Fanned frets - Diskussion

  • Ersteller Der Gepuschelte
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Und seit Neuestem ist auch afaik der erste große Hersteller auf den Zug aufgesprungen: Ibanez bietet in der neuen "Bass Workshop"-Linie zwei Fünf- und einen Sechs-Saiter an (SRFF4505, SRFF805, SRFF806), wobei die Mensurspreizung mit 34" bis 35,5" eher moderat ausfällt. Der 805 ist mit einem Preis von ca. 900 Euronen geradezu ein Schnäppchen, wenn man berücksichtigt, war für einen Dingwall aufgerufen wird.

Eine Frage an alle "FF"-Spieler: wie macht ihr das mit der eingeschränkten Auswahlmöglichkeit an Saiten?? Stellt ihr euch die Sätze über Einzel-Saiten zusammen, oder reicht die Standard-Long Scale-Länge bzw. Extra-Long-Scale-Länge dann für alle Saiten aus?
Ibanez bieten auch Gitarren mit Fanned Frets an, finde ich sehr cool und hoffe, dass die Preise bezahlbar bleiben.
An Saiten gibt es auf jeden Fall eine gute Auswahl aus Einzelsaiten von D'Addario, Pyramid und sicherlich einigen anderen Herstellern, oder man kann sich auch bei Pyramid Custom-Sets ordern.
 
Da Dingwall eine Mensur von 37“-34“ haben, kommen leider nur sehr wenige Saiten in Frage. Neben den Original Dingwall-Saiten kann man auch Payson Fanned Stainless Strings nehmen, die passen ebenfalls. Habe vor einiger Zeit mal ein Review über diese Saiten geschrieben.
https://www.musiker-board.de/thread...eel-bass-strings-dingwall-alternative.577189/
Zur Zeit des Reviews fand ich die Dingwall Saiten zwar besser, inzwischen spiele ich aber nur noch diese Payson-Strings.
Ein Kollege lässt sich von Pyramid immer seine Saiten anfertigen. Gerade bei Instrumenten mit außergewöhnlichen Mensuren oder Stimmungen ist das eine gute Alternative.
Neben einen Dingwall habe ich noch einen Custom-Bass mit Fenned Frets. Der hat lediglich eine 36“-33“ Mensur. Für den Nutze ich Saiten von Elexir in extralongscale.
Ich sehe keinen Grund, warum man aus unterschiedlichen Sätzen sich Saiten zusammenstellen sollte. Wenn die tiefe Saite auf das Instrument passt, passen auch die anderen Seiten, man muss halt nur mehr abschneiden bzw. mehr aufwickeln.
 
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man muss halt nur mehr abschneiden bzw. mehr aufwickeln.

Hmmm ... wenn das Aufwickeln darin endet, dass ich nicht mehr die farbige Umspannung, sondern schon den Draht wickle, ist das für mich suboptimal ... nur mal ein Beispiel: ich nehme einen Satz Extra Long Scale 4-Saiter, die auch auf einen Fender-Headstock passen sollen. Wenn ich diesen Satz z.B. auf einen Dingwall 4-Saiter packen würde, könnte die G-Saite, dank der kürzeren Mensur und der anderen Anordnung der Mechaniken, a bisserl lang geraten sein ...

Auf Bass Strings Online gibt's eine eigene Kategorie "Multi-Scale Fanned Fret", da werden aktuell Sätze von La Bella angeboten, allerdings exklusiv für diesen Laden. Ein nettes Detail: es wird nicht einfach nur angegeben "Long Scale" oder "Extra Long Scale", sondern z.B. " 40" Winding Ball to Silk ". Das finde ich eine absolut sinnvolle Ergänzung und sollte bei allen Saiten eine verpflichtende Zusatz-Info sein! Ich denke da nur an unterschiedliche Headstocks, Bridges, String-through-Body, etc.. Mit der Angabe der Länge vom Ballend bis zur (Stoff-)Umwicklung ist man da auf der sicheren Seite. Da weiss man vorher, ob's passt oder nicht.
 
Die 40" Saiten mit schwarzer Nylon-Umwicklung von LaBella habe ich hier auch noch rumliegen. Habe sie aber noch nicht ausprobiert. Da sie aber mit 40" schonwieder zu lang sind, wird man gerade die 135er H-Seite schlecht auf die Mechanik aufwickeln können.

Das Maß "Ball to Silk" finde ich auch sehr hilfreich. Habe selbst schon erlebt, dass Longscale-Saiten je nach Hersteller unterschiedlich ausfallen können.
 
Falls es noch interessiert:
Eine Frage an alle "FF"-Spieler: wie macht ihr das mit der eingeschränkten Auswahlmöglichkeit an Saiten?? Stellt ihr euch die Sätze über Einzel-Saiten zusammen, oder reicht die Standard-Long Scale-Länge bzw. Extra-Long-Scale-Länge dann für alle Saiten aus?
Bei mir ist das ganz einfach: 30" auf 32" passt noch ins normale Schema, außerdem ein Headless-Bass, das spart Seillänge. :D

Pyramid Strings baut aber im Zweifel was man haben will, von da her kann man zumindest auf einen "lokalen" Hersteller zurückgreifen, falls man was in Überlänge braucht. Die Frage ist dann nur, ob die dafür Extra nehmen? Taper Core scheint zumindest keinen Aufpreis zu kosten.

Edit: leFay baut auch eher moderate Fächerungen, die sind bei 33" auf 35" (roudabout), dafür gibt es auch reichlich Auswahl.
 
Sollte es möglich sein, einen Fanned-Fret 5-Saiter mit einem hohen C statt einem tiefen B zu bespannen?
 
Ich zitiere mal aus einem meiner Lieblingsfilme "Jagd auf Roter Oktober":

"Würdest Du eine Interkontinentalrakete horizontal starten?" - "Klar - die Frage ist doch nur, warum!?"

Gehen tut das auf alle Fälle. Es stellt sich halt nur die Frage, warum. Bisher dienten die Fanned Fret-Modelle ja vor allem dazu, mit einer längeren Mensur auf den Bass-Saiten eine höhere Saitenspannung zu erzwingen, damit sich eine B-Saite nicht "schlabberig" anfühlt. Das löst zwar nicht das Problem, dass die B-Saite im Vergleich zu den anderen Saiten immer noch einen geringeren Saitenzug aufweist, absolut aber einen angenehmeren Saitenzug hat.

Mein Lieblingsbeispiel dazu sind die D'Addario XL Nickel "Balanced Tension"-Saitensätze, bei denen die einzelnen Saitenstärken auf eine möglichst gleichmäßige Saitenspannung untereinander optimiert wurden. Führt zu eher ungewöhnlichen Kombinationen, z.B. .45 - .107 oder .50 - .120 für einen Viersaiter. Überleg' mal, wie fett eine tiefe B-Saite sein müsste, um in einen solchen Satz reinzupassen ... Ergo: mehr Masse durch längere Mensur, dadurch bei erträglicher Saitenstärke eine Saitenspannung bei der B-Saite, die einer E-Saite bei 34 Zoll Mensur zumindest nahe kommt. Nur: wenn alle Saiten (z.B.) 36 Zoll haben, stimmt das Verhältnis untereinander wieder nicht so richtig. Und da kommen Fanned Frets ins Spiel, was z.B. beim Dingwall mit der 37 Zoll-B-Saite eine straffe Saite mit einem ebensolchen Sound ergibt, wobei die Saitenspannungs-Unterschiede zwischen den Saiten verringert werden.

Als Ibanez mit den Medium/Short Scale Fanned Fret-Instrumten mit 30 - 32 Zoll rauskam, hatte ich eigentlich erwartet, eine EADGC-Stimmung vorzufinden, aus den oben genannten Gründen. Denkste, BEADG ist's geworden, und die tiefe B-Saite soll auch noch gut klingen. Was wiederum die bisherigen Bemühungen der Hersteller, tiefere Töne mittels längerer Mensur zu ermöglichen, komplett konterkariert. Diese Ibanez MS-Modelle auf EADGC zu stimmen, sollte gar kein Problem sein. Bei einem "klassischen" Fanned Fret mit tendenziell längerer Mensur sehe ich die spezifischen Vorteile des Konzepts nicht mehr, wenn eine hohe C-Saite dazukommt. Aber, nein, ausprobiert habe ich's (leider) noch nicht können ...

Bässte Grüße

MrC
 
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@MrC
Alles nachvollziehbar. Ich sehe Fanned Fret aber nicht als reines B-Saiten-Thema. Auch bei 4-Saitern empfand ich den klanglichen Unterschied zwischen E- und A-Saite immer als zu stark oder zumindest verbesserungswürdig. Es gibt ja auch seltene FF mit nur 4 Saiten, deren Berechtigung in dieser Problematik liegt. Ich sehe von daher einen Anreiz, es zu probieren, auch wenn man keine B-Saite braucht.

Außerdem gibt es einen Erfahrungsbericht aus der 6-Saitigen Basswelt, wonach hohe Cs ähnliche Probleme haben wie tiefe Bs, nur spiegelverkehrt:

as mentioned by others and, in my case since mine is a fanned fret 6er, better tone of the high-C due to the scale length is slightly shorter than 34". Compared to my parallel fret 35" bass, which of course all strings scale length are 35", the high-C becomes too tight and sound thin and twangy.

Außerdem hat der von mir beobachtete EHB1005SMS eine kurze Mensur. Gerüchten zufolge leidet bei Shortscales häufig die E-Saite. Noch ein Thema, bei dem FF vielleicht Abhilfe schaffen könnte.

Allerdings habe ich Angst, dass die FF-Bünde und -Mensur streng auf die jewelige Saite ausgelegt sind und der Bass tonal gar nicht mehr stimmt, wenn man ihn höher legt. Vielleicht ist diese Annahme aber auch naiv, Physik war in der Schule nicht meine Stärke.
 
Allerdings habe ich Angst, dass die FF-Bünde und -Mensur streng auf die jewelige Saite ausgelegt sind und der Bass tonal gar nicht mehr stimmt, wenn man ihn höher legt. Vielleicht ist diese Annahme aber auch naiv, Physik war in der Schule nicht meine Stärke.
Da kann ich dich beruhigen, das ist kompletter Quatsch. :D
 
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Um mal ein paar Vorurteile hier zu beseitigen: es gibt zwei Ansätze um sich für Fanned Frets zu entscheiden:

1. gleichmäßiger(er) Saitenzug über alle Saiten (dickere Saiten benötigen eine längere Mensur um bei gleichem Saitenzug im gewünschten Ton zu schwingen)
2. natürlichere Handhaltung beim Spielen durch die Fächerung.

Zu 1: Fanned Frets (FF) ist eine Option um dieses Problem zu kompensieren, es gibt aber weitere Möglichkeiten das zu lösen, z.B. durch den Saitenabstand (Höhe) zum Korpus oder durch Verlängerung der Mensur (Die Mensur eines Instruments definiert sich nicht ausschließlich über die Saitenlänge vom Sattel zur Brücke). Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine Diva vom Gerald (Marleaux) in der Hand, und die Saitenspannung über alle Saiten war trotz fehlendem FF sehr gleichmäßig, ein weiterer Bass auf der Messe von Paul Belgrado hatte ebenfalls einen sehr angenehme (also nicht zu weichen) Saitenspannung, trotz 30" Mensur, gut konstruierte Instrumente benötigen also nicht zwingend FF um eine gleichmäßige Saitenspannung zu gewährleisten. Und die Behauptung, dass die Fächerung/Mensur auf die jeweilige Saite ausgelegt ist... die Fächerung dient ja dazu, dass die Spannung über alle Saiten gleichmäßiger ist, nicht dass eine spezielle Saite hier besonders gut schwingt oder so, und da ich sowohl für Bass als auch für Gitarre Saiten verschiedener Stärken verwenden kann, ist diese Behauptung wohl eher dem Wunschdenken einiger Käufer oder der Marketingabteilung der Firmen zuzuschreiben.

Zu 2: Man kann die Fächerung nahezu beliebig auslegen, die "Original"-Fächerung von Novax hatte den "geraden" Bund (also der Bund, der im 90°-Winkel zur Mensur-Achse steht) am Sattel, viele Instrumente setzen diesen Bund mittig (12. Bund) bei meinem Bass (Siehe Signatur) liegt der beim 8. Bund, das hatte ich mir damals von LeFay abgeschaut, weil ich einen FF-Bass von denen angespielt habe und die Fächerung für mich so gepasst hat. Es gibt aber auch viele Leute die mit gefächertem Griffbrett gar nicht klar kommen, wer so spielt, dass der Hals parallel zum Boden ist oder wer seit 30 Jahren nur gerade Griffbretter spielt, der kann mit FF. durchaus Probleme haben. Oder anders gesagt: die präferierte Halsneigung in Kombination mit der Fächerung bestimmt, wie gut oder schlecht FF zur jeweiligen Person passt.

Edit: ich habe auf meinem Bass (30" auf 32") gerade Gitarrensaiten aufgezogen, weil ich mal ein bisschen Gitarrespielen üben wollte, was bei der Mensur die Hölle ist, aber: wenn du lieber E-C statt B-G spielst, dann wechsele die Saiten. Es könnte höchstens sein, dass die Saiten nicht mehr richtig im Sattel sitzen (eine B-Saite ist natürlich breiter als eine E-Saite und hat im Sattel eine breitere Kerbe) und es komisch klingen könnte, weil die E-Saite dort Spiel hat. Dann müsstest du ggf. den Sattel tauschen > ein Gitarrenbauer baut dir dann einen passenden.
 
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Edit: ich habe auf meinem Bass (30" auf 32") gerade Gitarrensaiten aufgezogen, weil ich mal ein bisschen Gitarrespielen üben wollte, was bei der Mensur die Hölle ist, aber: wenn du lieber E-C statt B-G spielst, dann wechsele die Saiten. Es könnte höchstens sein, dass die Saiten nicht mehr richtig im Sattel sitzen (eine B-Saite ist natürlich breiter als eine E-Saite und hat im Sattel eine breitere Kerbe) und es komisch klingen könnte, weil die E-Saite dort Spiel hat. Dann müsstest du ggf. den Sattel tauschen > ein Gitarrenbauer baut dir dann einen passenden.
Jup, ich werde einen 6-Saiten-Satz bestellen und ungenutzte B-Saiten horten. Andere Möglichkeit gibt es wohl nicht, E-C ist halt ein Minderheiten-Interesse. Man erzählt sich zwar vom Trick, eine A-Saite für Gitarren als C zu verwenden - aber ich glaube nicht, dass das dann besonders gleichmäßig klingt.

Beim Sattel liegen unterschiedliche Erfahrungen vor. Manche konnten den gleichen Sattel verwenden, andere mussten tauschen.

Bringt FF eigentlich nur was für Saiten-Spannung oder auch für den Klang? Ich hatte gehofft, dadurch kommt der Sound von Bund 1 auf A-Saite näher an den Sound von Bund 6 auf E-Saite.
 
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Jup, ich werde einen 6-Saiten-Satz bestellen und ungenutzte B-Saiten horten.
Es gibt auch Hersteller, die einzelne C-Saiten anbieten. Elixir z.B. wirbt sogar dafür, sich Sätze individuell zusammenzustellen. Bei meinem Ibanez BTB 5-Saiter (35") war's sogar nötig, da die Long Scale B-Saite ein ganz klein wenig zu kurz war, sie lag mit dem Übergang der Wicklung von "normal" auf "weniger" genau in der Sattelkerbe auf. Da musste dann ein Viersaiter-Satz plus eine Extra Long Scale B-Saite her. Genauso kannst Du es dann auch mit einer hohen C-Saite machen. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit einzelne C-Saiten im Handel gängig sind.

Bogart bietet im Online-Shop ebenfalls einzelne C-Saiten an. Deren "Beste Drähte" sind imho ein Antesten wert.
 
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Bringt FF eigentlich nur was für Saiten-Spannung oder auch für den Klang? Ich hatte gehofft, dadurch kommt der Sound von Bund 1 auf A-Saite näher an den Sound von Bund 6 auf E-Saite.
Na ja, etwas bringt das schon, da eine andere Spannung der Saite auch den Klang beeinflusst, das merkt man oft bei Bässen bei der B-Saite, wenn dort zu wenig Spannung anliegt, dann flattert die Saite und schwingt nicht mehr. Zu hohe Spannung macht Probleme beim Greifen, höhere Saitenspannung resultiert üblicherweise in mehr Obertönen.
 
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Ich konnte nicht widerstehen und habe mir den EHB1005SMS (Short-Scale) zugelegt - und den Karton aufbewahrt, falls es doch eine Enttäuschung wird. Aber der bleibt auf jeden Fall.

Vor Fanned Fret muss tatsächlich niemand Angst haben. Trotz kleiner Hände und meiner geringgradigen Körperbehinderung empfinde ich es als gar kein Hindernis. Ich frage mich jetzt eher, was für einen Sinn eigentlich gerade Bünde haben ^^

Und für einen Shortscale, wo ja oft schon die E-Saite schwach ist, klingt die B-Saite erstaunlich gut! Besser als bei geraden 5er in Normal-Größe, die ich gespielt habe. Ich bin gespannt, wie E bis C damit klingt. Down-tunen würde ich damit aber nicht - da braucht es wohl doch einen Fanned Fret in normaler Länge.

Ein faszinierendes, einzigartiges Instrument, für das ich wohl ein Review schreiben sollte. Short-Scale und FF ist eine Kombination, die die Welt brauchte, ohne es zu wissen.

Mein Stingray kommt weg. Ein grandioser Bass, aber halt nur ein klassischer Bass (4-String Normale Scale). Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.
 
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