Ein Trip in die Welt der irisch-schottischen Musik

Hier ein Ausschnitt aus meinem gespeicherter Fundus :
https://www.oldest.org/music/irish-songs/
https://irishsongwriting.wordpress.com/thomas-moore
https://www.irishcentral.com/roots/history/history-origins-traditional-irish-music

https://www.irish-folk-songs.com/a-history-of-irish-ballads.html
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Irish_ballads
Hier die beste Aufnahme die ich kenn:


Zu Irish Washerwoman: Silbereisen, Last und Rieu gehören für mich nicht in diesen Thread, höchstens als Negativbeispiel. Das Stück ist zur zeit auf dem Kontinent sehr populär, 1. weil "Irish" drin vorkommt, 2. weil es spieltechnisch nicht sehr schwer ist und sich leicht rauf und runter dudeln läßt, und 3. weil es zur Zeit ein gängiges Anfängerstück ist das zwangsläufig jeder Nueeinsteiger kennenlernt.
In Irland hat es bei weitem nicht den Status, unter anderem weil in dem Titel "Irish" vorkommt. Wenn der Titel irischen Ursprungs wäre wurde es einfach nur "The Washerwoman" heißen. Darum wird von vielen Iren vermutet, daß es englischen Ursprungs ist, die Engländer hatten nämlich Irische Waschfrauen.
 
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einige Schotten inzwischen zum Piano-Akkordeon greifen.
"inzwischen" greift da zu kurz. Aus meinem ersten Schottland-Urlaub in den 1980ern brachte ich mir eine Cassette mit von einem schottischen Piano-Akkordeonisten, der offenbar mindestens innerhalb Schottlands großes Ansehen hatte. Ich erinnere mich auch noch an den Spruch auf dem Cover, der (sinngemäß) aussagte, "XX (Namen weiß ich nicht mehr) einen Akkordeonisten zu nennen, ist das gleiche wie die Beatles eine Popband zu nennen: absolut richtig, aber nicht annähernd passend ..."

Es geht also um ältere traditionelle irische Balladen, älter als "Wild mountain Thyme" aus dem beginnenden 20.Jahrhundert, das wir schon hatten. Ich finde irgendwie nicht den Türöffner zu dem Material, obwohl ich mir den Wolf google.
Vieleicht hilft dir weiter, was ich mal irgendwo gelesen habe (weiß aber nicht mehr wo, und google findet es auf die Schnelle nicht): Irland ist das Land, in dem die Liebeslieder wie Kriegslieder klingen und umgekehrt ... (verifiziert habe ich das aber nicht, habe noch bei keinem irischen Lied den Text analysiert)

Zu Irish Washerwoman ...
... habe ich noch ne Anekdote: vor einigen Jahren war ich bei einem Konzert eines Akkordeonorchesters ("Landdudelorchester" wie ich es inzwischen liebevoll nenne), da stand "The Irish Washerwoman" ebenfalls auf dem Programm. Als sie es spielten, fanden meine Begleiterinnen fanden das Stück toll. Ich allerdings erkannte es zuerst beinahe nicht, erst als ich es mir in dreifachem Tempo vorstellte, konnte ich sagen, ja, das sind die Töne des Stücks ... :D
 
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Einer der am meisten gespielten Jigs ist Morrison's Jig. Also:

Tutorial 8 - Morrison's Jig
Morrison's Jig.JPG


Bei den Noten habe ich mich an der Version von Paul Young orientiert. Bei der Gestaltung der Ornamente hilft auch das Geigen-Tutorial von Kevin Burke. Bisher glaube ich verstanden zu haben, dass man bei Jigs am Ende vom A-Teil oder B-Teil in der Regel keine Verzierungen anbringt. Wahrscheinlich, dass die Spieler wieder sauber zusammenfinden. Wieviele Takte ohne Verzierungen sind, scheint von Jig zu Jig aber unterschiedlich zu sein.

Hier einer meiner ersten Morrison's-Versuche:

 

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Hallo @Bernnt
Ich glaube, jetzt hast du`s :)
 
Ich glaube, jetzt hast du`s
:)

Tutorial 9: Connaughtman's Rambles
und eine Diskussion

Mit Connaughtman's Rambles möchte ich die Jigs abschließen. Er gehört mit "The Kesh" und "Morrison's" zu den Top 5 des irischen Jig-Repertoires nach thesession.org:

The Connaughtman's Rambles.JPG






Aprospos "Top 5"-Jigs: "Out on the ocean" ist nicht so meins. Aber "Banish Misfortune" liebe ich. Genau deshalb spiele ich ihn NICHT. Ich glaube, dass man das auf dem Akkordeon oder Melodeon nicht richtig kann. Der Jig scheint dorisch zu sein, nicht wohltemperiert, dazu kommen Vierteltöne, die für mich zum Charakter des Stücks gehören.

Hört mal rein:



Mich würde interessieren, was Eure Meinung zum Stück ist. Kann man es auf dem Akkordeon adäquat interpretieren?
 

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  • Connaughtman's Rambles.pdf
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Bei den Noten habe ich mich an der Version von Paul Young orientiert.
Ich weiß nicht... Für mich klingt das an den meisten Stellen zu übertrieben angehaucht - keine Ahnung, ob's am verwendeten Instrument oder der gezielt gewollt "zu schönen" Spieltechnik liegt. Tanzen könnte ich darauf jedenfalls nicht. Letztendlich aber Geschmacksache :nix:...
 
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Zum Tanzen ist IMHO die „1“ wichtig, und so schön das Anhauchen bei vielen anderen Musikstücken ist, ist mir das persönlich hier „too much“ - schließlich ist eine Gigue ein Schreittanz, der im englischen Sprachraum gerne in geselliger Runde getanzt wird (selbst schon einige Male vor Ort mitgemacht), und kein konzertantes Vortragsstück. Aber wie gesagt, das darf ja jeder gerne so handhaben, wie er möchte.
 
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eine Gigue ein Schreittanz, der im englischen Sprachraum gerne in geselliger Runde getanzt wird
Ich kenne das nicht. Gibt es da ein Youtube-Video, wo man sehen kann, wie der Tanz geht?

kein konzertantes Vortragsstück
Nee, natürlich nicht. Kneipe, Bier und Jungs und Mädels machen im Hintergrund Musik. Nach meiner bescheidenen Erfahrung gibt es da eine riesige Bandbreite, wie ein Jig gespielt wird. @diatoner sagte weiter oben, dass Stücke je nach Gegend unterschiedlich genommen werden. Geschwindigkeit, Verzierungen, Melodielinien - alles kann variieren. Freilich habe ich noch nie gesehen, wie jemand in einer Kneipe zu einem Jig tanzt. Schaut man sich auf Youtube um, sieht man Leute, die steppen. Ob das gang und gäbe ist, weiß ich nicht.
 
Hier umsonst und draussen als Volksbelustigung und mit chromatischer Begleitung: Set Dancing, ein Set = vier Paare.
 
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@Manul , @diatoner: Vielen Dank für die Tanzvideos. Nach wie vor bin ich etwas verwirrt. Ich sehe, dass man Paartanz und Steptanz auf dieselben bekannten Jig- oder Reel-Melodien zu machen scheint und frage mich, was man ursprünglich auf diese irischen Melodien tanzte. Wenn ich tanze, kann ich das nicht beliebig schnell tun. Also wirkt das Tanzen auf die Gestaltung der Musik zurück. Sie muss also eine bestimmte Geschwindigkeit und bestimmte Betonungen aufweisen, damit die Tänzer einen Anhalt kriegen. Darauf macht mich ja @Wil_Riker aufmerksam. Daneben gibt es dieselben Stücke in teilweise irren Geschwindigkeiten und in etwas freierer Form, ohne dass man dazu tanzt. Man muss sich also entscheiden, was man mit dem Akkordeon möchte. OK.

Klar ist aber auch, dass die Leute Erwartungen haben. Einflussreich war zeitweise der Film "Titanic". Im Netz gibt es unglaublich viele Hinweise auf diese Szene, die unsere Wahrnehmung der irischen Musik und der irischen Tanzkultur ziemlich geprägt haben muss:



Also könnte man auf die Idee kommen, das Flair irgendwie zu transportieren. Hier ein Versuch:

 
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Ja genial ... solche Tänze meinte ich in etwa, die ich vor 20-25 Jahren öfters auf Workshops aktiv miterlebte :)

Generell sollte es eigentlich schon sein, dass man - wenn man TANZmusik macht, sich auch in einer gewissen Weise mit den dazu gehörenden Tänzen auseinandersetzen sollte.
Ich habe das beispielsweise beim Tango Argentino so erlebt.... Vor meiner intensiven Tango-Zeit hatte ich nicht den geringsten Zugriff auf die Eigenart der Tango-Musik, vor allem nicht auf deren feine Vielfältigkeit. Heute versteh ich ein wenig, dass z b die Folgende im Tango eher die Violinstimme tanzt, während der Führende das Bandoneon zum Ausdruck bringt. Und genau in diesem Feeling ist das auch original komponiert worden... etc Darum ist ja auch Tango Nuevo (Piazzolla & co.) als "non-Tango" also als eigentlich NICHT zum Tanzen komponiert worden, absichtlich. (Obwohl man trotzdem drauf tanzt, aber anders :) )

Im Umkehrschluss ist es auch so, dass ambitionierte Tänzer sich auch intensiver mit der Struktur der Musik beschäftigen, zu der sie tanzen. So gewinnt man wiederum wertvolle Impulse fürs Tanzen.

oder: TANZ <--> MUSIK untrennbar.

Grüßle
 
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Zum Tanzen ist IMHO die „1“ wichtig, und so schön das Anhauchen bei vielen anderen Musikstücken ist, ist mir das persönlich hier „too much“ - schließlich ist eine Gigue ein Schreittanz, der im englischen Sprachraum gerne in geselliger Runde getanzt wird (selbst schon einige Male vor Ort mitgemacht), und kein konzertantes Vortragsstück. Aber wie gesagt, das darf ja jeder gerne so handhaben, wie er möchte.
Das generelle "Problem" der - insbesondere traditionellen- Tanzmusik, ist, dass da im Prinzip die ganze Gesinnung/Tradition dazu gehört. Natürlich kann man ein Stück vortragen und Leute hören zu. Klar, bloß trifft es den Charakter der Musik möglicherweise nicht und wird bestenfalls zum eigenen Stil.

Ich bringe jetzt mal 2 "Extrembeispiele" die ich glücklicherweise gefunden habe, die in etwa das wiedergeben, was ich in der Szene der Bretonischen und auch Irischen Tanzkreise erlebt habe.

Erst mal eine Laridée-8-temps.

Zunächst muss man sagen, dass es sich um Gruppenevents handelt, wenn solche Musik aufgetischt wird. Man erkennt, dass erstens die Tanzbewegungen - auch wenn sie simpel ausschauen- nicht mal eben so nachzuempfinden sind, da uns zugegebenermaßen die Art des Zählens nicht geläufig ist. Zum anderen erkennt man an den "ewigen" Repetitionen, dass es sich hier keineswegs um Vortragsmusik handelt, sondern um eine Art Tranceuntermalung, die die immer gleichen Bewegungen, auf die man sich voll konzentrieren muss, begleiten und stützen.




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Im folgenden Beispiel- Gavotte de Montagne- sieht wozu man ein diatonisches Akkordeon solistisch benutzt, nämlich um einen gesamten Saal in Bewegung zu bringen, und dazu auch noch mit zu tanzen.
Auch hier ist das ganze wie eine Art Tanzritual zu sehen, dass einen gewissen "Trancezustand" bewirkt - verstärkt durch den Gesang, der noch dazu kommt. Sehr wichtig bei solchen Vorgängen ist eben, dass sich die Musik auf immer gleiche Weise "endlos" wiederholt, was bei einem Vortragstück komplett undenkbar wäre.
Ergebnis: Wahnsinns-Stimmung. Es ist im Grunde genommen nichts anderes, was in der modernen Zeit gewöhnlich in Discotheken angestrebt wird... bloß viel ... naja natürlicher.



In der nächsten Szene spielt eine bretonische Band auf ner Bühne (Gavotte), auf genau diese Weise, auch wenns schön gestaltet ist, ist es nichts anderes als Musik für "Trance" - Ergebnis: Der Saal tanzt! :D
So sollte zumindest diese Musikrichtung klingen. Ohne diesen Zusammenhang ist es auch schöne Musik, aber halt nicht jene.



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Was übrigens sehr interessant ist: Man kann keine dieser Musiken in einen Topf werfen, wie ja schon gesagt wurde.

Der jüngere Ursprung vieler BRETONISCHER Tänze/ Musik kommt aus der Renaissance und wurde quasi ins 19. und 20. Jahrhundert vom ursprünglichen höfischen Tanz (u.a. Mozart, Händel) zum Volkstanz. Wie unten beschrieben, können diese auch alternierende oder unrunde Taktmaße haben, was 1:1 in den Tänzen als (für uns komplett ungewohnte) Schrittkombinationen gelebt wird.
Für mich persönlich ist es undenkbar, solche Musik zu erleben ohne die Bewegungen analog in den Tänzen kapiert zu haben :D

Wiki - kleiner Ausschnitt:

"Gavotte in der bretonischen Musik​

Als Volkstanz und volksmusikalisches Genre ist die Gavotte heute noch in der Bretagne lebendig, wo zahlreiche Gavotten (Gavotte de l’Aven, Dañs Fisel, Gavotte des Montagnes, Kost ar c’hoad) zum festen Bestandteil von Tanzfesten wie dem Fest-noz gehören. Mit der barocken Gavotte hat sie den zweitaktigen Aufbau gemeinsam. Der Rhythmus ist ein zumeist synkopisch gespielter 4/4-Takt, aber es sollen auch 9/8- und 5/8-Takte vorkommen

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Wenn ich mir nun Beschreibung IRISCHER Musik anschaue, habe ich einen Verdacht ... und das erklärt vielleicht den Verlauf und die Entwicklung dieses Fadens:


Wiki- Ausschnitt:

Die irische Folkmusik geht auf rhythmische Gesangsstücke zurück, die a cappella begleitet wurden, so genannte Puirt a beul (mouth music oder lilting) und Sean-nós-Gesang. In militärischen Zusammenhängen wurden außerdem Dudelsäcke und Trommeln eingesetzt.

Die Musik ist seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar. Sie wird – zusammen mit der Folkmusik aus Schottland und der Bretagne – häufig auch als „keltische Musik“ bezeichnet. Ein tatsächlicher Zusammenhang mit der Kultur der Kelten (etwa 900 bis 50 v. Chr.) ist jedoch nicht nachweisbar.

Erst im 18. Jahrhundert kamen die Instrumente hinzu, die den Klang der irischen Folkmusik heute prägen.
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Wie kann man das deuten?

Wenn das Ganze ursprünglich Keltisch gewesen sein sollte, dann hat sich einerseits der Bretonische Teil davon stark von der Renaissance beeinflussen lassen (??) Und ist seit dem 19. JH nahezu "original" verblieben, auch im tänzerischen und instrumentalen Sinn.

Der heute bekannte "Irish Folk" hingegen ist eher den Weg der heutigen Pop-Musik gegangen, stark von USA geprägt und dort sicherlich mit in die Countrymusik eingeflossen, daher auch die poppigen Interpretationen, Bands und Instrumente, der "Lord of the Dance" und weiteres, was überhaupt nichts mit der Musik zu tun hat, die das "irische Volk" bzw, die Kelten sogar gespielt und getanzt haben. Es ist zum Zuhören, es ist verkünstelt und aufwändig produziert.
Dies scheint der bretonischen und schottischen Musik keineswegs so stark widerfahren zu sein.
Für mich ist auf alle Fälle die gesamte Musikrichtung in etwa das, was in den Videos oben zu erleben ist und ganz und gar nicht etwas, das im Herr der Ringe, in Titanic oder irgendwelchen anderen Arragements heute erfolgreich produziert wird. Oder von James Last oder von Simply Red ...

Das ist auch sehr sehr schöne Musik!! Bloß halt ganz andere.
 
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Für mich persönlich ist es undenkbar, solche Musik zu erleben ohne die Bewegungen analog in den Tänzen kapiert zu haben :D
Ja, das glaube ich gerne. Ich freilich bin kein Tanzgenie. Es dauert ewig, bis so etwas bei mir geht. Darum entsteht in dem Thread hier bestimmt etwas Neues. Genuin irisch, genuin "keltisch" - was immer das heißen mag - wird es bestimmt nicht. Spannend finde ich dennoch, die irischen Sachen auf dem Akkordeon zu probieren. Man lernt die Verzierungen kennen, probiert sich daran, bei jedem Durchgang ein bisschen zu variieren und spürt nach, was das mit einem anstellt, auch wenn das jetzt nicht so ganz original ist. In die irische Welt komplett eintauchen kann man wahrscheinlich nur, wenn man eine Zeit lang dort lebt und die musikalische Sprache dort komplett verinnerlicht. Aber das geht mir mit dem normalen Sprechen genauso. Man kann Englisch in Deutschland lernen und kann es dann verstehen, in einer englischsprachigen Umgebung leben ist noch mal etwas komplett anderes.

Beirren lasse ich mich dadurch nicht. Auch andere haben es schon probiert und genossen, so der gute alte Herr Beethoven (WoO 152). Bei ihm ist der klassische Zugang zur irischen Musik deutlich herauszuhören.

Aber diese Diskussion haben wir schon öfter geführt. Ich kann mich an manche Gespräche mit Foristen erinnern, wie schnell man z.B. ein barockes Menuett nehmen sollte. Auch dort fehlt uns ja der direkte Zugang. Ich bin mir absolut sicher, dass meine Versuche, die 7/8-Stücke aus dem Balkan zu meistern auch kein originales Ergebnis reproduzieren. Sollte man sich dadurch ins Bockshorn jagen lassen? Ich denke nein. Es kommt etwas dabei heraus. Man lernt neue musikalische Vokabeln und das ist es alle Male Wert.
 
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Man lernt neue musikalische Vokabeln und das ist es alle Male Wert.
Sicherlich, nur reicht uns das?
Wenn ich mir den Diskussionsverlauf hier angucke, gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass es weniger um „lernen“ als vielmehr um „hineinfühlen“geht. Verzierungen sind kaum im Notenblatt zu finden, werden nach Region, Spieler, Gefühlslage, Tradition etc. verschieden gespielt, Notenlängen dürfen durchaus als variabel betrachtet werden( ich versuche gerade in das Stück von Enya, das @Frank.M. vor kurzem eingestellt hat, hineinzukommen) usw. Mich erinnert das ein wenig an den Tango, der in der Tanzschule gelehrt wurde, wo es vor allem um „die richtigen Schritte“ ging, der gefühlsmäßige Zugang zu diesem Tanz aber wenig Beachtung fand. Auf den tänzerischen Punkt bringt diese Thematik der Film „Strictly Ballroom“

Anteile der Tänze, der Musik können wir lernen wie Vokabeln und Grammatik, aber die Gestaltung können wir nur erfühlen - ein schwieriger und spannender Teil mit unwägbarem Ausgang.
 
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dass es weniger um „lernen“ als vielmehr um „hineinfühlen“geht.
Da bin ich zu 100% bei Dir. Herzblut macht die Musik. Und es gibt coole Typen und heiße Hengste und ... Die musikalische Gestaltung fällt jedesmal anders aus. Bis es flutscht, dauert es ein bisschen.
 
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Ich finde Dein Vergleich mit dem Erlernen einer Sprache ganz treffend. Natürlich am Besten, wenn man in dem entsprechenden Land lebt, aber vor allem wichtig ist doch die Interaktion mit Anderen.
Irische ( und schottische etc.) Musik wird traditionell in Gemeinschaft gespielt, gesungen, getanzt. Von den Alten an die Jungen weitergegeben, ohne Noten oft.
Teilnahme an Sessions, Workshops oder irgendetwas ähnliches wird Dir möglicherweise viel schneller helfen das richtige Gefühl und "Herzblut" zu entwickeln.
 
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Teilnahme an Sessions, Workshops oder irgendetwas ähnliches wird Dir möglicherweise viel schneller helfen
Ich glaube auch, dass das notwendig sein wird. Nichtsdestotrotz ist der Prozess hier wichtig. Ich lerne jede Menge Musiker und Musik kennen, verinnerliche die seither ungewohnten Bewegungsmuster und profitiere von euren Rückmeldungen. Insofern verschiebt sich mein Horizont ein wenig. Das hat schon was.
 

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