Klanglich erscheint sie mir deutlich voller und kräftiger als zu Anfang
Hallo Weltenbummler,
Die Geschichte mit der "Einspielzeit", in der man die Stimmzungen "einspielen " muss, hält sich hartnäckig. Es stimmt, dass sich am Anfang was tut, aber nicht in dem Sinne, dass sich der Klang der Stimmzunge an sich verändert.
Beim "Einspielen" meiner Gomes konnte ich feststellen, dass sich in der ersten Woche die Ansprache etwas verändert hat. Das hatte aber mit den Stimmzungen nichts zu tun, sondern mit den Ventilen und den Klappen. Denn die Ventile müssen sich erst in den endgültigen Betriebszustand versetzen, denn die Klebestellenn sind ja nicht alle exakt gleich und haben weil sich der Kleber unten den Ventilen mal mehr, mal weniger weit verteilt mitunter "Übergangszonen", wo der Klebstoff nicht mehr vollstänig klebt und wo sich das Ventil noch freischwingt.
Das konnte ich in den ersten ein bis zwei Wochen feststellen, dass sich dadurch der Klang einzelner Töne etwas verändert hat, da die Ventile freier ausschwingen konnten. Ab dann war der Klang aber konstant. Und es betraf auch nicht das ganze Instrument, sondern nur einzelne Töne.
Was sich verändert hat, war die Stimmung. Die wandert bei einem nagelneuen Instrument mitunter schon noch weg, weil sich einfach innere Spannungen in der Stimmzungen noch freisetzen. Hierfür kann es schon noch notwenidig werden im ersten Jahr noch ein bis zweimal nachstimmen zu müssen. Das ist markenunabhängig und kann bei jemdem neuen Instrument vorkommen - Kann, muss aber nicht.
Was sich aber auf alle Fälle verändert, ist der Umgang mit dem Instrument. Jedes instrument hat so seinen eigenen Charakter und auf den muss man sich erst noch "einschießen". Und wenn man die Eigenschaften des Instruments richtig kennengelernt hat, kann man das instrument besser ausnutzen und dessen Eigenschaften besser miteinbinden. Das musste ich bei meinem Gomes Akkordeon genauso machen, wie mit meiner alten Gola. In beiden Fällen benötigte ich einige Zeit, bis ich genau wusste, wann und wie das Instrument reagiert. Und dann erst konnte ich das Instrument voll ausnutzen und dessen Klang richtig einsetzen.
Und das ist vermutlcih der Punkt, den viele auf das Instrument schieben und meinen, der Klang des Instruments hätte sich noch verändert - in Wahrheit ists andersrum: Der Spieler hat sich auf das Instrument eingespielt und kann nun dessen Eigenschaften besser entfalten. Aber das gilt für neue Instrumente genauso, wie für alte, nur dass sich die inneren Spannungen in den Stimmzungen bei den Instrumenten, die schon in Gebrauch waren meist schon weitestgehend beruhigt haben und die Stimmung dann schneller und besser stabil bleibt.
Gruß, maxito