Fingersätze Bass

  • Ersteller meeresbrise
  • Erstellt am
Also keine Angst davor, etwas falsch zu machen. Wichtig ist einzig und allein, daß die Fingersätze zweckmäßig sind, d.h. auf dem effektivsten Weg zum Ziel (dem richtigen Ton) führen, und - ganz wichtig - daß man IMMER mit demselben Fingersatz übt, solange bis er quasi automatisch abläuft, ähnlich wie ein Pawlow'scher Reflex: man weiß, welche Töne als nächstes kommen und automatisch greifen die Finger die richtigen Tasten / Bassknöpfe. Dieses "Automatisieren" darf man nicht unterschätzen.

Vielen Dank. Stimmt, da hast Du recht. Mmmh, schwierig, schwierig. Ich werde immer verwirrter. :confused: Zumal ich in dem Haas-Buch auch später keine Hinweise mehr finde, wie die anderen Reihen mit dem Fingersatz gespielt werden sollen. Nach der Moll-Reihe hört die Erklärung auf, was mir auch alex_85 bestätigt hat. Vielleicht wurde die Änderung in der Neuauflage nur vorne vorgenommen und hinten vergessen. (?) Na egal. Dann mach ich jetzt den Dur-Fingersatz 4-3, hauptsache, die Lehrerin, die ich demnächst habe, will dann nicht wieder, dass ich's anders mache. *seufz*
 
@play_bach

Da ich mir auch sehr häufig die Fingersätze reinschreibe, die ich ausgeknobelt habe, siehts bei mir in meinen "Arbeitsblättern" auch immer eher nach "spielen nach Zahlen" aus, als nach Noten, vor allem, wenn ich die Fingersätze schon mehrfach geändert habe, weil die alten sich aus irgendeinem Grund als unpraktisch erwiesen haben.

@monte

Wie gesagt der Sinn der explizit besprochenen Haas´schen Fingersätze sind mir nun schon klar. Da du wie ich so zwischen den Zeilen lese, schon eine Weile Erfahrung mit diesem Fingersatzsystem im Bass hast: Wie ist denn hier die sinnvolle Erweiterung, auf das Spielen mit Wechselbass, wie es Wil_Riker erwähnt hat und wie geht ers mit dem System sinnvoll mit Septimebass spielen und so weiter?
Denn Meeresbrise schreibt ja , dass diese Erweiterungen im Lehrbuch nicht mehr erwähnt werden - und da du mich nun schon ein bisschen Neugierig gemacht hast, diese Fingersätze auszuprobieren, wollte ich einfach gleich dazu wissen, wie das System dann erweitert wird.

Gruß, maxito
 
Zumal ich in dem Haas-Buch auch später keine Hinweise mehr finde, wie die anderen Reihen mit dem Fingersatz gespielt werden sollen. Nach der Moll-Reihe hört die Erklärung auf, was mir auch alex_85 bestätigt hat. Vielleicht wurde die Änderung in der Neuauflage nur vorne vorgenommen und hinten vergessen. (?)

Huhu Meeresbrise,
ja, der neue Fingersatz ist bei Haas nur am Anfang angegeben, ich glaube, in den ersten beiden Kapiteln. Da ich z. Zt. beide beide Auflagen zu Hause habe, werde ich nochmal genau nachsehen.
 
Hallo
Ich als Anfänger komme schon beim Lesen ins Durcheinander:confused: Liest sich manches wie ein Schachspiel:D
bei meinem Musiklehrer lerne ich, alle Grundbässe mit dem 4. Finger , --a 3. Finger -- am 2. Finger -- a7 zweiter Finger:),
bleibt einer übrig .
gruß tauberspatz
 
Hallo Tauberspatz,

dein Fingersatz ist der "Klassiker", wie ich es und viele andere auch gelernt haben - funktioniert zuverlässig und ist in allen Tonarten gleich! (den "übrigen" 5. Finger braucht man dann ab und an mal für einen weiter unten gelegenen Terzbass, wenn er denn gebraucht wird) Der Fingersatz macht nur dann Mucken, wenn es um schnelle, weite Sprünge und schnelle Wechsel geht.

Und da kommt dann der Fingersatz ins Spiel, den wir weiter oben breit ausdiskutieren - mir ist der auch neu, es scheint aber, dass der Vorteile bringen kann, so dass ich mich mit dem nun eben auch mal befassen möchte. Nur ist mir manches noch nicht so klar.

Wenn du mit deinem "Klassiker" gut klar kommst, bleib ruhig dabei - so spielen viele schon seit Jahrzehnten ohne Probleme - also falsch ist der auf jeden Fall nicht. Nur halt nicht immer optimal.

Gruß, maxito
 
Das ist ja offenbar ein heisses Thema, das viele hier beschäftigt. Da möchte ich meinen Senf noch dazugeben als einer, der mit dem "einfacheren" 4-3-System angefangen hat und erst nach mehreren Jahren umgelernt hat. Das war vor gut 25 Jahren, also hat der Herr Haas da sicher nichts Neues in sein Buch reingenommen, sondern schon damals war offenbar eine verbreitete Meinung, dass der von Herrn Haas in der Neuauflage vorgeschlagene Fingersatz besser sei.

Der Umstieg wurde von einem neuen Lehrer eingeleitet, der meinte, dass ich mit dem "einfacheren" Fingersatz nicht zu Wertungsspielen könne. Der Umstieg war erstmal etwas mühsam, da ich den fünften Finger nicht so richtig kontrollieren konnte - keine Treffsicherheit, keine Kraft. Das wurde mit der Zeit besser. Im Gegensatz zu Waldgyst und Wil sehe ich kein Problem darin, in einer Polka den Wechselbass in der Subdominante als 5-4-3-4 zu spielen. Das ist eine Frage des Trainings.

Heute bin ich froh drum. Gerade bei Jazzakkorden brauche ich den fünften Finger ständig (und zwar auch durchaus zum Greifen von Akkordknöpfen, z.B. für G+gm7) und bin froh um Beweglichkeit und Kraft im kleinen Finger.

Insofern bin ich ein Anhänger von dem, was Herr Haas in der Neuauflage vorschlägt.
 
Wie gesagt der Sinn der explizit besprochenen Haas´schen Fingersätze sind mir nun schon klar. Da du wie ich so zwischen den Zeilen lese, schon eine Weile Erfahrung mit diesem Fingersatzsystem im Bass hast: Wie ist denn hier die sinnvolle Erweiterung, auf das Spielen mit Wechselbass, wie es Wil_Riker erwähnt hat und wie geht ers mit dem System sinnvoll mit Septimebass spielen und so weiter?
Habe ich doch oben schon erwähnt am Beispiel des Quintwechselbasses. Ich kann ja jetzt schlecht tausend Beispiele hier anführen, es gibt so viele Möglichkeiten in der Musik. Vielleicht fragst Du besser nochmal etwas konkreter.

Monte
 
Hallo holzkiste. Das mit dem Jazz habe ich mir schon fast gedacht und das wäre für mich evtl. später interessant, weil ich mich auch für Jazz interessiere. Auch für ein bisschen englische und skandinavische Folklore.
Jedenfalls wäre es super, wenn Du (oder einer der anderen Anhänger dieses Fingersatzes) irgendeinen Literatur-Tipp hätte(s)t, in dem dieser Fingersatz ausführlich für die Grundakkorde/-reihen beschrieben würde. Wenn man das so gerne weiter lernen möchte, muss man ja auch wissen, wie es dann irgendwann weitergeht und dem entsprechenden Lehrer dann vielleicht auch zeigen, wie das funktionieren könnte, falls er nur das andere System kennt.
 
Jedenfalls wäre es super, wenn Du (oder einer der anderen Anhänger dieses Fingersatzes) irgendeinen Literatur-Tipp hätte(s)t, in dem dieser Fingersatz ausführlich für die Grundakkorde/-reihen beschrieben würde. Wenn man das so gerne weiter lernen möchte, muss man ja auch wissen, wie es dann irgendwann weitergeht und dem entsprechenden Lehrer dann vielleicht auch zeigen, wie das funktionieren könnte, falls er nur das andere System kennt.

Tja, schwierig. Wie gesagt, bei mir ist das 25 Jahre her. Meine alte Literatur habe ich zum grössten Teil nicht mehr, ich glaube aber auch nicht, dass ich jemals etwas hatte, wo so etwas im Detail beschrieben ist.

Speziell zum Nachschlagen von Jazz-Akkorden (weniger aber zum Lernen) kann ich Seidel, "Akkordeon Jazz Akkorde" (Schmülling) empfehlen, der illustriert die Fingersätze auf dem Bassgriffbrett sogar grafisch. Aber das ist ganz sicher nichts Anfänger-Geeignetes.

Ich fürchte, da kann ich nicht weiterhelfen.

Gruss, holzkiste
 
Das Grundprinzip ist sehr einfach und logisch. Bleiben wir mal bei dem simpelsten Fall mit den drei Hauptharmonien in C-Dur:

C c mit 4 3
F f mit 5 4
G g mit 3 2

Ich sehe das etwas zwiespältig. Eigentlich finde ich den Ansatz gut - und zwar als Weg hin zu "man spielt die Bässe halt mit den Fingern, die gerade in der Nähe sind und nicht mit einem fixen Fingersatz".

Die "Vorschrift" "C c mit 4 3, F f mit 5 4, G g mit 3 2" halte ich bei Anfängern für problematisch - sofern nicht (was ich nicht weiß, da ich die Haas-Schule nicht kenne) von Anfang an erwähnt wird, dass der Fingersatz eigentlich nicht für C, F und G gilt, sondern für Tonika, Subdominante und Dominante. Wenn das nicht erwähnt wird, geht der blutige Anfänger möglicherweise davon aus, der 3. Finger gehört aufs G, der 4. aufs C und der 5. aufs F. Äh - jetzt spiele ich in F-Dur, da kommt ja plötzlich ein B vor!?! Aber einen 6. Finger habe ich nicht ... Der erfahrenere Spieler kommt hoffentlich von selbst auf die Idee, mit dem 4. Finger aufs F zu rutschen, das C mit dem 3. zu spielen und somit den 5. fürs B zu haben. Bei einem Anfänger - vor allem einem ohne musikalische Vorkenntisse - würde ich das aber nicht erwarten. Möglicherweise hat Haas das ja erwähnt, dann ist das ja ok. Aber ohne ...?

Gut finde ich, dass bei diesem Fingersatz von Anfang an alle Finger, einschließlich des kleinen, in Aktion sind. Ich hatte fast mein ganzes Akkordeonleben lang den 5. nur ganz selten mal beim Melodiespiel eingesetzt. Aber seit ich auch Jazz-Akkorde spiele, brauche ich ihn öfter mal auf den Akkordknöpfen (wie holzkiste ja auch erwähnt). Und das ist (oder war zumindest für mich) dann ganz schön heftig, wenn der Finger vorher fast nie benutzt worden war ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, ... es wird an meiner musikalischen Biografie liegen, aber ich würde für Anfänger zwei Systeme einführen:
Für die rhythmische Begleitung das "alte" Muster (4. Finger Grundbass, 3. Finger Dur-Akkord, 3. oder 2. Finger Moll-Akkord, 2. Finger für Septim und vermindert), weil man so viel schneller Begleitmuster in die Finger bekommt (Wechselbass: kleines und großes Dreieck).
Parallel dazu eine "senkrechte" Stellung der Finger auf den Grundbässen für das Melodiespiel im Bass (je nach verwendetem Griffschema 4. oder 3. Finger auf dem Grundton der jeweiligen Dur-Tonleiter).
Aus der "Mischung" der beiden Systeme (beispielsweise bei der Begleitung von Musette-Walzern mit ausgeprägten Bass-Linien) entsteht dann mit einiger Erfahrung automatisch der "flexiblere" Fingersatz (aber erst, wenn´s notwendig ist). Von Anfang an mit dem "neueren" Fingersatz zu arbeiten halte ich für eine Überforderung für die meisten Anfänger ... :gruebel:

Gruß druckluft
 
@lil & @druckluft

Den "neuen" Fingersatz kann man getrost auch Anfängern zumuten, ich spreche da aus 25jähriger Erfahrung mit Akkordeonschülern. Wenn schon, dann von Anfang an richtig. Ein späteres Umlernen ist immer ein schwieriger Prozess. Mein allererster Akkordeonlehrer z.B. hat nie darauf geachtet, dass die Fingergelenke beim Spielen nicht durchknicken. Das war für mich dann ein schwerer Lernprozess, nachdem ich einige Jahre so etwas Entscheidendes falsch gemacht habe.

Monte
 
Habe jetzt noch einmal im 2. Kapitel nachgeguckt. Wie gesagt fehlen nachher die Erklärungen wie der hier zuvor eingeführte Fingersatz benutzt werden soll völlig. Und im Kapitel 2 gibt er dann, soweit ich das sehe (korrigiert mich, falls ich etwas übersehen habe), nur die folgenden Fingersätze an:

D-dm 4-2
G-gm 4-2
A a 3-2

Die von Monte genannten Fingersätze (s.u.) werden gar nicht erwähnt (ok, Gg kommt so schon im ersten Kapitel vor). Für einen Anfänger ist es schwierig hier ein System zu erkennen und für andere Bass-Knopfreihen abzuleiten.

In Moll würde es so aussehen (schwieriger):

C c-moll mit 4 2
F f-moll mit 5 3
G g mit 3 2 (Dominante ist ja immer Dur)

Monte

Möglicherweise hat Haas das ja erwähnt, dann ist das ja ok. Aber ohne ...?

Ich sehe keine Erklärung dazu. Es wird eben nur im Vorwort auf einen anderen Fingersatz hingewiesen. So wie ich das sehe wird bei den Erläuterungen das von Dir oben gesagte nicht erklärt (wer es findet, darf mich gerne korrigieren).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmmm, ... es wird an meiner musikalischen Biografie liegen, aber ich würde für Anfänger zwei Systeme einführen:
Für die rhythmische Begleitung das "alte" Muster (4. Finger Grundbass, 3. Finger Dur-Akkord, 3. oder 2. Finger Moll-Akkord, 2. Finger für Septim und vermindert), weil man so viel schneller Begleitmuster in die Finger bekommt (Wechselbass: kleines und großes Dreieck).
Parallel dazu eine "senkrechte" Stellung der Finger auf den Grundbässen für das Melodiespiel im Bass (je nach verwendetem Griffschema 4. oder 3. Finger auf dem Grundton der jeweiligen Dur-Tonleiter).
Aus der "Mischung" der beiden Systeme (beispielsweise bei der Begleitung von Musette-Walzern mit ausgeprägten Bass-Linien) entsteht dann mit einiger Erfahrung automatisch der "flexiblere" Fingersatz (aber erst, wenn´s notwendig ist). Von Anfang an mit dem "neueren" Fingersatz zu arbeiten halte ich für eine Überforderung für die meisten Anfänger ... :gruebel:

Gruß druckluft

100 Punkte :great:
 
Wenn ich hier diese sehr unterschiedlichen Empfehlungen zu den Fingersätzen sehe, vermisse ich eins doch sehr:
Einfachheit und Systematik. Haas hin oder her, es haben sich auch schon größere Geister geirrt und nicht alles, was in Lehrbüchern steht, muß gleich das Evangelium bedeuten.
Der Schwachpunkt der Haas'schen Empfehlungen liegt in ihrer Komplexität.

Es ist für den lernenden Akkordeonisten von großem Vorteil, wenn er sich darauf konzentriert, bestimmte Finger für Bässe und andere für Akkorde zu benutzen.
Wenn man C-c mit 4-3 und F-f mit 5-4 spielen soll, wird der Ringfinger mal zum "Bassfinger" und im nächsten Sekundenbruchteil zum "Akkordfinger", ganz abgesehen von der Schwierigkeit, eine schräge Abwärtsbewegung entgegen der "normalen" Handhaltung vom C-Bass zum f-Akkord und das auch noch schnellstens hinzukriegen. An anderer Stelle wiederum soll es 3-2 sein, wo ist da die Systematik, warum nur diese Umstände?

Nicht ohne Sinn sind ja die Bässe und Akkorde so angeordnet, wie es die Anatomie der Hand erfordert, nämlich schräg nach oben. Wenn ich solche akrobatischen Verrenkungen mit dem 4. Finger ausführen soll, warum kann ich dann nicht - bei unveränderter Hand- und Fingerhaltung - von C-Dur zu F-Dur einfach eine Reihe nach unten rutschen.
Ja, ich weiß: das ist die klassische Methode, und das Neue hat ja immer einen Bonus, oft aber ohne sich bewiesen zu haben.

Das Melodiespiel auf dem Standard-Manual ist natürlich etwas anderes, aber auch da muß man darauf bedacht sein, die Finger ergonomisch und effektiv zugleich einzusetzen. Wird ergonomisch gespielt, also mit möglichst "handfreundlichen" Fingersätzen, ist es zugleich auch effektiv, weil es weniger Fehlerquellen gibt.
Also liebe Leute, laßt die Kirche im Dorf und macht euch nicht verrückt. Wie ich schon im letzten Beitrag sagte, es muß sich jede(r) seinen eigenen Weg suchen, die Hände sind - daran muß man auch mal erinnern dürfen - bei jedem Menschen verschieden. Wie kann es da - abgesehen von wenigen Grundregeln - einen gültigen Fingersatz für alle geben?

play_bach
 
Wenn ich hier diese sehr unterschiedlichen Empfehlungen zu den Fingersätzen sehe, vermisse ich eins doch sehr:
Einfachheit und Systematik. Haas hin oder her, es haben sich auch schon größere Geister geirrt und nicht alles, was in Lehrbüchern steht, muß gleich das Evangelium bedeuten.
Der Schwachpunkt der Haas'schen Empfehlungen liegt in ihrer Komplexität.
Ich kenne die Schule von Haas nicht, aber nach allem, was ich hier erfahren habe, zieht er das System nicht konsequent durch. Um es zu betonen: mit Haas hat das letztlich alles gar nichts zu tun.

Es ist für den lernenden Akkordeonisten von großem Vorteil, wenn er sich darauf konzentriert, bestimmte Finger für Bässe und andere für Akkorde zu benutzen.
Das ist zumindest ein sehr einfaches System :)
Etwas ähnliches gibt es auch für Knopfgriff: 1. Reihe 2. Finger, 2. Reihe 3. Finger, 3. Reihe 4. Finger. Sehr konsequent, hübsch. Nur werden dann viele Stücke völlig unspielbar. Manche Systeme sind einfach zu simpel gestrickt.

Wenn man C-c mit 4-3 und F-f mit 5-4 spielen soll, wird der Ringfinger mal zum "Bassfinger" und im nächsten Sekundenbruchteil zum "Akkordfinger", ganz abgesehen von der Schwierigkeit, eine schräge Abwärtsbewegung entgegen der "normalen" Handhaltung vom C-Bass zum f-Akkord und das auch noch schnellstens hinzukriegen. An anderer Stelle wiederum soll es 3-2 sein, wo ist da die Systematik, warum nur diese Umstände?
Hast Du es denn über einen gewissen Zeitraum mal ausprobiert? Ich kenne beide Systeme und kann aus der Praxis heraus argumentieren. Du scheinst aber nur Vermutungen anzustellen.

Ja, ich weiß: das ist die klassische Methode, und das Neue hat ja immer einen Bonus, oft aber ohne sich bewiesen zu haben.
Lies mal genau, es ist definitv keine neue Methode. Espitalier war einer der ersten, die in Trossingen um 1950 herum zum, wie es damals hiess, staatlich geprüften Akkordeonlehrer ausgebildet worden ist. Er hat diese Fingersätze konsequent am Bremer Konservatorium (der heutigen Hochschule) angewandt.

Wie kann es da - abgesehen von wenigen Grundregeln - einen gültigen Fingersatz für alle geben?
Das stimmt vollkomen! Nur - die Abweichungen sind die Ausnahme, nicht die Regel :)

Monte
 
Den "neuen" Fingersatz kann man getrost auch Anfängern zumuten,

bei meinen Bedenken ging es nicht um die "Spielbarkeit" dieses Fingersatzes (die habe ich nicht bezweifelt), sondern um die Gefahr, dass ein Anfänger den Fingersatz ganz bestimmten Basszönen zuordnet (C, G, F) anstatt Tonika, Dominante und Subdominante.

Mal eine Frage an meeresbrise, die ja als Anfängerin mit der Haas-Schule arbeitet:
Wie würdest Du diesen Fingersatz umsetzen, wenn die Begleitung eines Stückes nicht mehr aus C, G und F besteht, sondern aus F, C und B?

Gruß,
INge
 
Hast Du es denn über einen gewissen Zeitraum mal ausprobiert? Ich kenne beide Systeme und kann aus der Praxis heraus argumentieren. Du scheinst aber nur Vermutungen anzustellen.
Ich will nicht meckern, aber sowas kann in einem Forum ja jeder behaupten, da es keiner überprüfen kann. Daher würde ich nur Fakten zulassen, nämlich z.B. die Infoschrift einer Musikschule, die zeigt, dass dieses System verwendet wird und vor allem auch bei Anfängern. Ich bin persönlich selber Anfänger am Akkordeon und finde das System, von dem hier die Rede ist mehr als verwirrend. Irgendwie fehlt mir da eine klare Linie an der man sich orientieren kann. Sollte ich das irgendwann mal brauchen, werde es sicherlich auch dazulernen, aber wozu sollte man umlernen, das versteh ich nicht so ganz. Bei 90% der Noten, die Hobbyspieler so nutzen, ist der Standard-Fingersatz doch vollkommen in Ordnung, sonst gäbe es längst einen anderen Standard. Außerdem würde ich echt mal gern ein Stück sehen, wo man bei Rytmusbegleitung den normalen Fingersatz nicht anwenden kann. Ich kann mir das gar nicht vorstellen (liegt evtl. aber auch an meiner musikalischen Bildung).

Gruß,
BT
 
bei meinen Bedenken ging es nicht um die "Spielbarkeit" dieses Fingersatzes (die habe ich nicht bezweifelt), sondern um die Gefahr, dass ein Anfänger den Fingersatz ganz bestimmten Basstönen zuordnet (C, G, F) anstatt Tonika, Dominante und Subdominante.
Darin sehe ich kein großes Problem, denn es wird ja sofort geklärt, sobald man zum ersten Mal in einer anderen Tonart spielt. Sonst müssten Anfänger mit dem volkstümlichen Fingersatz ja auch z.B. durch den Dominantseptakkord verwirrt werden (der in G-Dur plötzlich nicht mehr g7 heisst ...). Oder nimm die rechte Hand: viele Schulen fangen mit dem Fünftonraum C-Dur an. Wenn man dann zum ersten Mal die Hand in eine andere Lage verschiebt, sagen wir d-moll, dann sind den Fingern ja plötzlich auch ganz andere Noten zugeordnet. Das ist also kein spezielles Problem dieses Bassfingersatzes, sondern ein generelles Problem, dem Du auf jedem Tasteninstrument begegnest. Eine Zuordnung Finger=Note ist immer problematisch und sollte ein Lehrer im Unterricht tunlichst unterbinden.

Monte

PS: Eine kleine Anekdote aus dem Unterricht.
Lehrer fragt: "Was ist die Subdominante von F-Dur?"
Schüler antwortet: "Wieso, F-Dur ist doch die Subdominante!"
:)

Brückentroll;4619125 schrieb:
Ich will nicht meckern, aber sowas kann in einem Forum ja jeder behaupten, da es keiner überprüfen kann. Daher würde ich nur Fakten zulassen, nämlich z.B. die Infoschrift einer Musikschule, die zeigt, dass dieses System verwendet wird und vor allem auch bei Anfängern.
Ich habe noch nie eine Musikschule gesehen, die in ihren Informationsblättern oder sonstwo erläutert, welche Fingersätze sie verwenden. Wäre auch Unsinn, denn wenn es dort mehrere Lehrer für dasselbe Instrument gibt, werden sich die Fingersätze schon auch unterscheiden. Selbst wenn, wäre das aussagekräftiger als eine Aussage von irgendjemandem hier im Forum? Was spricht dagegen, beide System auszuprobieren? Für fortgeschrittene Spieler sollte das in relativ kurzer Zeit möglich sein.

Ich bin persönlich selber Anfänger am Akkordeon und finde das System, von dem hier die Rede ist mehr als verwirrend. Irgendwie fehlt mir da eine klare Linie an der man sich orientieren kann.
Das glaube ich Dir gerne. Ich denke auch, dass man als Anfänger unbedingt auf einen guten Lehrer angewiesen ist, sonst geht man zu viele Umwege. Selbst wer sich autodidaktisch vieles sozusagen selbst beigebracht hat, wird ein gelegentlicher Austausch mit erfahrerenen Spielern oder Lehrern nicht schaden.

Außerdem würde ich echt mal gern ein Stück sehen, wo man bei Rytmusbegleitung den normalen Fingersatz nicht anwenden kann.
Ich überlege mal, ob ich etwas passendes hochladen kann. Das Problem sind natürlich die Urheberrechte, ich kann ja nicht einfach etwas gedrucktes hier online stellen. Bitte etwas Geduld, ich schau mal.

Monte
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich überlege mal, ob ich etwas passendes hochladen kann. Das Problem sind natürlich die Urheberrechte, ich kann ja nicht einfach etwas gedrucktes hier online stellen. Bitte etwas Geduld, ich schau mal.
Das wär echt gut. Evtl. reichen ja ein paar Takte aus. Bei denen gilt das Urheberrecht je dann glaube ich nicht.

Gruß,
BT
 

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