Flöte selber bauen

[Elvish-Piper]

Moin

Ich spiele selbst seit einigen Jahren Gitarre und bin deshalb sehr musikinteressiert, auch was andere Instrumente ausser die Klampfe angeht .
Vor einiger Zeit traf ich dann im Stadtpark einen Mann der am See saß und Flöte spielte und ich blieb stehen um ein wenig zuzuhören und fand es gigantisch gut und damit ich mich später nicht zu tode ärgern würde bin ich zu ihm hingegangen und habe ihn gefragt um welches Instrument es sich handelt und er sagte mir es sei eine ''Tin Whistle''..von der ich bis dahin noch nichts gehört hatte (zumindest vom Namen her)
Zuhause dann fleißig Google benutzt und alles mögliche dazu gefunden aber nicht damit glücklich geworden..ich wollte was handgemachtes und hab mich gefragt ob dies überhaupt für einen Laien möglich ist?
Wenn ja welches Werkzeug, Bücher usw benötigt man?
Es muss auch nicht unbedingt eine Tin Whistle sein..einfach nur eine Flöte aus der halbwegs annehmbare Töne kommen
Falls jemand damit Erfahrung hat oder Tipps geben könnte wäre dies super!

Ich bedanke mich schonmal im Vorraus

 

[alienblues]

es kann zwar Spaß machen, ein Instrument selbst zu bauen - zum Lernen
würde ich aber anfangs eher ein bewährtes Schulungs-Instrument empfehlen.

 

[Elvish-Piper]

Ja das würde ich zusätzlich tun vielleicht noch ein Lernbuch dabei wo mir meine Mutter helfen kann, denn die spielt Blöckflöte und das ist ja 'ziemlich' ähnlich zur Tin Whistle.
Trotzdem geht denke ich nichts über ein selbstgebautes Instrument auch wenn dies (vermute ich mal) viele viele Anläufe braucht bis etwas brauchbares bei herum kommt.

 

[wiesenforce]

Doch. Und zwar ein gutes Instrument vom Instrumentenbauer. Und wenn du wirklich soviele Anläufe starten willst, bis du ein annehmbares Instrument hast, dann kommst mit einem selbstgekauften Instrument warscheinlich sogar billiger weg

 

[Elvish-Piper]

Ja, das eine selbstgebaute an den Klang einer guten gekauften nicht ran kommt war mir klar ich meinte mit dem Satz ''Es geht doch nichts über ein selbstgebautes Instrument..''
eigentlich das Gefühl was man danach hat wenn man etwas selbst geschafft hat..ich fühle mich auch besser wenn ich mein Auto selbst reparieren konnte anstatt in die Werkstatt zu fahren..aber werde mir wie gesagt natürlich trotzdem erstmal eine zum Üben kaufen und dann später weiterschauen
Trotzdem danke an alle Antworten

 

[shibboleth]

Tinwhistles gibt es ganz billig (ab drei Euro) in recht guter Qualität, sodass sich ein Selbstbau kaum lohnt. Falls du es trotzdem probieren willst, hier gibts eine gute Anleitung (Englischkenntnisse vorausgesetzt): http://guido.gonzato.googlepages.com/whistle.html

 

[Elvish-Piper]

Ja eine zum richtig spielen werd ich mir sowieso kaufen..bei dem kleinen Geldaufwand kann man ja auch nicht viel falsch machen
Und danke für die Anleitung, macht nichts das sie auf englisch ist..da steh ich seit der 5. Klasse 1

 

[SILENT-da]

Kleine Anmerkung am Rande:

Ich weiß nicht, was schlimmer ist:
Klugschwätzer wie 'wiesenforce', die mit ihren Kommentaren einem schlichtweg das Messer im Sack aufgehen lassen (siehe dessen "supertollen" Beitrag weiter oben) ...oder die traurige Tatsache, dass nette Leute wie 'Elvish-Piper' dann damit auch noch in die Situation gedrängt werden das Gefühl zu bekommen sich rechtfertigen zu müssen -.-

Ein Forum ist in erster Linie dazu da sich gegenseitig unter die Arme zu greifen, und nicht um anderen kreative Ideen madig zu machen!

Ich stehe voll auf deiner Seite Elvish-Piper ...hab mir nämlich mal ganz nebenbei erwähnt auch vor kurzem erst meine persönliche Flöte selbst geschaffen. Bau du dir deine!
Diese Seite hier hatte mir unter anderem auch ein paar Anhaltspunkte gegeben: http://www.obertonfloete.de/o_floeten_anleitung.html
Viel Erfolg!

Ob eine selbstgebaute Flöte besser oder schlechter als die eines erfahrenen Instrumentenbauers ist, spielt überhaupt keine Rolle! - Wichtig ist, dass man am Schluss sein EIGENES Werkstück in den Händen hält - eigene Planung, eigene Ideen, ..eigene Kreativität! - Nur so kann man sich in meinen Augen auch letzten Endes einhundert Prozent mit seinem Instrument identifizieren und sich so komplett in seiner Musik entfalten.

Ende Gelände

 

[alienblues]

Wichtig ist, dass man am Schluss sein EIGENES Werkstück in den Händen hält - eigene Planung, eigene Ideen, ..eigene Kreativität! - Nur so kann man sich in meinen Augen auch letzten Endes einhundert Prozent mit seinem Instrument identifizieren und sich so komplett in seiner Musik entfalten.

nicht jeder virtuose Musiker ist auch ein begnadeter Flötenbauer - und umgekehrt.
(andererseits kann das musizieren auf einem selbstgebauten Instrument vielleicht noch mehr Spaß und Freude machen)

 

[Be-3]

Doch. Und zwar ein gutes Instrument vom Instrumentenbauer. Und wenn du wirklich soviele Anläufe starten willst, bis du ein annehmbares Instrument hast, dann kommst mit einem selbstgekauften Instrument warscheinlich sogar billiger weg

Hallo zusammen,

ich denke, die Materialkosten für eine Tin Whistle werden sich auch bei mehreren Fehlversuchen im Rahmen halten
Ich freue mich über den Idealismus und Enthusiasmus von Elvish-Piper, es ist doch wunderbar, wenn (mutmaßlich) junge Menschen Neugier und den Wunsch verspüren, Dinge zu erfahren und zu lernen.
Natürlich gibt es bei allem, was man tut, viele Leute, die es besser können (in diesem Fall Instrumentenbauer). Wenn man aber dies zum Anlaß nimmt, nie etwas zu probieren, dann gut' Nacht.

Leider ist man in unserer Gesellschaft zum schnellen Geld und Erfolg "verdammt" und Experimente, seien sie auch noch so lehrreich, werden leicht als Unsinn abgetan, wenn sie nicht hundertprozent erfolgversprechend sind.

Eins steht jedoch fest: Wer einmal eine Handwerkskunst (welche auch immer) selbst ausprobiert hat, wird in Zukunft dieses Handwerk sehr viel mehr zu schätzen und zu würdigen wissen. Punkt.

Ich finde gerade meine Tin Whistle nicht...

Slán agus beannacht
Torsten

 

[moniaqua]

Oeha, gar ned gesehen

SILENT-da, es kam nicht unbedingt raus, dass Elvish-Piper den Focus auf selber machen legt; es klang auch fuer mich so, als wollte er einfach ein guenstiges Instrument. Insofern hat wiesenforce schon recht - ein guter Instrumentenbauer hat es halt einfach besser drauf als irgendjemand, der das einfach so aus Spass an der Freud macht. Die lernen ned umsonst 3-4(!) Jahre (4 Jahre sind die Klavier/Cembalobauer und die Orgel/Harmoniumbauer). Ein gewisses Frustpotential, wenn die Floete dann mistig klingt, ist schon gegeben, darueber sollte man sich klar sein.

Aber wenn man sich ein Instrument selber bauen will weil man halt eines bauen will und sich klar ist, dass es u.U. nicht so perfekt klingt wie ein gekauftes und/oder mehrere Anlaeufe braucht, finde ich das spitze. Man lernt unheimlich viel dabei. Meine Schwaegerin "musste" mal im Physik-Unterricht eine Floete bauen, da hat die ganze Familie dazugelernt Ich kann das gut nachvollziehen, das etwas selbergeschaffenes fuer einen wesentlich wertvoller ist als etwas gekauftes. In dem Sinn, viel Spass mit Deinem zukuenftigen Instrument, Elvish-Piper

Hier noch links, zwar ned fuer whistle, aber vielleicht helfen sie trotzdem auch etwas:
http://www.bioerg.de/didgeridoo/flute_selfmade_23_09_02.htm
http://www.quena.info/bauen/index.html
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-harmonische.htm
http://www.cwo.com/~ph_kosel/flutomat.html

Bei Auto ziehe ich die Variante "Werkstatt" allerdings dann doch vor

 

[MuZler]

Also ich bin ja jetzt ganz groß in das Buisness der Instrumentenbauer eingestiegen ... ne, Spaß beiseite, ich mache das bloß als Hobby. Ich habe mehr oder weniger ganz klein angefangen und ich kann von mir behaupten, sogenannte fifes oder Querflöten aus Holz selber herstellen zu können. bis ca. 12mm Innenbohrung, zylindrisch und max. 50cm lang. Also die ganz "billigen"

Ich weiß jetzt nicht genau, welche Ansprüche du an dich hast (Holz/Plastik?), aber für alles, was über Plaste hinausgeht, brauchst du eine Drechselbank, lange Bohrer und etwas Erfagrung in Holzbearbeitung/im Drechseln.

Wenn du jetzt sagst, hab ich und kann ich, kannst du mit kleinen Querflöten anfangen. Tipps können dir hier einige geben (siehe meine Themen).
Aber eine Thin Whistle stell ich mir für den Anfang sehr komplizeirt vor. Der Labus ist dann doch nichts für Anfänger. In einem anderen Beitrag kannst du ja lesen, dass ich dabei bin, eine Blockflöte zu bauen. Bis jetzt verzweifel ich an dem o.g. Problem.

Versuchs anhand der Anleitungen mit Plasterohren. Da bleiben die Kosten in Grenzen und du hast wahrscheinlich Erfolgserlebnisse.

Viel Spaß dabei! Und wir wollen Bilder und Erfahrungsberichte sehen

 

[moniaqua]

MuZler, vielleicht ist ja so als Uebergang erstmal ne Native Flute ne Idee? Der Fetisch duerfte leichter herzustellen sein als das Labium der Blockfloete. Uebrigens bin ich der Meinung, wenn ich meine Blockfloete so anschau, dass da durchaus einiges geklebt ist und ned aus einem Stueck.

 

[MuZler]

MuZler, vielleicht ist ja so als Uebergang erstmal ne Native Flute ne Idee? Der Fetisch duerfte leichter herzustellen sein als das Labium der Blockfloete. Uebrigens bin ich der Meinung, wenn ich meine Blockfloete so anschau, dass da durchaus einiges geklebt ist und ned aus einem Stueck.

wäre auch ne Möglichkeit. Die Idee mit der geklebten Blockflöte ist nicht schlecht! Danke!

 

[Elvish-Piper]

Soo vielen lieben Dank für die vielen Antworten!
Tut mir leid das ich erst so spät zurück schreibe aber ich war im Urlaub
Werde mir die Links erstmal alle in Ruhe anschauen, ich hab mir sogar von einem ehemaligen Instrumentenbauer (zwar Gitarren,Geigen usw. aber besser als nichts )
ein paar Tipps geben lassen und mir diese aufgeschrieben..allgemein nur etwas zur Behandlung des Holzes, wie weit man es strapazieren kann etc. pp.

Na dann allen eine gute Nacht

Elvish-Piper

 

[Guendola]

Flöten bauen ist nicht so schwer, wie mancheiner denken mag. Natürlich muß man neben den handwerklichen Fähigkeiten auch ein paar Kenntnisse auftreiben aber dafür gibt es das Internet. Wer Englisch kann, findet Massen von Informationen.
Ziemlich einfach herzustellen sind einfache Transversalflöten - die werden wie Querflöten geblasen und wie Blockflöten gegriffen, also keine Mechaniken und Klappen sondern nur Löcher.

Ein guter Start ist http://forums.fluteportal.com/index.php?showforum=49
Auch nicht schlecht, aber wenig handwerkliche Information: http://www.koolbamboo.com/FluteNotes.pdf
Dann noch ein vierteiliges Video über einen professionellen Flötenmacher: http://www.youtube.com/watch?v=mBIBVJw6MVY

Von heute auf morgen geht natürlich überhaupt nichts und die erste Hürde ist das Blasloch. Wenn man noch nicht blasen kann, weiß man nicht so recht, ob ein schlechter Klang am Blasloch oder an der eigenen Blastechnik liegt. Aber das Blasen lernt man relativ schnell, und was man bei Blaslöcher falsch machen kann, steht auch in den obigen Links.

Für den Anfang braucht man eigentlich außer dem Bambus und einem Naturkorken (Apotheke!) nur wenig Werkzeug: Ein Eisendorn oder die Rückseite eines 8mm Bohrers, einen Griff dafür (weil er sehr heiß wird), eine Gaslötlampe, etwas Schmirgelpapier, einen langen stabilen Holzstab von ca. 0.6mm Durchmesser und eine Gehrungssäge. Eine Nadelfeile ist optional, sehr hilfreich aber nicht nötig. Ein Stimmgerät ist auch empfehlenswert aber es gibt auch kostenlose Stimmprogramme im Internet, z.B. Syaku.

Wer sich handwerklich einigermaßen geschickt anstellt und ein gutes Ohr zum Stimmen hat, sollte mit diesem Material (und den Anleitungen) durchaus praxistaugliche Flöten bauen können. Ob die einer professionellen Flöte in Konzertqualität das Wasser reichen können, sei dahingestellt, aber Stimmung und spielbarkeit sind lediglich eine Frage des Feingefühls, man kann also auch auf selbstgemachten Flöten lernen. Es ist natürlich auch eine Zeitfrage, ich habe drei Wochenenden damit verbracht, bis meine erste Flöte fertig war.

Einem musikalischen Anfänger würde ich allerdings doch empfehlen, eine fertige Flöte zu kaufen.

PS: In fluteportal.com habe ich einen Teil meiner Erfahrungen niedergeschrieben, zu finden unter den Stichworten "bamboo flute" und "bansuri".

 

[Elvish-Piper]

Moin
Oho, ein verdammter Leichenschänder!
Nein, nein vielen Dank für deine wirklich lange und ausführliche Antwort!
Mitlerweile besitze ich schon seit einiger Zeit eine Tin Whistle in C und bin sehr zufrieden damit.
Der Plan später mal etwas eigenes zu bauen hat mich aber trotzdem nicht losgelassen, und deshalb bin ich Dir sehr dankbar für die Links und Tipps im Bezug auf das richtige Werkzeug etc.
Am handwerklichen Geschick mangelt es mir denke ich nicht, da ich mich in meiner Freizeit auch mit Holz beschäftige, z.B beim Schnitzen von Figuren.
Also nochmal vielen Dank für deine Antwort mit den hilfreichen Tipps!

Grüße
Elvish-Piper

 

[fiddle]

Hi Elvish,

ich finds grundsätzlich klasse, wenn jemand seine Instrumente baut, egal, ob die nachher für den Ernstfall taugen, oder nicht.
Früher haben die Barden ihre Instrumente schließlich auch selber gebaut.

Bei Bambus ist die Holzspannung das Problem, deswegen geht da mit Bohren nicht viel. Alles schon probiert.
Deswegen muß man die Löcher brennen - stinkt wie Teufel.

Alternativ kann man auch Flöten aus Metallrohren oder Kunststoffrohern basteln. Da gibts keine Spannungsrisse
und man hat genügend Rohmaterial, um die Intonation auszuprobieren, da Meterware. (Baumarkt)
Es ist auch denkbar ein Rohr über einen Innenkonus/Stab aufzubauen. Glasfasermatten mit Kunstharz. Is nur
ne riesen Sauerei. Könnte aber Klanglich was hermachen, da hart und man kann die Wandstärke variieren.
Ne Flöte könnte auch mal krumm sein.. ..mal was anderes.

Aus nem Holzblock was drechseln geht ohne ne richtige Drehbank kaum. Und dann fehlen noch die Bohrer..
Aber man könnte auch zwei Hälften aushölen und nachher wieder zusammenleimen. Why not.

Mir fällt gerade ein: ne Flöte muß auch nicht rund sein! Mein daddy bastelte mal ne Flöte aus PP-Platten
und hat die einfach zusammengeklebt. Die klang garnichtmal schlecht.
Ich hatte mal ne Bassflöte aus Sperrholz (Moeck?) und die war auch viereckig.


Wenn du was bastelst, dann berichtest du uns, ja?

cheers, fiddle

 

[Elvish-Piper]

Moin fiddle!
Auch Dir vielen Dank für deine Tipps
Ich werde in nächster Zeit mal schauen ob ich genügend Zeit und Geld habe und mich dann an die Arbeit machen.
Die Idee mit den Kunststoffrohren finde ich gut, habe schon einige Videos auf YouTube gesehen in denen auf PVC-Flöten gespielt wurde, die fand ich allesamt richtig gut gelungen!
Falls das dann klappt wäre ich sehr froh, immerhin kann man die Flöte dann so gestalten wie man es möchte und muss nicht auf ein Produk von der Stange zurückgreifen
Also nochmals vielen Dank für deine Hilfe!

Grüße
Elvish-Piper

 

[Nortotio]

Hi, hast du schon Erfolg gehabt mit einer eigenen Flöte bauen ?

würdest du auch eine American Native Flute ( Indianerflöte ) bauen wollen oder nur eine ^Normale^ )

Wo Wohnst du...Hannover / Umgebung ?

// Lehrersuche von der Moderation gelöscht.
// Lehrersuche bitte nur unter https://www.musiker-board.de/mb_kontakt.php?mode=unterricht
// HaraldS / Moderator Blasinstrumente

Gruss Nortotio