Eurovision Song Contest 2025

Genau diese Identität ist aber europäisch völlig aus der Zeit gefallen.
 
Die wurden aber von der Jury disqualifiziert und aus der Auswahl genommen. So kamen dann Ambor&Tynna zum zug. :nix:
Electric Callboy (damals noch Eskimo Callboy) wurden vor ein paar Jahren auch vom NDR ausgeladen, offizielle Begründung "nicht radiotauglich genug" (Malik H. erreichte dagegen grandios den letzten Platz...). "Sowas" will man dort nicht haben, nachher wird das noch zur Außenwirkung Deutschlands 🤐
 
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Und das beschreibt den Kern: Vorauseilender Gehorsam als treibende Kraft überall. Deshalb funktionieren Trendwenden sehr rasch.
 
Bin ich einfach zu alt, dass ich das nicht mehr verstehe?

Nein, Geschmack hat mit dem Alter nichts zu tun.

Danke schön für Deinen zusammenfassenden Bericht. :great: Ich habe die ganze Show (wie schon seit Jahrzehnten) wieder verpaßt.

Diesen Wettbewerb sah ich das letzte Mal (damals hieß es Grand Prix Eurovision de la Chanson) als Vicky Leandros mit Apre toi gewonnen hat. Damals (Anfang 70er) war die musikalische Welt noch in Ordnung. Obwohl ich als Zuhörer nur selten das Parkett der klassischen Musik verlasse, fand ich das Lied gefällig, Vicky Leandros war zum abendlichen Auftritt passend gekleidet, gepflegt geschminkt und gekämmt, und ich fand ihren Gesang sympathisch. Ich kannte sie nicht, aber sie ist mir mit diesem einen Auftritt positiv aufgefallen und bis heute (und das sind schon über 50 Jahre) in Erinnerung geblieben. Sonst kenne ich kein Lied von/mit ihr.

Heutzutage will man nicht musikalisch gekonnt oder visuell nett und angenehm auffallen, und ich befürchte, daß in bestimmten Kreisen das Nette oder Angenehme gar nicht als positiv bewertet wird, und um Musik geht es bei diesen Shows schon gar nicht.
Heute will man Tabus brechen. Mit aggressiven oder abstoßenden Gesten Übelkeit provozieren oder Angst einjagen, mit Grenzüberschreitung und Übergriffigkeit Aufmerksamkeit erhaschen. Ja, und viel Geld muß es nicht nur kosten, man muß das viele Geld auch sehen.

Gruß, Bjoern
 
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Heutzutage will man nicht musikalisch gekonnt oder visuell nett und angenehm auffallen, und ich befürchte, daß in bestimmten Kreisen das Nette oder Angenehme gar nicht als positiv bewertet wird, und um Musik geht es bei diesen Shows schon gar nicht.
Heute will man Tabus brechen. Mit aggressiven oder abstoßenden Gesten Übelkeit provozieren oder Angst einjagen, mit Grenzüberschreitung und Übergriffigkeit Aufmerksamkeit erhaschen. Ja, und viel Geld muß es nicht nur kosten, man muß das viele Geld auch sehen.
Die Erfindung von Punk, Rock&Roll, Metal usw. hatte u.a gleiche Ziele, das ist nicht wirklich neu, die genannten Genres sind nur mittlerweile lange im Mainstream enthalten. Ich sehe in allen von Dir fett geschriebenen Ansinnen erstmal nicht unbedingt etwas Schlechtes, ohne diese drehen wir uns doch sonst endlos in der gleich Wohlfühl-Bubble, siehe Social Media.. Ich verbinde diese allerdings kaum mit dem ESC.
 
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Heute will man Tabus brechen. Mit aggressiven oder abstoßenden Gesten Übelkeit provozieren oder Angst einjagen, mit Grenzüberschreitung und Übergriffigkeit Aufmerksamkeit erhaschen.

Diese Vermutung deckt sich wirklich nicht mit dem, was da gestern dargeboten wurde!
 
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Ich hatte ja Fazit Nummer 2 noch vergessen.

Einfach die Augen zumachen und mal schauen was vom Song(!)-Contest dann noch überbleibt. Mit ein bissl statischem Weißlicht wie Stand 1982 funktionierts halt nicht mehr, da fehlt doch dann die Reizüberflutung durch hunderte Quadratmeter LED-Wand, Movinglights auf Dauer-Strobo und damit einhergehende Bildwechsel bei jedem Takt und der geneigte Zuschauer wäre gezwungen, sich tatsächlich mal wieder aktiv auf die Musik einzulassen.

Außerdem braucht man das doch heute, so zwecks "ganzheitlichem Entertainment". :ugly:

Letztlich ist das mal wieder ein Wettbewerb a) wer ist der beste Lichtdesigner und b) wer bringt die skurrilste und provokanteste Show. Netter Nebeneffekt: An jedem zusätzlichen Detail können nochmal andere Leute kräftig mitverdienen und sich dafür feiern lassen. Hat immer so ein Bissl was von den 7 Phasen eines Projektes. :D

Bin ehrlich irgendwo froh, dass ich mit dem ganzen pompösen Show-Geraffel in der Liga in der ich das hier betreibe keine Berührpunkte habe. Einfach ein Bissl weniger von allem, nichts perfekt und auf Hochglanz poliert, dafür ehrliche handgemachte Musik von einer regionalen Musikszene, der keine wichtigen Berater erklären, was sie zu tun haben, um die ganze Nummer möglichst gewinnbringend vermarkten zu können.
 
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Die Erfindung von Punk, Rock&Roll, Metal usw. hatte u.a gleiche Ziele, das ist nicht wirklich neu
nicht unbedingt etwas Schlechtes,

Nein, nein, im Gegenteil, ich finde es wichtig, wenn sich die "neue Generation" abgrenzen will und darf (und manche ältere Semester ziehen da auch kräftig mit). Durch die neuen Technologien (Film, Schallplatten, Tonbänder, mp3 ...) und weltweite Vernetzung (Internet) sind die "gestrigen" Stile jedem zugänglich, und man kann sehen/hören, was schon alles da war, deshalb braucht die Abgrenzung ganz neue Extrema, etwas, was garantiert noch nicht da war.
Der Eine versucht noch 'ne Schippe draufzupacken, der Andere zieht sich zurück und hört 200 Jahre alte Musik und ist auch glücklich.

Gruß, Bjoern
 
Was ich mich frage, ob die Songs auch außerhalb des (zeitlich begrenzten) ESC-Kosmos ihre wirklichen Fans hat. Oder ob sie nur diesem Event dienen, den Anhängern der Friede-Freude-Eierkuchen-Idee und denen, die dieses innewohnende Gemeinschaftsgefühl eines länderübergreifenden Spektakels brauchen ("this is so awesome!"). Ähnlich der Fußball-WM, wo plötzlich auch Nichtfussballfans durchdrehen.
Zudem mache ich die Beobachtung, daß sich der ESC in den letzten Jahren immer mehr gewandelt hat zu einem Fest der LGBTQIA+-Szene. Ich meine das gar nicht despektierlich, das ist ja völlig in Ordnung. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen (erneut nicht despektierlich), daß der Siegersong von gestern in der Breite einschlägt, außerhalb der ESC-Fangemeinde. Er ist doch recht anstrengend, wie ich finde. Da braucht man vielleicht auch starken Bezug zum Interpreten. Möglicherweise, ich denke sogar sehr wahrscheinlich, redet in drei Wochen keiner mehr darüber, zumindest nicht in Deutschland. Schließlich sind wir nicht Letzter geworden, da wird sich dann auch keiner lange aufregen.
 
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Zudem mache ich die Beobachtung, daß sich der ESC in den letzten Jahren immer mehr gewandelt hat zu einem Fest der LGBTQIA+-Szene.

Der ESC ist eine künstlerisch freie Bühne, auf der auch Menschen aus der LGBTQIA+-Szene auftreten dürfen, und deshalb werden sie dort sichtbar. In anderen Bereichen müssen sie sich (noch) "verstecken", weil sie nicht überall bzw. nicht von allen voll akzeptiert werden.

Gruß, Bjoern
 
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Ich denke auch, die Themen "Event" und "Gemeinschaftsgefühl" sind enorm relevant. Wäre es nicht DER ESC, würde ich nicht zuschauen. Die meisten Songs, seit ich vor gut 20 Jahren bewusst den ESC gucke, habe ich seit der einen Aufführung nie wieder gehört und, vor allem, nie vermisst. Des ungeachtet lasse ich mich jedes Mal wieder gerne hin- und mitreißen.
 
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Bin gestern von nem Gig zurück und dacht: „Entspanne dich doch mal beim ESC“…war ein Fehler, mir brennen jetzt noch die Ohren :redface:
 
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Zudem mache ich die Beobachtung, daß sich der ESC in den letzten Jahren immer mehr gewandelt hat zu einem Fest der LGBTQIA+-Szene.

Passend dazu hörte ich gestern währen ich am Rechner saß ein Interview im Fernsehen mit:
"Das was für euch heteros die Fußball WM ist, ist für uns schwule der ESC!"

;)
 
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Im Kern sollte der ESC doch eigentlich ein Songwettbewerb sein, nicht wahr? Leider ist das eigentliche Lied, welches bewertet werden sollte, nur noch ein kleiner Teilaspekt und wird fast komplett zugedeckt von:
  • Persönlichkeit, Background und Gebaren der/des Interpreten im Vorfeld und Verlauf des Wettbewerbs
  • Choreografie der Darbietung auf der Bühne
  • Lichtshow, Videoinszenierung und Pyrotechnik
  • Dekoration, Requisite und sonstige Bühneneffekte (Trapez o.ä.)
  • Audiotricks beim Halbplaybackverfahren, indem beispielsweise eine Doppelung des Melodiegesangs als Backgroundgesang legalisiert wird (es fällt dem geschulten Ohr auf)
Die Balance hat sich leider zu sehr vom Kernaspekt entfernt, so dass streng genommen der Begriff "Song Contest" gar nicht mehr passt. Hingegen wäre ein Begriffsmonstrum wie "European Broadcasting Union Music Production & Stage Design & Live Performance Contest" auch nicht so wirklich zielführend... o_O

Zum Siegerbeitrag Österreich: Die gesanglichen Fähigkeiten haben mich überaus beeindruckt. Einfach faszinierend, wie JJ seine Countertenorstimme beherrscht! Das Dargebotene empfand ich als sehr anstrengend und teilweise unangenehm anzuhören, die Bühnenshow hat mich nicht abgeholt, so dass das Lied in mir keine positiven Emotionen ausgelöst hat.

Ein erfrischender Gegenentwurf zum Höher-Schneller-Weiter war der Schweizer Beitrag. Eine Sängerin - ein Mikrofon - eine Kamera. That's it. Mit einem noch stärkeren Song hätte sie mich vollends gepackt; die Reduktion aufs Wesentliche war ein echter Zufluchtsort inmitten all der audiovisuellen Attacken.

Ganz schrecklich und fast schon verstörend fand ich den Auftritt von Nemo, wer hat das bitte genehmigt?! Da war das Mashup aus Baby Lasagna und Käärijä vergleichsweise Balsam für die Ohren, und das will was heißen. Und dass Paola Felix mit beinahe 75 Jahren noch so aussieht wie damals bei "Verstehen sie Spaß?" und seitdem keinen Tag gealtert zu sein scheint, grenzt fast schon an ein Wunder. ;)
 
Grund: Typo
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ESC= Eurovision SHOW Contest.
 
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Sooo, jetzt haben wir den Salat ...

Jeder hat halt seine freie Meinung und seinen eigenen Geschmack, und das ist gut so.

Die Wertungen der so genannten Fach-Jurys haben mich schon etwas überrascht, weil ich da keine Maßgaben erkennen konnte - außer vielleicht politische, die aber eigentlich hier nicht hingehören. In meinen Augen waren aber die 12-er doch einigermaßen auf mehrere Beiträge verteilt und gab es durchaus kontroverse Bewertungen von verschiedenen Jurys bei einzelnen Beiträgen.

Das Publikums-Voting hängt von so vielem ab und ist in meinen Augen da eher ein zutreffendes Barometer. Offensichtlich ist der Geschmack der Deutschen gemäß Vorauswahlentscheid durchaus verschieden vom übrigen Publikumsgeschmack in Europa. Ich weiß gar nicht, wo man die genaue Punktevergabe des Publikums nachschauen könnte, ist jetzt auch egal.

Wahrscheinlich jetzt nicht ausschlaggebend, aber in meinen Augen schon spürbar war, dass der gesamte Auftritt, d.h. "Show" (Bewegungen, Choreographie) UND Musikdarbietung energielos und die schwächste Version war, die ich vom Vorentscheid bis zum Samstag gesehen und gehört habe. So ähnlich empfand ich es auch 2014 bei Elaiza mit "Is It Right", das tatsächlich für den finalen Auftritt geändert wurde, und das nicht zum Vorteil (nicht dass es ungeändert besser hätte abschneiden müssen).

Insgesamt waren die Beiträge vergleichsweise wenig "skandalös" - oder meine "Schmerzgrenze" ist inzwischen so hoch, dass mir kaum noch etwas aufstößt. Wie immer finde ich einige Platzierungen angemessen und andere nicht. Mein Geschmack ist der österreichische Beitrag nicht; nach meiner Vorstellung hat das musikalische "Brett" zum Ende hin maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Wie aber hier schon Vorredner schrieben: Was weiß ich schon.

Jetzt ist wieder ein Jahr Ruhe, und dann stürzen wir uns wieder auf das musikalische, ethnische, kulturelle, soziale, politische, ... Kuddelmuddel und jedenfalls ich mach mir meine Gedanken und fiebere mit (für wen auch immer).
 
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Zudem mache ich die Beobachtung, daß sich der ESC in den letzten Jahren immer mehr gewandelt hat zu einem Fest der LGBTQIA+-Szene.
Das hat auch letztes Jahr schon „Dr. ESC“ Irving Wolther kritisiert, der dieser Community ja selbst angehört, weil auch seiner langjährigen Analyse nach der ESC (auch durch schwedischen Einfluss) gezielt zu einer „LGBT-Nischen-Veranstaltung“ verwandelt werde — anstatt in eine inklusive Veranstaltung, zu der das eben dazugehört, aber die gleichzeitig auch noch Familienshow etc. ist.

Dieses Jahr waren die „familienfreundlichen“ Songs eben so etwas wie Schweden, oder das im Halbfinale ausgeschiedene Hunde-Lied aus Irland mit Kinderstimmchen. Und dann daneben eben „Serving Kant“ und „Ich komme“. Der „Milkshake Man“ schlägt die Brücke — solange die Kinder keine Fragen stellen… :D
Zum Siegerbeitrag Österreich: Die gesanglichen Fähigkeiten haben mich überaus beeindruckt. Einfach faszinierend, wie JJ seine Countertenorstimme beherrscht! Das Dargebotene empfand ich als sehr anstrengend und teilweise unangenehm anzuhören
Es gab ja schon einige Countertenöre beim ESC, das deutsche Team hat JJ im Interview die Pop-Opern des ESC ranken lassen, von Rumäniens Cezar 2013 bis Nemo letztes Jahr. Weggelassen haben sie den bulgarischen Countertenor von 2009, der deutlich anstrengender war. Von denen, die es bisher beim ESC probiert haben, war JJ definitiv der mit dem größten Massen-Appeal.

Zum Vergleich:


View: https://youtu.be/VgHWFiavqjA?si=iM_00jzJ7ZdMsWDE


View: https://youtu.be/8Mz8EA_cpo4?si=PVF8HukrmIXqUA4M
 
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Trommler53842
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
Bevor das hier weiter OT geht, sollte ich den Thread wohl lieber schliessen und wir warten auf den ESC 2026 ... ;)
 
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ESC ist halt seit ein paar Jahren immer spaltend.
 
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