Ein paar Grundsätzliche Fragen zu Hammonds/Kaufberatung für psychedelic, stoner, surf

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BobAR
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Hallo!

Da einem ältere Hammonds ja quasi nachgeworfen werden um 50€ das Stück, spielen mein Schlagzeuger und ich mit dem Gedanken uns sowas zuzulegen für den Proberaum inklusive einer Leslie Box die gerade ersteigert wird bei der wir uns auch so das Limit bei 50 gestetzt haben.


Einerseites wollen wir damit einen Keyboard/Hammond Spieler anlocken dadurch dass dort quasi fix ein Setup steht dass er benutzen kann (kann also mal einer einfach zum jamen kommen und braucht sich um nichts kümmern) zum anderen würde ich auch selbst mal gerne auf sowas Fuhrwerken und seien es nur ganz einfache Sachen die ich vom Gitarrenspiel her darauf übertragen kann. (Und würde mich dann natürlich weitergehend damit beschäftigen, ich habe z.B. schon angefangen mir Anfänger Lektionen für Keyboard reinzuziehen auf Youtube um eine erste Idee zu bekommen)

Dazu mal Grundsatzfragen: Angenommen wir hätten ein funktionierendes Hammond 124 KH* (KN*? die Typenbezeichnung ist schwer zu entziffern auf dem Foto), ist dieses Modell geeignet um es über einen alten Kitty Hawk Junior Pro Gitarrenverstärker in eine Leslie Box zu fahren?

Kann man den Gitarrenverstärker überhaupt nehmen? Ich denke im Clean Modus sicher, oder? Gibt es Hammond Modelle die nicht dafür ausgelegt sind extern verstärkt zu werden bzw. in externe Speaker zu fahren?

Gibt es gewisse Modelle die besonders zu empfehlen wären? (Z.B.: hat neu mal 20.000DM gekostet, war das absolute Spitzenmodell und kriegste jetzt auch um 200 nachgeworfen, nimm lieber das statt um 50€ den Billig Hobel)


Wir stehen allgemein auf Vintage Instrumente darum schreckt uns die Transportfrage für sagen wir mal maximal 10 Konzerte im Jahr im Umkreis von weniger als 100km nicht ab und wir sind der festen überzeugung dass es das Publikum auch goutiert wenn man solches Zeug anschleppt, ist wie Konzert & Museumsbesuch in einem.

Das es modernere/einfachere Lösungen gibt um den Sound auf die Bühne zu kriegen ist mir schon bekannt aber es geht auch um den "alte Instrumente retten" aspekt und noch ist fraglich obs aus dem Proberaum überhaupt je wieder rauskommt....

Das heisst: WENN es überhaupt soweit kommen sollte. Ansonsten wäre es uns das auch schon wert für gelegentliches rumgeklimper im Proberaum oder auch schon rein aus dem "dem Instrument ein Zuhause geben und für die Nachwelt bewahren" Aspekt wert. Ich würde mich dann neben der Gitarre auch damit beschäftigen just for fun.

Wenn wir es damit schaffen einen Vintage Key Affinen in die Band zu locken, umso besser.... *harhar*

Wir spielen in den Proben abundzu ein Lied im Surf Style (so Dick Dale mässig) zur auflockerung, da kann ich mir z.B. gut vorstellen einfach mal dazwischen einen Takt lang die Gitarre stumm zu schalten und die Melodie auf der Hammond rauszuhauen oder auch komplett auf der Hammond zu spielen sollten wir wieder mal nen zweiten Gitarristen kriegen und somit freiraum für mich. Müsste ich mit etwas üben schaffen.

Ja, ich/wir sind komplett bescheuert :D Diese Frage wäre also dann geklärt.... ;)

Würde mich trotzdem über Tips, Tricks, Erklärungen usw. freuen weil wir uns halt 0 damit auskennen.

Danke!
 
Eigenschaft
 
Hallo
Die von dir erwähnte Hammond 124 wird es nicht schaffen einen vintagekeysaffinen Keyboarder in eure Band zu locken. Das hat mit Hammond soviel zu tun wie ein Fiat Panda mit einem Ferrari... Wir reden bei den alten "richtigen Hammonds" von elektromagnetischen Orgeln mit sogenannten Tonradgeneratoren. Die 124 ist wie alle Hammonds seit Mitte der 70er Jahre mit einer Transistortonerzeugung ausgestattet. D.h. das Ding klingt nach Heimorgel. Das rettet auch kein Leslie... Mit dem vielzitierten "legendären Hammondsound" hat das, wie gesagt nix, aber auch garnix zu tun.

Wenn ihr euch um einen Hammondspieler bemühen wollt und ihm das setup quasi bereitstellen möchtet, dass guckt mal nach
M3, M100 oder L100 (unter 1000 Euro) oder A100, C3 oder B3 ab ca 3000 bis über 10000.-
Evtl. noch T100 oder T200 (auch vergleichsweise günstig mit schätzungsweise um die 500.- Euro)
Oder ihr schaut nach einem Midikeyboard, mit dem ihr einen Expander ansteuern könnt. Oder nach einer alten Korg CX 3 Mk1 oder Mk2, da hat man schon eine Lesliesimulation drin, wenn auch keine zeitgemässe mehr. Dann holt euch bei ebay ein funktionstüchtiges Italoleslie dazu
Es gibt da sehr viele Möglichkeiten einen guten Sound hinzubekommen ohne gleich Tausende investieren zu müssen.
Aber 50.- für eine 124 sind rausgeschmissenes Geld.

wenn ihr noch weitere infos braucht, dann schaut euch ruhig mal hier Unterforum um, oder bei www.vintagekeys.de
Da wird viel zu den Modellen, zur Spiel- und Registrierungstechnik, zur Technik allgemein und auch zu Hammond-Musikern geschrieben.
Und guckt euch mal bei youtube um, da gibt´s abendfüllend Material.
 
Erstmal Danke, vor allem für die Tips bzgl. geeigneten Modellen und die Information bzgl. "legendäre Hammond" vs. Heimorgel! Wir dachten schon dass das auch mit einem nicht ganz so alten noch funktionieren würde, gut zu wissen das NICHT!!!

Und eben, bzgl. vor allem Youtube und so: finden tut man natürlich viel, aber man wird ohne Vorkenntnisse auch einfach erschlagen von der ganzen Info. Da werd ich mich wohl mal in dem Vintagekeys Forum umsehen und langsam einlesen in die Thematik!

Muss mich leider kurz fassen den ich bin quasi schon zur Tür raus = CD Präsentation von nem Freund.

Aber danke schon mal für die guten Infos!

lg BobAR
 
Schönes Buch zum Thema: Mark Vail, the Beauty in the B, in Englisch
informative Website : captainfoldback.com
 
Ok, um dich preis-mäßig nicht ganz zu enttäuschen:

crumar_t2_organizer_2.jpg

Das ist eine Crumar Organizer T2. Die dürfte - im voll funktionstüchtigen Zustand - für einen Vintagekeysaffinen Orgler über ein Leslie schon Spaß machen, auch wenn sie keinen reinen B3-Sound reproduziert oder erst zu reproduzieren versucht. Kommt ein bisschen auf die Musikart an, für reinen Hammond-Orgel-Jazz würde ich sie nicht empfehlen. Aber für alles mögliche andere, Rock, Blues, Funk, etc. schon. Hat einen eigenständigen schönen Analogsound und ähnliche Chips/Technik wie die alte Korg BX3/CX3, ist aber günstiger gebraucht zu bekommen als diese. Hat außerdem 2 volle Zugriegelsätze, je einen für Upper und Lower Manual und man hat die vollen 2x61 Tasten zur Verfügung, wie man sie als Orgelspieler meiner Meinung nach nun mal braucht. Man bekommt die Teile im guten Zustand zwischen 100 und 200€ auf Ebay/Ebay-Kleinanzeigen. Ist transportabel, im Koffer mit Ständer und Schweller. Das war meine erste Orgel für den Bandbetrieb und ich hatte es nie bereut!
Altersbedingt kann man Glück und Pech haben, was die Zuverlässigkeit von den alten Kisten angeht. Ich würde hinfahren und ausgiebig Probespielen und Funktionen testen, um nicht hinterher irgendwelche schlimmeren Mängel entdecken zu müssen. Ansonsten nach meiner Meinung DER Preis-Kompromiss. ABER NUR in Verbindung mit nem Leslie (egal ob original Leslie oder Nachbau - Nachbau ist auch zwischen 100 und 300€ vollfunktionsfähig von z.B. Hohner, Solton, Allsound, etc. zu haben).

Wenns noch billiger sein soll, dafür nicht ganz so transportabel: Crumar Haven: http://www.vsmi.it/vintage-smi/Crumar Haven.html
Hat nen ähnlichen Sound, vielleicht sogar noch schöner, aber kleinere Manuale und fürs untere Manual weniger Zuriegel als fürs obere. Hat eingebautes Leslie, (also nur eine Trommel die sich vor dem Hauptlautsprecher dreht und kein extra rotierendes Horn. Man könnte aber auch ein externes Leslie anschließen. Wäre z.B. für Oldschool-Reggae Produktionen gut geeignet, würde ich sagen. Das war meine allererste Orgel:D Ist auf Ebay und Co aber deutlich seltener, taucht aber hin und wieder auf. Vielleicht habt ihr ja gerade Glück.

Grüße, Kreacher
 
Nachtrag auf Kleinanzeigen gibt es grade ne Crumar Organizer T2 für 60€ in Stuttgard und ne Crumar Haven nah bei Nürnberg geschenkt.
 
Danke euch allen für die vielen Infos!

Bin am österreichischen Bodenseeufer daheim, darum fallen z.B. Stuttgart, aber auch Nürnberg weg wegen der Transportstrecke bzw. bleibts ja unter Umständen beim probespielen falls Mängel verschwiegen wurden....

Wir schauen uns erstmal lokal um was so angeboten wird und wie weit wir bereit sind Budgetmässig aufzustocken. Bin leider noch nicht dazu gekommen die neu gewonnen Infos weiterzutragen...


lg BobAR
 
Hi(gh)!

Hallo
Die von dir erwähnte Hammond 124 wird es nicht schaffen einen vintagekeysaffinen Keyboarder in eure Band zu locken. Das hat mit Hammond soviel zu tun wie ein Fiat Panda mit einem Ferrari... Wir reden bei den alten "richtigen Hammonds" von elektromagnetischen Orgeln mit sogenannten Tonradgeneratoren. Die 124 ist wie alle Hammonds seit Mitte der 70er Jahre mit einer Transistortonerzeugung ausgestattet. D.h. das Ding klingt nach Heimorgel. Das rettet auch kein Leslie... Mit dem vielzitierten "legendären Hammondsound" hat das, wie gesagt nix, aber auch garnix zu tun.

Die 70er-Jahre-Transistor-Hammonds der 12x- und 13x-Serie sind in der Tat nur ganz normale Heimorgeln, da zu wenig Fußlagen (maximal fünf, meistens nur drei oder vier im oberen Manual, im unteren sieht es ganz finster aus, da gibt es meistens nur 08/15-Flute 8'), keine Zugriegel und teilweise auch kein eingebautes Leslie... (obwohl ein Leslie alleine noch lange keinen echten Hammondsound macht, meine olle GEM Wizard 327 L hatte auch eins, trotzdem klang sie natürlich nicht die Bohne nach B-3...)

Ab der 14x-Serie und den verschiedenen "Aurora"-Modellen fängt es an interessanter zu werden, die 14xer haben schon im OM die komplette Zugriegelgarnitur, die Auroras dann auf beiden Manualen (oben neun, unten sieben Fußlagen - dort ohne 16' und 5 1/3'), eingebautes Leslie ist wenn ich mich nicht irre auch immer dabei. Und dann gibt es natürlich auch Transistor-Konsolen (also Vollorgeln mit 61-Tasten-Manualen und Vollpedal), wie etwa Grandee, Elegante, Monarch, Concorde, Commodore, Colonnade...

Was ist nicht so ganz glauben kann (ich habe selbst allerdings nur ganz wenig Transistor-Hammond-Spielerfahrung, in den 80ern hatte ich ein paar Mal eine Aurora Classic (?, es gab eine ganze Reihe von leicht unterschiedlichen Aurora-Varianten) in den Fingern), ist, dass die Transistor-Hammonds der Marmon-Ära tatsächlich so weit weg sein sollten vom klassischen B-3-Sound... natürlich haben Transistororgeln keinen Tastenclick, es sei denn, er wird elektronisch simuliert (letztes hat z. B. meine Technics SX-G5) - aber die Klangfarben der Sinuszugriegel sollten doch ähnlich sein... oder?
 
Was ist nicht so ganz glauben kann (ich habe selbst allerdings nur ganz wenig Transistor-Hammond-Spielerfahrung, in den 80ern hatte ich ein paar Mal eine Aurora Classic (?, es gab eine ganze Reihe von leicht unterschiedlichen Aurora-Varianten) in den Fingern), ist, dass die Transistor-Hammonds der Marmon-Ära tatsächlich so weit weg sein sollten vom klassischen B-3-Sound... natürlich haben Transistororgeln keinen Tastenclick, es sei denn, er wird elektronisch simuliert (letztes hat z. B. meine Technics SX-G5) - aber die Klangfarben der Sinuszugriegel sollten doch ähnlich sein... oder?

Ähnlich im weitestens Sinne vielleicht. Aber die Transistororgelchen (und nicht nur die von Hammond) sind vom Grundsound her doch meilenweit weg von einer "echten"! Ganz gravierend wird der Unterschied beim Chorus/Vibrato! Falls sie so etwas überhaupt an Bord haben (Vibrato ja meistens Chorus seltener) dann klingt das im besten Fall wie ein billiges Choruspedal und hat mit einem Scanner rein gar nichts zu tun. Sehr gut hörbar wird der Unterschied, wenn man versucht, eine Aurora angezerrt wiederzugeben. Da liegen dann ganze Galaxien zwischen dem Original und dem Nachbau. Besser wird es erst mit den digitalen Nachbauten einer Tonewheelorgel. Aber selbst da jat es viele Jahre gedauert, bis eine HX3 auf den Markt kam, die man mit dem Original dann schon vergleichen kann.
 
Hi(gh)!

Tja, und wer weder Geld noch Platz für eine echte B3 hat, ist eben angeschissen... oder kauft sich ein MIDI-Keyboard und Native Instruments B4! Aber so ein Rack-Verhau aus zwei Keyboards und meinetwegen einem MIDI-Vollpedal kommt ergomisch nie an das Original heran... da werde ich wohl in ein Haus mit geräumigem Aufzug umziehen müssen, wenn das noch was werden soll mit der eigenen B3!

Ach übrigens, wie schreibt man das eigentlich korrekt - B3 oder B-3?
 
man schreibt sie ganz einfach B3. Schau Dir einfach mal eine HX3 an.
 
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