schlüssiger" war.
Baßklarinette wird im Violinschlüssel eine (große) None höher als klingend notiert. Sie klingt genau eine Oktave tiefer als eine "normale" Klarinette.
 
Hat mir Sibelius vorhin gezeigt. So macht es schon mehr Sinn :)
 

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