Einsatz der Tonabnehmer

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Jerry77
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Hallo!

Hier mal eine ganz Simple Frage:

Mir ist aufgefallen, dass die meisten Gitarristen immer den Steg-Tonabnehmer spielen. Ich mache das genau so...

Wofür nutzt man denn eigentlich den Hals Tonabnehmer und speziell bei meiner HSH Gitarre den Single-Coil?

Vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
also ich hab ne HH Gitarre und benutze den Neck PU meist bei Clean Passagen, weil das meiner Meinung nach clean besser klingt :)
für zerre benutz ich dann halt den Steg PU
 
Wenn man jetzt keinen Humbucker am steg hat (oder sagen wir mal garkeine hat), dann benutzt man den Tonabnehmer am Hals für "schmutzigerer" sachen, denk ich mal.
 
bei meinen HH-gitarren benutz ich (wenn ich net zu faul oder zu verplant bin die PUs unzuschalten) den hals-PU für clean und teilweiße für solos (evtl auch beide zusammen).

wenn du nen single-coil hast, klingt der für clean-sachen evtl noch besser als ein humbucker (ist zumindest meiner meinung nach oft so)

kommt allgemein drauf an, was für einen sound man erreichen will. SCs klingen anders als humbucker und je näher man dem hals kommt, desto weicher wird der sound.
 
nun ja, ich hab ne HH bestückung, die ich beide splitten kann. den Hals Humbucker nehm ich für "softe" lead sachen (z.B. solo von Robbies "angels" oder das letzte solo von "nothing else matters) bzw. tappings (weil der Hals Humbucker weniger Empfindlich ist) den Steg H benutze ich bei fast allen verzerrten Rhythmus sachen (hat halt mehr output) und die singlecoils (gesplittet) für clean...
 
Wenn du mit dem H im Halsbereich spielst klingt es einfach weicher, im Stegbereich härter, ich persönlich spiel meist mittelstellung und habe nen Humbucker am steg und einen im Halsbereich, ich finde es klingt in der Mittelstellung einfach am fettesten (ist aber denk ich bei jeder Gitarre anders) und wenn ich dann es doch mal härter oder weicher haben will veränder ich die Anschlagsposition da gehen feinabstimmungen besser und es geht schneller als umzuschalten, zumindest bei mir.
 
und was ist mit dem single coil?
 
Grins... mal ganz banal ausgedrückt... bei rockern sieht man die einstellung immer auf steg und bei bluesern auf halsposi...*grins* singlecoil ist wirklich fett für bluesgeschichten, auch verzehrt für solos ein traum... man muss aber immer abwägen für welche art von musik und welche feeling sie rüberberingen soll. man kann mit den tonabnehmern und den lautstärkereglern so viel bewirken, das glaubt man garnicht =)
 
Jerry77 schrieb:
und was ist mit dem single coil?
Bei HSH wird der oft auch nur für die Zwischenpositionen verwendet.
 
So, mir ist beim Spielen aufgefallen, dass Flageollet-Töne (richtig geschrieben?) beim Single-Coil garnicht durchkommen...

So richtig kreischen tut die Gitarre nur beim Step Humbucker.
 
Eine Frage zu dem Thema: Muss man eigentlich je nach angewähltem Pickup auch direkt über diesem (mit dem Plektrum) anschlagen? Wird der Sound sonst zu sehr verfälscht/ ist zu wenig durchsetztungsfähig o.ä., wenn ich z.B. bei angewähltem Hals-PU über dem Neck-PU oder in der Mittelstellung spiele? Bei letzterem Beispiel ist mir nämlich die Kombination aus Unterarmlage auf dem Korpus und der Handstellung am angenehmsten.
 
Jerry77 schrieb:
So, mir ist beim Spielen aufgefallen, dass Flageollet-Töne (richtig geschrieben?)

Falsch geschrieben :)

beim Single-Coil garnicht durchkommen...
So richtig kreischen tut die Gitarre nur beim Step Humbucker.

Das kommt eher auf die Position des PUs an. Z.B. kommen bei der Strat am Hals-PU keine natural harmonics der dritten Ebene durch, weil der PU genau auf der Höhe des 24. Bundes sitzt. Schwingungsknoten.

Ansonsten kanns du aber mit jedem PU kreischen. Meine Strat kreischt am besten auf Steg und noch besser Steg-Mitte. Nur SCs.
 
Fragx schrieb:
Eine Frage zu dem Thema: Muss man eigentlich je nach angewähltem Pickup auch direkt über diesem (mit dem Plektrum) anschlagen? Wird der Sound sonst zu sehr verfälscht/ ist zu wenig durchsetztungsfähig o.ä., wenn ich z.B. bei angewähltem Hals-PU über dem Neck-PU oder in der Mittelstellung spiele? Bei letzterem Beispiel ist mir nämlich die Kombination aus Unterarmlage auf dem Korpus und der Handstellung am angenehmsten.

Du kannst anschlagen wo du willst. Man kann das auch gezielt zur Klangfärbung machen. Das macht MEHR aus als so mancher PU-Wechsel.

Geh mal auf Hals-PU und schlage direkt über dem Hals-PU an, oder sogar noch weiter vorne, über dem Griffbrett. Du wirst einen warmen, recht mittenlosen, Klang haben. Und dann schlag mal ganz hinten, 2 cm von der Brücke entfernt an. Du wirst einen flachen, mittigen, basslosen, fast näselnden oder qäkenden Klang haben. Mit ein und demselben PU.

Man kann so fast schon "Überschneidungen" hinbekommen. Steg-PU, aber vorne über dem Griffbrett anschlagen, und Hals-PU, aber ganz hinten an der Brücke anschlagen. Kann verdächtig ähnlich klingen.

Man kann aber auch in die Extreme gehen. Hals PU und ganz vorne über dem Griffbrett anschlagen, dann auf Steg-PU und ganz hinten 1 cm vor der Brücke anschlagen. Radikaler gehts nimmer :)
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :great:
Selbst rumprobiert hatte ich schon, nur heißt es ja meistens nur in vielen Beiträgen im Forum/ Internet etc. "für Musikstil X musst du Pickup Y nehmen"; daraus ist irgendwie nicht ersichtlich, wo man dann jeweils anzuschlagen hat, um den genretypischen Sound zu erzielen.
 
@Fragx: Das Ganze mit "Tonabnehmer XY" ist nur Hype und sonst steckt da meistens nicht viel dahinter, man kann Metal auch ohne aktive EMGs spielen. Eine genretypischen Anschlag gibts übrigens nicht, das hängt ganz von dir persönlich ab und der Anschlag ist ein Punkt, der den Stil eines Gitarristen ausmacht. Klar, beim Metal wird man wohl etwas härter in die Saiten hauen als bei einer Jazz-Ballade, aber im Großen und Ganzen sind dir da keine Grenzen gesetzt.

@Ray: Hörst du denn bei deiner Strat dann wirklich absolut nichts? (Also bei der 4. Harmonischen) Das würde ich mich wundern, da so ein Schwingungsknoten ja nicht wirklich groß ist und das Magnetfeld der Tonabnehmer befindet sich ja auch nicht nur an diesem Punkt. So einen ganz leisen Ton solltest du doch hören, oder nicht? Schliesslich schwingen die Punkte neben dem Schwingungsknoten, wenn auch mit minimaler Amplitude. Evtl. löscht sich das Signal dann ja aus, da die Punkte gegenphasig schwingen... hm ..., aber dafür kenn ich mich nicht gut genug aus. Aber auf jedenfall interessant, dass du da wirklich gar nichts hörst.

@Topic:
Wie dir ja schon gesagt wurde, liefern die Tonabnehmer an unterschiedlichen Positionen einen anderen Klang. Das Ganze hängt damit zusammen, da die Saite nach einem Anschlag eben nicht schön sinusförmig, sondern dreiecksförmig, schwingt. Warum das so ist, wäre etwas kompliziert zu erklären, aber daran liegts.

Ich persönlich benutze bei meiner HSH-Gitarre alle Positionen immer mal wieder, aber hauptsächlich die Humbucker am Hals und am Steg. Am Steg hört sich halt alles sehr hart an und man bekommt einfacher Oberton-Techniken hin, am Hals hört sich das Ganze dafür schön weich an. Dabei ist es mir auch ganz egal, wieviel Verzerrung ich drin hab, ich spiel auch mal gerne ein High-Gain-Solo am Hals-PU, das hört sich auch cool an.

Achte auch mal bei Videos von Virtuose wie Steve Vai, Joe Satriani usw. usf. auf ihre Pickup-Wahl, teilweise tun die ganz gezielt innerhalb eines Lieds für bestimmte Passagen den Pickup wechseln. Eben um die verschiedenen Klangeigenschaften auszunuten.
 
MrFair schrieb:
@Ray: Hörst du denn bei deiner Strat dann wirklich absolut nichts? (Also bei der 4. Harmonischen)

Klar hör ich was. Ne Gitarre kennt ja nicht nur simple 0- und 1-Zustände :D

Aber es ist halt schon sehr schwach. Harmonics am 12. Bund z.B. sind mit Hals-PU nicht anders als mit Mittel-PU. Nicht so höhenreich und durchstechend, aber eigentlich genauso laut. Aber am 5. Bund ist halt ziemliche Funkstille.

Merkt man auch besonders im Vergleich mit Gitarren mit 24 Bünden, wo der Hals-PU dann hinterm Knoten sitzt.
 
Fragx schrieb:
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :great:
Selbst rumprobiert hatte ich schon, nur heißt es ja meistens nur in vielen Beiträgen im Forum/ Internet etc. "für Musikstil X musst du Pickup Y nehmen"; daraus ist irgendwie nicht ersichtlich, wo man dann jeweils anzuschlagen hat, um den genretypischen Sound zu erzielen.

Der PU ist nur ein Faktor von 100.

PU X auf ner Paula am Hals an einem Rectifier auf Vollzerre mit Flanger drin klingt halt doch anders als PU X an ner Tele am Steg am cleanen Jazzchorus :)

Desweiteren kann es aber durchaus sein, dass PU A in Gitarre B an Amp C mit Effektgerät D so klingt wie PU 1 in Gitarre 2 an Amp 3 mit Effektgerät 4.

Desweiteren musst du bedenken, dass man meist gar nicht weiss, was irgendein berühmter Gitarrist wirklich spielt. Im Studio schon gar nicht, hier kommt oft Equipment zum Einsatz, von dem man normalerweise gar nix mitbekommt. Da können 10 Songs mit 20 verschiedenen Gitarren eingespielt sein. Aber auch live wird ja oft mit Dummies gearbeitet. Amp x auf der Bühne, Amp y im Hintergrund aktiv.

Last but not least spielen viele modifiziertes Zeug. Grade an vielen Amps hat ja irgendein Guru dran rumgefummelt.

Also keine Wunder erwarten...

PS: https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=86768&highlight=equipment
 
Damit das nicht irgendwie falsch rüberkommt: Mit "Pickup Y" war in diesem Fall nicht das Fabrikat irgendeines Herstellers gemeint (z.B. Duncan/EMG) (denn da bin ich mit meinen PUs vollkommen zufrieden), sondern wieder die Stellung Neck/Mitte/Bridge. Als Beispiel aus dem Forum/I-Net meinte ich eher so etwas wie "für Blues musst man auf dem Hals-PU spielen"; denn daraus wird die Anschlagstelle ja auch nicht ersichtlich.
 
Ich benutze auch meistens den Steg PU, sowohl bei Strat, Tele oder LP. Ist einfach ein knackigerer Sound.
Den Hals PU nehm ich entweder bei Blues, Balladen, angezerrte Rhythmussounds oder schnelle Soli, so 3 Finger Skala, oder 4 Finger Skalen....(muss ich aber noch üben)
Einfach geschmackssache, wie man es halt lieber mag.

Gruß
Fabi
 

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