Hi,
der JB jr. ist natürlich schon ein heißes Teil. Singende Solosounds sind damit allemal machbar, ich würde sie sogar als seine Stärke ansehen. Trotzdem kam er mir in der Strat immer ein bisschen unpersönlich vor, weshalb er letztlich auch wieder rausflog. Auch sind verzerrte Akkorde zwar deutlich abgebildet, klangen aber immer im Vergleich zu Fullsize-HB etwas "eng", was auch mit der Konstruktion zu tun haben mag. Um die vielen Wicklungen unterzubringen, braucht man z.B. extrem dünnen Draht. Der Effekt scheint sich bei heißeren Modellen zu verstärken, hier wirds dann oft schon sehr komprimiert und klingt nicht so lebendig. Ich muss dazu sagen, dass mein Soundideal für eine StegHB in einer Strat eindeutig bei alten Van Halen-Sounds liegt, eben raumgreifend und dynamisch. Das fehlte mir beim JB jr..
Würde ich es nochmal versuchen, würde ich deshalb vielleicht einen Little '59 oder auch einen Dimarzio Chopper vorziehen, die eher in Richtung PAF gehen. Oder zu Häussel gehen, denn der baut als einer der wenigen solche HB auch mit AlNiCo-Magnet. Ich weiß nicht, ob ich mir da was einbilde, aber bisher konnte mich halt noch kein HB mit Keramik-Magnet auf Dauer für sich einnehmen. Am Besten hat mir noch der Duncan TB-5 Custom gefallen, aber als ich den Magneten gegen einen AlNiCo 8 gewechselt habe, wurde der noch ein ganzes Stück besser... Jedenfalls hat mich bei Häussel der Vergleich zu einer SG mit Fullsize-HB im Video ziemlich beeindruckt:
Die Häussel-KlingenPUs kannte ich bei meiner Entscheidung allerdings noch nicht, und letzten Endes habe ich mich dann für eine Alternative entschieden, und zwar für einen heißen Stacked HB, den Dimarzio Heavy Blues 2. Von der Power her deutlich stärker als die Tex Mex (ungefähr auf PAF-Niveau), klingt er noch nach Strat, aber eben nicht nach Rasierapparat oder zerspringendem Glas. Hat deutlich mehr Fundament und klingt auch nicht so übertrieben mittig wie manche heißen Strat-StegSCs. Nimmt man den Tonregler (ich habe nie verstanden, warum ausgerechnet der StegPU ursprünglich keinen hatte) ein bisschen zu Hilfe, klingt er bei Soli fast schon nach HB. Vor allem spielt er sich gut, wenn Du weißt, was ich meine. Ich "kämpfe" halt nicht so gerne mit der Gitarre, wie es der typische Stratspieler angeblich tut; der Heavy Blues 2 ist da gerade verzerrt einfach viel leichtgängiger und angenehmer. Noch etwas heißer war der Virtual Solo, aber der hat dann schon wieder mehr Mittenpeak, was die Bässe etwas zurücktreten lässt, deshalb bin ich dann beim breitbandigeren HB 2 hängen geblieben.
Wie gesagt, die anderen genannten geistern mir auch immer noch etwas im Kopf rum, aber was mich abhält, ist neben der Erfahrung mit dem JB, dass mir der jetzige Sound so gut gefällt, dass ich ihn einfach zu sehr vermissen würde. Steg-HB-Sounds habe ich halt schon in verschiedenen Varianten in anderen Gitarren, und Du sicher auch. Von daher würde ich mir überlegen, ob so ein etwas speziellerer "Hot-Strat"-Sound nicht auch was für Dich wäre.
Gruß, bagotrix
. Worauf Du natürlich auch schauen musst, sind die Abstände der Polepieces, aber das sollte zu den Tex-Mex-Kappen passen, die haben doch sicher Standard-Maß, oder?
