Einspielzeit für neue Instrumente

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Wann und mit welcher Spielweise erreicht ein neues Instrument seinen vollen Klang? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


Herzliche Grüße,


Weltenbummler
 
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Guten Abend, lieber reini2,


vielen Dank für den Tipp. Habe ich gemacht. Wie immer wollte ich einfach nur einen Erfahrungsüberblick. Da gibt es sicher noch mehr zu sagen.
Ich selbst spiele meine Pigini nun seit 2010 täglich und mit sehr unterschiedlicher Literatur. Klanglich erscheint sie mir deutlich voller und kräftiger als zu Anfang. Vor allem aber auch lauter und noch feiner in der Ansprache. Das Instrument war nagelneu und hatte nach der Fertigung nur kurz beim Händler gestanden.


Viele Grüße,


WB
 
Hallo, Weltenbummler,

Klanglich erscheint sie mir deutlich voller und kräftiger als zu Anfang
genau das kann ich von meiner Pigini nicht sagen. Sie klingt, was die Tonentfaltung angeht, eigentlich wie am ersten Tag.
Das Klappern der Bassknöpfe hat sich verändert und ist teilweise hörbarer geworden, das hat aber nichts mit "Einspielen" zu tun. Ich denke auch, daß ein Einspielen, was die Klangentfaltung betrifft, bei einem Akkordeon in sofern nicht statt findet, als da keine Hölzer oder andere Materialien beteiligt sind, die sich erst an feuchte Atemluft oder andere Parameter gewöhnen müßten.
Wohl findet eine Gewöhnung des Spielers an Mechanik und Klang des Instruments statt, auch die Gängigkeit der Mechanik wird sich geringfügig geändert haben, das ist aber nicht direkt klangbeeinflussend.

Gruß
Reini2
 
Klanglich erscheint sie mir deutlich voller und kräftiger als zu Anfang

Hallo Weltenbummler,

Die Geschichte mit der "Einspielzeit", in der man die Stimmzungen "einspielen " muss, hält sich hartnäckig. Es stimmt, dass sich am Anfang was tut, aber nicht in dem Sinne, dass sich der Klang der Stimmzunge an sich verändert.

Beim "Einspielen" meiner Gomes konnte ich feststellen, dass sich in der ersten Woche die Ansprache etwas verändert hat. Das hatte aber mit den Stimmzungen nichts zu tun, sondern mit den Ventilen und den Klappen. Denn die Ventile müssen sich erst in den endgültigen Betriebszustand versetzen, denn die Klebestellenn sind ja nicht alle exakt gleich und haben weil sich der Kleber unten den Ventilen mal mehr, mal weniger weit verteilt mitunter "Übergangszonen", wo der Klebstoff nicht mehr vollstänig klebt und wo sich das Ventil noch freischwingt.

Das konnte ich in den ersten ein bis zwei Wochen feststellen, dass sich dadurch der Klang einzelner Töne etwas verändert hat, da die Ventile freier ausschwingen konnten. Ab dann war der Klang aber konstant. Und es betraf auch nicht das ganze Instrument, sondern nur einzelne Töne.

Was sich verändert hat, war die Stimmung. Die wandert bei einem nagelneuen Instrument mitunter schon noch weg, weil sich einfach innere Spannungen in der Stimmzungen noch freisetzen. Hierfür kann es schon noch notwenidig werden im ersten Jahr noch ein bis zweimal nachstimmen zu müssen. Das ist markenunabhängig und kann bei jemdem neuen Instrument vorkommen - Kann, muss aber nicht.

Was sich aber auf alle Fälle verändert, ist der Umgang mit dem Instrument. Jedes instrument hat so seinen eigenen Charakter und auf den muss man sich erst noch "einschießen". Und wenn man die Eigenschaften des Instruments richtig kennengelernt hat, kann man das instrument besser ausnutzen und dessen Eigenschaften besser miteinbinden. Das musste ich bei meinem Gomes Akkordeon genauso machen, wie mit meiner alten Gola. In beiden Fällen benötigte ich einige Zeit, bis ich genau wusste, wann und wie das Instrument reagiert. Und dann erst konnte ich das Instrument voll ausnutzen und dessen Klang richtig einsetzen.

Und das ist vermutlcih der Punkt, den viele auf das Instrument schieben und meinen, der Klang des Instruments hätte sich noch verändert - in Wahrheit ists andersrum: Der Spieler hat sich auf das Instrument eingespielt und kann nun dessen Eigenschaften besser entfalten. Aber das gilt für neue Instrumente genauso, wie für alte, nur dass sich die inneren Spannungen in den Stimmzungen bei den Instrumenten, die schon in Gebrauch waren meist schon weitestgehend beruhigt haben und die Stimmung dann schneller und besser stabil bleibt.

Gruß, maxito
 
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Lieber maxito,


Danke für deine Antwort. Sie war sehr aufschlussreich. Ich gebe dir Recht, wenn du sagst, der Spieler stelle sich eher auf das Instrument ein, als umgekehrt und könne nach einer gewissen, individuell variierenden Zeit, die vorhandenen Möglichkeiten besser nutzen. Pigini kommt einem da mit nahezu perfekter Ergonomie sehr entgegen. Man verschmilzt bildlich mit dem Instrument. Es schmiegt sich an wie ein Maßanzug und spielt sich, Dank des unglaulich geringen Tastenhubes, wunderbar leicht.
Ich hatte schon einige Instrumente in den Armen, aber keines saß auch nur annähernd so angegossen.
Dennoch meine ich, dass meine Kiste lauter geworden ist. Zumindest innerhalb der ersten Wochen nach dem Auspacken. Die Stimmung ist im Übrigen stabil und nach wie vor präzise.
Natürlich passen sich die Hörgewohnheiten dem ständig Gehörten an. Trotzdem glaube ich, dass ein gewisses Einspielen nötig und hilfreich ist. Auf jeden Fall wirkt sich kontinuierliches Spielen vorteilhaft auf den Klang aus.


Herzlich,


WB
 
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