E-Gitarre: Welche Bridge ist besser?...

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Michael Burman
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Ich meine: Bei einem Tune-o-matic Steg (LP, SG, Jazz-Gitarren) können die einzelnen Reiter z.B. nicht einzeln in der Höhe eingestellt werden. Ist das ein großer Nachteil?... Schließlich sind sehr viele, darunter auch ziemlich teure Gitarren damit ausgestattet. Oder gibt es doch bessere Alternativen, und die "schlechtere" Tune-o-matic Konstruktion wird nur aus traditionellen Gründen verbaut?...
 
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Hallo Michael,

besser oder schlechter würde ich nicht sagen. Es hat ja mit der Bauart der Gitarre zu tun:

Wenn Hals und Korpus winklig zueinander stehen (z.B. Les-Paul) hast du ja grundsätzlich einen höheren Abstand der Saiten zum Korpus. Mit der o.g. Brücke kann diese Höhe problemlos erreicht werden. Bei Gitarren, wo Hals und Korpus parallel sind (z.B. Strat) brauchst du wiederum eine flache Konstruktion.

Dass die Saitenhöhe nun nicht durch 6 einzelne Reiter sondern durch Absenkung oder Erhöhung der Gesamtkonstruktion eingestellt wird, ist auch kein wirklicher Nachteil. Umgekehrt könnte man auch sagen, statt an 12 Madenschrauben braucht nur an 2 Bolzen gedreht zu werden, wenn die Saitenlage insgesamt verändert werden soll.

Viele Grüße
 
Ich sehe mich auch eher überfordert, als im Vorteil im Vorteil, wenn ich die Höhe jeder Saite einzeln einstellen muss. Da liegt der Vorteil eher beim Hersteller, da er für die unterschiedlichen Griffbrettradien nur eine universelle Stegkonstruktion fertigen muss.

Bei der Tune-O-Matic ist der Griffbrettradius durch unterschiedlich hohe Saitenreiter abgebildet und das ist ausreichend. Wie Vester schon bemerkt hat, geht da das Verstellen der Höhe viel einfacher und man kann auch viel weniger Fehler machen. ;)
 
manchen meinen, dass je mehr bewegliche Teile, desto weniger Sustain. Von daher wäre der Tune-o-matic zu bevorzugen. Er liefert auch ein etwas transparenteres Klangbild als manche modernen Konstruktionen.
 
Gerade am Beispiel einer Strat kann man sehen, dass man durch diese Konstruktion die einzelnen Saiten optimal einstellen kann und zwar so fein, dass der Tune-O-Matic Steg da nicht mitkommt. Allerdings pflichte ich dodona bei, dass man dadurch weniger Sustain hat. So hat man einerseits einen Vorteil - andererseits einen Nachteil.
 
Danke erst mal für die Antworten und auch für die (hoffentlich) noch kommenden Antworten! ;-)

@ Tune-o-matic Befürworter: Neben dem Griffbrett-Radius bzw. genauer gesagt dem Radius der Bünde spielen aber auch die Stärken der aufgezogenen Saiten bzw. ihr Verhältnis zueinander eine Rolle. Ich weiche da öfter von Standard-Sätzen ab, u.a. um auf allen Saiten möglichst gleichmäßigen Saitenzug zu erreichen. Bisher hatte ich Erfahrungen mit (m)einer Strat-ähnlichen Jackson und (m)einem Yamaha E-Bass, wo die Reiterhöhe für jede Saite einzeln einstellbar ist.

Einer der Gründe, warum ich jetzt auf eine "LP" oder Semi (oder gar SG ? ^^) umsteigen möchte, wäre die etwas kürzere Mensur. Denn meine Jackson musste ich für einen angenehmen Saitenzug der 10er Saite um einen Ganzton runterstimmen. Neulich wollte ich zurück in die Standardstimmung und habe 8er Saite genommen. Damit sie auch vom Halspickup erfasst wird, musste ich ihn ganz schön schräg einstellen. Aber so dünne Saiten mag ich eigentlich nicht spielen. Daher die Überlegung kürzere Mensur und evtl. 9er oder 9,5 drauf. Evtl. wird aber auch 10er gehen, da ich jetzt öfter Bass spiele, und die Finger müssten dadurch etwas stärker geworden sein.

Was Sustain angeht: Ich habe gelesen, dass man ihn über die Höhe der Stopbar variieren kann. Auf meiner Jackson bekomme ich einen akzeptablen Sustain mit dem Compressor des POD II. ;-) Der POD X3 hat wieder andere Compressoren - da braucht man wohl eine Gitarre mit mehr Sustain. ;-) Den POD X3 habe ich aber in erster Linie wegen dem E-Bass angeschafft. Der X3 hat aber auch eine kleinere Latenz, was insb. für rhythmische Sachen besser ist. Aber an die Latenz des POD II kann man sich auch gewöhnen... ^^ ;-)
 
Der POD X3 hat wieder andere Compressoren - da braucht man wohl eine Gitarre mit mehr Sustain. ;-)
Das glaube ich nicht. Es gibt einen dezidierten Kompressor und der lässt die Kompression und Gain einstellen aber auch nicht mehr. Der Rest (Attack, Release) ist wohl für Gitarre optimiert. Die Kompression kann man auf 0 stellen, dann wird es über aufgedrehtem Gain zum Booster oder so stark auf Kompression, dass es nicht auszuhalten ist. ;)
Dann gibt es noch andere, die sind aber Simulationen von klassischen Bodentretern und lassen sich anstatt eines Verzerrers in die Kette hängen, quasi andere Abteilung, die hatte das 2er Pod nicht.
Latenz konnte ich bei den Pods noch nie spüren, aber eventuell gewöhne ich mich zu schnell, muss ich einmal messen. :)
 
Ich bin auch nicht der einzige, der gemerkt hat, dass die Compressoren im POD II und im X3 unterschiedlich sind. Im POD II lassen sich per MIDI auch ein paar weitere Parameter einstellen, aber die Standardeinstellungen haben mir für meine Gitarre ganz gut gepasst. Beim X3 konnte ich keine wirklich gute Einstellung finden, egal mit welchem Compressor-Modell. Und auch hier bin ich nicht der einzige. Aber das ist ein anderes Thema. Den krassen Unterschied in der Latenz habe ich auch erst gemerkt als ich nach langem Spielen über den X3 zurück zum POD II gewechselt habe. Außerdem habe ich das Gefühl, dass beim POD II verschiedene Verstärker-Modelle verschiedene Latenzen verursachen. Aber wieder nicht das eigentliche Thema dieses Threads. ;-)

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Sehe gerade, mein Thread wurde aus "Gitarrenmodelle und -kaufberatung" in "Modifikation, Technik und Gitarrenbau" verschoben... Eigentlich wollte ich nichts modifizieren, sondern mich über verschiedene Gitarrenmodelle (bzw. dort verbaute Brücken) informieren um eine Kaufentscheidung zu treffen...

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Ergänzend zu der Unter-Diskussion über die PODs hänge ich hier für alle Fälle noch ein paar Klangbeispiele an:

Hier spiele ich Gitarre und Bass über den POD I mit IIer Firmware:

Hier den Bass über den POD X3: 091231_urban_funk_mixdown_1.wav

Weitere Beispiele mit Gitarre über den POD I mit IIer Firmware:
,


Den Mikrofonanschluss des X3 habe ich mit meiner Nylon und einem dynamischen Vocal-Mikrofon ebenfalls getestet: 091017_Mixdown3.wav. Bzw. wer sich an einer verstimmten Gitarre und meinem etwas chaotischen Spiel nicht stört: 091018_Mixdown1.wav. :redface:
 
Moin,
Ob die oder die Art von Bridge besser sei, ist reine geschmackssache.
Mir hat letztens erst einer erzählt, er könne auf Gibsons und Kopien nicht Palmmuten, dafür seien die anderen Stege besser :rolleyes:
Ich würd mir da keine Gedanken machen und einfach son Teil in die Hand nehmen.
Ich hab bei meinen zwei gibsonartigen Gitarren ne gute Seitenlage, und ich finde sie auch gut einzustellen. Bei meiner alten Strat hat mich das rumgeschraube immer generft, wenn die Saitenlage zb durch neue Saiten oder andere Witterungen nicht mehr passte, hab ich bei den anderen nur eine oder 2 schrauben gedreht, bei der Strat wars wesentlich aufwendiger.

Nichtsdestotrotz hats natürlich im feintuning Vorteile, aber die sind imho soo fein, dass man das vernachlässigen kann.
 
Dabei fällt mir ein: Wenn ich die Saitenlage einer Saite ändern möchte, lockere ich sie ja zunächst, sprich stimme sie runter. Bei einer Tune-o-matic Bridge muss man dann bestimmt alle 6 Saiten lockern...

Gibt es denn wirklich keine Tune-o-matic Bridges, wo zusätzlich die Reiterhöhe pro Saite eingestellt werden kann?... Technisch wäre das jedenfalls möglich...
 
ich schraub erst , dann stimm ich nach, das is sicher geschmackssache.
 
ich schraub erst , dann stimm ich nach, das is sicher geschmackssache.

Ist bei Einzelreitern beim Höherstellen nicht zu empfehlen. Schlüssel und Madenschraube nutzen sich schneller ab, bzw. besteht die Gefahr des Durchrutschens und dann ist die Madenschraube sofort hinüber.

Bei Tune-o-matic ist relativ egal, dieser Steg nicht so stark von den Saiten nach unten gezogen wird.

Mir fällt ein, dass irgendwo noch das mit "Einzelreiter sind lose und daher ist das Sustain geringer" erwähnt wurde. Dazu hat sich Leo Fender noch etwas einfallen lassen, nämlich dieses hier:

IMG_4839.sized.jpg


Nennt sich Saddle-Lock-Bridge. Wenn alles eingestellt ist, wird auf der Seite eine dickere Madenschraube angezogen, die die Einzelreiter zusammenpresst.
 
BTW, was ist von Tune-o-matic-Rollenstegen zu halten?... Zwar nicht 3D, aber zumindest 2D...

Ein 3D-Tune-o-matic scheint wohl tatsächlich noch nicht gebaut worden zu sein...
 

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