Distortion-Pedal für Marshall 6101 LM Anniversary

Nostra
Nostra
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.12.23
Registriert
26.10.03
Beiträge
114
Kekse
29
Hallo.

Ich erzähle erstmal kurz meine Vorgeschichte und komme dann zum Punkt:

Ich bin jetzt 30 Jahre alt und spiele seit über 15 Jahren Gitarre. Fast ebenso lang besitze ich jetzt auch meinen Marshall 6101 LM. Grundsätzlich ein göttlicher Amp, wäre da nur nicht immer ein kleines Problem gewesen... als Teenager der Jahrtausendwende bin ich natürlich in der Nu Metal-Hochphase aufgewachsen mit KoRn, Limp Bizkit, Puddle of Mudd, Papa Roach, Deftones, System of a Down, usw.

Was ich damit sagen möchte ist, dass der Marshall in diesem Punkt einfach schon immer zu schwach auf der Brust war. Clean- und Crunchsounds klingen auf ihm affengeil, aber richtiges Highgain mit ordentlich Dampf dahinter, schafft er einfach nicht.

Ich habe deshalb lange Zeit auf ein Boss GT-3 Multieffektgerät zurückgegriffen, dass aber nach heutigen Maßstäben nur noch schrecklich klingt. ;) Hinzukommt, dass ich das Teil damals in meiner Unerfahrenheit nicht zwischen Vor- und Endstufe geschaltet habe, sondern vor den Input. Die Gitarre ging also ins Effektgerät und das Effektgerät in den Input. Naja klang für mich damals ok. :D
Jahre später hat mir mein Vater irgendwann den Line6 Pod gezeigt und ich war ziemlich begeistert. Einfach so, ohne Amp richtig Dampf erzeugen zu können... viel mehr, als es der Marshall jemals hätte. Jedenfalls hab ich mir dann für mich einen Line6 UX1 für den PC gekauft und war fortan "Kopfhörergitarrist". Vor allem der "Insane"-Amp in PodFarm hat es mir angetan und tut es eigentlich auch heute noch. (schonmal als ungefähre Referenz, was für einen Sound ich suche)
Das war vor ca. 8 Jahren. Danach kamen andere Sachen dazwischen und ich kam praktisch gar nicht mehr zum Spielen. :(

Doch die Zeiten sind jetzt vorbei! Deshalb hab ich meinen alten Marshall ausgepackt, meine 7-saitige Ibanez mit 2 DiMarzio-Humbuckern drangestöpselt und wollte so richtig abrocken. Also direkt in den Leadkanal gewesen, Gain hoch, Boost rein und die Ernüchterung... In den 90ern war der Sound sicher krass, aber heutzutage kann man das schon gar nicht mehr als Gain bezeichnen (zumindest wenn man so aufgewachsen ist, wie ich :D ).

Jedenfalls wurde mir damit eines klar (und damit beende ich die kleine Geschichte und komme zum Thema):
Ich brauche mehr Dampf! Vor allem nachdem ich das Sessionvideo zum Marshall JVM 410H gesehen habe. Der OD, den der Amp erzeugt ist natürlich allererste Sahne. Tauschen möchte ich meinen Amp dagegen jedoch nicht. Zum einen weil ich ein Vergleichsvideo gesehen habe und mir der Clean- & Crunchsound auf dem 6101 LM doch besser gefällt, aber auch aus Liebhabergründen und natürlich zuletzt aus finanziellen Gründen. Also muss eine andere Lösung her. Und zwar in Form eines Distortionpedals. Ein Overdrivepedal macht für mich denke ich keinen Sinn, da mein Amp an sich schon genug Dynamik bietet und ich einfach nur Zerre brauche.


Ich hab mich schon ein wenig informiert und bin bei zwei Modellen hängen geblieben.

Einmal den MXR M116 Fullbore Metal:


Und den Blackstar LT-Metal:



Wichtig ist für mich, dass ich keine sägende Zerre bekomme, wie das bei vielen Death-Metal-artigen Songs ist, sondern ich bevorzuge vielmehr eine druckvolle Zerre, die von unten heraus kommt, so wie sie Korn immer sehr schön hingekriegt hat (Vor allem auf dem "Issues" Album).
Grundsätzlich würde ich ja zum MXR tendieren, habe aber eine Rezension dazu gelesen, dass er zu künstlich klingen würde und bin jetzt ein wenig verunsichert.

Da ich keinerlei Erfahrung mit solchen Pedals habe, frage ich mich, wie sich das Dazwischenschalten auf die Organik des Röhrenamps auswirkt. Behält der Sound weiterhin seine Wärme oder wird er überwiegend vom Pedalsound überlagert bzw. negiert?

Besitzt hier vielleicht auch jemand meinen Combo und hat evtl. schon Erfahrungen mit diversen Distortionpedals gemacht?
Wie findet ihr die hier genannten Pedals? Habt ihr evtl. noch nen anderen Vorschlag, der auch in die Richtung "superdruckvoll" geht? ;)

Ich hab mir dazu diese Liste angesehen: http://distortionpedalhq.com/13-best-distortion-pedals-shred/
Die meisten anderen dort aufgeführten Teile kommen mir jedoch etwas zu spitz bzw. zu schwach daher.

Vielen Dank für eure Antworten. :)
 
Eigenschaft
 
Hi,
ich hab zwar nicht den 6101 LM, aber den 6100 LM, also den " Gleichen ". Dazu muss ich erstmal sagen, ein High Gain ist der 6100 nun mal nicht, kommt aber mit einigen Einstellungen nah dran. Wenn du beim Lead Kanal den Gain Boost drückst und die Mitten schön rausdrehst kommst du schon in die Nähe, dann noch den Low Volume Compensation-Schalter drücken, damit der Soundschön fett wird. Um noch etwas Power rein zu bringen, mal den FX Loop auf parallel stellen ( Schalter hinten auf Rückseite ), mit einem Patchkabel brücken und vorn Effektregler auf volle Pulle.
Kommt natürlich auch drauf an, was du für Röhren drin hast, ich hab die Vorstufenempfehlung von TubeTown drin, JJ`s, die bringen etwas mehr Gain und als Endstufen die russ. 6P3S-E, die machen nochmal mehr Dampf.
Für so richtig Metal wird es wohl aber ohne Helferchen nicht gehen, dann würde ich aber lieber ein Pedal vor den höchstens angezerrten Amp legen. Welches, das wird hier jeder anders sehen. Da gibt es nur eins, ausprobieren.
Lass dich mal von den YT Videos nicht verrückt machen, JVM und so. YT ist das Eine, selber real hören, das Andere.
**bitte Flohmarkt nutzen**
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Boss GT 10 ... und dann kannst Du noch die Kanäle des Amps über Midi umschalten.

Boisdelac
 
Boss GT 10 ... und dann kannst Du noch die Kanäle des Amps über Midi umschalten.

jawohl ja. Kann man, wenn man will, 128 Patchs speichern und die mit den Effekten und der Kanalumschaltung zum Amp schicken.
Habe das GT10 jahrelang mit 4 Kabelmethode benutzt, dann aber die Preamps nicht mehr und nur noch einige Effekte. Bin deshalb wieder auf Einzeleffekte gewechselt, da ich nur noch ca. 10% des GT 10 genutzt habe.
 
Probier es mal doch erst mit einem Tubescreamer als Booster.

Ich hab mir neulich den kleinen TS Mini geholt. Da geht die Sohne auf.
Richtig geiler druckvoller Ton.

 
Hat 6101 keinen OD Kanal zum anblasen?

Ich dachte es geht darum, den Grundsound beizubehalten, ihn aber etwas fetter zu machen.

Sonst kann man ja gleich Okko Dominator oder Wampler Triple Wreck holen. Und dann wackeln die Wände
 
Hat 6101 keinen OD Kanal zum anblasen?

hat Crunch und Lead Kanal, aber ein TS macht doch wohl eher eine etwas weichere Zerre, vielleicht mal ne Box of Rock oder den Clon von Uk- electronic.
Ob das alles aber den gewünschten Metal Sound bringt, das muss man testen.
 
Der Tubescreamer dient ja nur als Booster. Also Gain runter, Volume voll auf und Tone nach belieben. Das wurde vor 30 Jahren schon so gemacht. Der Tubescreamer schneidet etwas die Bässe ab und hebt die Mitten an. Auch bei den fetten Boliden (Mesa Rectifier...) nimmt man gerne den TS, um die Bässe zu straffen. Er gehört sozusagen zur Gitarristen Grundausstattung.

Zusätzlich kann man noch einen grafischen EQ in den Loop hängen und damit etwas rumspielen. Z.B. die Tiefmitten boosten.

Hör dir doch auch mal die Amps aus dem "11 Amps im Direktvergleich"-Thread an. Da wird gezeigt, dass man auch aus den Marshalls richtig gute, moderne Metalsounds rausholen kann.

Der typische Nu-Metalsound wird eher mit besagten Mesas in Verbindung gebracht, aber viele Wege führen zum Ziel.

Mit einer externen 4x12er wird der Amp auch noch einmal fetter klingen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin !
Hau da mal ein Okko Dominator dran an deinem Amp.
Der hat richtig dampf.
 
Da ich keinerlei Erfahrung mit solchen Pedals habe, frage ich mich, wie sich das Dazwischenschalten auf die Organik des Röhrenamps auswirkt. Behält der Sound weiterhin seine Wärme oder wird er überwiegend vom Pedalsound überlagert bzw. negiert?

Zumindest beim MXR (das besaß ich mal) wirst du nur noch das MXR hören, mehr oder weniger. Ich weiß auch nicht, ob dich das unbedingt dahin bringt, wo du hinwillst, ich fands ziemlich schrill und habs gleich wieder verkauft.
Ich für meinen Teil hab gelernt, willst du einen ordentlichen Metal Sound, brauchst du auch einen ungefähr passenden Amp, grad für alles, was über Glam/Classic hinausgehen soll. Dazu noch etwas Klangformung ala TS und quasi fertig ist geiler Sound. Die Gitarristen deiner Heldenbands sind halt auch immer Kinder ihrer Zeit und nutzen das Equipment, was grad gibt und Metalamps gibts nun schon recht lange. Und ganz ganz wahrscheinlich nutzen die Jungs nicht so viel Gain, wie du denkst.

Schau mal, mit was mein ewiger Held Chuck so gespielt hat. Dazu noch ein Boss DS-1 soweit ich weiß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das DS-1 macht genau den Trick...
Vor dem cleanen Kanal finde ich´s schrecklich, aber um aus dickem Crunch böse Sounds zu zaubern eignet es sich gut. Ob´s dir mit deinem Amp gefällt musst du natürlich ausprobieren, aber nicht zufällig wird es in der Liste an Nummer 1 genannt.
 
Hier mal ein paar Clips, die mit den Marshalls aufgenommen wurden. Den JVM und den die gemoddeten JMP/JCM-Amps habe ich mal rausgelassen.




Diese Kiste, ein Transistoramp mit mehr oder weniger Alibiröhre hat u.a. Chuck gespielt:

Wenn man etwas experimentiert, braucht man gar nicht mal einen typischen Hi-Gain-/Metal-Amp. Ein Marshall wird natürlich nie so klingen wie z.B. ein Mesa Rectifier oder ein Peavey 5150/6505, aber das heißt nicht, dass man keine passenden Sounds rausbekommen kann. Marshalls sind halt nicht für ihr fettes Lowend bekannt, sondern für ihre durchsetzungsfähigen Hochmitten.

Anstatt eines Pedales kann man sich auch diese kleine Kiste genauer anhören. Das ist im Prinzip ein Rectifier im Miniformat. Für die Größe und den Preis klingt der laut Testern richtig gut:

Man würde diesen Miniamp dann direkt mit dem Lautsprecher aus dem 6101-Combo verbinden. Der Lautsprecher im Combo ist direkt mit einem Klinkenkabel an den Amp angeschlossen. Die kleinen HoTone-Amps unterstützen 4-16 Ohm, von daher gibt es auch keine Probleme mit der Impedanz. Man sollte allerdings nicht vergessen, den Speaker wieder mit dem Marshall zu verbinden, wenn man diesen wieder nutzen möchte, ansonsten geht er kaputt!

Du kannst natürlich auch den "klassischen" Weg gehen, den auch viele "Anfänger" gehen und dir ein BOSS MT-2 Metalzone holen. :D:igitt:
Ohne Mods finde ich das schrecklich. Man kann sehr viel einstellen, das Pedal hat aber m.M.n. nur wenige Sweetspots, die ganz annehmbar klingen.

Ich habe hier auch noch ein altes POD 2.0 und ein POD XT und kenne das Insane-Modell auch. Das soll laut Manual ja ein Mesa Dual Rectifier sein, der als Preamp für einen Soldano SLO dient. Ich finde es schon etwas "Over The Top". Das sind so typische Sounds, die zuhause bei geringen Lautstärken richtig fett und voll klingen. Für einen Bandkontext sind sie aber meistens eher suboptimal.
Gerade mit einer 7-Saiter und tiefen Tunings muss man schon etwas Gain und Bässe zurücknehmen, damit es nicht matscht und undefiniert klingt.
 
Hi.

Danke für eure zahlreichen Vorschläge. :)

Ich glaube das hätte ich noch erwähnen sollen: Ich spiele derzeit in keiner Band und hantiere mit meiner Gitarre eigentlich nur zuhause vor mich hin. Daher brauch ich auch keine besonders krassen Lautstärken. Auch eine Einstellung ala Volume auf max ist leider weniger möglich.
Im Gegenteil... im Juli kommt mein Sohn zur Welt und dann sollte es evtl sogar etwas leiser sein. ;) Natürlich versuche ich ihn so früh es geht an Rockmusik zu gewöhnen, allerdings fürchte ich, dass meine Frau da Einwände vorbringen wird. :D

Ich muss sagen: Je länger ich mir die einzelnen Pedale anhöre, desto mehr finde ich im Sound, was mir nicht gefällt. Entweder klingt es zu schrill bzw. zu künstlich oder es klingt zu schwach. Wenn die Verzerrung nicht mal ausreicht, um Flageolette-Töne auf der gesamten Saite klar darzustellen, dann ist mir das zu wenig. Natürlich ist sowas immer sehr schwer rüber zubringen. Jeder hat eine andere Vorstellung von "Superhart" aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Geschmäcker.

Dass der Pod XT auch den Insane drinnen hat, ist aber ein guter Tipp. Mein Vater hat noch einen Pod XT Live, dass er nicht mehr will. Evtl. nehm ich einfach das und schließ es an den Amp an, wenn ich den entsprechenden Gain will. Alterativ kann ich daran ja auch Kopfhörer anschließen und meine Frau ist auch zufrieden. :D

Naja die Suche nach einem Pedal ist jedenfalls noch nicht aufgegeben. Trotzdem danke nochmals. :)
 
Beim Tubescreamer bedeutet Volume auf Max allerdings nicht mehr Lautstärke, sondern nur ein höherer Pegel, mit dem der Preamp angefahren wird.
Mit Kind im Haus könnte der Marshall aber etwas zu laut sein. Mit dem Pod kann man in den Effect Return gehen und die Endstufe des Amps nur als Lautmacher nutzen. Das klingt natürlich nicht so gut, wie ein echter Amp, aber besser als nichts.
Ich habe das früher auch oft so gemacht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben