Die ultimative Gretsch "Hot Rod" Wiring Mod (auch für andere Pickups geeignet)

Zwachi
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Grüß euch!
Da ich seit kurzem Besitzer einer Gretsch 6131MYF Gitarre bin und bereits TV Jones Powertrons verbaut habe, habe ich mir ein paar Gedanken zu dem Wiring gemacht.
Typisch für Gretsch sind die beiden 3-Wege-Toggle-Switches, von denen einer als PU-Wahlschalter und der andere als Kondensatorschalter fungiert.
Mit den Powertrons finde ich die Mittelstellung des PU-Wahlschalters weniger brauchbar als mit TV Jones Classics. Der Kondensatorschalter hat für mich mit diesen PUs auch keinen Mehrwert und insgesamt hätte ich gern mehr aus den 4-adrigen Pickups rausgeholt.
Das Ergebnis ist eine relativ intuitive Schaltung mit 2 4PDT (On-Z-On) Schaltern in Kombination mit Treble Bleed am 1M Volume-Poti und Tone-Control statt dem Kondensator-Switch geworden.
Der linke Schalter schaltet zwischen Neck-PU, Neck-PU (N) mit Bridge-PU(S), Bridge-PU. Der rechte Schalter schaltet die vom PU-Selector gewählten Spulen jeweils seriell, partial Split oder parallel zueinander. Beide Schalter in Mittelstellung sorgen für eine serielle half-out-of-Phase Anordnung, welche Dank dem 15n Kondensator mehr Bässe als die übliche ooP-Schaltung haben sollte. Partial-Split-Sound sollte vom Widerstand (welcher auch ein 10k Trimmer sein kann) profitieren und weniger Lautstärkenreduktion erfahren als herkömmliche Splits.
Ich habe mal 2 Versionen gezeichnet, welche je nach Vorliebe aus 2 Volume (50's Wiring für unabhängige Mischbarkeit) und einem Mastertone oder eben einem Mastervolume und separate Tone Regler besteht. Beim Mastertone wird je nach Auswahl des Neck- oder Bridge-PU ein passender Kondensator umgeschalten.
Es werden keine Push-Pull Potis benötigt und auch der PU-Wahlschalter funktioniert größtenteils wie gewohnt. Es ergeben sich 9 verschiedene Schaltpositionen, von denen keine redundant ist.
Selbstverständlich kann die Schaltung auch für andere Humbucker verwendet werden. Die Volume- und Toneregler lassen sich recht unkompliziert der vorhanden Gitarre anpassen.
Ich bin die Schaltung gedanklich mehrmals durchgegangen und bin sehr zuversichtlich, dass sie fehlerfrei ist. Falls jemand ein bisschen Hirntraining praktizieren möchte, kann er sie aber gerne durchdenken und mir sehr gerne Feedback dazu geben, bevor ich sie einbaue.

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Habe das Wiring nun in meiner Gretsch 6131 verbaut. Es hat vom ersten Anhieb an geklappt und macht was es soll. Schalter habe ich dafür von Dimarzio (on-z-on) verwendet, welche die Kontakte in der Zwischenstellung anders ausgelegt haben, als auf dem Diagramm. Bei Fragen oder wenn Hilfe benötigt wird, kann ich bei Bedarf näher drauf eingehen.
Anfangs hatte ich 4-adrige TV Jones Powertron und Powertron+ Pickups verwendet, allerdings eignen sich diese trotz höherer Wicklungszahl als die Classics nicht wirklich zum Splitten und parallel schalten - das Ergebnis war ernüchternd. Ich hatte aber noch ein paar Bill Lawrence L500L und L500XL rumliegen, die ich anschließend in die Gitarre verbaut habe.
Sie passen genau in die Filtertron-Rahmen und lassen sich vielseitig nutzen. Der L500L am Hals funktioniert überraschend gut. Sowohl seriell, parallel oder split lassen sich beide Pickups sinnvoll einsetzen. Die Mittelstellung beider Schalter führt zum seriellen out-of-phase Sound von jeweils einer Spule des Neck- & Bridge-Pickups, was einem fixed Wah-Sound ähnelt. Durch den 15n Kondensator bleiben die Bässe aber erhalten und so eignet sich diese Stellung auch für Rhythmus- und Solo-Spielereien. Die Schalter zeigen sich in der Anwendung super intuitiv. Für Rock/Metal beide runterdrücken (Bridge seriell), für Cleansoud beide rauf (Neck parallel) usw.

Grundsätzlich bin ich ja ein großer TV Jones Fan, aber Bill Lawrence Pickups in der Gretsch sind eine unfassbar fetzige Kombination, die ich wärmstens empfehlen kann!
Da die Lawrence PUs sehr höhenreich sind, habe ich mich für 1xMastervolume und 2xTone-Regler entschieden. Der 10n Tone-Kondensator ist zu niedrid gewählt und sollte gegen 22n getauscht werden.
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