Die Vergänglichkeit von digitalen Amps und Effekten...

Man muss schon ein gewisses Verständnis für die Eigenart eines Gerätes mitbringen.
Aber einige Geräte verstehen MICH nicht.
 
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Ich wollte auch nur mal anregen, dass der ein oder andere drüber nachdenkt, was er so tut.
Zum Einstieg vielleicht interessant, woher das Wort analog überhaupt kommt?
Digital ist ja klar, von zählen. Alles was Du zählen kannst, ist digital. (Elektronen und ihre Zustände, Silberhalogenide und ihre Zustände (um mal zwei Klassiker zu nennen)).
Das Wort analog wurde in den 1950er Jahren von Computerentwicklern geprägt, die damit augenscheinlich „weiches“ Verhalten bzw. kurvige Ausgaben ihrer Computer beschreiben wollten. (Das Ist mühelos zu recherchieren.)

Insofern gibt es eben auch keine
die tatsächlich im Vergleich zu "echten" Geräten den Kürzeren zieht
„echten“ Geräte.

Zum Glück spielt oft die Technik eine untergeordnete Rolle.
Bezogen auf den Thread also: vergänglich ist m.E. die Technik, wo nix rauskommt.
 
Wahrscheinlich muss es so laufen, dass eine Idee oder ein Gedanke, obwohl explizit nicht so gemeint, als eine Schwarzweiß-Diskussion geführt wird, sich manche offenbar kritisiert fühlen (obwohl ich auch das explizit nicht getan habe und auf die verschiedenen Bedürfnisse hingewiesen habe), und letztlich - bloß weil sie es persönlich anders sehen - die Gedanken eines anderen als Humbug abstempeln. Alles klar... Keine Ahnung, was manche so triggert, aber wer meine Beiträge hier gelesen hat, müsste eigentlich gesehen haben, dass ich alle Lösungen und Geräte für valide halte für den richtigen Zweck. Ich wollte nur den ein oder anderen ermuntern, über seine Kaufentscheidungen nachzudenken. Das ist Humbug? Ok, so sei es...
 
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Es gibt zwei "Probleme":

1. Ein Girarrenamp/Pedal/Gerät muss in sich abgeschlossen sein. Wenn man einen Computer braucht, um Einstellungen an einem Gerät vorzunehmen, dann ist das Gesamt-Gerät (nennen wir es so) eben "Gerät + Computer". Wenn der Computer nicht mehr läuft, ist ein Teil des Gesamt-Geräts kaputt und das Gesamt-Gerät damit auch. Logisch.

2. Ich spiele einen Marshall Plexi, weil er nach Marshall Plexi klingt. Ich spiele einen Fender Twin, weil er nach Fender Twin klingt. 30 Jahre später werde ich einen Marshall Plexi spielen, weil ich den Plexi Sound will. Wenn ich mir heute einen Line 6 Helix hole, dann weil ich "diese(n) Sound(s)" möchte, richtig? Richtig?!! :evil: Warum sollte das Gerät in 30 Jahren veraltet sein: es wird dann immer noch genauso klingen, oder? :nix:

Wer diese beide Fragen für sich (!) ehrlich (!) beantworten kann, wird glaube ich glücklich bleiben.
 
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Zumal ich glaube, daß 99% der Hörer eh net zwischen "original" und "Nachbildung" unterscheiden können. Also ich höre jetzt zB. nicht, ob's ein Neural DSP Plugin ist oder ein Kemper oder ein Quad Cortex oder doch ein echter Amp ist, oder oder oder. Ist doch eh alles Geldmacherei, weil man's ja "braucht". Siehe Windows 11 (das find ich eh den größten Witz) . Werd meinen Kemper so lange nutzen, bis das Teil abraucht.
 
Werd meinen Kemper so lange nutzen, bis das Teil abraucht.
Und wenn er nach 15 Jahren mal abraucht, mein Gott, dann findet sich auf Kleinanzeigen und co. ein junger Mk2 für meinetwegen 1000€, vollkompatibel mit dem Mk1, du übernimmst deine Backups vom USB-Stick und weiter gehts.
 
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Naja, das kommt tatsächlich sehr darauf an inwieweit man sich darauf einlässt möglichst 1 zu 1 kopieren zu müssen. Das hat gottlob noch niemand von mir verlangt, trotz Showband und Künstlerbegleitung. Meines Erachtens war das auch schon immer Unsinn. Man kann andere eh nicht perfekt kopieren - trotz aller Technik. Bestenfalls nutze ich eine ähnlich klingende Gitarre, Stelle das gekaufte Profil im Modeler ein und... Spiele dann doch anders als das Original. Deshalb ist es mir eigentlich auch wurscht ob es ein Software-Update gibt oder nicht. Ich stelle die Amps so ein, dass ich je drei gute Sounds für Strat und Paula habe, dann noch einen für die Westerngitarre und das war es. Ggf. kommt noch was hinzu für die Tele oder wenn ich irgendwo beim Gig aushelfe, beispielsweise bei einer Salsa oder Latin-Band. Klingt alles sehr gut und wenn es nicht gefällt - bitte, schade, aber dann bin ich halt der falsche Musiker. Damit kann ich leben. Das ist mir lieber als da Abziehbild von irgendeinem, noch so großartigen, Weltstar zu sein.
Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus. ;)
Mir ist die Soundvielfalt eines Modelers ziemlich egal. Ich komme noch aus einer Zeit wo der Vol.-Poti der Gitarre ein wichtiger Sounderzeuger war (und bei mir noch ist).
Ich brauche auch keine dutzende Amp-Simulationen - hatte ich früher ja auch nicht. Ich "schraube" auch nicht am Amp rum wenn ich die Gitarre wechsel (z.B. von Paula auf Strat).
Der Sound muss stimmen egal welche Gitarre ich spiele - man muss halt den Amp so einstellen, das es funktioniert. Die entstehenden Soundunterschiede sind doch der Grund warum ich verschiedene Gitarren spiele.
ABER:
Inzwischen bin ich doch etwas ins "Alter" gekommen und der Rücken macht Probleme. Mein Amp (Crate BV150H) wiegt 28 Kilo und das geht mir auf den Rücken (Bandscheibe). Roadies kann ich mir nicht leisten und aufhören mit Musik machen geht gar nicht. Meine Lösung ist der Kemper Player.
Bei einem befreundeten Studio (die haben den großen Kemper) habe ich mir das Profil meines Crate machen lassen und spiele jetzt mit kleinen und leichten Gepäck weiterhin meinen Sound.
Ich nutze 4 Sounds (alle auf meinem alten Amp basierend): Clean, Crunch, "Heavy-Brett" und Solo. Es sei erwähnt, das der Crate ein 3-Kanaler ist. Ich habe also quasi eine Soundeinstellung mehr.
Da ich nicht verschiedene Sound programmieren will (also clean mit Chorus und clean mit Phaser und clean mit Delay etc. pp.) und es besser finde wenn ich einen Effekt auf jeden Grundsound einschalten kann (also Chorus nach Bedarf auf Clean oder Crunch oder...), spiele ich den Kemper trocken und hole meine Effekt von einem eingeschliffenen Effekt-Rack (hatte ich schon beim Crate in Benutzung).
Jetzt kann man sagen, dass dies aber ein Oversize-Luxus ist. Ein Kemper Player um genauso (oder fast) zu klingen wie vorher. Mag sein, aber mein Rücken dankt es mir.
Und ob der Player in absehbarer Zeit gravierend an Wert verliert ist mir egal. Wichtig wäre mir nur das er mindestens so lange einwandfrei funktioniert wie mein Crate. Das sind schon ein paar Jährchen.
 
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Zum Einstieg vielleicht interessant, woher das Wort analog überhaupt kommt?
Digital ist ja klar, von zählen. Alles was Du zählen kannst, ist digital. (Elektronen und ihre Zustände, Silberhalogenide und ihre Zustände (um mal zwei Klassiker zu nennen)).

Bzgl. Signalverarbeitung wurde mir folgendes gelehrt:
Digital = wert- und zeitdiskret
Trifft eines oder beides davon nicht zu, so wurde von einem analogen Signal gesprochen.
 
Hey zusammen...
bei vielem das bisher geschrieben wurde kann ich schlicht nicht mitreden...deswegen hoffe ich, zwei Punkte beisteuern zu können:
Preisverfall:
Vom "digitalen Preisverfall" hab ich bisher nur profitiert, denn mein
Zoom G3 hat mich nur 50.- gekostet...und das heißt, dass jeder davon profitieren kann wenn man nicht das allerneuste und super angesagte neue Teil braucht.
Vergänglichkeit:
Praxisbeispiel: spielte neulich bei nem Metal-Festival. 5 Bands, bei drei Bands Gitarren über Kemper, Fractal und Co.
Fazit: drei Bands mit grausam schlechtem Gitarrensound via PA, zwei Bands mit gutem Gitarrensound...und nun dürft ihr raten welche...😉
Da ist was vergangen...und ich schätze bevor es entstehen konnte, nämlich die Fähigkeit des Mischers mit sowas umzugehen...

Nein, das ist kein Digital-Bashing, sondern soll nur die Praxis im "Amateur-Milieu" zeigen...ich hatte dort nicht zum ersten Mal das Gefühl, dass das alles hinten und vorne nicht funktioniert und hier einfach ne große Lücke zwischen den theoretischen Möglichkeiten der Technik und den Unzulänglichkeiten im praktischen Umgang damit besteht.

Und da die meisten von uns keine Profis sind die sich nur im professionellen Umfeld bewegen dürfte dieser Punkt schon wichtig sein😉

Gruß,
Bernie
 
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Fazit: drei Bands mit grausam schlechtem Gitarrensound via PA, zwei Bands mit gutem Gitarrensound...und nun dürft ihr raten welche...😉
Da ist was vergangen, nämlich die Fähigkeit des Mischers mit sowas umzugehen...
Woran lags denn? PA schlecht? Mischer schlecht? Grundsätzlich sollte der Mischer ja wenig bis nichts zu tun haben, wenn die PA gut ist und der Sound vom Kemper her schon gut passt.
 
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Ich finde es immer ein bisschen schade, dass hier oft nur der eigene Blickwinkel eine Rolle spielt.

Der Eine braucht/will halt die eierlegende digitale Wollmilchsau, vielleicht ja auch für Studiozwecke, der Andere möchte eine ganz kleine, leichte Lösung, der Nächste will für seinen Geschichten alle möglichen Effekte. Andere brauchen/wollen vielleicht etwas, das auch mal ordentlich ballert. Ein Röhrenamp mit digitalen Features kann ja z.B. für manche auch das gerade Passende sein.

Grundsätzlich sehe ich das (ganz persönlich) schon auch ein bisschen so wie @suckspeed. Viele digitale Spielzeuge sind alleine der Software wegen irgendwo "vergänglich". Zuletzt bei mir z.B. mein recht betagtes Apogee Interface. ;-) Die einen Geräte/Firmen sind da halt stabiler, andere Teile weniger. Für Software habe ich über die Jahre auch so schon einiges an Geld verbrannt.

Ich vermute auch, dass mein Röhrenamp selbst nach meiner Zeit noch einen schlanken Fuß macht und als "schweres Paket" mit dem ganzen Pedalkram immer noch funktioniert und/oder immer noch reparierbar ist, während mein Artist als digitale Kiste vielleicht zumindest Softwareseitig irgendwann nicht mehr unterstützt wird. Aber so ist halt das Leben! ;-)

Irgendeinen Tod muss man halt sterben, wenn man bestimmte Sachen benutzen will.
Bei Rechner wird ja auch akzeptiert, dass sie irgendwann "zu alt" für die neuen Geschichten sind.

Bei anderen Geräten machen wir uns da scheinbar auch weniger Gedanken. Smarte TV Geräte, Home-Automatisierung, Smartphones, smarte Haushaltsgeräte und der ganz Kram. :D

Ich habe irgendwann mal versucht, grob zu überschlagen, was ich bereits für Hard- und Software so verballert habe. Das war sicher schon fast sechsstellig. Wobei das natürlich immer auch ein bisschen ein Kreislauf war. Kaufen und Verkaufen.

Im Gegensatz zu klassischen Amps und Gitarren war da der Anteil digitaler Spielzeuge und Software aber sicher der deutlich kleinere Teil. Klar, wenn das Zeug mal wirklich tot ist, dann ist diese Kohle halt gänzlich verbrannt.

Mich selbst interessiert eigentlich nur, was ich (warum auch immer) für welchen Zweck haben möchte.

Diese Loblieder auf das Eine oder das Andere, halte ich für ziemlich sinnfrei.
Es hat doch jeder seine individuellen Wünsch und Anforderungen?
 
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Klar, wenn das Zeug mal wirklich tot ist, dann ist diese Kohle halt gänzlich verbrannt.
Grundsätzlich wäre mal interessant bei welchen Geräten in dem Segment das bisher wirklich passiert ist. Ich kenne das in der Branche bisher hauptsächlich von Low-end Geräten.
Kemper, Behringer X32 und co. habe ich bisher ausnahmslos als sehr zuverlässig kennengelernt.
 
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Ich denke in dieser Diskussion sollte man klar trennen:
Was können Modeler, was ich eigentlich nie oder irgendwann nicht brauchen werde. Das wurde auch schon tausendfach durchgekaut und man kann das doch machen, wie jeder will. Mein Helix Stomp fungiert seit über zwei Jahren als Hiwatt Amp mit eingebautem Hall, Delay und Chorus. Keine Ahnung ob und wann ich die Programmierung noch mal anfasse…
Die Kurzlebigkeit ist ja durchaus relativ. Bei einem digitalen Gerät hast Du ein IT-Produkt, die sind naturgemäß mit einem End Of Life versehen. Windows XP anyone? Nichtsdestotrotz gibt es heute noch genügend Anwender, die bei sich zu Hause mit XP arbeiten und nichts "Neues" brauchen. Wenn es ein Anwendungsfall ist, der mit einem älteren Rechner und ohne Webanbindung läuft, ist das auch kein Problem. Okay, der Rechner kann natürlich auch irgendwann die Grätsche machen. Aber grundsätzlich möglich. Muss man mögen.
Wenn man von Vergänglichkeit dieser Technologie spricht, ist das IMO in der Tat ein Punkt.
Die Hardware entwickelt sich rasch weiter und die Schnittstellen (USB-A, B, C, D …., Bluetooth Standards, …) auch. Das ist nicht für eine Nutzung von 20 oder gar 50 Jahren gemacht, was wir Musiker mit Vintage Gitarren und Amps schon kennen und lieben. Noch schlimmer ist es IMO bei allem, was mit Web-Anbindung funktioniert. Diese Features sind idR noch schneller einfach weg…

Aber gerechterweise muss man sagen auch und gerade ein toller Röhrenverstärker hat ein „Mindest Haltbarkeitsdatum“. Ein 40 Jahre alter Marshall sollte auf jeden Fall recht aufwendig/teuer restauriert werden.
Die Diskussion der zukünftigen Verfügbarkeit von Röhren ist auch nicht gegenstandslos.

Es ist also alles nicht schwarz-weiß.

Wir leben auch halt in einer Konsumgesellschaft. Wenn ich in meinen Effektpedal Schrank schaue, war/ist da wohl auf viel „vergänglich“. Aufgrund von GAS gekauft und dann doch noch was geileres gefunden… Da findet sich auch ein Zoom Multieffekt aus den 90ern
IMG_0815.jpeg

Das rauscht wie die Hölle und klingt sehr „speziell“ aber Irgendwann krame ich das Ding noch mal vor und werde damit einen Song produzieren…
 
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Grundsätzlich wäre mal interessant bei welchen Geräten in dem Segment das bisher wirklich passiert ist. Ich kenne das in der Branche bisher hauptsächlich von Low-end
Wie ich schrieb, zuletzt bei meinem Apogee und das ist ja nun auch keine Billigmarke. ;-)

Grundsätzlich bin da schon bei dir, ich hatte ja z.B. selbst auch recht lange einen Kemper, oder vorher auch schon viele Jahre ein Eleven Rack, oder noch früher auch einige Boss Teile von GT 3 bis GT 10 und anderes Gerät.

Kritischer ist es sicher eher manchen Geräten, die sehr von einer externen Software UND damit ja auch vom Betriebssystem abhängen und halt irgendwann schon wegen des OS nicht mehr unterstützt werden. Wobei das einige Hersteller in der Tat sehr lange tun. Kommt natürlich auch immer darauf an, über welche Zeiträume wir so reden. ;-)

Davon abgesehen war es bislang halt auch so, dass auch die technischen Möglichkeiten neuerer Geräte, die alten Sachen irgendwann einfach so unattraktiv machen, dass Geräte, wie z.B. die alten Boss Dinger oder auch so ein früher mal "ganz modernes" Eleven-Rack nur noch für einen Klicker und einen Knopf zu verscherbeln waren. Irgendwas Größeres von "Digitech" habe ich auch schon mal einem Schüler geschenkt.

Wobei auch die meisten Röhrenamps irgendwann auf einem gewissen Preisniveau stagnieren. Am Ende des Tages ist mir das persönlich aber relativ egal.
Eigentlich will ich ja nur Musik machen. :ROFLMAO:
 
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Kritischer ist es sicher eher manchen Geräten, die sehr von einer externen Software UND damit ja auch vom Betriebssystem abhängen und halt irgendwann schon wegen des OS nicht mehr unterstützt werden.
Mei —> VM installieren oder befreundeten IT-Freak zu Rate ziehen. Oder alten Laptop nutzen. Es gibt Möglichkeiten.

Davon abgesehen war es bislang halt auch so, dass auch die technischen Möglichkeiten neuerer Geräte, die alten Sachen irgendwann einfach so unattraktiv machen, dass Geräte, wie z.B. die alten Boss Dinger
Grundsätzlich geb ich dir Recht. Ich würde nie mit dem ein oder anderen alten Teil auftreten. Ist aber sicher auch eine Frage der Entwicklungsgeschwindigkeit. Wir sind heute mit Kemper, QC, und co. auf einem Level, bei dem sich einfach nicht mehr so viel an der Entwicklung tut. Man sieht’s zB. an den ganzen Vergleichen Kemper vs. QC.
Die riesigen Quantensprünge gibt es einfach nicht mehr so in dem Ausmaß, was man zB. auch an den Kemper Mk2 sieht.

Was man aber ehrlich zugeben muss: Ja, durch den Mk2 sind die Preise der Mk1 etwas zurückgegangen, aber der Preisverfall eines Mk1 dürfte vergleichbar mit dem eines Marshall JVM410h sein.

Was auch einfach so ist: Gitarristen sind oft Puristen und hassen erstmal alles was neu ist.

Kemper war erstmal böse. Die Teile laufen seit 12-14 Jahren meist problemlos. Gut, einmal war be mir ein Fußtaster defekt. Hat Kemper auf Kulanz gewechselt ohne Probleme. Service war top. Und das bei einem gebraucht gekauften Gerät.

Danach war die Les Paul 2015 erstmal böse.
Bei der Einführung des Quad Cortex war auch das erstmal böse.

Welche Mitmusiker hängen sonst so an altem Zeug?
Mischer? Nein.
Keyboarder? Nein.
Sänger (Mikros)? Nein.

Sicher hat alles ein für und wieder, aber der Eingangspost erscheint mir doch etwas dogmatisch.
 
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Digital = wert- und zeitdiskret
Trifft eines oder beides davon nicht zu, so wurde von einem analogen Signal gesprochen.
Ja, und wenn Du genau hinschaust, wirst Du (runter bis auf Atomebene oder z.B. auch Neuronale Ebene) eben nichts finden, was nicht wert oder zeitdiskret beschreibbar ist. Analog ist nur eine Idee.

Erfrischend wird es vielleicht in Zukunft mit den ersten auf Quanten-Technik beruhenden Geräten. Wie die wohl in die analog-digital Begrifflichkeit eingeordnet werden?

Ich lese übrigens auch die andern Stränge des Gesprächs hier wirklich interessiert mit! Für mich ist es bei den Geräten die zwischen meinen Fingern und meinen Ohren angeordnet sind, egal: wie alt, welche Konstruktion, ob handverdrahtet oder IPad - das Entscheidende ist, was am Ende (praktikabel) rauskommt.
 
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Digitale Geräte haben irgendwie ein Ablaufdatum. Also nicht direkt, aber nach wenigen Jahren gibt es keine Software-Updates mehr, neue Presets werden inkompatibel, weil Ressourcen und Fähigkeiten der neueren Geräte vorausgesetzt werden.
Das ist die einzige Aussage, die mir aufgefallen ist.

Was ist bei "analogen" Geräten anders? Für die gibt es doch auch keine Updates und man schmeißt sie nicht weg, wenn man mal einen neuen Sound will. Und, so genannte digitale Geräte sind doch nicht auf irgend welche Presets beschränkt, sondern man kann Sounds individuell einstellen.

Die Titelformulierung klingt für mich, wie von einem Anhänger von "schneller, höher, weiter". So kann man leben und dann soll man halt ständig leistungsfähigere Geräte (was die Sounds anbelangt und was auch immer das heißen mag) kaufen: Achtung, es gibt jetzt einen ganz neuen Feringa-Amp mit Quad-Anti-lost Brain-Control :opa:. (Ist ironisch gemeint - nicht dass jetzt gleich welche googeln.)

Und, Leute, die immer alles haben müssen, was rauskommt, machen auch vor Analogem nicht halt, das ja nach obiger These schon beim Erscheinen veraltet ist.

Alles ist vergänglich, aber es hängt von jedem selbst ab, was er bis dahin macht.
 
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Natürlich lebt das durchschnittliche Digitalgerät höchstens zehn Jahre, während so ein Marshall-Turm locker 40 oder 50 Jahre und länger halten kann. Wenn ich in den 50 Jahren 1000 Konzerte spiele, kann ich entweder jedesmal die knapp 100 Kilo aus Marshall-Top, Box und Floorboard im Case schleppen (mehr, wenn Amp und Box auch im Case reisen). Oder ich kann die geschätzten 10 kg von einem Modeller im Case mitnehmen und so bei 10% des Aufwandes ca 95 bis 98% vom Ergebnis erzielen. Am Ende der 50 Jahre hat man halt fünf Modeller verschlissen, so what? Entweder behält man sie aus Gründen der Nostalgie, gibt sie günstig an die nächste Generation von guitar heroes weiter oder gibt sie ins Recycling, so dass die Bestandteil Deines nächsten Modellers zu 50% aus den Rohmaterialien des letzten bestehen.

Für mich ist das keine Frage von Qualität, Langlebigkeit oder Prinzip, sondern einfach nur von Praktikabilität und der Beratung eines Rückens. Letzte Woche hat mich ein Bandleader angeheuert, der seinen Diezel-Amp über alles liebt, aber damit nicht mehr auf die Bühne geht, weil er eben auch schon länger keine 25 Jahre mehr jung ist...

Als Tontechniker freue ich mich immer, wenn die Bühne leise ist und der angelieferte Sound bereits "fertig" - allerdings nur, wenn der Sound auch gut ist. Ansonsten muss ich auch erstmal "retten", und ob der Gitarrist mir nun seinen Amp hinstellt, oder nach einem XLR-Kabel für seinen Modeller fragt, ist mir auch wumpe, ich kann aus beidem einen guten Sound herausholen. Inzwischen es es ja so, dass die Technik nicht mehr das Problem ist, weder analog noch digital. Beides kann super sein, WENN der Besitzer sich damit auskennt. Und das gilt umso mehr, je komplexer das Gerät ist.
 
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Woran lags denn? PA schlecht? Mischer schlecht? Grundsätzlich sollte der Mischer ja wenig bis nichts zu tun haben, wenn die PA gut ist und der Sound vom Kemper her schon gut passt.
😂...grundsätzlich sollten Mischer einfach nur ihr Pult bedienen damit die Anlage den Sound an das Publikum übermitteln kann...aber selbst diese Basics fällt den Herren größtenteils in der Praxis schon zu schwer...habe keine Ahnung warum...deckt sich nur mit mittlerweile über 35 Jahren Erfahrung.
Es war lustig zu sehen wie die Herren Gitarristen stolz wie Bolle mit ihrem In Ear Sound Spass hatten und als Kontrast den grauenhaften Sound über die PA zu hören.
Als ich dann spielte gab's vor meinem Platz auf der Bühne begeisterte Gruppenbildung...es klang eben auf einmal geil. Bei dem zweiten Kollegen mit Amp war das übrigens genauso...😉...war jetzt aber schon sehr OT...😯
 
😂...grundsätzlich sollten Mischer einfach nur ihr Pult bedienen damit die Anlage den Sound an das Publikum übermitteln kann...aber selbst diese Basics fällt den Herren größtenteils in der Praxis schon zu schwer...habe keine Ahnung warum...deckt sich nur mit mittlerweile über 35 Jahren Erfahrung.
Es war lustig zu sehen wie die Herren Gitarristen stolz wie Bolle mit ihrem In Ear Sound Spass hatten und als Kontrast den grauenhaften Sound über die PA zu hören.
Als ich dann spielte gab's vor meinem Platz auf der Bühne begeisterte Gruppenbildung...es klang eben auf einmal geil. Bei dem zweiten Kollegen mit Amp war das übrigens genauso...😉...war jetzt aber schon sehr OT...😯
Was ist jetzt die Konsequenz draus, dass ihr eine schlechte PA (oder einen schlechten Mischer) hattet?
Dass Amps mit Endstufe und Lautsprecher besser sind, als Modeler/Profiler mit Lineout?

Ich hatte die letzten fünf Jahre nie (!) die Situation, dass eine fremde PA oder ein fremder Mischer schlecht waren. Wenn fremde PA, war die immer ok, oder spitze (wenn nicht, ist es sowieso schwierig. Geht ja nicht nur um den Gitarrensound, der über die PA gut klingen muss).
Wenn es fremde Tontechniker waren (weil zB mehrere Band an dem Abend spielten), waren das immer recht routinierte und erfahrene Techniker, die entweder in kurzer Zeit einen sehr brauchbaren Sound gezaubert haben, oder sie haben vorher schon im Studio vorgemischt.
Normalerweise mache die Mischer an meinem Sound nie viel. Je nach Raum und PA vielleicht mal ein bisschen EQing, aber sehr oft bleibt der EQ auch einfach Flat.
Wenn der Sound im Bandkontext gut abgestimmt ist, dürften daraus bei ok-er PA kaum Probleme entstehen, und der Sound ist wesentlich konstanter als bei einem mikrofoniertem Amp.

Wenn die PA wirklich schrottig ist, dann hilft die dein Amp auch wenig, weil der Rest der Vand dann trotzdem scheiße klingt. Zumal ein aufgerissener Amp meist andere Probleme im Gesamtsound der Band mit sich bringt.
 
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