Die Vergänglichkeit von digitalen Amps und Effekten...

suckspeed
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Hier nur mal ein paar Gedanken, die mir erst nach dem unten eingebetteten Video so richtig klar wurden.

Vorgeschichte: Ja, ich gebe es zu. Ich bin wohl ein Nerd. Und so war es dann zu Beginn meiner "Karriere" als Gitarrist nicht verwunderlich, dass ich solch einfache Gitarren-Topteile ignorierte und stattdessen total auf programmierbare, eierlegende Wollmilchsäue abfuhr.
MIDI sollte es natürlich sein. Wie soll ich sonst die ganzen Effekte umschalten und deren Parameter gleich mit? Einen Stepptanz auf einem Pedalboard fand ich nicht zeitgemäß und so wurde es der ART SGX-2000. Neben dem Access-Preamp (H&K) und dem Mesa-Boogie-Pendant wohl eines der ersten vollprogrammierbaren Geräte - und es hatte auch noch alle Effekte an Bord. Klasse! Auch gar nicht billig mit knapp 2000 DM und dann kam noch die MIDI-Fußleiste dazu mit weiteren knapp 700 DM.

Tja, was soll ich sagen: die tausende von Sound-Optionen und Factory-Presets brauchte ich nie. Schließlich hatte ich nie in einer Cover-Band gespielt, in der man mal eben noch Helene Fischer (die gab es damals noch nicht, aber nur als Referenz) und dann ACDC oder Metallica mit dem richtigen Sound darbieten können muss. Aber ich war zufrieden, musste aber schon ganz schön tricksen, um den richtigen Sound aus dem Gerät zu kitzeln. Und sollte der Sound, den ich allein im Proberaum am Wochenende programmiert hatte, nicht mit der Band zusammen funktionieren, so wurde es schnell ätzend: beim Spielen mal eben die Knöpfe drücken, um durchs Menü zu navigieren, abwechselnd am Endlos-Encoder drehen... Nach vielen vielen Jahren hatte ich die Nase voll und dachte mir: kauf dir doch einfach einen Amp, der genau den Sound hat, den du magst. Ich hatte ja schon eingesehen, dass ich nicht tausende Sounds brauche. Ok, das führte mich zu meinem Engl Preamp 530 usw. Seitdem: alles gut soweit. Dass ich mittlerweile für meine neue Band sogar doch ein Pedalboard und damit echt Spaß hab, erwähne ich mal nur nebenbei.

Ich verfolge natürlich auch die Entwicklungen der letzten Jahre: Kemper, AxeFX, Quad-Cortex und wie sie alle heißen. Mir ist auch klar, dass sogar die ganz großen Bands mit solchen Geräten touren. Daran ist nichts falsch. Die Teile sind gut, flexibel, klein - aber auch nicht ganz billig.
Klar, für gute Qualität zahlt man gern und soll man ja ruhig auch. Wer will noch ein tonnenschweres Topteil (Übertreibung ist ein erlaubtes Stilmittel...) schleppen und sich um abrauchende Röhren Sorgen machen?

ABER: der Jamie hat vollkommen Recht. Digitale Geräte haben irgendwie ein Ablaufdatum. Also nicht direkt, aber nach wenigen Jahren gibt es keine Software-Updates mehr, neue Presets werden inkompatibel, weil Ressourcen und Fähigkeiten der neueren Geräte vorausgesetzt werden. Wenn man mit dem Gerät wie es ist zufrieden ist, kein Problem (es sei denn, man muss sich zum Editieren/Verbinden online registrieren und das wird für die alten Geräte irgendwann auch nicht mehr unterstützt...).
Aber der Wertverfall ist immens: Eins dieser digitalen Geräte, das einige Jahre alt ist, wirst du kaum los werden zu einem anständigen Preis. Jeder potentielle Käufer weiß, dass er damit in einer Sackgasse steckt. Insofern ist das Ganze eine sehr schnell vergängliche Investition, die tatsächlich im Vergleich zu "echten" Geräten den Kürzeren zieht. Ein Topteil, ein Effekt-Pedal, alles, was nicht von Software abhängt, wird immer noch einen Wert haben und die meisten Musiker dürften eher an einem alten Marshall, Boogie, Engl, Fender interessiert sein als an einem 10 Jahre alten Quad-Cortex.

Wie gesagt: wenn so ein Gerät einem hilft und man es wirklich so nutzt, wie es einen Vorteil bringen kann, dann ist alles gut. Aber man sollte im Hinterkopf haben, dass man schnell in die Falle treten kann, selbst immer das neuere Gerät mit mehr Speicher, mehr Möglichkeiten usw. anzuhimmeln und sich so mehr oder weniger auf eine Reise durch Elektroschrott begeben wird. Ich will hiermit nichts verteufeln oder Anschaffungen als falsch darstellen, aber vielleicht denkt der ein oder andere ja auch mal etwas über die Kurzlebigkeit von solchen Geräten nach und geht mit Anschaffungen dieser Art anders um. Denkt nur an die ersten Line6 PODs. Eine Revolution! Nicht geschenkt damals - aber heute? Wohl nur noch für wenige Sammler und Nostalgiker interessant, um sie in die Reihe anderer Kuriositäten von früher zu stellen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=Wjz62fQx0tE&t=416s
 
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Ich hoffe das wird kein digital-bashing-Thread 😬

Wenn ich wieder mit anderen zusammen Musik machen würde, würde ich mir
so'ne digitale Kiste holen. Hotone Ampero oder so. Wiegt nix, ist einfach zu
haben, geht er kaputt oder wird geklaut ist er einfach und schnell zu ersetzen.

Bei manchen, bei den meisten Röhrenverstärkern, zumindest bei meinen, ist das
nicht so einfach möglich. Also die Ersetzbarkeit im Schadensfall.

Aber nicht für jeden ist der digitale Weg eine Erlösung. Stephen Carpenter
von den Deftones hat das digitale abgekündigt und spielt jetzt wieder
Röhrenverstärker (Bogner Uberschall Ultra)

(Achtung: KI generierte Übersetzung über Einstellungen englisch Originalton ändern) ;)


View: https://youtu.be/mCjtITqTfgc?si=JnmMhtIZQzN07QYM&t=1049

Aber das mit dem Preisverfall ist schon krass. Ich weiß noch als ich hier im Board
2008 schrieb das ich eine Abfindung erhalten hätte und mich für ein TC 2290
entschieden hätte, also anstelle eines Axe-Fx. Man was war damals das Gelächter
groß, ich hätte ja wohl 'ne Schraube locker.

Ein Axe-Fx Standard kostete damals ~1500€ - für das TC bezahlte ich damals gebraucht 1000€.
Das Axe-Fx Standard kostet heute bei eBay 300€ (will kein Mensch mehr haben),
das TC 2290 liegt z.Z. gebraucht bei etwas über 2000€ :p
 
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Naja, das kommt tatsächlich sehr darauf an inwieweit man sich darauf einlässt möglichst 1 zu 1 kopieren zu müssen. Das hat gottlob noch niemand von mir verlangt, trotz Showband und Künstlerbegleitung. Meines Erachtens war das auch schon immer Unsinn. Man kann andere eh nicht perfekt kopieren - trotz aller Technik. Bestenfalls nutze ich eine ähnlich klingende Gitarre, Stelle das gekaufte Profil im Modeler ein und... Spiele dann doch anders als das Original. Deshalb ist es mir eigentlich auch wurscht ob es ein Software-Update gibt oder nicht. Ich stelle die Amps so ein, dass ich je drei gute Sounds für Strat und Paula habe, dann noch einen für die Westerngitarre und das war es. Ggf. kommt noch was hinzu für die Tele oder wenn ich irgendwo beim Gig aushelfe, beispielsweise bei einer Salsa oder Latin-Band. Klingt alles sehr gut und wenn es nicht gefällt - bitte, schade, aber dann bin ich halt der falsche Musiker. Damit kann ich leben. Das ist mir lieber als da Abziehbild von irgendeinem, noch so großartigen, Weltstar zu sein.
Was ich benutze? Katana Artist 2 und H&K Black Spirit. = leicht zu transportieren, easy zu bedienen, keine kaputten Röhren und klingen beide toll, -auch ohne Profile von XY
 
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Nur um es mal von einem anderen Blickwinkel zu betrachten:

Einige haben 10 klassischen Amps zuhause rumstehen und touren mit einem FM3. Über die Jahre gesehen wäre der Transport und die Abnutzung der klassischen Amp teurer als der Wertverfall des einen FM3. So könnte man das finanziell auch bewerten.

Andere kaufen sich einen AXE-FX III um dann festzustellen, dass sie nur den einen Ampsound zuhause spielen wollen und sich daher lieber den einen Amp kaufen. Diese ärgern sich dann womöglich über den Wertverfall des digitalen Gerätes beim Wiederverkauf weil sie das Gerät nicht entsprechend genutzt haben.

Nochmal andere kaufen sich ein digitales Modelinggerät und haben damit zuhause über Kopfhörer über Jahrzehnte Spass damit. Den kann es eigentlich egal sein wieviel Wert das Gerät verliert denn sie nutzen es ja ausgiebig und haben genau damit ihre Lösung.

Klar, du hast festgestellt, dass du die ganze Soundvielfalt nicht brauchst und dich dann über die Komplexität geärgert. Jetzt ärgerst du dich über den Preisverfall deines Gerätes. Das ist deine persönliche Geschichte, ich würde jetzt keine allgemeinen Lehren daraus ziehen...

Man kann auch die Entwicklung der Modeler der letzten 20 Jahren nicht in die Zukunft fortschreiben. Die Geräte haben inzwischen ein Qualitätslevel erreicht bei dem man eigentlich nichts mehr vermisst. Natürlich muss das Konzept und die Bedienung einem liegen und man muss auch wirklich grundsätzlich Modeler spielen wollen.
 
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Ich frag mich, wann Gitarren mit eingebauten Modellern kommen, die man über Bluetooth bedienen kann.
 
(...) die Kurzlebigkeit von solchen Geräten nach und geht mit Anschaffungen dieser Art anders um.

Die Kurzlebigkeit ist ja durchaus relativ. Bei einem digitalen Gerät hast Du ein IT-Produkt, die sind naturgemäß mit einem End Of Life versehen. Windows XP anyone? Nichtsdestotrotz gibt es heute noch genügend Anwender, die bei sich zu Hause mit XP arbeiten und nichts "Neues" brauchen. Wenn es ein Anwendungsfall ist, der mit einem älteren Rechner und ohne Webanbindung läuft, ist das auch kein Problem. Okay, der Rechner kann natürlich auch irgendwann die Grätsche machen. Aber grundsätzlich möglich. Muss man mögen.

Wenn man davon ausgeht, dass Du heute einen Modeler kaufst und dort exakt DEINE perfekten Sunds vorfindest, dann kann Dir EoL von der Kiste erstmal auch ziemlich Wurscht sein. DEINE perfekten Sounds hast Du ja drauf bzw. auf Deinem Rechner. Du brauchst also erstmal keinen weiteren Support vom Hersteller und Dein einziges Limit sind die Bauteile des Modelers. Kann man durchaus so machen.

Kurzer Exkurs:
Wir erinnern uns auch alle noch an Kühlschränke, Herde und Waschmaschinen, die allesamt unkaputtbar gewesen sind. Das ist gut für die Umwelt, aber schlecht für die Menschen - ich will hier jetzt keine VWL-Vorlesung über Produktivitätsfortschritte anzetteln, aber ... ganz verkürzt: Wenn wir nicht das Konzept der Obsoleszens umarmt hätten als Gesellschaft (Ausnahmen bestätigen die Regel), dann würde heute nicht Kreti und Pleti in der Lage sein, überhaupt über die Anschaffung eines Boogie, Lichtlaerm, *fülle Traumamp ein* überhaupt Gedanken zu machen.

BTT:
Ich denke, es kommt ganz stark auf den Anwendungsfall an, wofür man sich entscheidet. Wenn wir uns die aktuelle Welt anschauen, dann würden wir viele Künstler nicht in Deutschland sehen können, weil die Tourkosten mit der eigenen Backline so hoch sind und auch die Miete zu teuer ist. Die sind heilfroh, dass sie im Ausland touren können mit dem geringstmöglichen Aufwand, der noch die finanzielle Luft zum Atmen lässt. Und dann gibt es Künstler, die es aus Überzeugung "echt" haben wollen. Wenn die es sich leisten können, umso besser. Für Mr. Carpenter ist ein "Back to the roots" mit echten Röhrenamps kein so großes Problem - er tritt ja nicht mehr außerhalb der USA auf wegen seiner Flugangst.

Naja, jedes Ding hat seine eigenen zwei Seiten und hier kommt auch noch das Füllen des Sommerlochs mit hinzu. Es muss ja Content kreiert werden.
 
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Bis jetzt bin ich ja ganz gut weg gekommen mit euren Kommentaren. Mir ist klar, dass manche bei dem Thema ziemlich schnell gereizt sein könne.
Ich habe versucht klar zu stellen, dass es sehr gute Gründe für diese digitalen Geräte gibt und was ihr schreibt, ist auch alles richtig.

Auf Tour ist es einfach praktisch, einen USB-Stick mit seinen Kemper-Einstellungen mitzunehmen und dann im fernen Land einfach eine solche Kiste zu benutzen.
Und auch zu Hause kann das flexibel sein oder einem genau zu dem Sound verhelfen, den man mag. Und auch der Transport, der Schaden bei Diebstahl usw. Alles valide.

Ich wollte auch nur mal anregen, dass der ein oder andere drüber nachdenkt, was er so tut. Es gibt ja nicht wenige, die immer schon das nächste Modell im Visier haben, obwohl sie es nicht brauchen.
Andererseits bin ich solchen Leuten dankbar, denn sie ermöglichen es mir und vielen anderen, günstig gebrauchte Geräte im Fast-Neuzustand zu kaufen. :)

Und nein, mein Beitrag kam nicht daher, dass ich irgendwie frustriert wäre, dass eines meiner Geräte an Wert verliert. Den ART SGX-2000 habe ich schon seit einer halben Ewigkeit (= 25 Jahre) verkauft.
Dabei habe ich durchaus keine Wertsteigerung mitgenommen. Es war wohl nicht gerade eines der legendären Geräte, die es in die Hall of Fame geschafft hatten. Aber es hat mir sehr viele Jahre lang treu gedient und insofern war das vollkommen ok. Ein Rocktron Replifex habe ich auch noch. Man könnte meinen, die alten Rocktron-Rack-Teile würden in gut erhaltenem Zustand beliebter werden - und vielleicht werden sie das irgendwann. Aber Rack-Zeug ist doch eher schwierig.

Nun ja, ich bin zufrieden mit dem, was ich habe und das sollte jeder versuchen hinzubekommen. Egal ob software-basiert oder nicht. Hauptsache man bekommt, was einem hilft und was man sucht.
 
alten Rocktron-Rack-Teile

Von denen war und bin ich auch noch recht großer Fan. Wenn ich richtig durchzähle, besaß ich dreimal ein Rocktron Chameleon...aber immer wieder durften sie gehen. Ich mochte den Sound immer sehr, wenn auch lediglich im Stereo-Setup mit einem Topteil. Aber dann kennst du ja auch die Sollbruchstelle, die Netzteile :) Was bringt mir da ein Gerät, welches ohne Softwareupdates überdauern kann - aber sobald mir dieses riesige EC-Gerät abraucht, kaum oder nur teuer Ersatz aufzutreiben ist.

Ich sehe es aber auch wie du, als eine Investition. Ich habe mich auch damit abgefunden, alle 3 Jahre ein neues Iphone zu brauchen, weil das Alte dann einfach zu lahm und der Akku zu schwach wird. Dafür bin ich aber dann für die nächsten Jahre wieder zufrieden. Und einerseits gibt es die Technik-Interessierten, die sich an Modellern gerne austoben und dann auch schnell zur neuesten Waffen greifen, andererseits aber auch viele, die einfach ein simples 6505/5150-Profil auf egal welchem Brett rocken..einfach nur weil´s bequem ist. Ich glaube ich könnte mein aktuelles Quad Cortex auch gegen einen älteren Kemper tauschen, würde meinen Sound kaum beeinflussen [finde das QC aber besser bedienbar].
 
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Der Typ beschreibt da was, was ich kürzlich erlebt hatte. Unser Bassist hat so ein Gerät, das man so richtig nur am Computer konfigurieren kann. Allerdings läuft die Software nur auf Windows XP. Klar, das kann man mit einer virtuellen Maschine hinbekommen, aber nicht jeder Musiker ist IT-Spezialist usw. Man sollte sich einfach Gedanken über die Konsequenzen machen, zu nichts anderem wollte ich anregen. ;-)
 
Hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen, deswegen sorry sollte ich was schreiben was schon geschrieben wurde.

Ich finde es gut, dass es heute so viel Auswahlmöglichkeiten, und von jeder Technologie würdige Vertreter gibt!

Die digitalen Amps mögen zwar einen Wertverlust haben, man spart sich aber das Röhrenwechseln was ja auch Kohle kostet...

Geile Transistor oder Modeling Amps wären da sicher die bessere Alternative, jedoch sind die für die "gehobenen Soundansprüche" und Geldbeutel ziemlich unbeliebt.
 
Ich bin immer wieder überrascht, das gerade Gitarristen meinen sie müssten ihr Equipment ohne Verlust wieder verkaufen. Das gibts bei keiner anderen Musikspezies. Einem Keyboarder ist es völlig klar, dass der teure Roland Fantom X8 heute so gut wie nix mehr bringt. Aber ein Gitarrist meint seine 1995 wäre analog einer 1960iger von haus aus mal die 2500 euro wert, obwohl er nur einen Bruchteil davon bezahlt hat. Gitarren werden alt, Verstärker sowieso. Und weil gerade der Kemper Amp genannt wurde. Der kam ich glaub 2013 raus und grade eben haben sich viele Kemper Spieler aufgeregt, das der Mk2 ja gar nicht so viel neues bringt und der alte Kemper immer noch kompatibel zu allem ist. Und das ist ja auch mal wichtig, weiterhin mit Updates versorgt wird. Ich habe ihn seit 2017 und sehe immer noch keine Veranlassung ihn zu verkaufen. Ich habe gerade die Ebay Preise für den Kemper gesehen. Da wird z.b. der Kemper Amp Head ohne Endstufe für ca. 800 + - verkauft. Wenn ich überlege ich hab ihn seit 2017 also seit 8 Jahren und habe damals 1595 Euro bezahlt. Ich weiß nicht ob bei Röhren Amps nach so vielen Jahren ein besserer Verkauf gelingen würde.

Abgesehen davon sind Amps einfach auch Geräte die alt werden, die Macken bekommen. Es würde doch niemand einfallen heute einen VW Käfer gebraucht für 50000 Euro zu kaufen, nur weil es ein Kultauto war. Wie gesagt diese Sachen ob Gitarren, Amps oder Modeler werden irgendwann alt und man hat selbstverständlich Verluste beim Verkauf. Ich klammere da die Sammler von alten Gitarren oder Amps ausdrücklich aus.

Im Normalfall hat man bei Verkauf Verlust und das ist auch gut so, da die Geräte gebraucht sind und gespielt wurden und da ist es egal ob digital, oder analog.
 
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Ich behaupte mal, dass man viele dieser feinen Unterschiede nur im A/B-Direktvergleich hören wird. Ein Zuschauer bei einem Live-Auftritt und auch im Band-Kontext bei einem Mix wird man all die kleinen Details und Nuancen vermutlich kaum raushören. Software-basierte Geräte sind ja nun auch nicht geschenkt, weshalb ich das mit dem Geldbeutel mal dahin gestellt lassen möchte. Manch ein Topteil ist günstiger als eine digitale Lösung.

Es soll auch keine Diskussion hier werden, was von beiden Ansätzen richtig oder falsch ist. Beides hat seine Berechtigung und ich selbst habe neben meinem Rack und Pedalboard auch so ein Mooer-Gerät, das ich sogar nur über eine App (Handy oder Tablet) konfigurieren kann. Aber es ist die ideale Lösung, wenn ich mal nur was Kleines mitnehmen kann. Aber ich schaue eben nicht nach der nächsten Version oder so. Das Teil macht was und das macht es gut und wenn ich es so bis an sein technisches Lebensende benutzen kann, ist alles gut. Die App kann man als APK-Datei herunterladen und dadurch eigentlich auch auf alten Handys oder Tablets auch in Zukunft das Gerät einstellen.
 
Kommt es nicht auch hier wieder darauf an was man individuell entweder wirklich braucht, oder nach welchem „Spielzeug“ es einem gerade so gelüstet?

Ich mag meinen Röhrenamp z.B. sehr, aber er kann halt nur das, was so ein schlichter Einkanaler hergibt. Mir ist im Grunde alles recht, was irgendeine Anforderung oder ein Problem löst. Zumindest so lange für mich Preis und Ergebnisse, bzw. die gewonnen Vorteile zusammen passen.

Das Telefon mit Kabelanschluss und Wählscheibe im Flur war ja sicher auch recht robust und kostengünstig.

Aber so ein kleines Ding zum Mitnehmen ist ja schon auch ganz nett. 😜
 
Es geht ja nicht drum, dass Geräte eine Wertsteigerung haben sollen, aber man sollte sich eben überlegen, welchen Effekt es z. B. haben kann, wenn man den PC für die Einstellungen braucht und die Software von manchem Hersteller irgendwann nicht mehr für neue Betriebssysteme angeboten wird. Man soll eben mal hinterfragen, was man wirklich braucht und die Konsequenzen gewisser Geräte berücksichtigen. Wenn sie dann trotzdem genau das Richtige sind: prima. ;-)

Aber so ein kleines Ding zum Mitnehmen ist ja schon auch ganz nett. 😜

Wie gesagt: es geht ja nicht um die Frage, ob software-basierte Geräte falsch sind oder so. ;-)
 
Allerdings läuft die Software nur auf Windows XP. Klar, das kann man mit einer virtuellen Maschine hinbekommen, aber nicht jeder Musiker ist IT-Spezialist usw. Man sollte sich einfach Gedanken über die Konsequenzen machen, zu nichts anderem wollte ich anregen. ;-)
Wahrscheinlich jeder kennt aber irgendeinen IT-Nerd.
Was ist mit den Verschleißteilen an einem Röhrenamp? Nicht jeder kennt sich mit Elektrotechnik aus. Man könnte den Spieß auch umdrehen.
Ich würde das alles nicht so dogmatisch sehen.

Preisverfall:
Auch hier gibt es verschiedene Business Cases wenn man das so betrachten will. Ein Röhrenamp verursacht bei einer Touring Band oft mehr OPEX (Verschleißteile), ggf. sogar mehr CAPEX (Mikros, Box, etc), als ein Kemper oder ähnliches. Da spielt der Wertverlust generell eher eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu anderen Faktoren (von welcher Größenordnung sprechen wir, wir hoch ist der Wertverlust eines Kemper in 10 Jahren, insbesondere wenn vielleicht „jung gebraucht“ gekauft? Dürfte überschaubar sein und durchaus vergleichbar mit einem Marshall JVM zB.

Kurzlebigkeit/Anfälligkeit:
Was verstehst du darunter?
Kemper gibt es ja nun zB teilweise durchaus schon unverändert seit 2011. Ist meiner Meinung nach auch nicht so dogmatisch zu sehen, je nach Business Case. Wie viel Geld hat mir das Gerät in seiner doch eher langen Lebensdauer bereits eingespielt, wie einfach bekomme ich im Defektfall kurzfristig Ersatz, etc. PP. Ein Röhrenamp dürfte von der Verfügbarkeit her anfällig sein, auch wenn er im Nachgang leichter repariert werden kann.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

welchen Effekt es z. B. haben kann, wenn man den PC für die Einstellungen braucht und die Software von manchem Hersteller irgendwann nicht mehr für neue Betriebssysteme angeboten wird.
Auch hier. Nicht so dogmatisch sehen. Für ein technisches Problem gibt es eine technische Lösung. Abgesehen von der Frage wie oft man nach ein paar Jahren überhaupt noch die Software braucht oder das Setup einfach steht.

Gleiches Thema gilt auch bei Analogtechnik: was wenn es ein bestimmtes IC auf der Platine nicht mehr gibt?


Und allgemein:
Gitarristen sind einfach oft „Hinterweltler“. Ziehen wir mal den Vergleich zur PA Abteilung.
Dort steht einfach das Funktionale im Vordergrund.
Wann hat jemand zuletzt einen guten FOH-Techniker gesehen, der sich Gedanken macht, ob ein Analogpult besser/wertstabiler/langlebiger ist, als ein aktuelles Digitalpult?
Hier ist es eher andersherum. Man bekommt alte Analogpulte kaum verkauft. X32, und co. bekommt man auch nach 10 Jahren (und 0 Ausfällen) sehr sehr gut verkauft?
 
Zuletzt bearbeitet:
@suckspeed
Sicher, stimmt schon, aber der Verwendungszweck gibt ja ein Stück weit vor, was man so „braucht“, oder vielleicht auch einfach was gerade praktisch ist.

Bei mir ist das was ich rein zum Spielen brauche übrigens auch gar nicht mehr so viel. Kommt ja aber auch wieder ein bisschen auf die Musik und die damit verbunden Wünsche und Anforderungen an.
 
...aber man sollte sich eben überlegen, welchen Effekt es z. B. haben kann, wenn man den PC für die Einstellungen braucht und die Software von manchem Hersteller irgendwann nicht mehr für neue Betriebssysteme angeboten wird.
Dafür gibts VMs
 

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