Ein professionelles Studio bauen ? Warum eigentlich nicht - Los gehts !

Tolle Atmosphäre! Besonders gut sieht der Raum für die Vocals aus, schöne angeschrägte Wände.
Das könnte man schon als Referenzfoto für diejenigen zeigen, die meinen, in einem totgedämpften Hamsterkäfig ließe es sich klasse einsingen oder einstottern. :prost:
 
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sehr geil!!
 
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Ja, sehr wohlfühlender Raum, wäre mir fast schon zu bequem zum einspielen :biggrinB: :biggrinB: Die Couch würde mich rufen ;)
 
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Es gibt was zu berichten ...

Dank einer Einladung von Alex - und latent vorhandener Sehnsucht uns mal wieder persönlich zu treffen - komme ich grade von 3 sehr spannenden Tagen in Tirol zurück. Im Frühjahr/Sommer wollen wir mit "Out of Blues" 5 unserer Songs einspielen und mit Video versehen, die Grundlage für "Bewerbungen" hier vor Ort bei den Promotern werden sollen. Grundsätzlich geht es halt nicht mehr "ohne Show und blinky/blinky", aber darüber wird ja durchaus hier im MB an anderer Stelle gesprochen. Also habe ich die Chance wahrgenommen die Lage vor Ort auszukundschaften.

… während die MB‘ler Aufnahmen machen, gehen wir auf den Golfplatz.

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Ok, dann nicht :) ... Aber es gab auch so genug zu tun!!!

ja, das SM7B ist bei uns im Dauereinsatz. Egal ob Gitarren oder Schlagzeugabnahme, gerade auch bei Vocals im Rockbereich eine Referenz !

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Spannend aber auch die Testrunde mit dem Lewitt LCT1040, die derzeit im Studio gedreht wird. Dadurch bin auch ich in den Genuss gekommen, mal mit dem Mikrofon zu arbeiten. Bisher lieben es die Jungs! Durch die getrennte "Support" Einheit, die in der Gesangskabine verbleibt und alle "Anschlüsse" liefert, kann die Steuereinheit auch im Regieraum stehen. Ein Röhren beeinflusstes Signal und ein FET lassen sich frei mischen und steuern. "Best of Both Worlds"

Regie 2 / unsere "kleine" Regie
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Derzeit im Umbau! Hier kommt Ersatz, der sich eher auf den Video Workflow stürzt, aber natürlich trotzdem noch alternative Regie sein kann. Ob es funktional getriggert war da ran zu gehen - oder ob sie den Zustand "Studio fertig" nicht haben ertragen können :) ... muss uns @gitarrenaxl beantworten.


Soweit das "Vorgeplänkel" - aber was ist passiert?
Natürlich wollten wir was aufnehmen! Soweit so gut - aber was? Einen Song (ohne Band?), Demos der mitgebrachten Kammler Cabinets - so einen richtigen Masterplan hatten wir nicht. Als wir noch mitten dabei waren uns durch die Verstärker und Boxen im Studio durchzuhören, wurde das ein oder andere Rock und Blues Riff gespielt. Da wir am Abend der Anreise durch eine längere Billiard/Drinking-Session den lokalen Drummer "verloren" haben (gute Genesung !!!), lief es auf Improvisation raus. Marco (hauptamtlicher Mischpult Guru) hat es sich an den Drums gemütlich gemacht und "Tiger" (Josef) sagte aus der Bassecke des Raumes - "We need more Blues!!!". Ok, da kann ich helfen und schon waren wir mitten in einer an "Kenny Wayne Shepherd" angelehnten Version von "You Can't Judge a Book By It's Cover" im Jam vertieft, um die Breaks sicher zu treffen.

Marco hatte entsprechend die Micro's im Raum mitlaufen lassen, da wir aber eigentlich nur für uns gespielt haben, wurde auf "Trennwände" verzichtet. Um uns rein zu "Fuchsen", mussten wir uns vernünftig sehen. Keine Kopfhörer bedeutet halt auch ne mitlaufende PA im Raum für die Stimme, die folgerichtig auch auf allen Spuren als "Bleed" mit drauf ist. Im wesentlichen also ein Szenario, welches wir bei unseren "heimischen" Versuchen des Mitschnitt einer Band auch vorfinden würden.

Aus diesem Jam ist aber dann auch die Idee entstanden, euch mal zu zeigen, welche "Sprünge" sich erreichen lassen, wenn man den Schritt von "Mitschnitt - eine Quelle (iPhone)"==> zu "Mitschnitt und Nachbearbeitung Jam" ==> zu "Studiotag mit Einzelspuren, basierend auf einem Piloten" ... geht.

Ihr bekommt also in Summe 2 Strophen zu hören, die vom Jam zum Live Recording zum Studio Recording entwickelt wurden. Und dabei teilweise auch ihr "Gesicht" verändert haben. So traditionell wir im Jam angefangen haben, so "modern und kräftig" wurde es zum Schluss.

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Aus dem Jam ... zuerst mal die iPhone Spur. Das Telefon stand rechts neben mir auf einem nicht benutzten Amp und hat ein Video aufgenommen. Klar sollte auch sein, dass hier Hobbyisten stehen, es geht also nicht um den Song, sondern im wesentlichen darum, wie er sich, je nach eingesetzten Mitteln - verändert 👍




Soweit Runde 1 (es kommen jeweils die anderen Ausbaustufen zum Vergleich und mit Beschreibung was passiert ist in eigenen Beiträgen.

Fazit ist aber schon mal. Im Woodway Studio hast du viel Spaß und bist professionell versorgt. :great: Ohne zu "bierernst" den Minutenzeiger akribisch zu verfolgen. Damit sind sie - und den Beweis werden wir mit unserer Band im Frühjahr/Sommer noch antreten - eine geile Adresse für "the rest of us" ... also alle User die mal ne professionelle Aufnahme wollen, ohne selbst professionell sein zu wollen. Für die Booker als Appetithappen, oder für Freunde der Band als Gimmie in Vinyl (DrDub erledigt das 2 Dörfer weiter) .. is up to you!


Die nächsten Runden drehen sich um ...

- der Live Jam basierend auf den Mikrofonen im Raum - Probleme, Nachbesserungen ....
- die Studio Session mit Einzelaufnahmen - wie sich gegenseitig geholfen wurde um "NICHT" nur den "Klick" zu haben ...
- das Mixing ... da hat ja jeder seinen eigenen Ansatz und seine Lieblings PlugIns .. das Grundgerüst ist aber immer ähnlich.
- ein Ausflug zu DrDub. Sie machen Kleinauflagen in Vinyl inklusive Druck des Artwork basierend auf euren Dateien. Sie können aber auch auch die "golden Master" zur Pressung einer größeren Auflage herstellen und haben dazu einen "Dinosaurier" mit ganz besonderer Historie am Start. Gekauft zu einem Zeitpunkt, als bei Vinyl grade Ebbe war und keiner die Platten wollte.
- die Jungs von DrDub sind auch begnadete Lötkolbenschwinger (was bleibt dir anders übrig, wenn du alte Maschinen am Laufen halten musst) und haben ein FX Pedal in der Pipeline. Eines davon liegt jetzt bei mir und wird Thema in einem MB-User-Testrun.

Bis hierher ... Alex, vielen Dank für die Einladung !!!

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2x10 Kammler BiKini (Gold Bulldog) und 1x12 Kammler MonoKai (Blue Bulldog) ... in Verbindung mit dem Engl Fireball 25 die Quelle für den Sound im "Live Jam".

P.S. es gibt auch noch Schnipsel aus dem Max-Jam. Die Jungs von DrDub und wir ... etwas wild, aber doch ganz gute Momente im Chaos :) Die 1x12 er Kammler stand dabei unter einem 5e3 Eigenbau der DrDub Jungs und war voll auf Augenhöhe mit den 4x12 im Raum ... Wobei - don't get carried away - wenn man die TyFoon mal wirklich von der Leine lässt, kannst du den Rest im Raum vergessen. Dafür musst du aber ein wenig von deinem Gehör "opfern"....

Gruß
Martin
 
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Sehr interessant ist der Hinweis auf das Lewitt 1040.
Durch die Anschaffung einer hochwertigen Box habe ich ein wenig Reflektion betrieben, wie ich meine instrumentalen Ideen aufnehme.
Ausschließlich mit meinem HELIX Floor. Es ist eigentlich perfekt, da man externe tonale Einflüsse bei der Aufnahme vermeidet.
Ich werde nicht auf den HELIX verzichten, aber um mein Kabinet mit 10" und 12" fortan aufzunehmen zu können, war ein Mikro nötig. Hierbei wollte ich keinen üblichen Verdächtigen kaufen, den man direkt vor den Speaker hängt, sondern ein hochwertiges Mikro, was im gewissen Abstand vor dem Baffle aufgestellt wird und die Eingabe beider Speaker einfangen kann.
Es werden natürlich einige einen Facepalm einnehmen, weil ich mich für ein LCT 940 von Lewitt entschied. Ich habe auch teure Gitarren... Und es war eine Retoure.
Bislang konnte ich noch nicht aufnehmen, aber mich interessiert die Erfahrung/Eindrücke von @gitarrenaxl in Bezug auf Röhre oder FET beim 1040er.

@hack_meck, danke für Deine Reise nach Tirol und die bisherigen Einblicke ins Studio.
 
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Bevor wir zum Soundfile vom Live Jam kommen, vielleicht noch ein paar Impressionen, aus was man beim Besuch - auch ganz ohne eigenes Equipment - wählen kann. Im Bereich Mikrofone sind alle typischen Klassiker am Start, aber derzeit auch das aktuelle Lewitt LCT1040, welches mit seinen Möglichkeiten bei der Verarbeitung von Röhren und FET Signalen ein wenig eine Eigenstellung hat. Derzeit tuen sich noch einige Studios schwer damit, denn ähnlich wie bei der Strat rennt dann doch jeder erst mal den Klassikern hinterher. Ich bin aber überzeugt, dass es in nicht allzu langer Zeit selbst Klassiker werden wird. Dazu folgt ein getrenntes Review von @gitarrenaxl, welches er grade in Vorbereitung hat.

Neben klassischen Fender Custom Shop Gitarren, diversen PRS und Knaggs und einigen Gibson musste ich schon mit ner Masterbuild und einer Murphy Lab auftauchen, um wenigstens etwas Aufmerksamkeit zu ziehen. Die beiden sind mir aber auch sehr vertraut, was grade wenn andere Parameter sich ändern so ein wenig der Anker ist.

Links liegen gelassen habe ich also im wesentlichen ...

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... und ihr dürft mich gerne dafür beschimpfen :) ...

Im Kontrollraum gibt es noch ein AXE FX und einen Kemper ... sowie ne vollwertige DAW Ausstattung. Sowohl Alex, als auch Marco, sind mit jeweils 2 DAW's besonders gut vertraut und das hat halt auch den Vorteil, dass man nahtlos auf mitgebrachtem Material aufsetzen kann. Denn so "digital" wie eine DAW ist, so sehr hat letztendlich auch sie ihre eigene Klangfarbe.


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Eine SSL, 3 verschiedene Monitore die unterschiedliche Hörszenarien abbilden können, eine umfangreiche Patchbay mit der sich alle Signale an jede beliebige Stelle im Studio leiten lassen und diverses "Outboard-Gear" welches ohne Latenzen eingebunden werden kann.

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Die Live Session ...

Ich war alleine unterwegs und daher ging es auch darum mit den Musikern der Band von Alex erst mal das Gerüst für einen Song zu lernen. Insofern war es wichtig, dass wir a) im selben Raum waren und b) uns nicht mit (durchaus vorhandenen) Trennwänden abschotten. Das es dabei zu Übersprechungen kommen muss, ist vorhersehbar! Allerdings hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht auf dem Schirm, was wir euch als Vergleich anbieten wollen. Die Idee es in 3 Schritten (iPhone, Jam, Studio Einspielung) aufzuteilen, kam mir erst am nächsten Tag.

Allerdings finde ich auch, dass auf diese Weise die Unterschiede gut herausgearbeitet werden können. Ich für meinen Teil muss auch zugeben, dass ich genau 0 Studioerfahrung mitgebracht habe. Wir spielen ausschließlich Live (oder mal in Corona zuhause am Rechner) - Anmerkung: Unser einziger jemals im Radio gespielter Song war ein Corona-Mix! Er wurde im Radio gespielt, bevor ihn das erste mal im Proberaum haben gemeinsam spielen können. Verrückte Welt voller Zufälle.

Wir haben uns also in der Live Session ca. 30 Minuten um den Song gedreht, bis jeder die Breaks drauf hatte. Dann haben wir ihn 1x aufgenommen und da wir gut durchgekommen sind und dies nur der Pilottrack für den nächsten Tag werden sollte, war Feierabend. Kein Klick (trotzdem sind beide (kern-)Versionen gleich lang, viel geschwankt haben wir also nicht), viel Übersprechen ... Live halt ...

Im Kontrollraum haben wir uns dann mit dem Track beschäftigt und beschlossen zumindest die Vocals am Folgetag noch mal drüber zu packen. P.S. Der leichte Hall der zu hören ist, ist der Doppelbelastung im Jam (Git/Voc) geschuldet und ist Bleed der Overhead Mikrofone des Drum Sets.

Im iPhone Track oben hört ihr also ein iPhone Mikro, im Track hier den DI-Bass, Overhead und Bassdrum des Schlagzeugs, den nachgelegten Gesang via Lewitt LCT1040 und meinen Engl Fireball (Kammler Cab 2x10 - SweetHoney OD im Clean Kanal) mit 2 Mikros abgenommen. Für mich als Live Spieler eine Situation in der mich wohl fühle und meinen Amp Sound im Raum genieße. Wie viel Druck man mit Amp Overdub raus bekommen kann, zeigen wir dann in der nächsten Folge (auch wenn ich beim Sound diesmal den Vorschlägen von Alex gefolgt bin - mehr zu den "Befindlichkeiten" dann später ... und Alex wird mir dafür wieder die "Leviten" lesen :) )



Live Jam & extra Vocals ...

Im Anschluss sind wir dann in Richtung DrDub gefahren, um uns ein wenig in die Herstellung von Vinyl Platten einzufinden. Ich würde daher "chronologisch" bleiben und diesen Abschnitt einschieben :) ...

Viel Spaß ...

Gruß
Martin
 
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Sehr, sehr informativ!
 
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Nachmittagsausflug ...

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Nicht weit entfernt vom Woodway Studio gibt es Dr.Dub, die sowohl Kleinserien in Vinyl schneiden (das perfekte Geschenk für den engsten Freundeskreis der Band), als auch Master für die dann externe "Presse" herstellen können.

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Auf einem Plattenteller sieht man hier den Schneidekopf. Das Signal wird von "Lautsprechern" in den beiden schwarzen Hülsen in Bewegung umgesetzt und ergibt dadurch den Schnittverlauf in der Rille, die nur von weitem betrachtet "uniform" aussieht. Im Zoom hat es eher was von "Grand Canyon" ...

Bildschirmfoto 2023-11-21 um 13.03.23.png



Bevor es losgehen kann, wird erst mal der Rand von seinem Grad befreit. Handarbeit ist bei jedem Vorgang angesagt und wer sich die Maschinen anschaut, kann auch leicht erkennen, dass es auch bei der Wartung kaum ohne Geschick gehen kann. Alleine die Balance zu finden mit welcher Auflagekraft man die Rille schneidet - und vor allem mit welchen positionierten Federn man sie konstant hält und von anderen Vibrationen befreit - ist eine Wissenschaft für sich.

Man kann aber auch für den individuellen Anwendungsfall Parameter anpassen. Ein DJ, der in lauter Umgebung mit vielen Vibrationen arbeitet, wird a) mit etwas mehr Gewicht auf der "Nadel" arbeiten und b) auch eine etwas tiefere Rille zu schätzen wissen.


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Der Schnitt dauert übrigens genau so lange wie die Abspielzeit der Platte wird. Eine Abkürzung gibt es nicht. Jede Platte wird eine Viertel-Umdrehung nach dem Schnitt direkt abgehört um Fehler zu finden, bevor man zu viel Zeit in den Schnitt verwendet.


View: https://youtu.be/pokCMCU4jGY?si=lakN3mWgwwyX4uUA

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Soll es eine höhere Auflage werden, so kommt die Neumann VMS66 zum Einsatz um das Master auf Lackfolie zu erstellen. Erstellt wird also ein "Positiv", welches im Presswerk in ein "Negativ" umgesetzt wird, um ganz viele "Positive" zu drucken. An eine Neumann VMS66 kommt man heutzutage praktisch nicht mehr ran, ihr Wert verhält sich derzeit wie eine gute alte Neve Konsole aus der analogen Studiozeit. Und auch wenn die Vinyl derzeit wieder durchstartet, so ist im Vergleich zur insgesamt konsumierten Musik der Vinyl Markt in letzter Konsequenz eine Nische der Liebhaber.

Dr.Dub gibt es übrigens seit dem Jahr 2000, was auch der Grund ist, warum die Neumann den Weg zu ihnen gefunden hat. Vinyl war tot und sie konnten aus einer ganz bestimmten Straße in UK eine bekommen. Und auch wenn es sich natürlich nicht genau bestimmen lässt, aber im Studio dieser Straße wurden auch die ersten Beatles Alben produziert.

Da bei Dr.Dub die Einzelanfertigung der Lackfolie im Vordergrund steht und auch ne gehörige Portion Liebhaberei im Paket ist, kann man sich auch durchaus mal an einer "richtig saftigen" Umsetzung des Audiomaterials probieren. Das typische "Safty First" in der Pre-Produktion der auf Volumen ausgerichteten Presswerke muss nicht zur Anwendung kommen.



Kommen wir kurz zurück zu den individuellen Anfertigungen auf Vinyl. Neben der "Rille" hat auch die Verpackung ihren Anteil am Genuss. Und hier sind sie recht flexibel aufgestellt mit dem hauseigenen Druckoptionen. Und dies nicht nur beim Cover, auch die Platte selbst lässt sich mit einem Motiv versehen. Dafür werden 2 Hälften klares Material um einen "Einleger" verklebt. Und wenn ihr auf der Webseite stöbert, so gibt es auch reichlich Sonderformen, die realisierbar sind. P.S. mich haben früher Farbe und Co. eher verwirrt. Eine Platte hatte schlicht schwarz zu sein ... und zum reinen Musik hören ist das auch völlig ausreichend.

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Hier findet ihr die Jungs im Netz ...


Gruß
Martin


 
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Moin,

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Kommen wir zur Studio-Runde ... also zumindest einem verkürzten Workflow, der in der uns vorgegebenen Zeit funktionieren kann. Wie immer - the sky is the limit - könnte man das alles noch deutlich auf die Spitze treiben. Wobei "Spitze treiben" meine Interpretation wäre, der typische Studio Techniker würde sagen - "is normal" :) ...

  • Wir haben die Drums mit minimalistischen 12 Tracks aufgenommen. Preamps & EQ`s von der SSL, Drum Bus Comp. vom Bus Comp. der SSL.
  • Gitarren Ryth. 3 Spuren hingefetzt aus dem AXE FX um verschiedene Frequenzen abzudecken (3 sehr unterschiedliche Gitarrensounds) - verschiedene Gainstufen und Frequenzgänge - auch eine ziemlich cleane Gitarre dabei um den "plank" hinzubekommen.
  • Bass klassisch über DI in den 1073er BAE Preamp + EQ und Comp 1176 Bluey
  • Sologitarre AXE FX eine Spur und Comp: 1176
  • Stimme Lewitt 1040er / Einstellung genau die Mitte des FET / TUBE Drehschalter - in der DAW dann EQ SSL 4000er und durch den 1176 Bluey - Reverb vom Eventide H90

Ganz wichtig! Wir reden hier in der eigentlichen Session von ca. 1h Recording (waren ja auch nur 2 Strophen) und 45 min Mixing.

Daher haben wir folgendes NICHT gemacht, was bei einer späteren Verwendung für ein Band-Album Teil des Prozesses gewesen wäre.

- Eine ausgefeilte Produktion verlangt ein detailierteres Mic System auf Drums,
- Reale Gitarrenverstärker werden mikrofoniert, Overdubs werden ausgearbeitet und genau auf die Frequenzen ausgemessen und eingespielt.
- Mixing wird dann nach dem Cutting in der DAW komplett auf der SSL Origin gemacht und nicht "in the (Computer) Box" !
- Automationen werden in den jeweiligen Spuren gefahren.
- Backing vocals kommen dazu.
- Stems und fertige Gruppen werden dann im SSL Fusion und SSL Bus+ noch mal analog bearbeitet und in die DAW zurück recorded.

Zu allen weiteren Details der Technik wird @gitarrenaxl die Information liefern. Ich werde hier erst mal versuchen zu beschreiben, wie ich als "Live-Spieler" die Aufnahmesession wahrgenommen habe und auf was ich mich einlassen musste ...

In der Regel halte ich Songideen mit der Sprachnotiz des iPhone fest.



Auch zuhause nehme ich immer mal was auf und bearbeite es rudimentär in Garageband und Luna. Mein Wissen um die Funktionsweisen einzelner Komponenten (EQ, Kompressor ...) ist rudimentär. Mein Gehör ist auf das Gesamtpaket ausgerichtet - ob da ne Snare zu laut, ne Tom zu fett, ne ... kann ich nur mit viel, viel Konzentration "(hör)-filtern". So schiebe ich eher in Trial & Error an den Reglern. Man kann also nicht von "organisiertem Mix" reden, sondern im Prinzip nur von Zufall.

Während Corona haben wir halt nicht Live/Proberaum spielen können, es gab aber eine Songidee zu verarbeiten. Folgerichtig sind Einzelspuren bei mir auf dem Rechner gelandet und ich "musste" versuchen was draus zu machen. Wenn ich mich recht erinnere, gab es vom Drumset 8 Spuren - also schon mal deutlich weniger als in der Studio Session. Keine Git/Voc-Overdubs ... usw. In letzter Konsequenz ein immer noch deutlich "unfertiger Song" - legt man Studio Maßstäbe an.



Und genau darum geht es letztendlich, wenn man den Schritt vom Homerecording - was unbestritten wahnsinnig aufgeholt hat in den letzten Jahren - zu professionellem Studio macht. Mehr Details, mehr erfasste Information, mehr Optionen mit dem Material zu spielen! Allerdings auch weniger Erfolgsaussichten für den Hobbyisten es erfolgreich zu tun.

Im Rahmen des Live Jam hatten wir ja bereits die Struktur geklärt (Auftakt pro Strophe, dann 12 Takte Bluesschema mit 3 Breaks und Takt 12 bleibt auf der 1)

Die iPhone Spur und der Jam-Mix ist euch von weiter oben ja bekannt, hier noch mal am Stück. Und der Qualitätssprung Live Jam Studio zu iPhone (bei ca. 1:30) hat schon eine gewisse Dramatik. Wenn man immer nur iPhone und Co. hört, könnte man "fast zufrieden" sein. Hört man die Live Jam Studio Spur, ist man mit iPhone hingegen nicht mehr zufrieden.


View: https://youtu.be/tKlIg65PuwM


Am Studiotag haben wir begonnen per Click ne Drumbasis zu legen. Um den Feel drin zu lassen, haben Bass und Stimme mitgespielt, damit die Orientierung leichter wird. Dazu war ich, um Übersprechen zu verhindern, in der Gesangskabine - zwar mit Ausblick auf die Jungs, aber ohne direkten Kontakt. Hier musste ich mir zum ersten mal klar werden, dass ich jetzt nicht "Musik mache", sondern "Musik aufnehme" und sich dies doch deutlich anders anfühlt, als in der Probe, beim Jam oder auf dem Konzert. Hallo Wach !!!

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Gesangskabine_Alex.png



Auf die Drum Spur kam dann recht unspektakulär der Bass per DI. Da auch ihm der Song Spaß gemacht hat, konnte "Tiger" in kürzester Zeit liefern :) ... Also zurück in die Gesangskabine und die Vocals drauf gelegt. Ob ihr es 3 Versuche oder 3 Optionen nennen wollt ... überlasse ich euch. Alex hat aber in der Zeit jeweils die Balance zwischen Röhre und FET am Lewitt LCT1040 verändert - und sich zum Schluss für den 50/50 Mix entschieden. Für eine "größere Produktion" würden wohl beide Spuren getrennt aufgenommen um noch flexibler zu bleiben - bzw. um auch für sich deutlich ändernde Vocals im Song vorbereitet zu sein. Hier war klar, dass die Stimme recht konstant bleiben wird. Mehr zum Lewitt LCT1040 im ganz frischen Review!!! LEWITT LCT1040

Alles klar, Daumen hoch von Alex und ab zur nächsten Station. Ich hätte ja gerne die "Biege" in den Aufnahmeraum gemacht und mich zu meinem Arbeitspferd zu begeben, durfte aber nur die Gitarre in den Kontrollraum holen. Da wir uns vom klassischen Sound des Songs etwas verabschieden wollten (er sollte ca. 50 Jahre "frischer" werden und heute wird Blues doch gerne mit mehr Zerre gespielt als zur Zeit von Bo Diddley's Original :) ) und wir doch schon recht weit in der einen Stunde, in der es passieren sollte, drin waren, haben wir die Soundsuche am Amp übersprungen und AXE FX Presets genommen, deren Sounds Alex kannte und die er als geeignet eingestuft hat. Verschiedene Gain Settings und quer durch die PU's der Strat. Keinen der 3 Sounds hätte ich als Stand-Alone gewählt, aber in der Kombi sind sie genau so aggressiv und modern geworden, wie wir uns vorgenommen haben. Alex 👍

Das AXE FX ist also praktisch !!! Aber ich war wieder weit weg vom "Musik machen" - im Control Room, mit Amp aus dem Monitor sowie Click und Musik vom Band. Und noch ne (fast) neue Erkenntnis! Click kannst du bei mir ausschalten - wenn ich den Beat nicht fühle, oder ihm durch optische Signale - Drummerbewegung oder in diesem Fall Klatschen von Alex - folgen kann, werde ich ihn verlassen. :evil: Ist der Click "musikalisch" (Drumspur oder Basslinie in Time - fällt es mir hingegen leicht, drei Spuren, in leidlich identischer Time, aufeinander zu legen. Mit Click pur, wäre ich wohl noch in Tirol 😜.

Als letzten Schritt hat Alex dann noch Fills auf den Track gespielt. Hier konnte ich mich ein wenig an ihm - den wenig Blueser - Rächen :). Wie so oft, hat auch er versucht der Stimme hinterher zu laufen (Melodie des Solo) und landet dann automatisch an den "falschen" Stellen (in/über dem Gesang). Die "Ausrufe- und Fragezeichen in den Gesangspausen - also fast ein Dialog - sind Kunst.

So haben wir also die selbst gesetzte Vorgabe von einer Stunde leicht überzogen. Nach einer Runde "Ohren" abkühlen und Sauerstoff (mit einem geringen Anteil Nikotin) tanken, ging es an den groben Mix. Und tatsächlich, nach 60 Minuten dauernden 45 Minuten - Ätsch - hatte Marco einen bereits gut hörbaren Mix fertig. Prägnante Instrumente, gute Lautstärkenverhältnisse und ne Platzierung im Stereobild.

Ausrufezeichen !!! Typisch im Studio ist ein Verhältnis 1 Teil aufnehmen zu 5 Teilen bearbeiten.

Nach meiner Abreise haben die Jungs auch durchaus noch weiter im Projekt gearbeitet, denn in jedem einzelnen Aufnahme-Track kann man "Housekeeping" betreiben und Störgeräusche sowie unnötige Teile entfernen. Auch kann man neben der Bearbeitungsbasis mit EQ und Kompressor durchaus schauen, was man noch in der Werkzeugkiste hat.

Bin nochmal mit dem Fusion und dem Bus+ drübergerumpelt 😅

Wie gesagt ... mit dem was ihr hört, sind wir immer noch ne ganze Ecke entfernt von dem was gehen könnte! Was die Jungs als "Minimum" mit Bands, die zu Aufnahmen vorbei kommen tun, wurde bei weitem auf meinem Kurztrip nicht ausgeschöpft.

Mein Fazit !!!

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Mit dem Woodway Studio und der Crew rund um @gitarrenaxl gibt es für Profis eine gute Adresse mehr. Was mir aber noch viel, viel wichtiger erscheint! Sie haben ebenso Bock auf die Arbeit mit "the rest of us"! Sie helfen uns Newbee's sich in die Arbeit im Studio rein zu denken, es wird viel geklönt und viel gelacht.

Grade das Material von uns "Homerecordler'n und Proberaum/Live Musiker" können sie auf das "Next-Level" heben - einen Sprung, den ich/ihr nicht für möglich halten werdet. Damit sind sie das perfekte Ziel für einen gemeinsamen Bandausflug - und genau dies werden wir im Frühjahr machen!

Aus dem Aufenthalt mitnehmen wollen wir dabei folgendes:

- die gemeinsame zusammenhängende Zeit als Band ...
- gute Aufnahmen eines Teiles unseres Materials, um bei "Veranstaltern" durch die Qualität das "Nü" vorne zu liegen ...
- weil wir irgendwann beim Hören der Aufnahmen in Erinnerungen schwelgen können! Was hatten wir doch für eine geile Zeit zusammen als Band - von "Null" in 2017 ... zu ... "im Radio gespielt worden" in 2021 ... zu ... "im Studio eigene Songs aufgenommen".

P.S. Tirol hat zusätzlich den Vorteil, dass es in der Nebensaison große "Bettenkapazitäten" gibt. Ein nettes Appartement für den Aufenthalt und reichlich Freizeitangebot für die Familie, falls sie denn mit will.

Sitzt ihr an der Stelle im gleichen Boot?

Ja, ihr musstet jetzt lange durchhalten - hier also endlich der Soundfile zur unserer Stunde Aufnahme/Stunde Mix Session im Woodway Studio - Tirol ...




Es gibt noch 2 weitere Mixe (und es gibt sie als WAV - Hier der zum mp3 passende) ... Wie die klingen und wie sie sich unterscheiden und was Alex und seine Jungs aus der technischen Sicht (und vielleicht auch zum Besuch selbst - vielleicht darf ich ja gar nicht wieder kommen ... oder muss mich von ihrem Drummer fern halten 🍺🍺🍺) anzumerken haben, wird Alex in einem eigenen Post hinterlegen.

Servus !!!
Martin
 
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Toller Bericht, und sehr eindrucksvoll die Steigerung von der iPhone Aufnahme zum fertigen Mix!
Gruß
Andreas
 
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Sehr interessant ist der Hinweis auf das Lewitt 1040….. ……aber mich interessiert die Erfahrung/Eindrücke von @gitarrenaxl in Bezug auf Röhre oder FET

Ich darf dezent an hier verweisen, bin gerade fertig geworden mit dem Review:

 
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Es gibt noch 2 weitere Mixe (und es gibt sie als WAV - Hier der zum mp3 passende) ... Wie die klingen und wie sie sich unterscheiden und was Alex und seine Jungs aus der technischen Sicht (und vielleicht auch zum Besuch selbst - vielleicht darf ich ja gar nicht wieder kommen ... oder muss mich von ihrem Drummer fern halten 🍺🍺🍺) anzumerken haben, wird Alex in einem eigenen Post hinterlegen.

Es waren wirklich ein paar sehr schöne Tage als Martin @hack_meck uns besucht hat. ;)(y)
Für unseren Drummer nicht, hatte nach dem ersten Abend Totalausfall, aber bitte - man soll sich auch nicht mit Älteren anlegen :ROFLMAO:

Die Mixe die Ihr hört sind wirklich minimalistisch gehalten.

Drums nicht vollständig mikrofoniert
Kein Drummer sondern unser 2. Gitarrist hat Drums gespielt ;-)
3 Spuren AXE FX für Rythm. Guitar in 20 Min eingespielt
1 Spur AXE FX für Solo (ohne Ausarbeitung)
45 Minuten Mixing (hauptsächlich Panning, Fader-Mix, paar Plug In´s)
Zum Schluss Fusion und SSL Bus+ um der Summe einen "Kleber" zu geben

Es ging bei dem Besuch auch nicht darin, eine professionelle und detailverliebte Produktion zu erstellen. Es hat sich einfach so ergeben und wir haben ein wenig daran gearbeitet um Martin zu zeigen was im Studioalltag später auf Ihn und seiner Band so zukommt.
 
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Hmm, da steht der Raum voll mit erlesenen Röhrentopteilen der Luxusklasse und Boutique-Boxen wie beispielsweise von Dietmar Kammler, und man hat ein großes Sortiment an Mikrofonen, Preamps usw. zur Verfügung, und dann spielt man Axe-Fx? :nix:
 
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In diesem Fall ja, wir wollten den kleinen Schnipsel, der eigentlich auf einem Iphone eingefangen wurde einfach in kürzester Zeit aufpolieren und zu diesem Zweck ist das Axe FX eine Wucht.
Natürlich sind wir Röhrenamps und Analogverliebt und würden auf einer aufwendigeren Produktion auch mehr zu unserem vorhandenen Arsenal greifen. Wofür hätten wir ja dann das ganze Zeugs ;)
 
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OK, dann bin ich ja beruhigt. :) Ich hab' nichts dagegen, es ist mir nur aufgefallen. Signore Vilfredo Pareto gibt dazu ja auch seinen Segen.
 
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Ich war bei der letzten Metallica Tour durch einen glücklichen Zufall in den Backstage Bereich gelangt und konnte mit Justin (Kirk Hammett Guitar Tech) eine Stunde plaudern.
Auch wenn es jeden Traditionalisten jetzt den Boden wegreist, alle 3 Musiker (James, Rob und Kirk) spielen Ausschließlich Axe FX III live (auch die Modeling Amps und nicht nur die FX).
Ich weis, das ist unromantisch, aber so ist es nunmal.
Im Studio nutze ich das Teil sehr gern für Pre-Produktion usw... weil die Qualität sehr gut ist und sehr schnell ein Ergebnis da ist.

Natürlich wird in der Albumproduktion weitgehend darauf verzichtet, obwohl ich sagen muss, dass ich schon öfter den Effektweg des AXE FX nutze, beispielsweise für Reverbs, delays und Harmonizer Effkte.
 
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OK, dann bin ich ja beruhigt.

Ich erst, wenn wir im Frühjahr dann mal mit Band anrücken um 3 Songs vernünftig aufzunehmen. Und zwar mit den Amps und Boxen.

Im entstandenen Soundfile bin ich mit dem gemischten AXE Sound noch nicht mal unzufrieden - auch wenn er um einiges moderner ist, als ich ihn am Amp gewählt hätte. Und vielleicht hätten wir uns im Prozess mit Sound Suche am Amp auch in die Richtung bewegt ... (mehrere Stunden später).

Wo ich kein AXE Fan bin - weil meine Ohren nicht drauf konditioniert sind - ist der Sound aus den Monitor Boxen im Mixing Raum. So richtig "Yeah!" kam da bei der Aufnahme nicht auf. Nur da habe ich zumindest gelernt, dass ich bei der Aufnahmesituation eh "Abstriche" machen muss. Man macht nicht Live Musik, sondern eine Aufnahme die eine andere Herangehensweise erfordert. Insofern war der AXE Ausflug durchaus lehrreich. :)

Ich weis, das ist unromantisch, aber so ist es nunmal.

Es ist vor allem leichter zu erreichen. Mit Verstärkern und Mikrofon müsste jeden Abend eine deutliche Anpassung auf den Raum erfolgen. Und dies gleich an mehreren Stellen im Signalfluss. Abweichungen können wir Hobbyisten uns erlauben ... aber bei Metallica soll es halt auch genau so klingen.

Gruß
Martin
 
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Es ist vor allem leichter zu erreichen. Mit Verstärkern und Mikrofon müsste jeden Abend eine deutliche Anpassung auf den Raum erfolgen. Und dies gleich an mehreren Stellen im Signalfluss. Abweichungen können wir Hobbyisten uns erlauben ... aber bei Metallica soll es halt auch genau so klingen.

Genau, um das geht es im speziellen. Der FOH und Monitor Mixer bekommen immer die gleichen Sounds zur Verfügung gestellt. Das ist in solchen Produktionen eine Menge Wert ;-)
 
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Es ging ja schon bei @hack_mecks Bildungsausflug ins Tiroler 'Studiolandheim' von @gitarrenaxl auch um ein Lewitt Mikrophon (LCT 1040).

Ich habe die etwas günstigere Ausführung LCT 940 gekauft. Ob meine Aufnahmesituation nun einem Musikstudio Konkurrenz machen kann, will ich nicht bewerten.

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Ein unprofessionelles Wohnzimmerstudio betreiben, könnte also die Überschrift über diesem Beitrag heißen. Meine Frau wurde zu einer Freundin eingeladen, die Pubertiere sind pflegeleicht und ruhig geblieben.

Also alles aufgebaut. Das Mikrophon habe mit 30 cm Abstand mittig vor den beiden Speakern positioniert. Für die, die mich nicht weiter folgen: die Box ist eine Maßanfertigung von Dietmar Kammler und heißt Kammler Fusion. Sie trägt einen 10" und einen 12" Speaker. In meinem Fall einen EVM-10M (200 Watt) und einen Celestion Neo Copperback (250 Watt), das ganze liefert 16 Ohm Last. Der Amp ist eine 100 Watt BluGuitar Amp 1 Iridium Edition. Als Pedal verwendete ich im FX-Loop eine T-Rex Replay Box (also ein Delay, @professor_fate).
Das LCT 940 neigte ich leicht nach vorne. Die Oberkante des Mikrophons war etwa auf Höhe der Oberseite des Cabinets.

Das Signal des Mikrophons geht über das dazugehörige Netzteil in das Balance Interface und von dort in die DAW (Reason 10). Zwischen Mikro und Netzteil ist das Lewittkabel, zwischen Netzteil und Balance ist ein VOVOX Kabel.

Als Vordämpfung wählte ich -6 dB, der Hochpassfilter war auf linear eingestellt. Als Verstärkungsauswahl war ich bei 50:50 (Röhre:FET), die Richtcharakterist hatte ich auf Niere bzw. Superniere gestellt, wobei ich nicht groß bei der Aufnahme Unterschiede feststellte - außer, was hinter dem Mikro noch eingefangen werden kann.

Was mir angenehm auffiel, ist, dass das, was ich auf dem Kopfhörer hörte, sich so anhörte, was ich von der Box im Raum vernahm. Auch bei sehr zurückhaltender Lautstärke des Verstärkers. Mietshaus und Abendstunden verlangen Zurückhaltung.

Nachfolgend ist das Musikstück, was ich auf diese Weise aufnahm, es erfolgte keine Nachbearbeitung am EQ. Der Bass wurde via HELIX Floor realisiert (Octaver + Bassverstärker Sim). Als Gitarre kam für alle Spuren eine PRS 513 zum Einsatz.


View: https://soundcloud.com/mr-513/what-will-remain-at-least?si=545058f978db4b0d995dc915e0556acd&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Mir gefällt der einfache Einsatz des Lewitt LCT 940, um einen Verstärker so einzufangen, wie er klingt.
 
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Nachdem die Bau- und Akustik-Maßnahmen inzwischen in den Hintergrund getreten sind, verschiebe ich den Thread von der Raumakustik in die Plauderecke. Dort könnt Ihr nach Herzenslust über alle Aspekte von gitarrenaxls Studio diskutieren.

Banjo
 
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