Diven on Stage

  • Ersteller chris_kah
  • Erstellt am
Das Ding ist, dass zwischen „Rampen-Sau“ -was einer Band schon gut tut- und Egomanen -die eine Band auch zugrunde richten können- eine recht große Schnittmenge besteht, was das Problem nur noch größer macht.

Im Amateurbereich ist das mit der Rampen Sau, zwar auch schnell mal ungewollt „komisch“ und damit auch entbehrlich, aber bei den Profis aber sind die David Lee Roth und Axel Rose, dieser Welt irgendwie doch unentbehrlich.
Für deren Marotten muss man dann als Stage Crew, bei der Bezahlung Schmerzensgeld einplanen, um deren Verhalten wegzuatmen…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Es gibt natürlich auch unter den Tonis Diven...
Warum soll es das nicht auch geben. Sind ja nur Menschen. Auch wenn an sich die Tontechniker per se nahe am Optimum des menschlichen Daseins kratzen :evil:
.. die nicht verstehen können, warum ich lieber in mein eigenes Mikro singe, als in die durchgerülpste Herpesschleuder, die schon den dritten Tag auf der Festivalbühne steht...
Verstehe ich auch nicht, wie schon weiter oben gesagt. Jedem sein Mikro und es wird schon klappen. Allerdings habe ich da auch schon erlebt dass da irgend ein Sänger sein geliebtes Mikro daher schleppte, das es aber wohl schon vor 40 Jahren verdient hätte, ausgemustert zu werden. Dinge, auch Mikros, werden über die Jahre nicht zwangsläufig besser sondern nur älter.
.. die partout ihre DI-Box zwischen meinen Bass und den Verstärker klemmen wollen, weil sie nicht kapieren, dass der ein Teil der Klangkette ist und nicht nur Ego-Politur...
Da kann ich aber als Bassist und Techniker sagen, dass es mal so, mal so kommt. Ich habe auch schon manch Signal nach dem Amp bekommen der aber so was von unbrauchbar war. Speziell wenn das Signal nach dem Master abgenommen wird, kann das ganze zum Desaster ausarten. Das würde aber eine eigene Diskussion vertragen.
... die meinen, der Bass in der Bigband müsste vorne aus der PA schallen,
Wenn das der Auftragsbeschreibung entspricht, dann ist das doch legitim
obwohl die unverstärkte Band ohne Monitor dann nicht mitkriegt, wo in der Form sie sich befindet...
Dann ist konzeptionell was schief gegangen. Und ich hab auch Bigbands gemischt, in denen der eine oder andere Musiker auf der Bühne einen derartigen Radau gemacht hat, dass alles daneben ging. Diven halt, die meinen, ja das muss so laut sein und nicht mit sich reden lassen.
... die mit InEars vor der Bühne stehen und glauben, so den Publikumssound beurteilen zu können...
DAS habe ich noch nie erlebt oder gemacht. Ich bin ja ohnehin kein Fan von Kopfhörern/IEM.

Wobei vielleicht noch erwähnt sein sollte, dass es auf der einen Seite Leute gibt, die gewisse Dinge tun und wollen, weil ihre Erfahrung ihnen das so sagt. Das heißt zwar nicht, dass die auch wieder was neues dazu lernen können. Dazu gehören auch Techniker. Und wenn man auf so jemanden trifft und die eigene Erwartungshaltung sich nicht mit der des anderen deckt, dann hilft es auch ruhig und sachlich zu kommunizieren. Freundlichkeit und konstruktive Dialogbereitschaft ist keine Einbahnstraße die geht immer in beide Richtungen. Und dann kann jeder aus seinem Erfahrungsschatz zur guten Lösung beitragen und auch gleich was vom Erfahrungsschatz des anderen lernen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wenn ich mir hier die Posts durchlese fällt mir besonders auf: Diven sind immer die anderen, nie jemand selbst. ;)

Dann hast Du noch nie mit mir gearbeitet :D

Erstmal: Keine Diva, obwohl sie ein wenig so aussieht, nämlich ziemlich hübsch. Eine Sängerin, die ihren Gesang immer sehr laut auf dem Monitor wollte. Ist aber kein Gehabe, sondern das Resultat einer angeborenen Gehörschwäche. Interessant, dass sie, wenn sie sich dann hört, einwandfrei intoniert und wirklich großartig singt. Nett ist sie ausserdem, wenn man also mit dem lauten Monitor klarkommt, dann ist sie wirklich angenehm im Umgang.

Dann: Diva. Sängerin, Soundcheck, die Band ist schon größtenteils fertig, ist aber noch spielbereit auf der Bühne (so mache ich das halt). Dann komme ich zur Sängerin und bitte sie, mal in ihr Mikro zu singen, damit ich ihre Lautstärke Einpegeln kann. Sie: "Nein. Erst stellst Du es ein, dann singe ich." Ich erkläre ihr, dass ich es einstelle, während sie singt, dass ich dazu ihre Stimme brauche. Die Dame bleibt hart und erklärt, sie singt erst, wenn es perfekt eingestellt ist. Als ob sie nicht grade eben mitbekommen hätte, dass ich eine ganze Band zum Klingen gebracht habe, indem die Leute Töne mit ihrem Instrument erzeugen, die ich dann innerhalb von ein paar Sekunden hörbar und in vielleicht einer Minute angenehm klingend gemacht habe. Das geht vielleicht noch eine Minute so weiter, ich versuche zu erklären, zu begründen, sie blockt. Dann sehe ich einigermassen fassungslos den neben ihr stehenden Bandleader an. Der knurrt ihr kurz was zu, den Wortlaut habe ich nicht verstanden, aber der Tonfall kam bis zum Pult durch (das war noch zu rein analogen Zeiten), und - tada - sie singt. Und leider gut, ich würde ja liebend gerne noch weiter über sie herziehen, kann ich aber nicht.

Heute, mit vielleicht 20 Jahren mehr an Erfahrung, würde ich das lockerer machen, irgendwas hindrehen und ihr sagen, dass alles bereits perfekt eingestellt ist, und sie soll jetzt einfach mal singen. Naja, leben und lernen heisst es halt, und selbst an den Diven kann man wachsen.

Mit einer anderen Diva, diesmal männlichen Geschlechts (denn wir sind da auch nicht vor gefeit), hatte ich nur indirekt zu tun. Wir bauten am Vortag eines Yogafestivals auf, die Hauptbühne stand bereits, nun war die größere von zwei Nebenbühnen dran. Eben fertig, präsentieren wir dem Auftraggeber stolz unser Werk, und der reisst die Augen weit auf und sagt, dass einer der Künstler (die ihren Vortrag oft nicht als Show ansehen, sondern als Zeremonie, was ganz eigene Umstände mit sich bringt) keine Kabel um die Bühne gelegt sehen will. Das hieß für uns, dass wir ein halbes Dutzend Kabel, die vor der Bühnenkante verliefen, abgezogen haben und dann um den Raum herum verlegt haben - der zum Glück recht klein war, vielleicht 10*15 Meter. trotzdem wurden so jedesmal aus 10m Kabel ganze 45 bis 50, denn wir müssten die Kabel über eine Tür führen - das war ein Notausgang, davor darf man keine Kabel verlegen. Nun hatte ich eine wirklich gute Geschäftsbeziehung zu unserem Auftraggeber - inzwischen eine Freundschaft - und sagte ihm, dass ich das dieses eine Mal für IHN mache, Bühne auseinanderrupfen und neu verkabeln. In Zukunft aber nur noch bei Voranmeldung und unter Einkalkulieren des höheren Aufwands. Die Kabel haben so grade noch gereicht. Der Künstler wurde vom Veranstalter nie wieder eingeladen.

Als ich früher noch absolute Amateurveranstaltungen gemacht habe, kamen immer mal die Tech Rider von irgendwelchen Teenagerbands, die Lautsprecher von Meyer Sound, gigantische Profimischpulte mit mindestens 64 Kanälen und irgendwelche abgefahrenen Mikrofone haben wollten (das war, bevor man HEIL Sound hier einfach im gut sortierten Laden kaufen konnte). Kurz angerufen und besprochen, was für Material ich anbiete. War immer in Ordnung, denn den Tech Rider hatten sie von ihrer Lieblingsband abgeschrieben, ohne zu wissen, was das alles bedeutet. Man, man, man...


Inzwischen habe ich hauptsächlich zwei Strategien für den Umgang mit Diven. Oder eher für deren Vermeidung. Die erste: Sei teuer in Deiner Preisgestaltung! *) Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen, denn dann mischt man die Veranstaltungen, in die irgendwelche Diven es nicht hineinschaffen, weil die sich bereits im Vorfeld herauskatapultiert haben. Bei der Veranstaltung selbst dann ruhig bleiben, zügig arbeiten, ohne zu pfuschen, Probleme lösen, sobald sie sich andeuten (und selber keine Probleme machen). Aufmerksam und umgänglich sein, gute Stimmung verbreiten (und damit meine ich nicht, blöde Witze zu erzählen), und dann wird man auch wieder gebucht.

Die zweite Strategie ist, dass ich mich, wenn ich die Bands zum Soundcheck begrüße, so verhalte, als ob die ganze Location mir gehört, und (das sage ich zwar mit keinem Wort, aber ich gehe ganz selbstverständlich davon aus und strahle das wohl auch aus) dass lediglich ich entscheide, wer hier spielt und wer nicht - also leg Dich mit mir an, und dann fahrt ihr ohne zu spielen wieder heim. Ausserdem gibt es auf meinen Bühnen nur Platz für eine Diva. Und das bin ich. Also jederzeit bereit zur maximalen Eskalation, und dann bleibt auch immer alles maximal friedlich. Und die Leute, mit denen ich arbeite, sind auch alle zuckersüß, super easy im Umgang, gute Musiker und wirklich pflegeleicht, egal ob Lederjacken tragende Hardrocker oder meine verklärten Yogis und Yoginis.



*) Ergänzung: Das trifft bei mir auf den Anfang der Geschäftsbeziehung zu. Letztes Jahr im Herbst kam ein von mir regelmäßig betreutes Festival unverschuldet in finanzielle Schieflage, die mussten innerhalb von drei Wochen (!) eine neue Location suchen - wer das schonmal gemacht hat, weiß, dass es quasi unmöglich ist. Die haben das trotzdem geschafft, wollten aber trotzdem aus finanziellen Gründen absagen. Ich habe ihnen einmalig einen flexiblen Preis angeboten, der ihnen einen großen Teil des Risikos abgenommen hat. Das Festival hat überlebt, und dieses Jahr arbeiten wir wieder zusammen, dieses Mal wieder zu einem realistischen Preis. Das gehört halt auch dazu zu meinem Divendasein.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Nachdem jetzt die grammatikalische Begrifflichkeit geklärt ist, könnten wir uns bitte mit dem Typ Personen (m/w/d) beschäftigen, und wie ihr damit umgeht. Danke.
Wollt Ihr mal mein divenhaftes Gelaber, nein? - egal kommt trotzdem:

Die Überschrift ist ja mehr englisch als Deutsch, daher wäre es deutlich besser das englische Wort zu nutzen und auf das dämliche denglish zu verzichten:
Divas on stage.
(Dann wäre das Problem mit dem m/f/irgendwas) auch erledigt...

Und so: "Diven on stage" bedeutet nunmal nicht dasselbe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Problem ist ja, das gerade bei Live-Veranstaltungen, nie alle Parameter/Eventualitäten absehbar sind und zur Problem-Lösung nur extrem wenig Zeit da ist. Die Beteiligten stehen alle komplett unter Stress. Das sind keine guten Bedingungen für nachsichtige, ruhige, entspannte,… Kommunikation.

Stage Rider sind ja schon mal cool, liegen oft auch schon Tage vor dem Gig vor. Werden aber oft mEn auch erst unmittelbar vor dem Gig angeschaut/diskutiert.

Ton-Techs sind meiner Erfahrung nach für Amateurband oft „problematisch“, weil Amateurbands zu wenig Ahnung von „deren Professionalität“ haben. Die Tonies setzen voraus, dass wer auf eine Bühne steigt, auch weiß, wie ein Line-, Monitor-, Sound-Check abläuft und worauf es dabei ankommt. Der Toni hat das schon tausend mal gemacht, die Amateurband im schlimmsten Fall noch nie. Die Amateurband hat da aber ihre „große“ Chance und alles muss laufen, wie gewünscht, damit das auch so klappt… die Diven allen voran!

Notwendig wäre also vorab eine Erklärung/Unterweisung der Abläufe und Zusammenhänge. Dazu haben weder Tonis, noch Bands Zeit und Lust… es wird da also immer wieder clashen…

Immerhin, da ich wenigstens etwas Erfahrung in der Veranstaltungstechnik sammeln konnte, habe ich meinen unbeleckten Bandkollegen immer eingeschärft, dass es eben extrem „unprofessionell“ rüberkommt, nicht genau und sofort die Ansagen vom Toni zu befolgen und wir wie die Deppen dastehen, wenn da jemand alles besser weiß. Das hat die Jungs dann idR in die Spur gebracht.

Das es Tonis gibt, die keine Ahnung haben, gibt es natürlich auch, aber wenn man in die Situation kommt, hat man halt verloren…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die Tonies setzen voraus, dass wer auf eine Bühne steigt, auch weiß, wie ein Line-, Monitor-, Sound-Check abläuft und worauf es dabei ankommt.
Ich kann da nur von mir und meinem Umfeld reden. Und da muss ich sagen, dass das so wohl nicht stimmt. Ich setze nicht mal von Profis voraus dass die alles, was technisch notwendig ist, auch wissen. Mein Job als Techniker ist mich um die technischen Aspekte zu kümmern. Der Musiker hat vorrangig mal musikalische Aspekte im Kopf. Klar, eine gewisse Kenntnis ist notwendig. Man muss kein Auto reparieren können, aber etwas über Motoren, Getriebe, Reifen und Fahrdynamik sollte man als Autolenker dann doch wissen.
Und bei Amateur Veranstaltungen (ich mache oft Musikschul-Konzerte, also mit Amateuren schlechthin) nimmt man sich dann doch noch etwas mehr Zeit. Wer bei solchen Veranstaltungen zu wenig Zeit einplant, agiert nicht professionell genug.

Ich denke dass wir jetzt wieder in allgemeine Vorurteile verschiedener Beteiligten gegenüber verzetteln. Tontechniker sind nicht immer genervte, grantelnde Zeigenossen, Musiker nicht immer unkooperativ, Gesangstalente nicht immer schwierig usw. Einfach mal versuchen, die anderen zu verstehen und schon mal eine Drei gerade sein lassen. Das macht den Job deutlich einfacher und die Zusammenarbeit (und dass soll es ja auch sein) um einiges leichter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Egal ob Tonies oder Musiker, mit den meisten kann man doch gut umgehen und gewisse Bandbreiten gibt es immer.
Wichtig bei Events ist eine gute Kommunikation vorab mit allen Beteiligten (z.B. auch Veranstalter), eine gewisse Gelassenheit (hmm, ich habe gut Reden, bin doch schon länger im "Geschäft" wenn auch als Hobby und kenne viele Situationen von beiden Seiten).

Mir stoßen vor allem extreme (und vor allem unkooperative) Mitmenschen auf, denn das vergiftet das Klima und sorgt für ein schlechteres Ergebnis.

Was auch hilft, ist, sich aktiv Feedback einzuholen, um selber zu lernen.
Kann auch mal ne schöne Bestätigung bringen, die man nicht erwartet hat: Ich als Mitwirkender bei einem Musical. Soundcheck für alle mit Mikrofon. Meist mehrere Minuten pro Akteur/in. Dann bin ich dran und nach ca. 30 Sekunden ein "Danke" von der Technik. Hab dann nachgefragt, ob da nichts zu retten war. Da kam: "nöö bei dir ist das alles easy, du bringst genug und gleichmäßig Output und bei der Stimme muss man nichts aufhübschen. Wäre schön, wenn alle so problemlos wären". Zu dem Zeitpunkt hatte ich von meiner Stimme nicht viel gehalten und wenig Selbstwertgefühl. Das hat mich damals ziemlich aufgebaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Mfk0815 YES! Ganz hervorragende Einstellung!
Ich wäre übrigens eigentlich schon total froh, wenn sich überhaupt ein Toni "um uns kümmern" würde. So muss ich immer selber ran und höre nix bzgl. Saalsound, weil ich ja am Tastenkasten hocke 😩. Aber da wir nix verdienen (wollen/müssen) mit unserer Band, ist ein eigener Tonmensch leider nicht drin. Wenn das mal anders wäre, dann wäre ich einfach nur dankbar, dass sich jemand drum kümmert und ich mich mal nur um meine Musik kümmern müsste. Gegenseitiger Respekt und "verzeihen" von Unzulänglichkeiten wären prinzipiell gute Voraussetzungen für ein freundliches und erfreuliches Miteinander. Dann bräuchte es kein Diven-Gehabe... Aber manche meinen halt immer, was Besseres zu sein oder gewisse Dinge nicht nötig zu haben oder versuchen eben ihre eigene Unsicherheit damit zu übertünchen... 🫩. Schwierig das zu handeln, sofern man ja nicht unbedingt neben- oder hauptberuflich Psychologe ist 😄
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Einfach mal versuchen, die anderen zu verstehen und schon mal eine Drei gerade sein lassen. Das macht den Job deutlich einfacher und die Zusammenarbeit (und dass soll es ja auch sein) um einiges leichter.
Um nichts anderes geht es mir. Kein Finger Pointing in die eine oder andere Richtung.

In dem Dunstkreis, in dem ich unterwegs war (aus der Zeit, als ich vor vielen Jahren, als Roadie auch bei größeren Gigs dabei war), war meine Erfahrung, dass „Professionalität“ ein extrem hohen Stellenwert hatte. So war z.B. ein Getränk nur in der Nähe, geschweige denn über dem Mischpult ein absolutes No-Go, das nur es nicht zu kennen, schon ein sofortigen Rausschmiss wert war. (..eigentlich ja nicht auch ganz grundlos…)
Es gab da Do‘s and Don‘ts, auf die auf jedem Fall sehr viel Wert gelegt wurde.
Die zu lernen, war aber gar nicht so einfach, weil einfach jeder immer nur funktionieren sollte und für große Erklärungen kaum Zeit war.

Immerhin weiß ich heute immer noch, wie man richtig Kabel wickelt….
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
So war z.B. ein Getränk nur in der Nähe, geschweige denn über dem Mischpult ein absolutes No-Go
Eine Methode, mit der man garantiert Getränke auf dem Casedeckel des Mischpults vor dem FOH Platz provozieren konnte, ist auf dem Deckel ein weißes Gaffa zu kleben und "No Food No Beverage" drauf zu schreiben. :biggrinB:
 
Weshalb diese Schilder dann durch einen Schaumstoffkeil ersetzt wurden so daß dort nichts mehr abgestellt werden konnte. BTDT.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Solche Leute einfach meiden!!! Solche Leute bei Veranstaltungen nicht mehr zu buchen oder sie auszuschließen ist also ein probates Mittel. Ein Riesen Aufstand ist aber zu erwarten…
Ist am Ende das einzige, was dauerhaft hilft und aus meiner Sicht die beste Lösung, wenn man von der Person nicht irgendwie abhängig ist.

Dann bin ich dran und nach ca. 30 Sekunden ein "Danke" von der Technik. Hab dann nachgefragt, ob da nichts zu retten war. Da kam: "nöö bei dir ist das alles easy, du bringst genug und gleichmäßig Output und bei der Stimme muss man nichts aufhübschen. Wäre schön, wenn alle so problemlos wären". Zu dem Zeitpunkt hatte ich von meiner Stimme nicht viel gehalten und wenig Selbstwertgefühl. Das hat mich damals ziemlich aufgebaut.
So ähnlich habe ich das letztes Jahr auch erlebt. Als Tonmensch ist man wohl gewöhnt, dass Schlagzeuger gerne mal etwas zu laut für den Raum sind. Also versuche ich mich am Schlagzeug besonders in kleineren Räumen zurückzuhalten, auch wenn wir Metal spielen.

Bei einem Gig hat der Tonmensch dann beim Soundcheck gemeint, dass er mal schauen muss, wie es mit der Lautstärke vom Schlagzeug hinhaut. Ich beim Soundcheck dann also versucht, einigermaßen Piano zu machen und hinterher gefragt, ob ich mich vielleicht noch ein bisschen zurücknehmen soll. Antwort: "nö, passt schon so". Nach dem Gig habe ich dann nochmal explizit nachgefragt, wie es denn gepasst hat, weil der Raum doch schon arg undankbar war. Antwort: "Hättest auch ruhig noch ein bisschen lauter spielen dürfen."

Fast-forward einige Monate: Derselbe Tontechniker, andere Location, allerdings auch nicht viel größer, max. 120 Leute Kapazität. Ich bin mit Soundcheck dran, nach einer Minute sagt der Tontechniker zu seinem Mitarbeiter: "stell doch mal noch ein Overhead mit hin, damit wir die Becken ein bisschen besser über die Gitarren kriegen".

Ich versuche mein Spiel am Schlagzeug mittlerweile dann doch möglichst dem Raum anzupassen. Passiert aber wohl nicht oft.

Auch sonst versuchen wir in der Band, möglichst pflegeleicht für die Techniker und Veranstalter zu sein. Wir haben unseren Rider mit ein paar "feststehenden" Dingen (eigene Gesangsmikros + Splitter fürs In-Ear-Monitoring, da kommen von uns 7 Signale raus und das wars) und der Rest ist absolut flexibel und man kann über alles reden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
So etwas ähnliches habe ich neulich auch mal gehabt. Bigband in einem relativ empfindlichen Raum. Der Drummer war aber extrem leise unterwegs, da habe ich schon beim Soundcheck gemeint, dass er etwas Gas geben kann.
Nach dem Konzert habe ich ihm gesagt, dass ich fallweise schon Probleme hatte ihn an die Horns anzugleichen (die haben einiges an Rock und Pop gespielt) damit es passte. Das Problem war nicht dass ich das Drumset aufziehen konnte, sondern dass ich damit auch einiges an Bleed von den Horns mit hoch zog. War auch eine neue Rückmeldung für ihn.
Und dann hatte ich mal einen Drummer, der war so leise, dass der Flügel daneben extrem stark in die Overheads einstreute. Da denkt man, man kennt schon alles, aber es gibt immer wieder was neues zu lernen.
 
  • Gefällt mir
  • Haha
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Diven sind immer die anderen, nie jemand selbst.
Dass ich im Umgang nicht immer einfach bin, weiß ich immerhin :sneaky:. Allerdings bin ich aus meiner letzten Band raus, weil wir eine Diva (m) als Sänger hatten. Er hat sich bei einem Auftritt eine kurze Umziehpause gegönnt, ohne dass wir anderen Bandmitglieder das wussten und wir wie bestellt und nicht abgeholt auf der Bühne standen. "Diva on Stage", fürwahr. Ach ja, und das restliche bandinterne Miteinander war auch nicht viel einfacher ... erst im Nachhinein wurde mir klar, dass es eigentlich ein Projekt "Sänger plus Begleit-Band" war, auch wenn es nie so kommuniziert wurde. Nee, nix für mich.

Anderes, für mich sehr positives Beispiel: ich war letztes Jahr bei einem Konzert von Tarja Turunen (voc) und Marko Hietäla (b), beide ex-Nightwish. Tarja wurde 2005 aus der Band geschmissen, Marko ging 2021 von sich aus. Sie sind beide mit Solo-Projekten unterwegs und haben eine gemeinsame Tour mit diesen Projekten gemacht; dabei standen sie jeweils für einige Songs mit der Solo-Band des anderen auf der Bühne. Beim Auftritt von "Tarja" (schlicht betiteltes Solo-Projekt) ist sie bei einem Song komplett von der Bühne gegangen, damit sich ihre Band-Mitglieder in ausgiebigen Soli austoben konnten. War für mich ein schönes Beispiel, dass gegenseitiger Respekt und professionelle Stage Presence auch bei Diven funktionieren können. Wobei - böse Zungen behaupten, dass Nightwish immer nur eine Diva hatten, und das war Marko ...

Mein Kurzfazit: der Grat zwischen Rampensau und hemmungslosem Narzissten (m/w/d) ist verdammt schmal ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
der Grat zwischen Rampensau und hemmungslosem Narzissten (m/w/d) ist verdammt schmal
Ganz schlimm ist wenn man zwei solcher Alpha Tiere in der Band hat. Deshalb haben viele Projekte mit mehreren gleichrangigen Frontleuten selten gut und lange funktioniert. Siehe die ganzen "Supergroups" aus der Hippie Era und kurz danach.
 
Rampensau ist nicht unbedingt gleichzeitig Ego oder Diva.
Ich kenne da einige Künstler, die auf der Bühne wirklich top präsent sind, aber privat sehr angenehm.

Oder wenn ich Tommy Emmanuel so von außen betrachte. Meister seines Fachs, aber sehr umgänglich - und wenn er mit anderen zusammen spielt, die nicht sein Niveau haben, schaut er aktiv danach, das die gut rauskommen. Das ist Größe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Eine Diva ("Die Göttliche") ist zunächst einmal jemand, der etwas Außergewöhnliches leistet und dafür gefeiert wird.
Früher vor allem Opernsängerinnen, später auch Schauspielerinnen... "Die Garbo" beispielsweise.
Wenn mit dieser extremen Begabung eine besondere Sensibilität einhergeht, eine Abgehobenheit von der profanen Welt, dann ist das das Eine...
Hier wurden bspw. Axel Rose genannt, ich würde Freddy Mercury nennen oder Ginger Baker... Nina Hagen, Madonna...

In Amateur-Coverbands muss da schon was ganz besonderes passieren, um das zu rechtfertigen. Ansonsten sind das halt Egozentriker und Profilneurotiker; manchmal auch einfach IdiotInnen. 🤷🏿‍♂️
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Man könnte vielleicht auch, anstatt "eine Person IST eine Diva" zu schreiben, es als "eine Person führt sich wie eine Diva auf" formulieren. Ist eindeutiger, aber länger. Und auch bei der kürzeren Form weiß doch hoffentlich jeder, dass das längere gemeint ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ansonsten sind das halt Egozentriker und Profilneurotiker; manchmal auch einfach IdiotInnen.
Was @lil schreibt, halt ich auch für besser, als jemand per Ferndiagnose zum kompletten Idioten zu stempeln. Manchmal gibt es auch relativ nachvollziehbare Gründe, warum sich jemand so verhält.

Dass man vom Mischpult aus keine Therapie macht, ist klar. 🙂 Es geht ja darum, wie man damit umgeht, ohne sich selbst zu verbiegen, aber trotzdem an Ende gute Musik rauskommt.

Ich kenne es eigentlich nur so, dass man aus Musiker mit den Tonies respektvoll umgeht, weil ich ja total davon abhängig bin, was er macht. Alleine die Vorstellung: Wenn der mich veräppeln will, kann er mir vorne raus mal irgendeinen blöden Effekt reinschleifen und ich klinge wie Micky Mouse...oder so 🙂 ... Würde vielleicht bei einigen helfen 🙂
 
  • Gefällt mir
  • Haha
Reaktionen: 2 Benutzer
Was @lil schreibt, halt ich auch für besser, als jemand per Ferndiagnose zum kompletten Idioten zu stempeln.
Ich hoffe, dass heutzutage auch per „Nah-Diagnose“ niemand zum zum kompletten Idioten gestempelt werden kann/wird...
Wo „schwieriger Charakter“ aufhört und eine Persönlichkeitsstörung anfängt, können Psychologen vielleicht quantifizieren.
Die Nichtpsychologe/In-Beziehung-Stehende, kann und muss jedoch dennoch für sich entscheiden, ob das Verhalten (er)tragbar ist oder nicht und sollte auch die Konsequenzen ziehen!!!
Das zwei Alpha Tierchen eine explosive Mischung sind und es umso fragiler um den Bandfrieden steht, je mehr Leuten in der Gruppe ihr Ego sehr wichtig ist, liegt IMO auf der Hand.

Gegenbeispiele bestätigen die Regel: Mick Jagger/Keith Richard…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen

Boerx
Antworten
137
Aufrufe
105K
chrisderock
chrisderock
Dante150188
Antworten
42
Aufrufe
9K
Der Gepuschelte
Der Gepuschelte
S
Antworten
33
Aufrufe
5K
Geeeht
Geeeht
Wolf-107
Antworten
6
Aufrufe
6K
Wolf-107
Wolf-107
Livemischer
Antworten
39
Aufrufe
12K
Livemischer
Livemischer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben