Ein-Kanal-Amp in der Praxis sinnvoll nutzen?

WARUM NUR 1Kanaler? Mangel macht kreativ.. dadurch, das ich keine 2 oder 3 Kanäle habe, wo ich von sterilem clean auf ultra Zerre per Knopfdruck umschalten kann bin ich gezwungen meine Kreativität einzusetzen - dem einen Gefällt sowas, dem anderen wäre es ein Graus..

Du sprichst mir aus der Seele!!!

Ich habe auch 'nur' einen Ein Kanaler... aber ich habe auch ein Bad Monkey, wo ich noch nicht so genau weiss wie ich das einsetzen soll: ich möchte nämlich - wenn überhaupt - dass die Zerre alleine vom Amp kommt ohne jetzt allerdings zu boosten und so laut zu werden, andererseits klingt das Bad Monkey garnicht mal so übel wenn's zerrt, also wenn die Zerre von ihm kommt... kann mich allerdings nicht durchringen es anzuschliessen... spiele lieber ausschliesslich mit dem Amp.
 
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@Burndown, ich kenne das "Dilemma" ich hab schon zig Pedale gebaut, ob Overdrive, Fuzz Zeugs, Booster etc.. ich beschäftige mich da seit gut 10 Jahren stets mit Kompromissen, was ich, seit ich meinen 2203 "Eigenbau" hab, endlich beendet hab.
AAABER ich probiere auch zwischendurch mal was aus mit nem Pedal - ProCo Rat macht da nen recht guten Job, doch am Ende gefällt mir die eigene Zerre des Amps immer am besten und das Pedal fliegt wider in die Schublade.
Mir gehs also da wie Dir. :great:

Einzig die Lautstärke des Amps ist halt ein Thema, doch das hätte man auch bei Mehrkanalern, Nur NON Master Amps sind da halt stur und wollen leise nur clean erzeugen.. hihihi..

Gruß
OLLI
 
Endstufenzerre viel beiträgt (mehr Bass/Punch/Bumms).

Nichts für ungut, aber ich denke du weißt dann eher nicht wie Endstufenzerre klingt, es ist nämlich eher das genaue Gegenteil von dem von dir beschriebenen (vor allem Matschbässe)
 
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Die 50-Watt-Version ...2204... hab ich länger gespielt.
Damals hab ich noch das Vol.-Poti der Gitarre immer ganz aufgehabt, deshalb kann ich mich an gänzlich cleane Sounds nicht mehr so recht erinnern, der hatte ziemlich "Kante", wurde angezerrt verwendet und mit TS 10 für Soli (oder was ich damals dafür hielt ... :) ) etwas fetter verzerrt, allerdings immer noch moderat.
Letztendlich hat sich mein Focus in Richtung SRV, Hendrix usw. verschoben ... da fand ich den 800er zu britisch, die Höhen waren mir für Rythmusarbeit zu kantig.
Bei einem Test mit einem Freund, als der DSL von Marshall rauskam, haben wir im Proberaum mit identischen Boxen gegengetestet : das unterschied sich nur äußerst marginal, war quasi identisch.
Dazu bot der DSL noch einen wirklich brauchbaren Cleankanal, warm, fett und pedalkompatibel, haben wir mit Chorus und TS gespielt.
So ein DSL, als Reissue oder von damals, könnte Dein Problem lösen, denn den verzerrten DSL konnte man vom 800er fast nicht unterscheiden.
Ich selber nehm schon viele Jahre nen Blackface-Klon und hab die Marshall-Richtung mit nem BB 2 (Pedal) gemacht, neuerdings mach ich das mit Harley Benton Crunch Distortion - klingt ziemlich gut.
An meinem Peavey Bravo find ich nen TS vor dem Cleankanal besser als den verzerrten Kanal ... mir egal wie viele Transistoren oder Dioden oder was auch immer im Signalweg liegt ... es hat einfach mehr Obertöne, mehr Punch und Klarheit.
Spiele allerdings auch mit wenig Zerre.
Für mich gibts da auch keine endgültige Regeln .. jede Amp/Spieler /Gitarren- und auch Musiksituation ist anders.
Pauschal zu sagen daß die Zerre vom Amp immer besser klingt halte ich für zu eng gedacht.
Erlaubt ist was gefällt.
Modeler ausgenommen .... :rofl:
 
Ein guter JCM 800 ist auch der H&K Duotone. Das ist quasi ein top getunter JCM 800 von Dirk Baldringer. Der hat da nämlich alle seine Erfahrung in Sachen Marshalltunings in diesen Amp gepackt. Ein top Cleansound, der Overdrive ist ein schöner klassischer JCM 800 as its best, dazu ein schaltbarer Booster für mehr Drive plus ein 2. Mastervolume.

Ich höre die Puristen schon wieder schreien aber bei einem 1/1-Vergleich mit dem 2203 Reissue habe ich keine großen Unterschiede bei der Soundqualität (Zerrsound) gehört. Der H&K hat mir mit seinen sinnvollen Modifikationen sehr gefallen und ist in Sachen Live-tauglich ne ganze Ecke brauchbarer. Den solltest du dir mal anhören nach Möglichkeit. Gehen gebraucht teilweise zwischen 700-900 EUR weg.....

Der Tipp mit dem Marshall DSL ist auch sehr gut.

- - - aktualisiert - - -

Alternativ kannst du dir luxuriös auch 2 Amps gönnen. Mit einem Radial Headbone kannst du dann 2 Tops auf einer Box hin- und herschalten. So mache ich das. So stünde dir dein JVM weiterhin mit seiner Vielseitigkeit zur Verfügung und dein Hauptsound kommt dann vom JCM 800.
 
hihihihi.. ich bin ansich so ein Purist, doch ich werde nicht schreien, ich bin nämlich der Meinung, das es für jeden Musiker das passende Equipment gibt, und egal welches das ist, wenn es für ihn persönlich passt, dann ist es das auch.

Was mir persönlich an den meisten Mehrkanalern nicht gefällt, ist, das sie gern mit Halbleitern im Signalweg arbeiten (DSL von Marshall, die alten 2205 /2210er sowie auch der JCM900er) die neueren (JVM z.B. arbeiten mit Relais)
wie das bei H&K ist weiß ich nicht..
Klingen tun sie trotzdem gut, sämtliche Gitarristen von Airbourne und etlichen andere bekannte, spielen die Teile ja und deren Aufnahmen sowie Bühnensound ist so, wie er sein soll.
Da wäre ein Puristen und Vintage Wahn eher Fehl am Platze ..

ich hatte mit nem JCM900 nur mal ne schlechte Begegnung, als ich den mal austesten wollte im Cleankanal aufgerissen und dann anboosten wollte, da hat der Amp selbst irgendwie ne Rückkopplung in der Schaltung verursacht
und das quietsche so ohrenbetäubend (Gitarre war noch auf NULL gedreht) - das Teil war für Treter nicht sonderlich brauchbar.
Da spreche ich mich jetzt nicht frei von einer Art "Gebranntes Kind Syndrom" was solche Schaltungen angeht.

Gemerkt hab ich für mich, das ich keine mehr Kanäle brauche, weil ich alles mit einem Rutsch abdecken kann. Müsste ich mehr Sounds abdecken, wo ich um nen Mehrkanaler nicht drumrum käme, würde ich da auch was
passendes anschaffen. Bislang ist bei mir allerdings.. weniger = viel viel mehr.

:whistle:
 
..ja, so isses ! :D
 
DSL von Marshall, die alten 2205 /2210er sowie auch der JCM900er) die neueren (JVM z.B. arbeiten mit Relais)

Nö. Die JCM 2000er (TSL & DSL) haben keine Halbleiter im Effektweg. Beim 900er muss man auch unterscheiden, der SLX bspw hat keine (ist aber auch ein Einkanaler).
Mir würde aber noch der 6100 einfallen, der hatte welche drin. Merkt man aber (sofern man das überhaupt merken kann) absolut garnicht, ein echt spitzen Teil.
 
Nach Dutzenden von Pedalen hängt vor meinem 2203 immer der Tube Factor mit Okko Mod. Und grad kriegt er noch nen True Bypass. Dieses Pedal ist die perfekte Röhrenvorstufe und auch noch per Pedal fernbedienbar! Durch den 2. Kanal im Tube Factor hat man alles was man braucht.
 
Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten...
Um das Signal linear anzuheben und gegebenfalls in die Sättigung gzu fahren, habe ich mir einen DIY Banana Booster zugelegt..
Feine Sache.

Auch mit vielen anderen (Zerrpedalen) kann man diesen Effekt erzielen.
Wenn du mit ein wenig mehr Komfort arbeiten willst, kanst du es auch mit Zerrpedalen ala Seymour Duncan Twin Tube Classic oder Behriger Vintage Tube monster versuchen. Wie gesagt, da geht es dann aber schon heftiger zur Sache.

Anbei ein Bild von meinem Banana Booster
 

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Was mir persönlich an den meisten Mehrkanalern nicht gefällt, ist, das sie gern mit Halbleitern im Signalweg arbeiten
Was ist daran schlecht?:confused:
 
Würde mich interessieren, ob es eine Schaltung/einen Verstärker gibt, den man mal mit, mal ohne Halbleiter im Signalweg fahren kann und dann einen 1:1-Vergleich durchführen kann.
Der Blindtest wäre dann mal hochinteressant und ich würde dann auch gerne die ganzen Puristen dabei haben wollen.
 
LOL.. klaro, wir sind halt Gitarristen, wir sind ALLE komisch.. weil wir ständig mit unserem TONE rumhampeln, und wieder eine Nuance anders haben wollen.. das endet nie :D

Was mich am Halbleiter im Signalweg stört, ich hatte halt mal eine Erfahrung, wo wir im Proberaum den JCM900 Dual Reverb unseres anderen Gitarristen bissl anderen Sound ausprobieren wollten.
Er war nicht zufrieden, meinte, Olli Dein Amp klingt so schön satt und fett - und meiner ist mir zu dünn im Sound..
Sein Setup war BOSS MultiFX Board (weiß leider nicht mehr welches) das hatte er glaube ich sowohl vor den Amp, als auch in den FX Loop gekoppelt.
Seine Sounds klangen wirklich total nach Plastik, dünn, viel zu fisselig sägig..
Also sagte ich zu ihm.. ok.. lass uns doch mal schauen, was wir aus der Büchse rausholen können.

Alles rausgerissen, was an Effektescheiss im Spiel war, PURER AMPSOUND.. war schon besser, nur gefiel ihm die eigenzerre des JCM900 nicht, also Clean Kanal aufgerissen, aaaah..
da ging die Sonne schon eher auf, es war nicht wie ein 2203, aber immerhin, viel viel besser, fetter etc.. als sein vorheriger Sound..
Dann sagte ich.. lass doch mal den Kanal anboosten, damit er noch weiter zerrt (für Solosound).. das wärs dann grob schon gewesen..

AAAABER.. als wir nen treter davor gehängt hatten und angefangen haben, den Kanal zu boosten.. gabs einen ohrenbetäubenden QUIETSCHTon, der wurde im Amp erzeugt..
Da hat einer der OP-Amps, die für das Kanalrouting verantwortlich sind übersteuert und eine Art inneren Feedback geformt.
Toll.. war die Aktion schon gelaufen..

Das war mein Schlüsselerlebnis, das ich mir keinen Mehrkanaler kaufe, der mit Halbleitern arbeitet für das Kanalrouting.

Klar mag es sein, das es ein Ausnahmefall war, oder was auch immer.. ich hab das auch nicht in eine Schublade abgelegt, sondern da ich weiß, das viele Künstler mit den DSL100er arbeiten
und deren Sound einfach klasse ist - selbst Bonnamassa hat hinter der Bühne nen DLS100, dessen Cleankanal für die meisten Sounds voll aufgerissen und mit Tubescreamer eingefärbt genutzt wird.

Deshalb schrieb ich weiter oben schonmal - sollte ich mal wirklich in die Verlegenheit kommen, das ich auf viele Sounds zurückgreifen muss für einen Song.. dann käme für mich auch ein
Mehrkanlaler in Frage..

Aktuell kann ich alles was ich brauche halt mit 1Kanal abdecken, der Sound ist genauso, wie ich das total gerne mag.
Und ich bin ja trotzdem noch flexibel, indem ich die Einstellungen am Amp von leicht angezerrt, volles Brett bis leicht scooped etc. umstellen kann, das geht natürlich nicht innerhalb eines Songs,
sondern ggf. von Songblock zu Songblock.. wie auch immer man das handhaben mag.

dieses Puristische.. das ist bei mir keine Überzeugung, weil es so sein muß.. ich hab nur irgendwie schon viel Zeug gespielt und ausprobiert und bin immer wieder zu diesen
einfachen Schaltungen zurück gekommen, das Feeling, die Soundformung ist einfach anders.
Das war mir auch beim JVM aufgefallen, der klingt klasse, keine Frage.. doch es fehlte was - ich kann das so schwer in Worte fassen..

viele Grüße
Olli Unding :D
 
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Das, was dem JVM ab Werk fehlt, macht der Tonehunter in Köln dann mit nem klasse Mod weg! War bei mir so.

Und bzgl. Halbleiter = schlecht: Der JCM 900 wird deswegen immer wieder zerrissen. Klar, der klingt jetzt nicht so knorke, vor allem der HGDR nicht aber man bedenke: Der viel gerühmte Slash Signature (1. Serie damals) hat auch Halbleiter verbaut und der Amp wird in den Himmel gelobt. Es kann also nicht alles schlecht sein, was Halbleiter ist.

Ich behaupte, der High Gain Dual Reverb war an sich nicht so die beste Idee der Marshallingenieure auch wenn der Amp nach wie vor seine Liebhaber findet (und finden darf).

Die Einkanaler klingen in der regel einfach einen Tick direkter, das ist nunmal so. Für den Otto-Normal-Gitarristen ist das live nun aber leider eher suboptimal wenn man verschiedene Sound sbedienen muss.
Nur wenige wollen (können) mit dem Volumepoti fummeln auf der Bühne, ich eingeschlossen. Mir ist da ein Tritt auf den Kanalschalter etc. deutlich lieber und ob man dann auf der Bühne DEN riesen Unterschied hört, möchte ich dann doch bezweifeln.

Das die großen Gitarrenhelden live oftmals Einkanler spielen liegt wohl auch daran, dass sie sich mehrere dieser Dinger auf (hinter/unter) die Bühne stellen können, je einen für je einen speziellen Sound. Wenn ich an das 80er Marshall-Set von Richie Sambora denke - der hatte glaube ich 6 JCM 800 plus div. Booster und 19" Einheiten hinter Bühne und das waren keine Deko-Amps. Einer für clean, einer für clean mit Chorus, einer für crunch, einer für Drive, einer für Soli etc. pp.. Bob Bradshaw wurde so reich mit seinen für diesen Aufwand nötigen Routing/Switching-Systemen....;-)

Im Studio macht das heutzutage bestimmt nach wie vor Sinn, mit "Spezialisten" zu arbeiten, je nach gewünschtem Sound. Auf der Bühne muss man das aber nicht mehr zwingend. MIR ist da ein (oder in meinem Fall zwei) gut klingender Mehrkanaler deutlich lieber.
 
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so grundsätzlich gegen Halbleiter bin ich nicht.. das finde ich übrigens am Jubilee ein noGO für mich persönlich - und wie ich ja oben schrob, viele Gitarristen spielen die Teile (JCM900, JCM2000 und Co.) und viele, deren Sounds wir von einer Menge Alben kennen. Drum korrekt.. so schlimm kann es nicht sein.

und wenn ich nen Zerrer vor den Amp hänge, hab ich ja quasi auch Halbleiter im Signalweg.. mir ging es halt eher um das Thema Signalrouting über die opAmps und meine Erfahrung damit..

Ich wage auch zu behaupten, wenn ein gut eingestellter Transenamp für eine Aufnahme verwendet wird, oder ne AmpSimulation, wird es später von CD runter keiner mehr bemerken.. = alles legitim und ok..

mir gehts halt um das Spielgefühl.. und auch ich hab längere Zeit das GitVolume nicht anfassen wollen.. wozu.. hab doch LAUT-LEISE Treter ..
Seit ich mich damit mal beschäftigt hab, mag ich das aber viel lieber.. weil es mir einfach eine ganze Reihe an Tretern erspart.. nicht nur Kohlemässig, auch Platz, Schlepperei, Kabel, Anfälligkeit.. zusätzliche Fehlerquellen.

Es ging ja ursprünglich hier in dem Thread darum, 1Kanaler in der Praxis und Erfahrungen damit.
JA, man ist eingeschränkt, und JA je nach Geschmack und Ziel, was man als Sounds spielen will, kommt man NUR mit einem 1Kanaler aus.. :)

Gruß
OLLI
 
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Beim Dual Rectifier kannst du zwischen Röhren- und Diodengleichrichtung wählen.

Würde mich interessieren, ob es eine Schaltung/einen Verstärker gibt, den man mal mit, mal ohne Halbleiter im Signalweg fahren kann und dann einen 1:1-Vergleich durchführen kann.
Der Blindtest wäre dann mal hochinteressant und ich würde dann auch gerne die ganzen Puristen dabei haben wollen.
 
Es ging ja ursprünglich hier in dem Thread darum, 1Kanaler in der Praxis und Erfahrungen damit.
JA, man ist eingeschränkt, und JA je nach Geschmack und Ziel, was man als Sounds spielen will, kommt man NUR mit einem 1Kanaler aus.. :)

Gruß
OLLI

Amen!
 
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