Effekte punktuell einsetzen, wie umsetzen in DAW?

  • Ersteller Saint Vincent
  • Erstellt am
Saint Vincent
Saint Vincent
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.03.18
Registriert
15.07.08
Beiträge
107
Kekse
311
Hi Leute,

wenn ich Effekte in der DAW (ich benutze Cubase Essential 4) punktuell einsetzen möchte, wie setze ich das am schlauesten um? Ich meine z. B. spezielle Hall Plugins auf einzelnen Tönen, extreme EQ Settings auf bestimmten Abschnitten...

Ich denke über Automation ist es wahrscheinlich nicht so schlau, weil das Plugin beim Einschalten ja häufig knackt oder sonstige Störungen erzeugt. Es die ganze Zeit mitlaufen zu lassen und dann plötzlich die Parameter extrem zu verreißen finde ich auch irgendwie nicht eleganten.

Im Moment würde ich es wahrscheinlich so umsetzen, dass ich die betreffende Spur zerschneide und dem Teil mit dem extremen Effekt eine eigene Spur schenke.

Wie würde man das aber bei Summeneffekten machen? Muss man da erst einen Mixdown machen und dann wie oben beschrieben verfahren? Ist doch auch nicht elegant, oder?

Wäre sehr daran interessiert, wie ihr da praktisch vorgeht.

Schöne Grüße,
Philipp
 
Eigenschaft
 
Hi,

Das unkomplizierteste ist (meiner Meinung nach) separate Spuren. Man kann diese ja dann wieder gemeinsam in eine Gruppe schicken, wenn man die Grundeinstellungen bei beiden Einheitlich haben will.

Spuren kann man ohne Ende anlegen. Um den Überblick nicht zu verlieren helfen Ordner-Spuren. Dann ist das absolut kein Problem mehr und man ist viel Flexibler als mit wilder Automatisation irgendwelcher Effekt-Parameter.

Was Master-Effekte angeht: Wenn z.b. ein Telefoneffekt fürs Intro gewünscht ist, mache ich das so, dass ich ein Mixdown (Bounce) vom entsprechenden Teil mache. Diesen dann gleich wieder importiere und das dann als eigene Stereo-Spur behandle. Also alles andere muten und nur diesen Teil abspielen.

Ist fein, weil man dann den Master wirklich in Ruhe läasst.
Finde es nämlich schon bedingt pervers, automatisiert einen Telefoneffekt (als Beispiel) auf den Master zu legen. *GGG

Wenn man sich ändernde Effekte haben will (z.b. EQ Parameter Sweep....), dann kommt man ohne Automatisation fast nicht durch. Auch für Lautstärke oder Pan macht es durchaus Sinn, eher zu Automatisation zu greifen.

lg. JayT.
 
Setz die jeweiligen Effekte doch lieber in einen seperaten Bus. Den kannst Du dann mittels Automation schön sanft ein- und ausblenden.

Edit: Im Master brauchst du warscheinlich eher weniger Änderungen an den Effekten. Was du im Mix erreichen willst, kannst Du im Master zwar allgemein etwas verbessern, die Klangformung findet aber vorher statt.
 
Ich halte nicht so viel von dem ganzen Spurgetümmel, habe aber auch nicht so viel hardware gemischt....
Automationen sind da erheblich bequemer, außerdem, wie würdest du denn verfahren, wenn du als FOH live mit solchen Effektänderungen arbeiten müßtest?

@chrisderock: Ich denke mal, hier gehts nicht um das mastern, sondern um den master(main), wo man ja auch Effektinserts hat.
 
Hi Leute,

danke für die Tipps.

Das mit den separaten Spuren, die dann in eine Gruppe gehen für gemeinsame Settings, finde ich gut. Werde ich wohl so machen.

Mit den Summen-/Master-Effekten werde ich vielleicht genau so verfahren. Muss mal ein bisschen rumprobieren.

Schöne Grüße,
Phil
 
Hallo Phil.

Um genau zu sein legst Du Dir für jeden Effekt ein "Aux" Objekt an " ich weiß leider nicht wie die in Cubase heißen!!!
Diese Objekte versiehst Du beim Input mit BUS 1-10. (Ich hoffe zehn Objekte reichen wenn Du mehr Effekte haben willst musst Du mehr Aux-Wege anlegen)

In jedes Aux Objekt kommt nun ein Plug-In.
Bei mir ist das oft AUX 1-3 Altiverb mit verschiedenen Impulsantworten.
Aber auch Delay oder Parallele-Kompression kann so angelegt werden.

Bei Delay und Hall Effekten musst Du darauf achten, das diese auf voll WET stehen.
Denn das WET-DRY Verhältnis wird nun über Send Wege die Du an den Kanalzügen hast geregelt.
Je weiter Du den Send aufdrehst je mehr trocken Signal läuft in den Effekt.
Da beides AUX und die eigentliche Spur auf den Summenbus laufen bekommst Du eine Mischung aus WET und DRY Signal.

Nicht zu vergessen ist, daß Deine Sends am Kanalzug auf Post-Pan stehen sollten denn sonst kommt der Hall oder das Delay immer aus der Mitte!
Das wäre schlecht wenn eine Spur z.Bsp hart links gepant ist.

Diese Effekte kannst Du durch Automation nach belieben Muten und somit punktuell im Mix-Plot erscheinen lassen.
Wobei Du dann sicherlich auch den Fader der einzelnen Spuren automatisieren solltest,
denn beim abschalten eines Effekts wird das Signal auch wieder leiser, da ja beide Anteile WET DRY auf die Summe laufen.
Also muss die trockene Spur in der Lautstärke nachgeregelt werden.

Im großen und ganzen kannst Du so ein Automationsfest abfeuern.
Allerdings würde ich erst damit beginnen wenn der Grundfrequenzgang des Mixes stimmig ist.
Sonst verhädert man sich oft und kriegt nicht die Kurve.

Von Effekten auf der Summe würde ich erst einmal absehen, das kannst Du bei Bedarf für einen Special-Effekt, wie hier erwähnt Telefon Frequnezgang,
am Ende deines Mixes immer noch durch Automation anlegen.

Auch von einem Summenkompressor würde ich am Anfang abraten, dies würde ich erst als Fortgeschrittener-Homerecordler Dir ans Herz legen.
So ein Teil kann Dir den Mix ganz schon schwer machen, wenn man noch nicht das Ohr für die richtige Einstellung hat.

Solltest Du noch Fragen haben dann frag.
Manchmal vergesse ich bei solchen Beschreibungen Kleinigkeiten weil Sie mir mittlerweile selbstverständlich vorkommen.

Gruß und ganz viel Erfolg bei deinem Mixdown.

***
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hatte ehrlich gesagt noch nie ein plugin das "geknackt" hat ... einfach ma schaun dass bypass genau dann umgeschaltet wird wenn auch im signal der nulldurchlauf ist dann dürfte eigentlich nix knacken (ausser das plugin is scheisse)
 
Gruß und ganz viel Erfolg bei deinem Mixdown.

Andreas Oberholz

Danke Andreas für deine ausführliche Beschreibung. Ich war leider ein paar Wochen nicht im Lande und hab es erst jetzt gelesen. Ich werde deine Tipps beim nächsten Mix auf jeden Fall mal ausprobieren.

Gruß,
Phil
 
Das was Andreas mit Aux-Objekten meint, nennt sich bei bei Cubase einfach effektkanal. Durch einen Rechtsklick in der Spurliste zu erstellen.
 
Das was Andreas mit Aux-Objekten meint, nennt sich bei bei Cubase einfach effektkanal. Durch einen Rechtsklick in der Spurliste zu erstellen.

zum glück hat der liebe gott mich von der logic die in cubase verflogt wird verschont.
ich finde cubase irgendwie voll unpraktisch und liebe mein logic 8. auch PT fand ich, obwohl industriestandard, bisher als sehr unangenehem selbst wenn man es mir wieder und wieder versucht hat ans herz zu legen eine echte liebe wurde nie aus PT und mir.

soory seht mir meine unwissenheit andere sequenzer betreffend nach, es reicht mir einen gut zu kennen die zeit noch einen zu lernen habe ich nicht...
 
die zeit noch einen zu lernen habe ich nicht...

Da gehts den Menschen wie den Leuten.....;)
Meine Beschäftigungen mit anderen Sequenzern waren auch nie von Erfolg gekrönt, was ich allerdings fairerweise viel weniger den Produkten, als meiner eigenen Ungeduld anlaste.
Das Problem ist ja, je besser man ein Programm beherrscht(also die Denke der Entwickler nachvollziehen kann), um so komplizierter erscheinen einem die anderen.:gruebel:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben