Die Vergänglichkeit von digitalen Amps und Effekten...

Klar, Lexiconhallgerät ist digital, ...
nur teilweise... man sollte nicht die analogen Komponenten im Ein- und Ausgang vergessen. ;)
Im realen Studiobetrieb schliesst praktisch niemand ein Lexicon 480 über die integrierten Digital-Ausgänge an. Der „Sound“ der Wandler wird gern als quasi Sahnehäubchen auf die Zuckerwatte mitgenommen.
Der analoge Aufwand bei Geräten aus der Zeit war teilweise enorm, auch frühe Rolands wie das SRV2000 haben Schaltungen, zu deren Verständnis es tiefe Kenntnisse in der Elektronik braucht.
Vergleicht man sie (im Fall Lexicon) mit den späteren „Billigprodukten“ unter der Harman Kardon Regie, wird das auch akustisch mehr als deutlich.
Selbst wenn dort uU dieselben Algorithmen verwendet wurden, dh der Digitalteil ist exakt gleich.
Ebenfalls oft im Gitarrenbereich genannt: der Klassiker Rocktron Intellifex.
Der Sound ist geprägt vom TDA1541 Wandler, üblicherweise in high end CD Playern zu finden.
Oder in Samplern von Ensoniq, bei denen auch regelmässig der „Sound“ gerühmt wird.
Imho sind das alles Geräte, die auch heute noch der aktuellen Konkurrenz (mindestens) ebenbürtig sind. Solange solange sie halten... :ugly:
(beim Lexicon 480 und SRV2000 sind spezielle Filter verbaut, für die es tatsächlich Ersatzteile in aktueller Technologie gibt, allerdings zu stolzen Preisen...

Ich nutze als Amp Simulation nach wie vor Positive Grid BIAS auf dem iPad, aber auch gern das sicher noch 15(?) Jahre ältere „Sansamp“ in Pro Tools 5. :D
(Sansamp ist keine Emulation des gleichnamigen Geräts, sondern eine sehr gut parametrisierte, allgemeine Amp Simulation)
 
Ich habe verschiedene digitale Lösung probiert und bin für mich zum Schluss gekommen dass das für mich nichts ist. Mein Line 6 Helix steht irgendwo in der Abstellkammer. Anfangs war ich begeistert anhand der Möglichkeiten doch irgendwie fühlt sich das für mich falsch an, kann das nicht beschreiben. Im Studio habe ich bei unserem ersten Album für die Overdubs ein schnödes BOSS ME-25 benutzt, was interessanterweise ganz gut klang für diesen Zweck. Aber live brauche ich einen Amp und Lautsprecher die Luft bewegen.
 
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Ja schön, aber am Thema des Threads vorbei. Außerdem gibt's Ventilatoren.
 
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Aber live brauche ich einen Amp und Lautsprecher die Luft bewegen.

Dafür gibt es ja auch bei digitalen Geräten Lösungen (FRFR Box, Endstufe + Gitarrenbox ohne Speakersimulation).

Aber wenn Du eine für dich besser funktionierende Lösung hast, passt ja alles. Ich vermute, dass es oft gar nicht so sehr um digital oder analog geht, sondern darum, ob man Zugang zu einem Gerät findet oder nicht.

Die Universal Audio One-Trick Modelling Pedale finden ja großen Anklang gerade auch bei Gitarristen, die sonst eher wenig Spaß an digitalen Geräten hatten. Meiners Erachtens maßgeblich, weil das Bedienkonzept genau so leicht zugänglich ist wie ein Amp. Klar, die Dinger klingen dazu auch sehr gut, aber das tun auch andere Modeller/Profiler.

Bei Equipment geht es in der Regel um Zugänglichkeit und Kontext und nur selten um gut oder schlecht. Nahezu jedes Gerät wird im richtigen Kontext musikalisch gut verwertbare Ergebnisse abliefern. Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass man versteht wie man das Gerät einsetzt, was es kann und was vielleicht auch nicht.
 
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Um einen versöhnlichen Weg zu gehen, lohnt es sich, mit digitalem und analogem Equipment zu spielen. Ich nutze gerade für kleine Gigs, wo wenig Platz ist, gern ein minimales Pedalboard mit einem Whammy und einem Wah und stecke an den Ausgang den Boss Katana Go, welches über Bluetooth mit dem FS-1-WL (dreifacher Midi-Schalter) verbunden ist für Soundwechsel. Von dort geht es in einen kleinen Röhrenamp, der einen Line Input hat (kurios, ist aber so). Das Signal nehme ich mit einem Micro ab, das mit einer Stäbchen-PA verbunden ist. Klingt genial und funktioniert wunderbar.
 
Um einen versöhnlichen Weg zu gehen
Hallo? Wie sind Gitarristen, es geht nicht um Versöhnung. Heilige Kreuzzüge über Themen wie Digital oder Röhre, Fender oder Gibson und aktive/passive Pickups... darunter machen wir es nicht.

Ernsthaft... wenn man mit offenen Ohren und Einarbeitungsbereitschaft an die Sache herangeht, wird man in der Regel genau da landen. Weil es in jeder Sparte hervorragendes und spannendes Zeug gibt und keine Veranlassung besteht, sich da grundsätzlich einzuschränken.
 
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Also, die besten Gitarristen, die ich persönlich gesehen hatte, hatten einfach nur eine Gitarre, ein Kabel und ein Verstärker und haben so gut wie nie einen Fußtaster bewegt. Sie haben aber die Füße ununterbrochen im Takt gewippt oder auch gestampft. (Husch, und weg...). Der Sound kam nur aus den Finger...😅
 
Leute… verbünden wir uns lieber gegen Bassisten. Wir Gitarristen sind schließlich alle Musiker :engel:

Mit Bassisten kann man nicht ordentlich über Equipment streiten. Die nutzen oftmals recht pragmatisch irgendeine Ausrüstung und sind dann auch oft noch geradezu widerlich gelassen, wenn jemand anderes andere Sound-Präferenzen hat. Düstere Legenden besagen, dass sogar ein relevanter Anteil dieser Spezies sein musikalisches Selbstwertgefühl nicht von der Seltenheit der verwendeten Pedals oder korrekt verwendeter NOS-Röhren ableitet.


Von diesen grundlegenden Charakterfehlern abgesehen sind das aber oft feine Gesellen... vor allem mit erheblichen musikalischen Einfluss auf den Bandsound. Ich jedenfalls höre mir lieber ne Band mit einer richtig geilen Rhythmus-Fraktion und mittelmäßigem Gitarristen an als umgekehrt.
 
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verbünden wir uns lieber gegen Bassisten. Wir Gitarristen sind schließlich alle Musiker
Ich darf nie wieder in diesem Forum posten.
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Der Thread sollte jetzt in die Vergangenheit gleiten …
 
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Schlusswort (Versuch) :
Das Thema ist mindestens genauso komplex wie viele andere (zB Holzdiskussion, Röhre kontra Transe usw) weil die dadurch beschriebenen Geräte sehr unterschiedlich sind und dazu noch realer Geldwert gegen individuellen Gebrauchswert steht...also: allgemein nicht zu beantworten/erfassen...richtig?!

Ist das ganze im Endeffekt genauso plausibel zu debattieren wie über den berühmten Sack Reis der irgendwo in China umfällt?😆
 
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Bin bin der Ausformulierung der Schluss-Erklärung einverstanden🫡, nur das „real“ bei Geldwert könnte weg (Hyperbel).
 
Also, die besten Gitarristen, die ich persönlich gesehen hatte, hatten einfach nur eine Gitarre, ein Kabel und ein Verstärker und haben so gut wie nie einen Fußtaster bewegt. Sie haben aber die Füße ununterbrochen im Takt gewippt oder auch gestampft. (Husch, und weg...). Der Sound kam nur aus den Finger...😅
Ein Glück, dass man seine Modeler genauso spielen kann und trotzdem noch viel weniger zu schleppen hat :) Nur weil ein Modeler mehr kann, heißt das ja nicht, dass man das zwingend nutzen muss. Ich bestreite unsere Gigs für gewöhnlich mit einem Preset. Gain wird via Volume Poti geregelt und ein Fußschalter für einen Soloboost. That's it. Genauso habe ich auch meine Amps gespielt, wurde mir aber viel zu viel Schlepperei und In-Ear-Monitoring ist damit doch viel eingeschränkter machbar.

Im Endeffekt ist das ganze Thema eh Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ich es richtig einzusetzen weiß, komme ich mit beidem zum Ziel mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen.
 
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"Das Thema" ist eigentlich die angebliche "Vergänglichkeit des Digitalen" - und seit Seite 1 bereits als i. A. unwahr entlarvt...
 
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Wie empfindlich ich auf Latenz reagiere, bzw. wie/ab wann das relevant für mich relevant ist, konnte ich sehr sehr gut eingrenzen, als ich noch mein Boss DE-200 im Amprack hatte:
IMG_0735.jpeg

die Delay-Time kann dort bequem zwischen 1,25 und 1280 ms eingestellt werden. Der Bereich zwischen 1,25 und 50 ms ist nun für Latenz interessant. Bei dem DE-200 kann man diese kurzen Delay Zeiten wählen, weil zusätzlich die Delay-Zeiten noch modelliert werden können und so Phasenschweinereien provoziert werden. Das Ergebnis ist dann bis ca. 5 ms ein Flanging Effekt. ca. 15 ms ist dann Chorus. 100 ms ist dann typisches Slapback Delay und als „Echo“ wahrnehmbar.
Ich höre ab ca. 30 ms tatsächlich eine Verzögerung. Das entspricht 10 m Abstand zu einen Verstärker aufgrund der Schallgeschwindigkeit. Das ist tatsächlich so eine Grenze, wo es für mich „komisch“ wird.
Aber 5 ms Latenz im Modeler und 3 m Abstand zum Monitor (9 ms) ist immer noch „direkt“ genug. Latenz ist wegen der Schallgeschwindigkeit auch bei jedem noch so analogen Rig immer ein Thema, mit dem wir umgehen.
 

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