Diese Stille

Teestunde
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Der Text ist schon zwei mal vertont, ich bin nur gespannt auf Meinungen. :)

Diese Stille
.
Die Mutter schaut besorgt nach ihm aus.
David kam nicht vom Schwimmbad nach Haus.
Längst ist es Nacht, (doch) kein David zu sehn.
Es ist quälend, am Fenster zu stehn.
.
Diese Stille, diese Stille, diese Stille tut so weh.
Es sind höchstens zehn Minuten bis zur Lindenallee.
Hat es nicht grad geklopft, hat es nicht grad geschellt?
Und ins Zimmer stürmt der David und Struppi, der bellt…
.
Als im August die Schule beginnt,
bleibt ein Platz leer, vermisst wird ein Kind
Man fand sein Rad vor Tagen im Wald
und ein Albtraum gewinnt an Gestalt
.
Diese Stille, diese Stille, diese Stille tut so weh.
Es sind höchstens zehn Minuten bis zur Lindenallee.
Hat es nicht grad geklopft, hat es nicht grad geschellt?
Und ins Zimmer stürmt der David und Struppi, der bellt…
.
Weihnachten dann der schreckliche Tag
Der ganze Ort begleitet den Sarg
Selbst für den Mann, der alles gestand,
haben Lichter der Trauer gebrannt.
.
Diese Stille, diese Stille, diese Stille tut so weh.
Es sind höchstens zehn Minuten bis zur Lindenallee.
Hat es nicht grad geklopft, hat es nicht grad geschellt?
Und ins Zimmer stürmt der David und Struppi, der bellt…
 
Eigenschaft
 
Uff, ganz ganz schwere Kost. Ein Thema das so oft doch recht nahe ist (Medien etc.) In dieses Gefühlsbeben will ich mich gar nicht hinein versetzten. Das Thema Trauer ist ja auch mir nicht unbedingt unbekannt, aber Zuhause auf das Kind warten das eine Reise ohne Wiederkehr angetreten ist, unvorstellbar. Wenn ich deinen Text lese, dann kommen mir Erinnerung an einen kleinen Jungen hoch, der in der Gemeinde wohnte wo auch ich aufwuchs. Vom Spielen nicht nach Hause gekommen und sein Fahrrad 1km vorm Ziel gefunden. Einige Tage später fand man Ihn an einer Landstraße. RIP kleiner Mirco, habe Ihn nicht gekannt, aber er war ein Kind aus meiner Heimat. Das Böse ist oft so nah, doch wir nehmen es nicht war.

Zum Text an sich, ich hätte den letzte Refrain geändert.

Diese Stille diese Stille, diese Stille tut so weh
sie umgibt dein Grab an dem ich jeden morgen Steh
die Hoffnung ist verloren das Struppi Dich anbellt.
Du bist hineingeboren in eine andre Welt...

oder sowas. Quasi so eine Art Trauerbewältigung, wenn man sowas überhaupt annähernd bewältigen kann.
 
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Nein. Die Mutter denkt heut noch, dass David wiederkommt. Sie weigert sich, die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Das wirkt viel stärker. Ich hab es für mich durchgesungen. Wenn die Hoffnung der Mutter im Raum stehen bleibt, geht das tiefer, als wenn ich es zum Abschluss bringe.

Aber danke für deine Geschichte. Ich kann mir vorstellen, dass einen das nie wieder loslässt. Meine Vorbereitung auf den Text war damals ein Buch, dessen Titel ich leider vergessen habe. Darin schilderten Eltern den Verlust ihres Sohnes und was es mit ihnen gemacht hat. Dieses Hin- und Hergerissensein zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Der ganze Ort hatte sich an der Suche nach dem Jungen beteiligt. Aber als sie dann sein Rad fanden...
 
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Qar das zufällig das Buch Soko im Einsatz? Das Handelt eben von dem Jungen den ich oben beschrieben habe.
 
Nee, da war irgendwas Christliches im Titel. Die Eltern waren sehr gläubig und haben es nur deswegen überhaupt überstanden.
 
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Das klingt sehr nach der Geschichte, die Eltern waren sehr fläubig und haben dem Mörder vergeben. Das war die Geschichte von Mirco.

Mirco: Verlieren. Verzweifeln. Verzeihen -​

 
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Du bist gut. Das mit dem Verzeihen hab ich damals nicht verstanden. Ich könnte das als Mutter nicht.
 
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Da bin ich absolut bei dir. Ich sehe es als wäre es gestern gewesen wo seine Eltern bei SternTV saßen und das gesagt haben. Das haben in dem kleinen Ort die wenigsten verstanden. Und ganz so einfach war es letztendlich auch für die Eltern nicht, denn sie haben den Ort der Geschehens verlassen, verständlicher Weise. Die Erinnerung kann einen umbringen. LG
 
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Es ist für mich nur natürlich, so etwas NICHT zu verzeihen. Ich glaube, mit so einer Haltung verlangt man zuviel von sich selbst. Daran kann man genau so zerbrechen. LG zurück
 
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Ich glaube nicht, dass zum Ziel führt, dass man es (von sich oder anderen) verlangt.
Ich glaube, wenn, dann geht es um Bereitschaft. Und die kann man nicht forcieren. Ich glaube, dass dafür auch die Bereitschaft, loslassen und akzeptieren zu können, unabdingbar ist.
 
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