Einstieg in den Blues als Gitarrist - wie fange ich an? ODER "Ein weiter Weg"

Doppelte Verneinung sehe ich in meinem Satz eher nicht.... .

Ich finde es erstaunlich, dass immer dann, wenn - diesmal vom Zauberer - schlicht falsche "Fakten" richtig gestellt werden, die alte "Seht das doch nicht so verbissen!" - Keule 'rausgeholt wird, während der Hinweis auf totale grenzenlose Freiheit wie eine Monstanz voran getragen wird. Und jeder, der vorsichtig darauf hinweist, dass schon das richtige Stimmen einer Gitarre - um 'mal ganz vorne anzufangen - eine deutliche Einschränkung dieser "Freiheit" bedeutet, als ewig gestriger, unkreative, unmusikalischer Betonkopf verunglimpft wird.

Haben die bekannten Musikgenies der Vergangenheit sich tatsächlich wirklich durch unser mitteleuropäisches Notensystem eingeschränkt gefühlt? Immerhin haben sie so die eine oder andere ganz gute Musik zustande gebracht..... .

Haben sich Charlie Patton, Son House, Robert Johnson, Blind Blake und so weiter durch das Blues - Schema (und seine Modifikationen) so eingeschränkt gefühlt, dass sie darunter gelitten haben? Mussten Sie sich anhören, dass sie den "wahren" Blues, der sich durch totale Negation jeglicher Regeln auszuzeichnen scheint, wenn man z.B. El Tedesco folgt, gar nicht "hatten"?

Natürlich kann gar nicht oft genug wiederholt werden, dass man Blues hören muss, um ihn spielen zu können! Wenn man aber der Meinung ist, dass alles Blues ist, was man selber dafür hält, muss man das natürlich nicht. Dann reicht es aus, irgendwas zu hören, es zu Blues zu erklären und gut ist es..... .
 
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Doppelte Verneinung sehe ich in meinem Satz eher nicht.... .
Ich hab' dich auf'n Arm genommen. Das sollte ein Witz sein.
Wie jemand es nicht wagen kann, etwas auszudrücken, dass man nicht hätte besser ausdrücken können, ist mir zuweilen unverständlich. Aber was soll's.

Ich finde es erstaunlich, dass immer dann, wenn - diesmal vom Zauberer - schlicht falsche "Fakten" richtig gestellt werden, die alte "Seht das doch nicht so verbissen!" - Keule 'rausgeholt wird, während der Hinweis auf totale grenzenlose Freiheit wie eine Monstanz voran getragen wird. Und jeder, der vorsichtig darauf hinweist, dass schon das richtige Stimmen einer Gitarre - um 'mal ganz vorne anzufangen - eine deutliche Einschränkung dieser "Freiheit" bedeutet, als ewig gestriger, unkreative, unmusikalischer Betonkopf verunglimpft wird.
Niemand hat jemanden zum unmusikalischen "Betonkopf" verunglimpft. Falsch dargestellte Fakten sind jederzeit kritisierbar. Besonders in diesem Fall hatten sie aber nichts mit "musikalischer Freiheit" zu tun. Man darf das auch ganz konkret sehen.

Davon abgesehen, dass sich meine ursprüngliche Relevanz zur musikalischen Freiheit, auf etwas anderes bezogen hat, als auf die Kritik an dem was nun Blues ist oder nicht, geht es im Hauptprogramm dieser Kontroverse darum, dass man etwas das zwar nicht aus 1., 2. oder 3. Generation von Blues-Musikern stammt aber dennoch nachvollziehbare Merkmale und Kennzeichen des Blues hat, auch als Blues (musikalisch) interpretieren kann und bezeichnen darf.
Man ist nicht notwendigerweise dazu gezwungen sich in spezifische "Subkategorien" einzugliedern. Meiner Ansicht nach ist genau dieser Aspekt ziemlich unwichtig. Die von irgendwelchen "Pundits" errichteten Subkategorien, meine ich damit.

Haben die bekannten Musikgenies der Vergangenheit sich tatsächlich wirklich durch unser mitteleuropäisches Notensystem eingeschränkt gefühlt? Immerhin haben sie so die eine oder andere ganz gute Musik zustande gebracht..... .
Ob sich diese Musiker eingeschränkt gefühlt haben weiss ich nicht. Anzunehmen ist aber das eine breite Mehrheit der frühen Blues Musiker sich mit Noten lesen und/oder schreiben nicht weiter auseinander gesetzt haben. Das belegt sich auch darin, dass viele dieser "Musik Genies" (Komponisten) von solchen beschissen wurden, die Musik in Noten-Form lesen und schreiben konnten, weil diese durch die Niederschrift auch die Komposition, Rechte & Royalties für sich beansprucht haben.

Haben sich Charlie Patton, Son House, Robert Johnson, Blind Blake und so weiter durch das Blues - Schema (und seine Modifikationen) so eingeschränkt gefühlt, dass sie darunter gelitten haben? Mussten Sie sich anhören, dass sie den "wahren" Blues, der sich durch totale Negation jeglicher Regeln auszuzeichnen scheint, wenn man z.B. El Tedesco folgt, gar nicht "hatten"?

Natürlich kann gar nicht oft genug wiederholt werden, dass man Blues hören muss, um ihn spielen zu können! Wenn man aber der Meinung ist, dass alles Blues ist, was man selber dafür hält, muss man das natürlich nicht. Dann reicht es aus, irgendwas zu hören, es zu Blues zu erklären und gut ist es..... .
Ich hab' nirgends wo irgendwelche Regeln negiert.
Im Gegenteil. Ich hab' einen klaren Vorschlag zum Anfangen im Blues Spielen reingestellt, wo ansonsten nur Vorschläge zum Zuhören, bzw. Diskussionen zur Pentatonik zu finden sind.

Viele der frühen Blues Interpretationen, seien sie noch so original oder nicht, empfinde ich bisweilen wie einen Bleistift, der von Zeit zu Zeit nach gespitzt werden muss.



Ps, das was ich in rot markiert habe, entspricht keiner meiner Behauptungen. Das ist entweder eine phantasievolle Komposition deiner selbst oder du verwechselst mich mit anderen Diskussionsteilnehmern.
 
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Ob sich diese Musiker eingeschränkt gefühlt haben weiss ich nicht. Anzunehmen ist aber das eine breite Mehrheit der frühen Blues Musiker sich mit Noten lesen und/oder schreiben nicht weiter auseinander gesetzt haben. Das belegt sich auch darin, dass viele dieser "Musik Genies" (Komponisten) von solchen beschissen wurden, die Musik in Noten-Form lesen und schreiben konnten, weil diese durch die Niederschrift auch die Komposition, Rechte & Royalties für sich beansprucht haben.

Nur zur Klarstellung: ich meinte mit diesen Musik - Genies Leute wie Bach, Beethoven und Mozart.

Auf die Blueser bezog sich erst das Nachfolgende.

Und noch eine Richtigstellung: weder z.B. der Zauberer noch ich selbst haben jemals den zeitlichen Zusammenhang für die Kernfrage "Blues oder eventuell doch nicht" angeführt.

Ich denke, dass ich auch für ihn sprechen kann, wenn ich sage, dass es dabei ausschließlich um musikalische und inhaltliche Dinge geht, nicht um die Entstehhungszeit!

Wenn Joe Bonamassa einen Blues spielt, ist das selbstverständlich ein Blues, ob er mir gefällt oder nicht!
Aber wenn er keinen spielt, dann ist es eben keiner.

Und wenn Mississippi John Hurt einen Folksong singt, dann ist das eben nicht zwangsläufig auch ein Blues, nur weil er als Blueser bekannter sein mag.
(Obwohl ich glaube - ich habe sie nicht gezählt -, dass die Mehrzahl seiner Songs tatsächlich eher kein Blues sind.)
 
immer diese Vorurteile über Menschen, die man überhaupt nicht kennt finde ich einfach .....

Nun ja persönlich kenne ich niemanden in diesem Forum , und kann daher immer nur
aus dem Geschriebenem meine Schlüsse ziehen.


Ich bin weder perfekt, noch fehlerfrei

cool - ick nämlich ooch nich - hatte ick ooch extra drauf hingewiesen ;)

Sicher ist, Blues kommt vom Herzen und meine Wenigkeit, den Blues einigermaßen auf der Gitarre
wieder zu geben, kann sich hören lassen, ist allemal besser als Heavy Metal.

Ausser das Blues sicher vom Herzen kommt gibt der Rest keinen richtigen Sinn .....? :confused:
Was meintest du damit ?
 
5) SORTIEREN - EIN VERSUCH

Wer sich bis hierher durchgekämpft hat, wird merken - das ist nicht so einfach. Genre-Grenzen sind schwammig bis sinnlos, viele Künstler durchbrechen sie immer wieder oder halten sie nicht ein. Andererseits brauchen wir doch irgendwelche Begriffe, um bestimmte Stile zu beschreiben.

Ich habe bereits sortiert und gefiltert. Es gibt so viel Blues und Anverwandtes, dass man den Überblick verlieren kann.
Meine Richtung geht mehr zum "Bluesrock" und "Jazzrock" (Robben Ford z.B.), ich mag halt keinen "Einschlafblues",
bei mir muss es schon etwas fetzen......Hört auch mal in die neue CD von Robin Trower, ich bin total begeistert.

 
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Na gut, emptypockets Danke für die Klärung. Hat mich auch ein bisschen gewundert.

Ich bin der Letzte der einem nachsagt "Er/Sie hat den Blues, oder auch nicht". Eine Aussage, die ich konsequent versuche zu vermeiden.

Es liegt in meiner Natur, "to push the envelope". Ich weiss, dass ich mich beim Blues im Grenzbereich bewege und manchmal die Umrisse nicht mehr nachvollziehbar sind.
Wir wissen aber auch, das Country und Folk Musik oft prägnante Merkmale des Blues' besitzen, auch wenn sie eigentlich als Pop Musik zu bewerten wären.

Lebt man in den USA und ist auf dem Nordamerikanischen Kontinent auch ein bisschen rumgekommen, dann versteht man den Begriff "Schmelztiegel" sehr viel besser.
Innerhalb dieses Begriffs (Schmelztiegel) lassen sich eben nur schwer konkrete Linien oder Abtrennungen ziehen.
Man muss aufpassen, dass einen der Blues nicht verrückt macht. ;) :D

 
Also immer diese Vorurteile .... :D
 
der war gut,,looool
 
Sorry - nee, eigentlich nicht Sorry. Ich muss mal kurz:


Und worauf basiert diese Erkenntnis? Ich halte sie für total falsch und sehe das ganz anders. Verallgemeinerungen sind schwierig, wenn sie nicht belegbar sind, daher mach ich gleich weiter...

Ich kann dir leider keine repräsentative Umfrage präsentieren, die beweist dass B.B. King und John Lee Hooker die bekanntesten Blues-Gitarristen sind.
Denk bitte daran, dass außerhalb des Gitarristen-Kosmos, in dem wir uns hier bewegen, viele Künstler anders wahrgenommen werden bzw. sich der
Bekanntheitsgrad sehr unterscheidet.
Wenn ich beispielsweise im Freundeskreis aus Nicht-Gitarristen über Blind Willie McTell oder Big Bill Broonzy spreche, weiß so gut wie niemand, wer das ist - King und Hooker kennen aber alle, weill die gewissermaßen "Mainstream" sind.


Das ist schlichtweg Quatsch. Lies vielleicht meinen Artikel nochmal durch. Blues war seit den 1920er Jahren ein sehr erfolgreiches Genre mit hohen Verkaufszahlen. Richtig ist vielleicht, dass Chess für den Chicago Blues wichtig war, der mit der Zeit des Folk-Revivals populär wurde, und das hat wiederum dazu beigetragen dass die Musik auf einmal auch bei einem breiteren weißen Publikum Interesse fand. Es gab Cross-Over-Hits von den schwarzen in die weißen Charts, auch das stimmt... aber dass Chess Blues zu Hit-Material gemacht hat, ist halt einfach falsch.

Ich sprach aber doch von Hits im entsprechenden Milieu.
Nicht, wie z.B. bei Motown oder Stax, die in den 60ern Milieu-übergreifenden Soul-Pop gemacht haben, der auch von der weißen Mittelschicht gekauft wurde.
Das sah bei Chess, zumindest in der klassischen Phase, noch anders aus.
Dennoch stiegen in den 1950ern mit Einführung der Vinyl-Schallplatte und der Transitortechnik in den Wiedergabegeräten, die Verkaufszahlen von Tonträgern (auch milieu-intern)
massiv an.
Die hohen Verkaufszahlen, die Chess in dieser Zeit erreichte, sind mit denen anderer aus den 20ern nicht zu vergleichen.
Hinzu kommt auch noch die Verbreitung des damals neuen Kurzwellen FM-Radios, das es in den 20ern auch noch nicht gab und welches die Musik (auch ohne Plattenkauf oder Konzertbesuch) theoretisch in so gut wie jeden amerikanischen Haushalt trug, der es hören wollte - wenn es denn eine Sender war, der schwarze Musik spielte.
Der Deal mit Atlantic Records eröffnete Chess dann später ja sogar eine noch größere Reichweite.

Genau aus diesen Faktoren ergibt sich der massiv prägende und bis dahin einzigartige Einfluss dieses Labels.


Auch wieder Kappes. John Lee Hooker war nicht bei Chess, er hat unter falschem Namen ein paar Platten für sie rausgebracht - aber die "Hits" waren eher bei "Modern". Son House hat ein Album bei Columbia rausgebracht. "Alte" wie Fred McDowell oder Skip James waren bei Capital oder Vanguard. Chess war wichtig, keine Frage, aber es war bei weitem nicht wie von Dir dargestellt der einzige Dreh- und Angelpunkt der Blues-Szene. Und ob man Muddy und Wolf als "alte" Musiker klassifiziert, halte ich auch für fragwürdig - sie sind ja mit elektrifiziertem Delta-beeinflusstem Chicago Blues gross rausgekommen, nicht mit traditionellem Kram aus den 1930ern.

Wo habe ich behauptet, dass Hooker bei Chess war? Das war er natürlich nicht.
Chess hatte allerdings eine Scharnierfunktion zwischen alt und neu.


Mir fällt das nicht auf, weder sofort noch irgendwann. Ich höre zwei wirklich gute Musiker, die keinem mehr irgendwas beweisen müssen, die offensichtlich Spaß an der Arbeit hatten.

Es geht nicht darum, dass sie sich etwas beweisen müssen, sondern darum, dass man an "Riding With The King" im direkten Vergleich die verschiedenen Herangehensweisen von Clapton und King gut miteinander vergleichen kann.
Wie kann es sein, dass du das Album hörst und keine signifikanten Unterschiede wahrnimmst?
Dass die beiden Spaß bei der Aufnahme hatten, schließt doch nicht aus, dass sie ihrem individuellen Stil treu bleiben. Allein schon die Tatsache, dass King oft in seinen typischen pentatonischen Boxen rumdudelt unterscheidet ihn beispielsweise sehr von Clapton - und das ist nur einer von sehr vielen Unterschieden, die man auf "Riding With The King" gut nachhören kann.
 
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Ich sprach aber doch von Hits im entsprechenden Milieu.
Nicht, wie z.B. bei Motown oder Stax, die in den 60ern Milieu-übergreifenden Soul-Pop gemacht haben, der auch von der weißen Mittelschicht gekauft wurde.
Das sah bei Chess, zumindest in der klassischen Phase, noch anders aus.
Zudem stiegen in den 1950ern mit Einführung der Vinyl-Schallplatte und der Transitortechnik in den Wiedergabegeräten, die Verkaufszahlen von Tonträgern (auch milieu-intern)
massiv an.
Die hohen Verkaufszahlen, die Chess in dieser Zeit erreichte sind mit denen anderer aus den 20ern nicht zu vergleichen.

Es geht nicht darum, dass sie sich etwas beweisen müssen, sondern darum, dass man an "Riding With The King" im direkten Vergleich die verschiedenen Herangehensweisen von Clapton und King gut miteinander vergleichen kann.
Wie kann es sein, dass du das Album hörst und keine signifikanten Unterschiede wahrnimmst?
Dass die beiden Spaß bei der Aufnahme hatten, schließt doch nicht aus, dass sie ihrem individuellen Stil treu bleiben. Allein schon die Tatsache, dass King oft in seinen typischen pentatonischen Boxen rumdudelt unterscheidet ihn beispielsweise sehr von Clapton - und das ist nur einer von sehr vielen Unterschieden, die man auf "Riding With The King" gut nachhören kann.

Dazu nur zwei Sachen:
Natürlich sind die Verkaufszahlen von Chess mit denen der Plattenverkäufe der 20er Jahre eventuell nicht verlgleichbar. Aber das ist in etwa so aussagefähig wie die Tatsache, dass im Jahre 2015 mehr E - Gitarren verkauft wurden als 1930!

Wenn ich Dich recht verstehe, hälst Du also B.B.King für einen Langweiler, der nur "in seinen typischen pentatonischen Boxen 'rumdudelt" (was für ein Wort im Zusammenhang mit B.B.King! Unglaublich.....) und - ausgerechnet - Eric Clapton für einen kreativen, mutigen Neuerer?

Donnerwetter. Da muss man erstmal drauf kommen.....
 
Ich sage es mal so, es gibt und gab in jeder Dekade super Blues Gitaristen, wobei mir der Elektr. Blues einfach besser gefällt. Aber als ich Anfang der 90er mit den Gitarrenspielen begann, bin ich zwangsläufig sehr bald auf den Blues gestoßen. Damals erschien die Doppel CD von Robert Johnson. Die Rekonstruktion seiner Aufnahmen Mitte der 30er. Bald darauf bin ich mit SRV in Verbindung gekommen, ne ganz andere Schiene. Hendrix hab ich erst Mitte der 90er als fantastischen Blues Gitaristen wahrgenommen, davor war er für mich mehr der Rock Gitarrist. Wenn ich auch ganz toll finde, als Blues Musiker, ist Alan "Blind Owl" Wilson von Canned Heat. Der hat super Slide Gitarre und Harmonika gespielt. Und mit John Lee Hooker das in meinen Augen fantastische Album "hooker'n'heat" aufgenommen.
 
Um mal eine Querverbindung herzustellen, die immer gerne untergeht - gerade in Gitarren-Kreisen: Es mag hart sein, aber es gibt sehr sehr wenige "Blues-Gitarristen". Die "besten", also erfolgreichsten, einflussreichsten, etc. waren und sind (!) immer diejenigen, die einen SONG vortragen, also eine Geschichte, Gesang, Story, Melodie.

Wie viele wirklich relevante Blues-Instrumentals gibt es? Wenige!
(JA, es gibt sie... aber eben nicht viele, die Bestand haben... Green Onions, Guitar Rag, Rude Mood, etc. alles gut, aber es sind nur ein paar).

Wie viele relevante reine Blues-Gitarristen (ohne Gesang) gibt es? Fast keine!
(Hier wird's in meinem Gedächtnis eng - in der "alten" Zeit ganz wenige, vielleicht noch Willie Brown als einer der bekannten Backing-Musiker, aber auch der hat ja ein paar Scheiben mit Vocals aufgenommen. Aus der Chicago-Zeit vielleicht jemand wie Hubert Sumlin, aber auch von ihm gibt's ja Solo-Scheiben. Hendrix, SRV, Clapton, Bonamassa und Co. singen ja auch alle).

Wie ich schon sagte: Auf den alten Scheiben steh ganz oft "vocal blues with guitar accompaniment" - es wird also GESUNGEN und mit der Gitarre BEGLEITET. Mit dem Aufkommen der E-Gitarre und des Gitarrensolos wird es natürlich leichter, eher "instrumental" unterwegs zu sein. Viele Gitarristen vergessen aber, dass "echter" Blues eben meistens NICHT "Akkordschema mit Solo drüber" ist, sondern ein "Song" (und das beinhaltet "singen").

Ich "kann" auch nicht singen, ich klinge erstens schrecklich und zweitens geht bei meinen Gesangs-Versuchen immer der Rhythmus auf der Gitarre total flöten. Das ist meiner Meinung nach ein riesiges Defizit, total schade irgendwie, aber mir fehlt halt auch die Zeit (bzw. so wichtig ist mir Musik machen halt nicht im Lebens-Gesamt-Gefüge) daran was zu tun. Ich habe absolute Hochachtung vor allen, die singen und dazu spielen. Denn das bringt einen viel viel näher an eine authentische Blues-Performance als das nächste tolle Gitarren-Solo.
 
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Ich sage es mal so, es gibt und gab in jeder Dekade super Blues Gitaristen, wobei mir der Elektr. Blues einfach besser gefällt. Aber als ich Anfang der 90er mit den Gitarrenspielen begann, bin ich zwangsläufig sehr bald auf den Blues gestoßen. Damals erschien die Doppel CD von Robert Johnson. Die Rekonstruktion seiner Aufnahmen Mitte der 30er. Bald darauf bin ich mit SRV in Verbindung gekommen, ne ganz andere Schiene. Hendrix hab ich erst Mitte der 90er als fantastischen Blues Gitaristen wahrgenommen, davor war er für mich mehr der Rock Gitarrist. Wenn ich auch ganz toll finde, als Blues Musiker, ist Alan "Blind Owl" Wilson von Canned Heat. Der hat super Slide Gitarre und Harmonika gespielt. Und mit John Lee Hooker das in meinen Augen fantastische Album "hooker'n'heat" aufgenommen.

Ja, Al Wilson war schon eine Nummer. Insbesondere spielte er ja auch eine gewisse Rolle bei der Wiederentdeckung einiger der alten, verschollenen Blues - Legenden.

"Hooker'n Heat" war eine ganz gute Platte, an der mich nur eins gestört hat: John Lee Hooker. Ich habe ihn einfach noch nie gemocht. Langweilig, verschlafen und meistens so "cool", dass es kaum auszuhalten ist!

Man vergleiche nur seine eigene Aufnahme von "Serves you right to suffer" mit der von der J. Geils Band.

Aber es ist eben alles auch Geschmackssache.
 
Wie viele relevante reine Blues-Gitarristen (ohne Gesang) gibt es? Fast keine!


Mir fallen da auch nur 4 Gitarristen ein, die selbst nicht singen, Jeff Beck, Ronnie Earl, Gregor Hilden,
Kenny Wayne Shepherd,,,,,und ? ich :D
 
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"Hooker'n Heat" war eine ganz gute Platte, an der mich nur eins gestört hat: John Lee Hooker. Ich habe ihn einfach noch nie gemocht. Langweilig, verschlafen und meistens so "cool", dass es kaum auszuhalten ist!

Und das ist ja das Schöne am Leben - jeder hat einen anderen Geschmack (und das ist gut so). Bei mir ist JLH einer der ganz großen Favoriten - vielleicht knapp hinter Fred McDowell und natürlich hinter Son House, aber definitiv "up there". Dafür kann ich mit anderen Musikern nix anfangen, weil sie mich eben nicht berühren - warum auch immer. Ich kann respektieren, wenn jemand meine "Helden" nicht mag, erwarte natürlich umgekehrt dasselbe.

Super ist, dass man beim Blues mit seiner mindestens 100jährigen Geschichte eben viel Auswahl hat. Für (fast) jeden was dabei - und (total) unmöglich, alles zu kennen und zu wertschätzen.
 
So ganz ist mir die Relevanz dieser "Querverbindung" nicht klar.
Sollte das heissen, erstes Gebot für Gitarristen, die in den Blues einsteigen wollen ist: "Lerne erst mal singen, damit du deine (Blues-) Story entsprechend vortragen kannst?".

In anderen Worten:
Ich verstehe nicht warum ein Thread im Gitarren-Einsteigerforum mit soviel Kritik behaftet sein muss, speziell an denen die sich für dieses Thema interessieren. :gruebel:
Es gibt jede Menge Hinweise auf Theorie und Geschichte des Blues, sowie mindestens genauso viel Kritik am Blues Verständnis derer, die nach praktischem Rat im Umgang mit Gitarre & Blues Ausschau halten. Die Hinweise die bei der Anprobe von Blues & Gitarre behilflich sein könnten, sind relativ schmächtig. :nix:

Die grossartige Popularität der elektrischen Gitarre macht es gewiss nicht leichter Gitarren-exklusiven Instrumental Blues zu spielen. Vielleicht in Theorie unter Einbeziehung der weiten Verbreitung/Popularität der E-Gitarre aber nicht in der Praxis, da die Anforderungen an den Gitarristen enorm hoch sind.

Geht man davon aus das sich ein Blues vornehmlich aus Lyrik und gesungener Melodie, plus Begleitinstrument (in diesem Fall Gitarre) zusammen setzt, wird man erkennen müssen das die Gitarre im Blues sehr viel weniger wichtig ist als man zunächst annehmen mag. Die Palette von Begleitinstrumenten im Blues ist enorm (mal simpel ausgedrückt).

Eine kleine Auswahl an "Gitarren Blues Instrumentals".





 
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So ganz ist mir die Relevanz dieser "Querverbindung" nicht klar.
Die Relevanz für mich ist: Gitarristen haben die Tendenz, Blues (und andere oft gitarrenbasierte Musik allgemein) aus der Sicht des Gitarristen zu sehen, andere Gitarristen zu bewerten, nachzumachen, etc. Dabei wird oft übersehen/vergessen/ignoriert (bewusst oder unbewusst) dass doch die allermeisten großartigen Gitarristen auch sehr respektabler Sänger und Songwriter sind bzw. waren. Auch das Publikum nimmt - und das weiß wahrscheinlich jeder, der mal live auf der Bühne gestanden hat mit einer Band - den Sänger und Frontmann deutlich eher wahr als den tollen Gitarristen. Einen SONG kann man mitSINGEN, ein Gitarrensolo nur bedingt - das ist aus Publikumssicht halt ne andere Sache.
Kurz gesagt: Vielen Gitarristen würde ein gewisser Fokus auf das "Gesamtwerk" guttun, nicht nur der Blick auf die Gitarrenparts.
 

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