Ich habe auch eine Epi Joe Pass und kenne Rappeln usw.
Erst einmal zur goben Orientierung: die Unterkante des Stegs sitzt zwischen den breitesten Stellen der F-Löcher. Hier sieht Du das bei meiner Gitarre:
http://www.bilder-hochladen.net/files/6g75-7b-jpg.html
Der Steg sitzt übrigens nicht ganz genau lotrecht zur Grffbrettsenkrechten, sondern leicht schräg, denn die Bass-Saiten brauchen etwas mehr schwingende Länge als die hohen Saiten.
Dir fällt vielleicht bei meiner Gitarre der Austausch von Steg und Bridge auf, die Tunamatic (ohne Rappel-Feder) erlaubt eine leichtere Einstellung der Oktavreinheit im Feinbereich. Ich habe mir die Teile einst bei Rockinger bestellt, weiß aber gar nicht mehr, ob die Bridge von Schaller oder Gotoh war.
Zum Schnarren gibt es mehrere Möglichkeiten.
Die Saitenlage ist bei einer Jazz-Box ziemlich hoch im Vergleich zu dem, was viele E-Gitarristen wollen bzw. gewohnt sind. Die Saitenstärke sind eher dick, bei mir sind es gemäßigte Thomastik JS112.
https://www.thomann.de/de/thomastik_js112_jazz_strings.htm
Zu niedrige Saitenlage ist immer eine Möglichkeit für Schnarren. Es kommt aber auch darauf an, dass die Halskrümmung richtig eingestellt ist, von echten Reparaturfällen des verzogenen Halses ganz abgesehen.
Wie Du auf meinem Foto auch sehen kannst, habe ich hinter der Bridge einen Tesa-Streifen um die Saiten geklebt, das verhindert ein unerwünschtes Mitschwingen der Saiten im Bereich von Bridge zum Tailpiece.
Eine weitere Nebengeräuschmöglichkeit sind falsch eingestellte Pickups in ihren Rahmen, das merkst Du gleich, wenn Du beim Schnarren mit der Fingerspitze ein wenig auf den Pickup drückst und das Nebengeräusch dadurch weg ist. Eingestellt wird die jeweils mittlere der Schräubchen mit einem Präzisionskreuzschlitz.
Schließlich kann auch der Pickup-Wahlschalter rappeln, da hilft ein Austausch. Falls man nicht weiß, wie das bei einer Hollowbody geht, sollte kein Gig in zeitlicher Nähe sein.
Einstellen der Saiten und von Steg/Bridge im Überblick:
Wie man Saiten aufzieht und ablängt, damit sie stimmstabil und ohne Gefahr der losen Enden für das Augenlicht ihren Dienst tun, kannst Du im Board oder bei Rockinger im Detail nachlesen.
http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup
Mensur ist die Länge der schwingenden Saite, also die Strecke vom Sattel bis zur Bridge.
Bei der richtigen Mensur stimmt die Position von Steg/Bridge und jede Saite vom Sattel bis zur Bridge ist schwingend so lang, dass genau die Oktav der angeschlagenen Leersaite am zwölften Bund abgenommen werden kann.
Ein vernünftiges Stimmgerät ist dabei eine große Hilfe.
Ist die Oktav zu hoch, muss die Mensur verlängert werden. Im Feinbereich kann das eine einstellbare Bridge, beim Originalteil hilft nur "ruckeln" des Stegs in Richtung Tailpiece.
Für eine zu tiefe Oktav wird genau die umgekehrte Einstellung notwendig: Mensur verkürzen und Bridgereiterchen oder gar Steg in Richtung Griffbrett verschieben.
Dazu löst man natürlich immer ein wenig die Spannung der Saiten, bevor man verschiebt.
Richtet man zuerst die hohe und die tiefe E-Saite aus, sollte die Mensur für den Rest entweder stimmen oder mit der Tunamatic einstellbar sein.
Die Einstellung der "klassischen" Bridge der Epiphone durch Ruckeln war mir zu nervig.