Einem Ahnungslosen mit einem Gleichnis erklärt

  • Ersteller Gast284307
  • Erstellt am
Hm, ich habe versucht, der Fragestellung etwas sinnvolles abzugewinnen... nicht so einfach ...

... ich denke, ein Gleichnis oder eine Formel scheitert daran, dass wir alle ganz unterschiedliche Anforderungen an eine Gitarre stellen, die sogar diametral auseinandergehen können:

- der eine braucht eine möglichst flache Saitenlage, der andere eine hohe
- der eine kauft keine E-Gitarre >3 kg, für den anderen muss es eine LP mit mindestens 4,5 kg sein. Beide meinen: "Sonst schwingt/klingt die einfach nicht".
- ...

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen und auf nahezu jede Eigenschaft/Ausstattungsmerkmal einer Gitarre anwenden.

Bleibt also als objektives Kriterium (so paradox das klingt ...) nur das subjektive Empfinden: Ich freue mich auf diese Gitarre, sie animiert mich, sie in die Hand zu nehmen und zu spielen.

Ist das der Fall, passt es. Völlig egal, warum das so ist, ganz losgelöst von irgendwelchen vermeintlich objektiv besseren oder schlechteren Eigenschaften und Merkmalen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich habe versucht, der Fragestellung etwas sinnvolles abzugewinnen... nicht so einfach

Du bist ein Held!

Ich denke, Gleichnisse unterblieben, weil viele wissen, daß manche jede Gelgenheit nutzen, um etwas schlecht zu machen, um sich selbst zu erhöhen. Das brauchen viele nicht.
 
Hab jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich finde das kann man schon ganz gut erklären - was der Benefit für einen Nicht-Musiker wäre sei mal dahingestellt (kA., ich denk mal an die Frau/Freundin, die fragt warum man so viel Energie da hineinsteckt; jedenfalls, wenn mans an keiner konkreten Situation festmacht ist die Fragestellung zu unscharf für eine greifbare Antwort):

"Das ist mein in-ein-Bekleidungsgeschäft-gehen. Wenn du das machst, weiß ich ja auch das du in den meisten Sachen ganz gut aussehen wirst, trotzdem wirst du gefühlte hundert Fetzen ausprobieren und auf einen für mich nicht näher definierbaren "Ja-das-ist-es"-Moment warten. Du weißt auch, dass wenn ich in ein Musikgeschäft gehe ich mit den Gitarren genau das Gleiche mache, da sitzt dann du daneben und sagst brav: Ja, klingt gut - wars das, können wir gehen? Und ich: Was? da sind noch min. 10 andere, die ich ausprobieren muss. Deswegen gehst du meistens alleine Klamotten kaufen und ich alleine in den Musikladen^^"

Oder, etwas maskuliner gepoltes Szenario:
"Du bis doch Autofan? Angenommen, ich stelle dir 25 Sportwagen hin, und du kannst jeden ausprobieren. Auch wenn am Papier alle eine superschnelle Schaltung, beinahe das selbe Drehmoment und PS-Zahl sowie sehr ähnlichen Hubraum haben wirst du nachdem du alle ausprobiert hast eine sehr differenzierte Meinung haben und mit Begriffen argumentieren wie Fahrgefühl, Sound, Kurvenlage, du magst dieses Motorgeheule, jenes aber nicht, das greift sich von Lenkung und Schaltung her einfach am flüssigsten an,..... und jeder, der kein Autofreak ist wird sich denken, dass das ja komplett sinnlos ist, sind ja einfach nur 25 schnelle Autos. Genau so gehts einem Gitarristen auch wenn er 25 Gitarren ausprobiert"
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine gute Gitarre im Vergleich zu einer schlechten ist wie ein griffiger bunter Ball, der gut und hoch hüpft, im Vergleich zu einer grauen Lumpe, die allenfalls schlapp ausrollt.

Welches Gleichnis würdet Ihr wählen, um einem völlig Ahnungslosem -der nicht Gitarre lernen will- im Small Talk den klanglichen Unterschied zwischen einer guten und schlechten Gitarre auf den Punkt bringen?

Na dann: Eine gute Gitarre im Vergleich zu einer schlechten ist wie...

...gutes Essen, das toll aussieht und lecker schmeckt, im Vergleich zu fader grauer Pampe...

... ein gutes Auto, das geil aussieht und toll fährt, im Vergleich zu einem langweiligen Transportmittel...

Also nach Deinem Ansatz könnte ich ewig weitermachen, ohne das es etwas bringt. Denn die Vergleiche sagen dem einen mehr, dem anderen weniger, die Maßstäbe werden aber immer verschieden sein...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Will nicht endlich mal jemand mein Gleichnis toppen?

In welche Richtung?

Beim Squash wäre Dein grauer Lumpe übrigens viel besser, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen, als der ewig titschende Bunte Flummi. Nur mal so als Denkanstoß...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Will nicht endlich mal jemand mein Gleichnis toppen?
Eine gute Gitarre ist wie eine Frau.
Du siehst sie und findest sie sofort unglaublich anziehend.
Wenn du sie dann tatsächlich in Händen hältst musst du sie von oben bis unten befingern und lauschst gespannt, welche Töne dabei rauskommen und du musst, wenns eine wirklich Gute ist feststellen, dass es sich wirklich mindestens genauso gut anfühlt wie du es dir vorgestellt hast - und du eigentlich nie wieder damit aufhören möchtest.
Das kann auch schnell dazu führen, dass man wesentlich mehr Geld ausgibt, als man eigentlich vor hatte und gelegentlich auch mehr, als rational verantwortbar wäre.
Wenn du am nächsten Tag in die Arbeit gehst meinen deine Kollegen, dass du irgendwie abwesend bist und du weißt, dass es stimmt weil du es einfach nicht aus deinem Kopf bekommen kannst, was du mit deinem Baby das daheim auf dich wartet alles machen wirst sobald du e-n-d-l-i-c-h daheim bist.
Besagtes Gefühl macht schwer süchtig, doch das Hirn ist belohnungsgeil und faul und vor allem gewöhnt es sich an alles. Deswegen ist es, wenn der Reiz der ersten Wochen oder Monaten irgendwann zu verfliegen beginnt, der rosarote Nebel sich allmählich lichtet sehr, sehr gefährlich an einem Musikgeschäft auch nur vorbei zu gehen. Und hin und wieder sind wirkliche Ausnahmestücke dabei. Die, wo auch nach einem gewissen Gewöhnungseffekt noch immer viel Reiz übrigbleibt. Dass sind dann die, an denen man nicht nur Spaß hat, sondern sich auch noch als Mensch insgesamt weiterentwickelt - ohh, oder als Musiker, wenn's eine Gitarre ist.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben