Erster Gig

mYa
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Hallöle,

die Band und ich haben Ende April unseren ersten Gig.
Wir spielen seit Sommer zusammen, allerdings waren wir zu Beginn noch 6-7, dann bis Dezember nur noch 4.
Ab Januar proben wir jetzt richtig und wir sind jetzt beinahe 5.

Der Gig wird relativ groß sein, 200-300 Leute werdens schon sein, denke ich!
Wir haben vor Anfang April ne kleine "öffentliche" Probe zumachen, also alle Lieder einfach durch vor vielleicht 20 Mann zu spielen um bisschen Feeling zu kriegen.

Aber da sind paar Sachen, die mich etwas...naja...beängstigen.

Wir versuchen jetzt im März noch 10 Lieder in uns reinzuprügeln, damit wir im April diese nur noch spielen und nicht mehr üben.
Wir haben einen Gitarristen, der quasi auf 0 steht (hab vorhin mit ihm geübt, er ist schon in Ordnung und er bemüht sich echt, aber ist halt echt schwer noch für ihn, obwohl ichs echt für in einfach mache. Aber das meiste doppel ich eh...dann wirds schon gehen), welcher auch nie Zeit hat. Aber es gibt keine anderen und er wäre bereit auch was zu investieren, alles, nur keine Zeit hat er, darum müssen wir für ihn extraproben planen. (ich muss zugeben, dass ich das ganze so gelenkt hab, das es auch ohne funktioniert, er hat quasi zum großteil nur die aufgabe zu doppeln - wie bereits gesagt)

Aber das Hauptproblem: Wir sind langweilig. Naja, gut unsere Lieder find ich teilweise echt total witzig. Aber unsere Performance.
Ich mein, wir warn bei einer Probe von ner "Kollegenband" und das umgehen.
Die beschimpfen sich, rennen rum, voll auf Drogen beinahe. (gegenüber uns war sie aber normal, wobei das ganze schon ziemlich aufgesetzt gewirkt hat)
Wenn die gespielt haben, sind se auch weng abgegangen und joar.
Sind halt alle aufgedreht und alles...und wir sind alle schüchtern und total ruhig - richtig das, was man als bieder und normal bezeichnen könnte!!!

Unsere Sängerin steht da, singt und tapst mit dem einen Fuß, die Bassistin tut weng mim Kopf nicken (KEIN Headbangen), ich lauf immer queer beet durch den Raum und der Schlagzeuger...tja, der drumt normal.
Wir machen halt Pop-Rock, leichte Metalanleihen. Alles was gefällt, allerdings weniger die ganz abgenudelten sachen, halt - ja. Alles...aber ich weiß echt nicht. Die Bassistin hat auch gemeint, irgendwie sind wir langweilig. Ob das doof kommt.
Wir gehen einfach net ab. Gut, ich denke man merkt das wir uns gut verstehen eigentlich, wir halten Blickkontakt (auch wenn ich irgendwie immer beinahe lachen muss, wenn ich jemanden beim spielen zuguck). Ich hab auch gemeint, wenn man weng versucht Kontakt mim Publikum aufzubauen oder auch weng zum klatschen auffordert, wird das schon okay gehen.
Aber...was denkt ihr? Sollte man weng "auf Drogen" sein (nicht wörtlich nehmen, ich mein auch nicht Alkohol) oder kann man auch gut ankommen, wenn man introvertiert auf der Bühne steht? Ich glaubt halt, dass es total aufgesetzt wirkt wenn wir anfangen rum zu jumpen und so...

Viele Grüße
die Angsthasin
 
Eigenschaft
 
Ich glaube da gibt es garnicht so viel zu sagen, seid einfach ihr selbst und rockt ordentlich, macht das was ihr könnt :D
 
Ganz ehrlich..ich halte es für wenig sinnvoll sich in der kurzen Zeit noch so viele neue Songs "reinzuprügeln". Das kann nur schief gehen, da du ja selbst schon sagst, dass der andere Gitarrist noch nicht so weit ist. Also spielt nur die Songs die ihr sicher und im schlaf könnt und wagt euch auch erst an eine "Bühnenshow" wenn die Songs hundertpro sitzen. Was bringt es euch groß abzugehen wenn ihr euch dabei dauernd verspielt. Das kommt peinlich.
Beim ersten Gig wird auch nicht alles glatt laufen, also geht gar nicht erst mit so hohen Erwartungen an die Sache rann. Versucht euer bestmögliches zu geben.

Viel Erfolg.
 
Also ich glaub mal es kommt ganz drauf an was ihr für ein Publikum hat !
Eure Partnerband macht einen auf extrem Punk aber viele Leute stehen da gar nicht drauf.
En bisschen sollte man auch rumhüpfen und Späße machen aber so extreme Dinger kannst auf nem Punkfestival bringen. Immer noch so rüberkommen, dass es nicht lächerlich wirkt ;)
 
Tja, sollte man abgehen wie auf Droge... gute Frage.
Würde ich eine "Pop-Rock Band mit Metal-Anleihen" sehen, die spielt, als hätten sie ihre Instrumente grad vor 5 Minuten mit dem Satz "das ist ne Gitarre, viel Spaß damit" in die Hand bekommen, die sich aber die Seele aus dem Leib bangen, wie die wilden über die Bühne hopsen und dabei gequält witzige (und höhstwahrscheinlich mit Omis Hilfe einstudierte) Ansagen reißt, würde ich mir denken "was soll denn die Kacke" - und den Biertresen (wenn die Band Glück hat) oder das Taxi (wenn die Band Pech hat) vorziehen. Eine ultrabrutale Blackened Thrash-Band wie Melechesh, deren Musik wie straight aus der Hölle klingt, sieht wiederum am peinlichsten aus, wenn sie exakt das bleiben lässt.
Was ist denn an euch so langweilig? Ist die Musik denn "interessant"? Wenn ja... dann kann man die Show erstmal hinten anstellen. Seid sympatisch, dann passt dat. Und macht euch nicht so viel Druck - ein Auftritt ist keine Schulpräsentation (wenn ihr nicht euer Geld damit verdient, was ich nicht glaube), mehr als schiefgehen kannst nicht. Macht euch nen schönen Abend, albert etwas rum, baut den Druck ab (wenn nötig geht kotzen - ist keine Schande!), geht raus und rockt die Leute :) Ihr seid Entertainer, wie wollt ihr jemanden unterhalten wenn ihr selbst keinen Spaß dabei habt? Wenn DAS gegeben ist, sollte der Rest von selbst kommen.
 
Learning by doing. Das musikalische kann man in den Proben trainieren, aber Live-Performance sollte man nicht planen. Lasst es auf euch zukommen, tut was ihr für richtig haltet. Wenn ihr euch an Bands messen wollt, die entweder schon weiter sind als ihr, oder in eine andere Richtung gehen (performancetechnisch), dann geht das in die Hose. Vielleicht hat es das auch schon irgendwo mal gegeben, eine frische Band, die bei ihrem ersten Gig sofort die Hütte einreißt. Ist aber wohl so selten wie Sechser im Lotto.

Jede Band hat so ihre eigene Balance, wie sie überzeugen will. Manche setzen mehr auf Bühnenshow, manche setzen auf's musikalische. Das ist beides legitim. Überlegt, was euch liegt, was ihr könnt, erwartet nicht zuviel und macht euer Ding. Ihr seid anscheinend noch ganz am Anfang, und da hat jede Band ihre Erfahrung sammeln müssen.
 
bobcät;3636359 schrieb:
Learning by doing. Das musikalische kann man in den Proben trainieren, aber Live-Performance sollte man nicht planen. Lasst es auf euch zukommen, tut was ihr für richtig haltet.

Planen nicht, aber man kann einiges üben. Ich sag nur
- spielen, ohne sich anzugucken (im Proberaum spielen wir alle im Kreis wie wohl die meisten, aber kurz vor Gigs stellen wir um und spielen alle in eine Richtung)
- Spielen, ohne aufs Griffbrett zu gucken (oder die Tasten, die Sticks oder wasauchimmer man für ein Instrument hat)
- Konzentration bei extremer Hitze (muahaha ja, das ist wichtig - diese Kack Strahler sind wärmer als man glaubt, wenn man sie im Rücken bzw. in der Fresse sitzen hat!)
- Proben bei Dunkelheit (Licht aus -> klasse Übung fürs freie Spielen)
- Proben mit bewegen, rumlaufen, rumhüpfen, headbangen (vor allem die letzten beiden Sachen... wer auf der Bühne spontan anfängt rumzuhüpfen und es vorher nicht geübt hat, kann sich der Verspieler sicher sein - das geht 150% daneben)
- Konzentration bei Generve (holt euch die nervigsten Idioten, die ihr kennt, in den Proberaum und spielt ihnen ein paar Stücke vor - mit psychischem Stress muss man auch umgehen können^^)
- den Umgang mit Zuschauern üben (öffentliche Probe, macht ihr schon ganz richtig - nicht nur um sich Feedback zu holen - Freunde sind oft schlechte Kritiker, die mögen oft alles was ihr macht -, sondern auch und vor allem um den Umgang mit dem Publikum zu lernen).
- "mental training": Stell dir die show vor... DENK dir deine Performance, wenn du irgendwo mal sonst nix zu tun hast. Gehe einige Sachen (Bewegungen, Abläufe, Posen, was auch immer) im Kopf durch. Machen eigentlich Kunstsportler und sowas, aber es ist auch für Musiker ungemein nützlich.
- ...

Ist nicht alles für euch, ist nicht 100% alles das was wir machen und nicht 100% alles selbst ausprobiert, aber es sind einige Ansätze, was man so üben könnte, um auf der Bühne lockerer zu werden.


P.S.: Wichtiger Tipp: Lasst den Auftritt mal von einem Kumpel auf Video festhalten! Und guckt euch das dann ein paar Mal an - direkt ein-zwei Tage nach dem Gig und dann nochmal ein paar Wochen später. Wird evtl. ernüchternd sein, aber man wird schnell sehen, was zu verbessern ist, wenn man plötzlich mal selbst der Zuschauer ist. Viell. ist die 3-Minuten-Ansage, die man im Proberaum soooo cool fand, doch irgendwo nervig, und die Headbang-Einlage vom Bassisten sieht nur panne aus... was auch immer :) und man erkennt genauso gut, was gut klappt - was cool aussieht, welche Songs ankommen, welche Ansagen funktionieren. trial and error heißt die Devise - gut ist man nicht, gut wird man ;)
 
Übt vor allem mal das Spielen mit schlechtem Sound. Die meisten Bühnen haben nen richtig mieses Monitoring, gestern erst wieder erlebt. Da sagt man den Technikern was man auf dem Monitor möchte, sagt nach dem ersten Lied man möchte etwas mehr von dem und dem, aber wirklich was hören kann man nicht.
Das war das erste mal dass ich singen musste ohne mich auch nur nen bissl zu hören, geschweigedenn unsren Leadsänger XD
Ich hatte gestern nur Becken und Gitarre aufm Monitor, obwohl ich eigentlich Bass-Drum gebraucht hätte.
 
Vielen Dank für eure Antworten!
@MathewHopkins: Deine Tipps zur Übung werd ich beachten, habs mir aufgeschrieben, sobald wir die Lieder auswendig können (ich hoffe das wird Anfang April spätestens so sein!), werden wir da voll einsteigen.
Das mit dem Auftritt aufnehmen werd ich auch gucken, weiß halt nicht ob jemand ne Cam hat...aber ma schauen =)

@MHumann: Wir haben so nen blöden Proberaum, der Sound kann eigentlich nur besser werden. =)
Wir sind schlimmes gewohnt!
 
Wenn nur ein Bandmitglied rumläuft (hüpft oder was auch immer), muss das nicht unbedingt schlimm sein. Bei AC/DC läuft (bangt usw.) auch nur einer rum.;)
 
Das mit dem Analyse-Video is ne gute Idee. Aber passt bloß auf, dass das nur bei euch landet ;)
Schande, ich weiß, dass irgendwo, auf irgendeinem Rechner noch ein superpeinliches Video von meinem ersten Liveauftritt ist...

Ansonsten, die Tipps von Mr. Hopkins weisen auf jeden Fall auf die großen Bühnenproblematiken hin, aber macht euch deswegen nicht zu verrückt. Die meisten Sachen kommen von selbst. Wenn du aber bei einem der Punkte denkst, da könnte es bei uns Probleme geben, dann macht so gezieltes Üben schon Sinn.
 
Hi,
ich hatte vorhin mal hier rein geschaut und habe jetzt zufällig was in einem Ordner hierzu gefunden
- ich dachte ich poste es mal (ist nicht von mir). Viel Spaß beim Gig!

Auftritt+Nervösität.txt
Frage: Was kann man machen gegen Nervosität vorm Auftritt bzw. beim Vorspielen?


Antwort: Wenn man/frau nervös ist vor einem Auftritt, ist das ja eigentlich
schon mal ein gutes Zeichen d.h., es geht um etwas bei dem Auftritt, dieser Gig
ist etwas Besonderes. Ein bekannter Künstler hat mal gesagt, wenn er nicht mehr
nervös vor einem Konzert sei, würde er die Sache nicht mehr gern machen, es
wäre keine Herausforderung mehr für ihn.

Also wenn's mal ein bisserl kribbelt seht das positiv, bei diesem Auftritt
könnt Ihr Euch selbst überwinden und Erfolg haben. Das Lampenfieber setzt
außerdem meiner Meinung nach, noch ein paar Kräfte frei, die Sache besonders
gut zu machen. Es bringt oft das entscheidende Stückchen Konzentration, um noch
besser als bei den Proben zu spielen.

Wichtig ist natürlich immer, daß man "seine Hausaufgaben gemacht", also super
vorbereitet ist. Die motorischen und musikalischen Abläufe des Stücks / der
Stücke sollten sonnenklar sein und hypergenau eingeübt sein. Die klassischen
Virtuosen (z.b. PianistInnen) üben so, daß sie ihre Stücke im Schlaf können. Im
Konzert legen sie nur "den Schalter um" und lassen die Finger wie von selbst
laufen.

So kann man sich trotz Nervosität sagen, daß die Fingerlein schon ihren Weg
finden werden. Dann kann man sich beim Spielen sogar noch sich selbst und das
Publikum beobachten und musikalisch "noch einen drauflegen" - das Ganze noch
etwas spannender servieren.

Was mir auch hilft, wenn ich mal vor 'nem Auftritt nervös werde: Ich sage mir,
ich will den Folks da draußen mit der Musik 'ne Freude machen, das soll ein
Geschenk für's Publikum sein. So sieht man/frau die Zuhörer als Freunde an und
gibt sich Mühe, daß sie sich gut fühlen. Und darum geht es doch nur: Daß wir
Alle gut drauf sind und die guten Vibrations spüren, die in der Musik stecken.

Gruß Harald
 
Wenn ihr keinen Entertainer in der Band habt, dann achtet drauf die Pausen zwischen den Songs möglichst kurz zu halten. Mich nervt das immer tierisch, wenn da manche Bands meinen, zwischen den Songs einen absolut nicht unterhaltsamen Vortrag über was auch immer halten zu müssen. Man kann auch ruhig mal 3 Songs direkt hintereinander ohne richtige Pause spielen, gerade, wenn die etwas abgehen sollen. So hält man die hoffentlich geschaffene Spannung aufrecht.
Das ist nicht ganz einfach, macht meiner Ansicht nach aber viel aus, wenn die Band in dazu in der Lage ist. Das zeigt, dass alle voll konzentriert und bei der Sache sind. Das sollte man natürlich auch extra üben.

Ich würde euch wirklich raten, nichts an Bühnenperformance einzustudieren, was euch aufgesetzt vorkommt. Mit der Zeit wird die Sicherheit auf der Bühne kommen und wenn dann mal der Groove stimmt, kommt der Rest auch (fast) von alleine. Konzentriert euch am Anfang auf das Wichtigste, die Musik.

Zur Nervösität kann ich nur sagen, dass ich immer besser spiele, wenn ich vorher nervös bin, als wenn ich vorher ganz entspannt bin. Denn eine gewisse Anspannung ist nur gut, damit die Konzentration stimmt.
 
Ich bin eigentlich knapp vorm Auftritt immer garnicht aufgeregt, war nichtmal beim ersten so.
Ich mach mich nur schon Tage davor fertig, schlaf nicht richtig usw. Aber beim Auftritt bin ich dann gelassen ;)

Und es stimmt, Vorträge zwischen Liedern nerven. Unser Sänger bekommt das bis heute noch nicht rein dass er nicht labern soll wie das nächste Lied heißt und warum wir das geschrieben haben usw...


Um auf meinen Vorschlag zurückzukommen:

Ich hab noch keinen Proberaum gesehen der so mies klang wie das Monitoring auf den meisten Gigs, unterschätzt das mal nicht. Ich weiß nicht warum manche Techniker das nicht können, oder ob ich zu doof bin.
Wenn ich schon meine ich brauch nur Base, Gitarre und nen bissl Gesang von mir und unsrem Sänger aufm Monitor, und hab dann nur Gitarre und Overhead von den Drums drauf...
Gibt nichts schlimmeres als "blind" spielen ^^
 
Ich bin eigentlich knapp vorm Auftritt immer garnicht aufgeregt, war nichtmal beim ersten so.
Ich mach mich nur schon Tage davor fertig, schlaf nicht richtig usw. Aber beim Auftritt bin ich dann gelassen ;)

Und es stimmt, Vorträge zwischen Liedern nerven. Unser Sänger bekommt das bis heute noch nicht rein dass er nicht labern soll wie das nächste Lied heißt und warum wir das geschrieben haben usw...

Den Songnamen kann man ja wohl sagen. Und n bissken labern zwischen den Songs is auch erlaubt, solange es spontan und angebracht ist.
 

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