Hallo,
bei den Musikstücken, die ich hier neulich eingestellt habe, ist es ganz unterschiedlich gelaufen. Beim den beiden Beispielen hier ist es ein Zusammenschnitt:
https://www.musiker-board.de/thread...hen-akkordeoneinsatz-bei-trauerfeiern.705599/
Dabei habe ich den Aufnahmerekorder mitlaufen lassen und mehrere Strophen aufgenommen, nachher die besten rausgesucht, zusammengschnitten und etwas Hall draufgepackt.
Für die Besipiele waren wir zwei Abende in der Kirche:
https://www.musiker-board.de/threads/meditative-kirchenmusik-online-zu-ostern.706478/
Für das erste der beiden Stücke waren es einige Versuche nötig und dann habe ich nachher auch nicht alle Spuren verwendet, anfangs sind es drei, dann vier Spuren; Hall war nicht notwendig, da natürlicherweise gegeben.
Beim zweiten war ich schon ziemlich durch, habe da aber mich da innerlich völlig reingegeben und in einem Anlauf durchgespielt.
Das mit dem Zusammenschnipseln ist so eine Sache ...
[...]Find ich irgendwie "unehrlich", fühl mich nicht wohl dabei.
Fast jede professionelle Ton- und Bildaufnahme wird so gemacht. Studio hat ganz viel mit künstlich und Bearbeiten zu tun. Deshalb klingen CDs von Bands mal deutlich schlechter als live, mal deutlich besser - fast immer aber anders als ein Konzert.
Zudem werden dann noch "Klickspuren" verwendet, damit das ganze synchron wird.
Auch Hall ist ein Trick. Genau wie das Sustainpedal am Klavier, das natürlichen Hall produziert, verschluckt das zumindest kleine Unsauberkeiten, weshalb es die strengen Klavierlehrer nur sehr sparsam einsetzen lassen; man kann einiges damit kaschieren
genauso bei Hall auf Aufnahmen.
Dann kommt noch dazu, dass man beim live-Spielen u.U. Fehler eher überhört, es kommt ja nicht so drauf an; umgekehrt, offenbaren sich manchen Fehler oder generelle Schwächen bei Spieler oder am konkreten Stück erst auf der Aufnahme.
Und nochmehr zeigen Aufnahmen sich bei Aufnahmen das Phänomen: Der Amateur übt, bis es klappt, der Profi übt, bis nichts mehr schief geht.
Im Idealfall ist das Stück verinnerlicht und auswendig gelernt, man spielt es nicht einfach, sondern macht Musik, die man vielleicht selbst genießt. So langsam gelingt mir, wovon mein Akkordeonlehrer vor 30 Jahren sprach: Ich fange an zu spielen, habe die Augen geschlossen und denke nach den ersten Tönen "das klingt ja gut, das gefällt mir" und tauche innerlich ab und ein ins Stück. Gezielter Autismus
Klappt aber noch lang nicht immer
Gruß,
Tobias