Fingersätze Bass

  • Ersteller meeresbrise
  • Erstellt am
Also ich habe jetzt die beiden Auflagen des Haas-Buches mal verglichen.

Die Fingersätze sind nur im ersten Kapitel und am Anfang des zweiten Kapitels unterschiedlich, d.h. nur, solange lediglich Grundton und Dur-Akkord gespielt werden. Bei Moll- und Septimakkorden nimmt Haas in beiden Ausgaben einen Fingersatz, bei dem der Grundton jeweils mit dem Zeigefinger gegriffen wird. Wenn dann Wechselbässe und Terzbassknöpfe hinzukommen, wird dieser Fingersatz wieder aufgeweicht.

Ich denke, den "neuen" (ich nenne es mal einfach so) Fingersatz verwendet Haas, weil damit dann die Griffweise in den späteren Kapiteln besser vorbereitet wird.
 
Anbei nun ein etwas schwierigeres Fingersatzbeispiel. Es handelt sich um die linke Hand einer meiner Bearbeitungen zu einem Ausschnitt eines eher ruhigen Stückes aus dem Bereich Tango Nuevo (mehr darf ich aus urheberrechtlichen Gründen nicht verraten). Diese Bearbeitung verwende ich so auch im Unterricht, die Fingersätze sind erprobt und haben sich bewährt. Dennoch kann man den Fingersatz sicher an manchen Stellen auch ein wenig modifizieren, je nach Veranlagung. Das passiert im Unterricht ggf. dann, wenn ich merke, ein Schüler kommt mit einem bestimmten Fingersatz nicht so gut klar.

Da sind sicher einige Fingersätze drin, die dem einen oder anderen "komisch" erscheinen, z.B. die Verwendung des Daumens in der Verminderten-Reihe oder Grundbass plus Dominantseptakkord mit 5-4. Wenn man dieses Beispiel aber von der Artikulation her dicht spielen möchte (und der Charakter des Stückes verlangt das), sind diese Fingersätz meiner Meinung nach optimal. Und bitte ausprobieren, nicht nur theoretisch was dagegen sagen :)

Monte
 

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Anbei nun ein etwas schwierigeres Fingersatzbeispiel.

Vielen Dank für das Beispiel! An anderer Stelle habe ich schon gelesen, dass auch der Daumen im Bass verwendet werden kann, ich konnte mir nur nicht vorstellen, wie. Das ist hier sehr anschaulich erklärt. Für mich ist diese Diskussion sehr spannend, hinterfragt sie doch bei mir ziemlich eingefahrene Muster. Ich werde meinen Fingersatz sicher nicht von heute auf morgen umkrempeln, doch mein kleiner Finger wird sich auf einen häufigeren Einsatz gefasst machen müssen und beim Erlernen neuer Stücke werde ich wohl mit alternativen Fingersätzen experimentieren.
 
Mal eine Frage an meeresbrise, die ja als Anfängerin mit der Haas-Schule arbeitet:
Wie würdest Du diesen Fingersatz umsetzen, wenn die Begleitung eines Stückes nicht mehr aus C, G und F besteht, sondern aus F, C und B?

Ich stand da schon etwas auf dem Schlauch und hatte Monte eine Nachricht geschrieben, wie das funktioniert. Die Hand verschiebt sich dann. Aber man muss natürlich wissen, wie die Hand sich verschiebt, sprich welche Finger dann für F, C und B zuständig sind. Alleine hätte ich mir das nicht ausdenken können. Ich hatte angenommen, man würde dann die Bässe und Akkorde unter F und über D mit 4-3 spielen, aber auch erst nachdem ich hier von dieser Möglichkeit erfahren habe.
 
@meeresbrise, wahrscheinlich bist Du im Haas-Buch noch nicht so weit, aber im zweiten Kapitel hat Haas dann auch Stücke in G-Dur (Bässe D, G und C) und dort sieht man dann, dass der Fingersatz entsprechend wandert.

Aber für mich taucht die Frage auf, wie man die Griffe anpaßt, wenn das Stück sich nicht mehr nur im Bereich Tonika, Dominante und Subdominante bewegt. In meinem anderen Übungsbuch gibts nämlich schon ziemlich schnell Stücke mit größeren Sprüngen, da wüßte ich dann nicht, wie ich die Haas-Griffe übertragen sollte. Als Autodidaktin ist da die "klassische" Griffweise für mich schon einfacher umsetzbar.
 
Aber für mich taucht die Frage auf, wie man die Griffe anpaßt, wenn das Stück sich nicht mehr nur im Bereich Tonika, Dominante und Subdominante bewegt. In meinem anderen Übungsbuch gibts nämlich schon ziemlich schnell Stücke mit größeren Sprüngen, da wüßte ich dann nicht, wie ich die Haas-Griffe übertragen sollte. Als Autodidaktin ist da die "klassische" Griffweise für mich schon einfacher umsetzbar.
Ein Beispiel habe ich ja gestern gepostet, kannst Du damit nichts anfangen? Ansonsten empfehle ich Dir, einfach mal ein paar Stunden bei einem erfahrenen Akkordeonlehrer zu nehmen. Autodidaktisch kann man sehr viel erreichen, aber alles findet man nun mal nicht in Büchern und Lehrwerken - das gilt besonders für den Akkordeonbereich. Ich glaube auch, manches läßt sich nur durch einen Lehrer vermittlen (das Prinzip Vormachen und Nachmachen ist unschlagbar). Auch kann ein Lehrbuch ja niemals konkret auf persönliche Belange eingehen.

Monte
 
Ein Beispiel habe ich ja gestern gepostet, kannst Du damit nichts anfangen? Ansonsten empfehle ich Dir, einfach mal ein paar Stunden bei einem erfahrenen Akkordeonlehrer zu nehmen.

Ja, das Beispiel habe ich mir angesehen, ich fand es für meinen Anfängerstand aber zu schwierig, um daraus jetzt grundsätzliche Hinweise zur allgemeinen Gestaltung eines Fingersatzes abzuleiten.

Mit dem Lehrer hast Du natürlich recht, ich überlege auch, ob ich zumindest mal ein paar Stunden Unterricht nehme. Aber solange ich ohne Lehrer bin, ist halt für mich momentan dieser "klassische" Fingersatz naheliegender, weil er sich auch ohne besondere Kenntnisse recht einfach auf alle Stücke, die ich bisher spiele, übertragen lässt.

Gruß, Seelchen
 
Natürlich würde ein Lehrer, der den Fingersatz beherrscht auf jeden Fall sehr hilfreich sein. Hier in der Gegend scheint es aber schon schwierig genug, überhaupt Lehrer für Akkordeon zu finden. Als Anfänger sucht man ja auch eher in der Nähe, um überhaupt zu sehen, ob es was für einen ist. Außerdem schreibt ja keine Schule dazu, welcher Fingersatz dort gelehrt wird. Daher behaupte ich mal, dass es ein Zufallstreffer sein wird, einen solchen Lehrer gleich am Anfang zu finden.
Aber vielleicht irre ich mich ja und dort, wo ich demnächst probeweise Unterricht nehme, ist ein Lehrer, der diesen Fingersatz lehrt. Dort wo ich letzten Dienstag war, war der "professionellere" Fingersatz (wie anfangs im Haas-Buch) anscheinend gänzlich unbekannt.

Mir geht es da momentan wie Seelchen, der "klassische" Fingersatz ist zunächst nachvollziehbarer ...
 
Natürlich würde ein Lehrer, der den Fingersatz beherrscht auf jeden Fall sehr hilfreich sein. Hier in der Gegend scheint es aber schon schwierig genug, überhaupt Lehrer für Akkordeon zu finden.
Du könntest Dich beim DALV erkundigen:
http://www.dalv-online.de

Mir geht es da momentan wie Seelchen, der "klassische" Fingersatz ist zunächst nachvollziehbarer ...
Sobald Melodiespiel in der linken Hand dran ist, nähert sich der "klassische" (ich sage ja lieber "volkstümliche") Fingersatz sowieso dem "professionellen" Fingersatz an. Spielt man z.B. eine C-Dur-Tonleiter, so liegen die Finger 2-5 möglichst brav auf den Grundbässen D-G-C-F (bzw. G-C-F-B, wenn man einen alternativen Fingersatz verwendet) und verlassen diese Reihe nur kurz, wenn die Finger den Terzbass greifen müssen. Mit diesem Prinzip ist der "professionelle" Fingersatz im Einklang, dort wird versucht, eine solche "Grundstellung" in der Grundbassreihe anzunehmen (natürlich geht das oft nicht). Es ist ein ähnliches Prinzip wie der Fingersatz in der rechten Hand, egal ob Tasten- oder Knopfakkordeon. Auch da versucht man stets, die Hand in eine Grundstellung zu bekommen. Das vielleicht nochmal als Denkanstoss für den "professionellen" Fingersatz.

Monte
 
Natürlich würde ein Lehrer, der den Fingersatz beherrscht auf jeden Fall sehr hilfreich sein. Hier in der Gegend scheint es aber schon schwierig genug, überhaupt Lehrer für Akkordeon zu finden. Als Anfänger sucht man ja auch eher in der Nähe, um überhaupt zu sehen, ob es was für einen ist. Außerdem schreibt ja keine Schule dazu, welcher Fingersatz dort gelehrt wird. Daher behaupte ich mal, dass es ein Zufallstreffer sein wird, einen solchen Lehrer gleich am Anfang zu finden.
Aber vielleicht irre ich mich ja und dort, wo ich demnächst probeweise Unterricht nehme, ist ein Lehrer, der diesen Fingersatz lehrt. Dort wo ich letzten Dienstag war, war der "professionellere" Fingersatz (wie anfangs im Haas-Buch) anscheinend gänzlich unbekannt.

Mir geht es da momentan wie Seelchen, der "klassische" Fingersatz ist zunächst nachvollziehbarer ...

Ist doch auch bestens so! Ich würde ganz sicher meinen Akkordeonlehrer nicht danach aussuchen, welchen Bass-Fingersatz er lehrt... Da gibt es dann doch wohl noch entscheidendere Kriterien wie Sympathie, ähnliche musikalische Vorstellungen usw. Die Technik ist schon wichtig, aber überbewerten würde ich sie nun auch wieder nicht. Und schon gar nicht als Anfänger(in) in schon eher fortgeschrittenem Alter (sprich: jenseits des Kindesalters), wo man sich wahrscheinlich die Ziele auch nicht mehr soooo hoch setzt (jedenfalls wohl nicht gerade mehr auf Höchststufe bei Jugend Musiziert spielen will oder sowas).

(Meint einer, der ansonsten dem - wie Monte so schön sagt - "professionellen" Fingersatz anhängt...)

Gruss
holzkiste

P.S.: @monte - Daumen im Bass, das schaffe ich irgendwie nicht ohne Krampf in der Hand :eek:
 
P.S.: @monte - Daumen im Bass, das schaffe ich irgendwie nicht ohne Krampf in der Hand :eek:

mit meinen normalen maxito-Fingern schaffe ich das auf meinen Instrumenten auch nicht. Egal, welchen Fingersatz ich dazu verwenden wollte!

Das sind dann schon absolute Spezial Anwendungen, weit ab vom normalen und auch weit ab von dem, mit was sich ein Einsteiger befasst.

Ansonsten sehe ich das auch wie Holzkiste: Wenn man erstmal "nur" ganz normales spielen möchte ist es vermutlich einfacher und schneller, mit dem herkömmlichen Fingersatz zu arbeiten. Nur wenn man von vornherein weiß, dass man in Kürze auf komplexe Stücke einsteigt, würde ich als Einsteiger gleich mit dem flexibleren Fingersatz anfangen.

Gruß, maxito
 
P.S.: @monte - Daumen im Bass, das schaffe ich irgendwie nicht ohne Krampf in der Hand :eek:

Es geht da ja nur um die äußerste Reihe (verminderte Septakkorde). Die müsste eigentlich bei normaler Bauart (des Instruments, aber auch des Spielers;)) gut mit dem Daumen zu spielen sein.
Bei M III (Konverter) komme ich gar nicht ohne Daumen in der äußersten Reihe aus!
 
Respekt!

Ich habs schon auf verschiedene Arten probiert, weil ich mal wissen wollte, wie es sich mit dem Daumen links spielen lässt - aber ich schaffe es schlichtweg nicht meinen Daumen so abzuwinkeln, dass ich mit dem Daumen auch bloß halbwegxs vernünftig einen Knopf drücken kann.:(

Gruß, maxito
 
Respekt!

Ich habs schon auf verschiedene Arten probiert, weil ich mal wissen wollte, wie es sich mit dem Daumen links spielen lässt - aber ich schaffe es schlichtweg nicht meinen Daumen so abzuwinkeln, dass ich mit dem Daumen auch bloß halbwegxs vernünftig einen Knopf drücken kann.:(

Gruß, maxito
Komisch, wie breit ist denn bei dir der Streifen zwischen Korpuskante und Knopf? Bei meinen Instrumenten sind es ca. 9-10 mm.
Ich muss an der normalen Spielposition kaum was verändern, vielleicht den Arm nur minimal weiter durch den Bassriemen schieben. Der Daumen kommt dann von schräg oben und drückt nicht direkt mit der Kuppe, sondern eher mit seiner Außenkante auf den Knopf.
 
Es scheint doch stark von der Anatomie der Hand abzuhängen, welche Fingersätze ergonomisch gut funktionieren. Für mich ist der Einsatz des kleinen Fingers recht schwierig, das Greifen der verminderten Akkorde mit der Außenkante des Daumens geht jedoch recht leicht und entspannt.
 
Hallo,

Ich krame mal einen alten Thread wieder raus. Spiele seit 3 Monaten Akkordeon (ohne Vorkenntnisse) und habe nun das "Haas'sche" Werk unterm Tannenbaum gefunden. Dort bin ich ebenso über die Grifftechnik gestolpert, wie Einige hier. Aus dem Unterricht kenne ich die "ältere" für mich einfachere Version.
Wie ihr schon festgestellt habt, erklärt Haas die Grifftechnik zu Beginn seines Werkes - führt die Erläuterung DANN aber nicht fort. Für mich stellt sich nun die Frage, mit welchem Finger ich den d-Bass spielen soll?!? Oder muss ich bei Bässen außerhalb F-f, C-c, G-g dann den ganzen Fingersatz verrücken und das Griffsystem analog dazu weiter verwenden?!?

Vielleicht kann mir ein "gestandener Spieler" dazu nochmal weiter helfen? Danke... ;-)
 
Für mich stellt sich nun die Frage, mit welchem Finger ich den d-Bass spielen soll?!? Oder muss ich bei Bässen außerhalb F-f, C-c, G-g dann den ganzen Fingersatz verrücken und das Griffsystem analog dazu weiter verwenden?!?

Hallo Lysandra,

Wie du hier vielleicht in den Diskusionen über die Fingersätze gelesen haben wirst, gibt es nicht den EINEN Fingersatz, sondern je nach Gewohnheit und Situation verschiedene. Was praktisch ist und flüssig läuft, ohne zu hakeln ist erlaubt!

Ich bins gewohnt den F-f mit 4-3 zu spielen und wen ich dann in C-c oder G-g wechsle krabble ich entsprechend hoch und spiel die weiterhin mit 4-3. Genauso würd ich das mit D-d machen.

Wenn jetzt aber der D Bass nur als Wechselbass z..B. G-g-D-g auftaucht, dann spiele ich G-g mit 4-3 und den D mit 2 - insgesamt dann also G-g-D-g : 4-3-2-3
Wurde mir seinerzeit so beigebracht und für mich ist s bequem und in aller Regel praktisch. Drum hab ich auch nie auf eine andere Art gewechselt.

Die Schule von Haas hab ich leider nicht, aber ich meine , er nimmt einen anderen Fingersatz - wie gesagt- Möglich ist vieles. Welche Bässe sind denn in der von dir gefragten Passage aufeinanderfolgend?

Gruß, maxito
 

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