Extremes Übersprechen der Snare aufs Hihat-Mikro

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Hi @all

kürzlich habe ich meine Drums mikrofoniert und aufgenommen. Dabei ist mir ein extremes Übersprechen der Snaredrum auf das Hihat Mikro aufgefallen. Die Mikros sind/waren wie folgt positioniert (Rechtshänderaufbau des Sets):

- Snare (SM57 mit Cliphalterung)
auf ca. 11 Uhr angeclippt, quasi zw. Hihat und Hängetom zur Snaremitte hin zeigend

- Hihat (SM57 auf kleinem Stand)
auf ca. 12 Uhr im Winkel von ca. 80° zum Anschlagspunkt des Tips zeigend

Auf Cubase sind die Snareschläge graphisch stellenweise lauter dargestellt als die Hihat auf der Hihatspur. Vom Gebrauch von Dynamikeffekten wurde bei der Aufnahme (aus verständlichen Gründen) abgeraten.

Ich könnte mir nun noch vorstellen die Hihat von unten abzunehmen (Position wie zuvor beschrieben jedoch unter dem Button-Becken um so ggf. akkustisch der Snare aus dem Weg zu gehen). Fakt ist, dass die Snare wohl einfach zu laut ist. Gibt es eine Möglichkeit dem Herr zu werden ohne die Spielweise grundlegend zu überdenken?

Danke für die Hilfe im Voraus.
 
Eigenschaft
 
- Hihat (SM57 auf kleinem Stand)
auf ca. 12 Uhr im Winkel von ca. 80° zum Anschlagspunkt des Tips zeigend

Diese Schilderung hört sich für mich so an, dass das Hihat-Mikrofon auch die Snare in ihrem "Blickwinkel" hatte.

Ich könnte mir nun noch vorstellen die Hihat von unten abzunehmen

Muss die Hihat überhaupt abgenommen werden - reicht das Signal auf den Overheads nichts aus?

Das Hihat-Mikrofon muss so gut es geht von der Snare wegzeigen - das kann leichter klappen, wenn man von unten mikrofoniert, außerdem haut kein Drummer versehentlich auf das Mikrofon.

Hihatabnahme.png


Man hätte das Mikrofon auch noch mehr von der Snare wegdrehen können, allerdings hätte dann der Gitarrenamp nebenan wieder mehr eingestreut - da muss man abwägen.


jedoch unter dem Button-Becken

Du meinst sicherlich das Bottom-Becken ...

mfg
 
Diese Schilderung hört sich für mich so an, dass das Hihat-Mikrofon auch die Snare in ihrem "Blickwinkel" hatte.
Den Eindruck habe ich auch.
Also mal ein wenig mit Positionierung ausprobieren.
Ansonsten wie schon vorgeschlagen, von unten abnehmen.

Jedoch Vorsicht!!!
Ich gehe mal davon aus, das du ein Pult mit symetrischen Eingängen benutzt.
Bei einer Abnahme von unten, solltest du dann aber auf jeden Fall die Phase drehen.
(Entweder das Pult hat einen Phase-reverse-Schalter, oder du besorgst dir ein kurzes XLR-Kabel was dieses macht)
Denn ein gewisses Übersprechen ist eigentlich immer gegeben (ob hörbar oder nicht),
und da macht sich ´ne gedrehte Phase(Micro) schon bemerkbar.

Aber vielleicht schaffst du es ja, lediglich durch Positionierung.
Wäre wünschenswert, den ´ne Hi-Hat von oben klingt halt doch irgendwie besser.

Viel Spass beim ausprobieren, und
sonnige Grüsse aus Ibiza
O-Tix
 
Diese Schilderung hört sich für mich so an, dass das Hihat-Mikrofon auch die Snare in ihrem "Blickwinkel" hatte.

Eigentlich wurde die Snare aus Blickwinkel des Mikrofons von der Hihat abgedeckt. Deshalb ja auch mein Erstaunen beim Sichten/Hören des Materials.

Muss die Hihat überhaupt abgenommen werden - reicht das Signal auf den Overheads nichts aus?

Muss nicht, da ich aber die techn. Möglichkeiten habe wollte ich es doch gerne mal so versuchen.

Hihatabnahme.png


Interessante Position. Allerdings ist der Kopf des Mikros und somit sein "Klangaufnehmer" doch damit näher an der Snare als wenn ich von oben die Hihat abnehme. Ebenso habe ich so auch Reflexionen des Schalles welche von der Snare auf das Bottom (ja - so sollte es auch heißen) Becken auf das Mikro treffen. Das mit der umgekehrten Phase war mir bekannt - danke.

Ein selbsternannter Tontechniker sagte mir mal, dass der die Hihat am liebsten auf 9 Uhr abnimmt nimmt ca. 15 cm Abstand zum Becken und ca.10° oberhalb des Top-Beckens in Blickrichtung Snaredram. Seine Begründung: Da bekommt man auch schön das Schließgeräusch der Hihat mit drauf...

Mein Kommentar: :gruebel:

Ich komme zu der weisen Erkenntnis, dass die Abnahme eines Schlagzeugs zu Aufnahmezwecken weitaus mehr ist als das reine Einpegeln von Kanälen :great:

Danke und viele Grüße!
 
Eigentlich wurde die Snare aus Blickwinkel des Mikrofons von der Hihat abgedeckt. Deshalb ja auch mein Erstaunen beim Sichten/Hören des Materials.

Abgedeckt - optisch schon, akustisch eher nicht.

Allerdings ist der Kopf des Mikros und somit sein "Klangaufnehmer" doch damit näher an der Snare als wenn ich von oben die Hihat abnehme.

Das Mikrofon hat aber keine Kugelcharakteristik, sondern Nierencharakteristik.

Ein selbsternannter Tontechniker sagte mir mal, dass der die Hihat am liebsten auf 9 Uhr abnimmt nimmt ca. 15 cm Abstand zum Becken und ca.10° oberhalb des Top-Beckens in Blickrichtung Snaredram. Seine Begründung: Da bekommt man auch schön das Schließgeräusch der Hihat mit drauf...

Beim Schließgeräusch muss man aufpassen, dass nicht die beim Schließen der Hihat austretende Luft auf das Mikro trifft. BTW: Du meinst sicherlich Snaredrum.

Ich komme zu der weisen Erkenntnis, dass die Abnahme eines Schlagzeugs zu Aufnahmezwecken weitaus mehr ist als das reine Einpegeln von Kanälen :great:

Ja, etwas mehr ist das schon ... :)

mfg
 
Das Mikrofon hat aber keine Kugelcharakteristik, sondern Nierencharakteristik.

Stimmt, dennoch kann es wg. der Reflexionen "von Snare auf Bottom-Becken auf Mikrophonkapsel" ein Übersprechen geben. Das ist ja oft das Problem, weil die Snare ein recht lautes Instrument ist. Zumal sie sich in einem für das menschliche Ohr gut hörbarem Frequenzbereich befindet.

Wg. der Phasendrehung habe ich nochmal nachgeschaut. Das macht unser Mischpult leider nicht mit (A&H Wizard 16:2). Da bleibt wohl nur noch ein Kabel umzulöten (und gut zu markieren, damit es nicht vertauscht wird), oder?
Beim Aufnehmen direkt in die Soundkarte ist das kein Problem. Mit Cubase lässt sich die Spur recht einfach phasentechnisch anpassen.

Nochmal zur Mikrophonierung:
Es macht ja Sinn den Schall am Ort seiner Entstehung aufzunehmen um so eine möglichst realistische Kopie der Realität aufzuzeichnen. Bei der Hihat wäre es die Stelle auf dem Top-Hihat, auf der der Stock aufs Becken trift. Wie in aller Welt soll das ohne Übersprechen funktionieren (und zwar so, dass ich als Schlagzeuger noch stitzen und normal spielen kann)? Die Snare hat nun mal auch Frequenzbereiche, die die Hihat ggf. auch hat - isolieren mit Dynamikeffekten ist dann wohl recht schwierig. Wie machen das die Profis im Studio? Gut, die nehmen auch kein "schrottiges" SM57 zum aufnehmen - iss klar - aber ich hoffe doch sehr, dass da auch noch was akkustisch eingespielt wird, oder nicht? Wird dort vielleicht nur noch oder überwiegend elektronisch mit MIDI-Daten und Drum/Soundcomputer gearbeitet? Mir kommts manchmal so vor...

Danke und trotzdem einen schönen Tag auch wenn ich wohl jetzt lieber wieder in meinem Kämmerlein verschwinde um schlaue Literatur über dieses Thema zu wälzen um nicht ganz doof sterben zu müssen :bang:
 
Moin, moin!

Das Abnehmen des Schalgzeugs ist keine leichte Sache und erfordert einiges an Wissen und auch ein wenig Erfahrung.

Ich bevorzuge für die Snare und Toms ja lieber ein Opus 88, das läßt sich sehr schön ausrichten und hat den Vorteil, das man sehr dicht an die Felle kommt und dabei auch noch schön klein ist, so das es kaum störend für den Drummer ist. Je senkrechter du das Mic auf das Fell richtest umso härter wird der Klang, will man einen etwas weicheren Klang haben, eben das Mic etwas mehr schräg stellen. An der Snare Frequenzen unter 80Hz absenken, das läßt sich auch mittels Hochpassfilter sehr schön machen. Hat den Vorteil, das die Bassdrum dann nicht so sehr einspricht. Ebenfalls etwas die Frequenzen um 400Hz absenken, hier kommt es aber auch darauf an welchen Musikstil man spielt. Etwas experimentieren lohnt daher immer!

Bei der HiHat ist die abgebildete Mikrofonierung nicht schlecht, da man von der Snare schon schön wegkommt, also das Mic mit der Richtcharakteristik direkt auf das Instrument zeigt! Hier arbeite ich u.a. mit einem Rode NT5, aber auch ein Opus 53er bringt gute Ergebnisse, ein MXL 603 kann man einsetzen, letzteres ergibt einen sehr warmen Klang!

Die Positionierung ergibt auch einen Klangunterschied, richtet man das Mic eher auf den Rand aus, hat man mehr Höhenanteile dabei zeigt es eher Zentral, dann hat man einen eher mittigen Klang. Auch hier empfehle ich etwas probieren was man haben will! Abstand bitte nicht größer als ca. 15cm!

Hier empfielt es sich Frequenzen tiefer als 500Hz zuentfernen, das geht auch ganz gut mittels Low Cut Filter!

Desweiteren macht sich ein gut eingestelltes Gate sehr gut, das dann nur das jeweilige Instrument durchläßt. Die Einstellung des Gates ist aber bei einem Schalgzeug gerade für Aufnahmen sehr Zeitintensiv und sollte schon sehr präzise durchgeführt werden! Hier kann man mit einem DBX 1066er schon sehr gute Werte erzielen. Mein Favorit wäre hier aber das Drawmer DS-404, hat den Vorteil, das man gleich 4 Kanäle gleichzeitg gaten kann! Von den Low Budget Comps & Gates würde ich mich gerade bei Aufnahme fern halten!

Viel Spaß beim experimentieren!:D

Greets Wolle
 
Hi

@WolleBolle: Du schreibst, dass man nicht weiter als 15cm mit dem Mikrophon von der Klangquelle entfernt sein sollte. Ich denke, dass hat den Hintergedanken, dass ansonsten u.a. zu viele akkustische Einstreuungen mit über dieses Mikro kommen. Wie nahe würdest Du höchstens an ein Schlagfell mit dem Mikro gehen?

Ich Stelle diese Frage aus dem Grund, da ich mir durch möglichst nahe Positionierung weniger Einstreuung erhoffe, weis aber, dass durch zu nahe Pos. das Mikro ggf. Schaden nehmen kann.

Das Vorschalten von Dynamics beim Aufnehmen traue ich mir nicht zu, da ich 1. nicht über gute Dynamics verfüge (MDX4600) und 2. zu wenig über den Umgang bei einer Aufnahme mit den Teilen habe. Trotzdem denke ich aber, dass man auch ohne vorgeschalteten Geräte und mit "normalen" Mikros (SM57 {SD,HH}, e604{TT,FT}, Beta52a{BD}, Opus53{OH/CYM}) eine akzeptable Aufnahme auf die Beine bekommt, oder?

Danke und viele Grüße
 
Wie nahe würdest Du höchstens an ein Schlagfell mit dem Mikro gehen?

Näher als 3 bis 4 cm würde ich nicht rangehen.

dass durch zu nahe Pos. das Mikro ggf. Schaden nehmen kann.

Ich denke, die größte Gefahr droht einem Mikrofon durch den Drumstick.

Das Vorschalten von Dynamics beim Aufnehmen traue ich mir nicht zu,

Davon habe ich bisher auch immer die Finger gelassen. Ich sehe kein Problem darin, alles roh aufzunehmen, eine gute DAW-Software bietet hinterher genug Möglichkeiten der Bearbeitung. Wichtig bei der Aufnahme ist ein guter Grundsound und natürlich dass es keinesfalls übersteuert.

dass man auch ohne vorgeschalteten Geräte und mit "normalen" Mikros (SM57 {SD,HH}, e604{TT,FT}, Beta52a{BD}, Opus53{OH/CYM}) eine akzeptable Aufnahme auf die Beine bekommt

Das sollte machbar sein, wobei ich einzig beim SM 57 an der Hihat Zweifel habe.

mfg
 

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