Einteiliger oder zweiteiliger Body für E-Gitarre?

  • Ersteller EnforcerII
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Irgendwie beeinflusst doch alles was an einer Gitarre dran ist den Klang. Das Holz macht da auch keine Ausnahme. Inwiefern sich da etwas verbessert oder verschlechtert ist aber ein anderes Kapitel.
Und fast genauso oft wie ich meine Ohren an den Korpus gehalten habe, werde ich immer wieder vom tatsächlichen Klang am Amp überrascht. Dieser zählt bei mir letztendlich bei einer E-Gitarre.
Es ist das Gesamtsystem was toll klingt, oder eben nicht. Da ist die Gitarre 1 Teil davon und ob das nun 1 oder 2 Teile beim Korpus sind noch ein kleinerer Teil im Gesamtsystem. Es gillt m.M aber auch, wenn an irgendeiner Stelle der Sound flöten geht, ist das Ergebnis gemindert, egal wie gut der Rest ist.
 
Mir persönlich ist wichtig, das irgendwo (bei einer Strat am besten oberhalb der PU) ein möglichst breiter und wirklich "ununterbrochener Teil" drin ist. Also ungefähr die Position, an der sich bei der Birdfisch die Tonebars befinden.

Die Theorie ist (nicht meine, sondern die von mehreren Gitarrenbauern), dass dadurch ein wenig "wumms" entsteht. Sicher nicht relevant für die "erste Schwingung" der Saite, aber für ausklingende Töne.

Einteilig/Mehrteilig als "Kaufkriterium" zu erheben, hat aber aus meiner Sicht nur eine "kosmetische" Funktion. Es macht eine gute Gitarre (Bauqualität) erst mal nicht besser, sondern nur "schöner".

Gruß
Martin
 
Also ungefähr die Position, an der sich bei der Birdfisch die Tonebars befinden.
Reiner Zufall natürlich, dass das durchaus interessante Design der Birdfish genau den Bereich abdeckt?!
Die Dinger halte ich für Marketing im Sinne der Holzgläubigen. Wenn verschiedene Tonebars wirklich solche gravierenden Unterschiede herbeizaubern könnten, würde ich als Anbieter doch genau damit werben und entsprechende Vergleichsvideos veröffentlichen, zumal sie doch so leicht zu tauschen sind. Davon ist jedoch nichts zu finden...

Die Theorie ist (nicht meine, sondern die von mehreren Gitarrenbauern), dass dadurch ein wenig "wumms" entsteht. Sicher nicht relevant für die "erste Schwingung" der Saite, aber für ausklingende Töne.
Wumms für ausklingende Töne? Sustain? Prinzipiell möglich, bei der Birdfish würde es das längste Sustain allerdings mit Tonebars aus Metall geben.
 
Reiner Zufall natürlich, dass das durchaus interessante Design der Birdfish genau den Bereich abdeckt?!

Nein, das ist Absicht im Konstrukt ...




Das man sich trotzdem drüber streiten kann, steht ausser Frage :) ... Unsere eigenen Erfahrungen und Spielweisen, wirken unmittelbar auf die Wahrnehmung solcher "Kleinigkeiten".

Gruß
Martin
 
Was Gear angeht dürften Blinde entscheidende Vorteile haben.... Da der für uns sehr stark gewichtet Sinn, das Sehen, enormen Einfluss hat.
 
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Nein, das ist Absicht im Konstrukt ...

Ich kann dem zwar folgen, kann sogar das Denken ein Stück weit nachvollziehen, im Kern ist es aber auch nur eine Erweiterung der bekannten Holzklangmythen, wohl auch im Interesse der gläubigen Kundschaft.

Beispiele:
Der Vergleich von Xylophonklängen mit E-Gitarren, den er wahrscheinlich deshalb wählt, weil seine Tonebars optisch daran erinnern, ist das bei Gitarrenbauern übliche (und fragwürdige) "wir klopfen mal auf das Holz um zu hören, wie später die E-Gitarre klingt".

Nach Teuffels Logik, die auch dem Konzept seiner Tonebars entspricht, hatte Jimmy Hendrix, der bekanntlich als Linkshänder Rechtshandgitarren (E-Fachfräsung bei den tiefen Saiten) spielte, keine Bässe mehr im Klang.
 
Grund: Zitat reduziert
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Nach Teuffels Logik, die auch dem Konzept seiner Tonebars entspricht, hatte Jimmy Hendrix, der bekanntlich als Linkshänder Rechtshandgitarren (E-Fachfräsung bei den tiefen Saiten) spielte, keine Bässe mehr im Klang.

Wieso? Angeregt wird doch die ganze Gitarre und wo die durchgehenden Fasern sind, ist dabei ziemlich egal.

Aber gut, meine Aussage ist schlicht: „Wenn man dem Gedanken Holz als weiteres den Ton formendes Element hinterherläuft - dann würde ich bei mehrteiligem Body auch das Thema „Tonebar“ berücksichtigen.“

Hat man keinen Hang zum Holz … auch gut :nix:

Und weil du oben „Sustain“ sagtest … dafür reichen ein paar Frequenzen in der Mitte. Das sagt über den Inhalt aller Frequenzen erst mal nix aus.

Gruß
Martin
 
Das führt hier mit Sicherheit zu gar nichts
 
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Wieso? Angeregt wird doch die ganze Gitarre und wo die durchgehenden Fasern sind, ist dabei ziemlich egal.

Aber gut, meine Aussage ist schlicht: „Wenn man dem Gedanken Holz als weiteres den Ton formendes Element hinterherläuft - dann würde ich bei mehrteiligem Body auch das Thema „Tonebar“ berücksichtigen.“

Die Logik von Teuffels Konzept ist, dass E-Gitarren so konstruiert sind, dass die tiefen Seiten einen "Tonebar"-bereich oben haben, weil der für die Basswiedergabe (der umwickelten Saiten) angeblich nötig ist. Das "fehlende Holz" im unteren Bereich, durch E-Fachbohrungen etc., soll wiederum den Höhen entgegen kommen. Nach den Vorstellungen hat er seine minimalistischen E.Gitarren konstruiert.
Die Strats von Hendrix waren mit Sicherheit auch noch mehrteilig und entsprechend müsste es ihnen an Bässen gemangelt haben, hat es aber nicht.
 
Auch wenn er im Interview (4:30) vom linken Teil spricht, so meint er damit ein langes Stück ununterbrochenes Material. Ob das oben oder unten ist, ist aber im Prinzip für die Resonanzfrequenzen egal. Die wirken von der Brücke ins ganze Konstrukt.

Die längere ununterbrochene Seite ist „in der Regel“ oben, was aber nur eine Funktion der Ergonomie ist und den Zugang zu den hohen Lagen ermöglicht.

Warwick hat mit dem Thumb ein besonders langes Teil am Bass (ununterbrochen) … und der klingt deutlich voluminöser in den tiefen Frequenzen.

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Man kann aber sicher auch erkennen, dass es den Bass unspielbar machen würde, wenn es unten wäre. Bei einer Strat mit DoubleCut hat man zumindest eine Chance. Tele Spieler die die Gitarre drehen, sind mir hingegen nicht bekannt.

Gruß
Martin
 
Was Gear angeht dürften Blinde entscheidende Vorteile haben.... Da der für uns sehr stark gewichtet Sinn, das Sehen, enormen Einfluss hat.
Genau, ein tauber Schreiner kann leichter teure von schlechten Gitarren unterscheiden als ein blinder Gitarrist :good_evil:
 
Ein geschätzter Gitarrenbauer hat mal geschrieben, dass es heutzutage die Mentalität wäre alles das besonders gut zu finden wo möglichst viel Material verballert würde.
Wenn aus einem Baumstamm ein Korpus herausgesägt und der Rest weggeschmissen wird, wäre das in den Augen vieler ein Qualitätkriterium.
 
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Die längere ununterbrochene Seite ist „in der Regel“ oben, was aber nur eine Funktion der Ergonomie ist und den Zugang zu den hohen Lagen ermöglicht.

Warwick hat mit dem Thumb ein besonders langes Teil am Bass (ununterbrochen) … und der klingt deutlich voluminöser in den tiefen Frequenzen.

Gibt's von dem Warwick ein identisches Modell, mit gleichen PU an der gleichen Stelle, ohne das lange Teil, zum brauchbaren Vergleich?

Mich erinnert das an den Les Paul/SG -Vergleich. Da behaupten nicht wenige, die Les Paul hätte mehr Bässe, weil der Single Cut eben nur unten ist, während die SG durch den Double Cut (und dünneren Body) insgesamt einen drahtigeren und höhenreicheren Klang hätte. Das klingt zunächst logisch und einleuchtend, ist es aber nicht.

Schaut man sich beide Modelle genau an, sieht man was wirklich für den Klangunterschied sorgt:
Die Pickuppositionen liegen bei der SG näher an der Brücke, als bei Single Cut Les Paul Modellen. Das machte man einerseits, weil die SG die Probleme mit der Halsverleimung/Neck-PU-Fräsung hatte und dieser Pickup nicht an der gleichen Stelle direkt am Halsansatz verbleiben konnte, aber gewiss auch, um den Klang etwas mehr in Richtung Fender zu rücken. Lustigerweise sorgen auch bei Fender, jenseits der Brückenkonstruktionen, vor allem die Pickuptypen und deren Position für die Klangunterschiede zwischen den Modellen und nicht Single Cut (Tele) oder DC (Strat).
 
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Bitte ein bisschen darauf acht geben, ob Nachfragen wirklich noch zum Eingangsthema passen ;) !

LG Lenny (für die Moderation)
 
Ein geschätzter Gitarrenbauer hat mal geschrieben, dass es heutzutage die Mentalität wäre alles das besonders gut zu finden wo möglichst viel Material verballert würde.
Wenn aus einem Baumstamm ein Korpus herausgesägt und der Rest weggeschmissen wird, wäre das in den Augen vieler ein Qualitätkriterium.

Und das kommt weil Gitarrenbauer genau das früher gemacht haben und die Mär gestreut haben, dass 1 Piece hörbar besser sei und das hält sich ganz offensichtlich bis heute.
Früher wurde nur der innere Teil von Ebenholz und Rosewood verwendet der besonders dunkel ist und damit optisch ansprechender und der Rest zum verrotten im Wald zurückgelassen, das Splintholz macht von Haus aus oft 60-70% aus und selbst dann haben sie Bäume die nicht ganz perfekt sind liegen lassen obwohl das von Dichte und Beschaffenheit (angeblich) nicht so viel Unterschied macht. Und auch bei Mahagoni hat man nur das dichter gewachsene Kernholz verwenden wollen, den Rest im Werkstattofen verbrannt.
Ich würde behaupten, dass wäre nicht geschehen, hätten die Gitarrenbauer das Holz verwendet ...
Aber klar. Früher war alles besser und früher hat man noch mehr auf die Umwelt geschaut.
 
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Und das kommt weil Gitarrenbauer genau das früher gemacht haben und die Mär gestreut haben, dass 1 Piece hörbar besser sei
mein Gitarrenbauer hier in Bonn (T.man guitars) sieht das aber schon anders. Als er mir vor 6Jahren eine Gitarre gebaut hat, hat er mir erklärt, warum gerade zwei/mehrteilige "Korpusse" besser sind. Leider hab ich die Begründung wieder weitestgehend vergessen:redface:.
Hat sich eigentlich @murle1 hier zu diesem Thema mal geäussert?
 
Um einen einteiligen Korpus zu bekommen, muss der Baum eine größere Breite haben. Sonst würde die Maserung (Jahresringe) von einer Seite zur anderen unterschiedlich weit auseinander sein. Ich habe vor ca. 20 Jahren eine Hagström Gitarre abgeschliffen weil sie neu lackiert werden sollte.. Das waren 5 Teile, so breit wie Dachlatten... Und das Ding klang geil!! Also die Mär von besserem Klang einteiliger Bodies ist Unfug!! Bei Decken sieht eine gespiegelte Decke besser aus als eine einteilige ungleiche. Geschmacksache
 
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Ob das Brett jetzt 1 oder 20 Teile hat tut dem Klang keinen Abbruch. Liegt sicher auch daran das der Tonabnehmer (inkl. Position) + Elektronik mehr "färbt" als Holz es tut, zumindest bei einer E-Gitarre. Ich frag mich sowieso wann das Aufkam das man Holzer bei E-Gitarren so dermaßen als Klanggrundlage zu nehmen. Fender hat beispielsweise gar nichts zum Holz in ihren 50er und 60er Jahre-Katalogen geschrieben, da gab es keine Spezifikationstabelle :).
 
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