Focusrite 18i20 1. generation vs Behringer SD8/x32core

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moin,
demnächst werde ich mal wieder eine kirchenorgel aufnehmen.
das mache ich immer wieder, allerdings gepäckbedingt habe ich in der letzten zeit dafür immer mein zoom H6 mit externen mikrofonen genutzt.
nun darf es etwas aufwendiger werden, corona bedingt 'darf' ich mit dem auto fahren anstatt mit der DB.
die beiden im titel genannten interfaces habe ich zur verfügung, welches davon ist eurer meinung nach besser geeignet (meine vermutung ist, daß das keinen allzu großen unterschied macht).
gruß, horst
 
Eigenschaft
 
Qualitativ werden sich beide nichts nehmen. Ich nutze seit Jahren entweder ein X32-Rack, ein X18 oder RME Fireface UC + Octopre für Aufnahmen, je nachdem, wie viele Mikrofone zum Einsatz kommen oder ob ich auch die Mischpult-Funktion brauche. Die beiden Behringer können mit der RME-Kombination klanglich ohne weiteres mithalten.

Als Fragen, die zu beantworten wären, sehe ich folgende:

- Möchtest du mit einer höheren Samplerate als 48 kHz aufnehmen?
Das kann nur das Focusrite (ich nehme immer nur mit 44,1 kHz Samplerate auf - auch Kirchenorgel, eine Notwendigkeit für eine höhere Samplerate sehe ich hier nicht).

- Möchtest du mit mehr als zwei Mikrofonen aufnehmen (also Stereo-Hauptsystem + Stützen)?
Dann spräche das für X32/SD8, denn dann brauchst du nur 1 LAN-Kabel zwischen SD8 und dem Core. Beim Focusrite musst du für jedes Mikrofon ein eigenes Kabel legen. Aber auch bei nur zwei Mikros und damit zwei Kabeln kann es angenehmer sein, nur 1 LAN-Kabel über dutzende Meter zu verlegen als zwei Mikrokabel gleicher Länge.
Dabei gehe ich davon aus, dass du deutlich abgesetzt von der Orgel dein "mobiles Studio" einrichtest, z.B. in der Sakristei, wo du ganz ungestört arbeiten kannst.
Wenn du aber sowieso in der Nähe der Orgel bleibst (die Aufnahmetechnik ist ja praktisch geräuschlos), ist das egal. Dann gibt es keinen Unterschied zwischen der Führung der Mikrokabel zwischen SD8 und Focusrite.

Dazu möchte ich anmerken, dass es nur sehr selten eine Notwendigkeit gibt, Kirchenorgeln mit mehr als zwei Mikrofonen aufzunehmen (bewährt: Stereo-AB mit zwei Kugeln im Abstand von 60 cm), z.B., wenn die Orgel ein Fernwerk hat für das man dann ein zweites Stereo-System braucht.

Wenn es keinen der erwähnten sachlichen Gründe gibt, würde ich spontan einfach danach gehen, welches Gerät dir sympathischer oder als besser bedienbar für diesen Zweck erscheint.
 
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danke!
Die beiden Behringer können mit der RME-Kombination klanglich ohne weiteres mithalten.
:)

Möchtest du mit einer höheren Samplerate als 48 kHz aufnehmen?
nie, davon halte ich gar nichts. diese aufnahme werde ich mit 48 Khz aufnehmen, da das ganze ein video wird.

- Möchtest du mit mehr als zwei Mikrofonen aufnehmen
...
wei Kugeln im Abstand von 60 cm

das mit den kugeln habe ich noch nicht probiert, werde ich aber machen.
mehr als zwei mikrofone, ja: die empore ist sehr groß und breit, ein fernwerk gibt es nicht. also im prinzip alles sehr einfach.
- die letzten male habe ich zusätzlich zu den A/Bs noch in die mitte eine grenzwelle auf den boden gelegt, die ich dann in der DAW über ein crossover ab 110 Hz abwärts angekoppelt habe (ich hatte mir das spektrum auf einem analyser angeguckt), das hat gut funktioniert den 16' darzustellen.
- und, ich stelle immer zwei noch in das schiff: diese kirche ist extrem trocken. oben aufgenommen klingt das wirklich nicht schön (obwohl ich auf einer empore aufgewachsen bin ;-) ). also mische ich, inclusive laufzeitdifferenz, noch etwas schiff hinzu oder ich schummel, nach maßgabe des organisten, einen IR-reverb hinzu :embarrassed:

... sachlichen Gründe gibt, würde ich spontan einfach danach gehen ...
dann werd' ich wohl die SD8 mitnehmen. hat nebenbei den effekt, daß ich direkt auf die im core eingebaute X-Live karte aufnehmen kann.
 
nie, davon halte ich gar nichts.
Ich halte auch nichts von Sampleraten über 48 kHz hinaus.

- die letzten male habe ich zusätzlich zu den A/Bs noch in die mitte eine grenzwelle auf den boden gelegt, die ich dann in der DAW über ein crossover ab 110 Hz abwärts angekoppelt habe (ich hatte mir das spektrum auf einem analyser angeguckt), das hat gut funktioniert den 16' darzustellen.
- und, ich stelle immer zwei noch in das schiff: diese kirche ist extrem trocken. oben aufgenommen klingt das wirklich nicht schön (obwohl ich auf einer empore aufgewachsen bin ;-) ). also mische ich, inclusive laufzeitdifferenz, noch etwas schiff hinzu oder ich schummel, nach maßgabe des organisten, einen IR-reverb hinzu
Deshalb die Empfehlung, Kugelmikrofone einzusetzen. Als Druckempfänger (also "echte" Kugeln, am besten Kleinmembran, und nicht GM-"Kugeln" mit einstellbarer Richtcharakteristik, da deren Kugelpattern weniger ausgewogen ist) gehen sie typischerweise linear runter bis mindestens 20 Hz. Sie können daher 16´-Register und locker auch 32´-Register sauber und ohne Pegeleinbußen abbilden. Hinzu kommt, dass sie gleichzeitig den Raum mit abbilden. Wenn du sie sorgfältig positionierst, brauchst du wahrscheinlich nur zwei Kugeln im oben beschriebenen AB mit ca. 60 cm Abstand. Wenn die Kirche so trocken ist, wie du schreibst, kannst du auch weiter entfernt von der Orgel aufstellen ohne dass der Klang verschwimmt. Das tut dem Orgelklang gut, zu große Nähe lässt viele Orgeln zu unausgewogen, oft rau, klingen und die Subbässe kommen nicht gut zur Geltung. Je nachdem, wie laut sie sind, fängt man sich dazu noch ungewollt Nebengeräusche der Traktur und vom Gebläse mit ein.
Wenn die Aufnahme mit den Kugeln immer noch zu trocken sein sollte, kann gerne nachträglich etwas Hall dazu gegeben werden.

... daß ich direkt auf die im core eingebaute X-Live Karte aufnehmen kann.
Die X-Live-Karte mit den SD-Slots ist ein starkes Argument für das X32. Bequemer geht es nicht.

P.S.
Danke für die Kekse!
 
Hallo, Horst,

...auch von mir in dieselbe Kerbe geschlagen: Technisch geben sich beide Lösungen nichts, die Frage ist auch für mich nur, welche Mics bzw. wieviele Du an den Start bringen möchtest.

Auch ich plädiere dringend für Kugeln, die können den gewaltigen Klang einer Orgel sehr schön abbilden. In den Kirchenraum 'rein (das kann auch mal 10 m von der Orgel weg sein...= und hoch mit den Dingern (alles, was geht... abhängen wäre am besten, aber das geht normalerweise nicht). damit der Raum gut eingefangen wird... auf die Empore würde ich wirklich nur im absoluten Notfall Mikrofone stellen.
Abweichend von LoboMix' Weg über ein AB mit etwa 60 cm wäre auch die Möglichkeit, ein echtes Groß-AB mit mehreren Metern Abstand zu setzen - in diesem Fall (...ausprobieren...) wird dann häufig in der Mitte noch ein Stützmikrofon gesetzt, um einem eventuellen Abbildungsloch in der Mitte des Stereobildes vorzubeugen.

Interessant finde ich das Phänomen einer "trockenen" Kirche... ZU trocken hab' ich noch keine erlebt, wenn sie leer ist. Vollbesetzt kann man da allerdings wirklich böse Überraschungen erleben...

Viele Grüße
Klaus
 
ja, 'hoch mit den dingern', gerne, wenn ich die stative dazu hätte :) .
vielleicht leiht mir ein bekannter studiofreund welche, wir hatten das thema schon mal.
und kugeln, da hab' ich 'nur' zwei großkondensatoren die ich nehmen will, und, wie gesagt, die grenzwelle in die mitte. dann hab' ich noch zwei NT3, die ich für solch einen zweck noch nie benutzt habe (vor kurzem geschenkt bekommen von freunden, die die mikros schon lange nicht mehr nutzen).
je nachdem was ich an stativen zusammenbekomme, möchte ich die NT3 parallel zu den GK stellen (einfach um auszuprobieren wie was klingt) oder eben weiter weg.
meine anderen kleinmembraner die ich hab' laß ich dann wohl zu hause. sonst wird das zu unübersichtlich.
'trocken': die bisherigen aufnahmen dort waren mitschnitte von live konzerten, also immer auch mit publikum, die jetzt anstehende aufnahme wird ohne publikum sein.
alles anders, sowieso, kirche wird nicht geheizt werden wegen ständiger anti corona lüfterei, die zungenregister werden daher auch noch auf 'wintertemperatur' gestimmt - bbrrrrr.
 
Hallo, Horst,

...wenn Du Dir sowas in der Art eines K & M 21411 leihen könntest, mit einem entsprechenden Galgen dazu...


...dann kommst Du schon ganz schön hoch, vielleicht hat Dein Bekannter ja sowas in der Art.

Den Vergleich mit den M3 solltest Du ruhig mal machen, auch wenn ich vermute, daß Dir die Großmembraner als Kugeln besser gefallen werden ;)

Viele Grüße
Klaus
 
aus neugier hatte ich auch schon geguckt, schon eher sowas:
https://www.thomann.de/de/km_20811.htm
:rolleyes:
wie getippt, die M3 habe ich noch nicht lange und habe sie zur zeit als overheads eingesetzt. da gefallen sie mir im vergleich zu meinen NT5 besser.
letzteren wird ja nachgesagt, sie hätten ein problem mit 'zu scharfen' höhen, das kann ich nicht bestätigen (allerdings hat mein gehör inzwischen auch einen fest eingebauten deesser), aber ihnen fehlt es ein wenig in den tiefen, und davon liest man gar nichts. die M3 können das deutlich besser.
...
neugier ist schon was schönes :).
wenn das alles klappt und der organist die aufnahmen freigibt, dann kann ich das hier eh mal verlinken.
ich habe nur noch keine vorstellung, wann das klappen wird, wann die orgel gestimmt sein wird.
horst
 
Stimmt der Organist die Zungen nicht selber (die Labialpfeifen verstimmen sich normalerweise ja nicht)?
Die Organisten, die ich kenne, stimmen ihre Zungenregister alle selber (mit einem Assistenten, z.B. Orgel-SchulerIn als Hilfe).
Ich selber habe auch schon öfter beim Stimmen geholfen, also am Spieltisch die jeweiligen Tasten gespielt und Register gezogen.
 
Stimmt der Organist die Zungen nicht selber
ach ja, im prinzip ja, aber dort gibt es 'probleme' auf die ich nicht eingehen will, und es gilt ein paar völlig blödsinnige spielregeln einzuhalten.
aber, ich hab' mit ihm auch schon mal an der orgel zum stimmen gesessen, aber das waren nur ein paar kleine 'präconertante' korrekturen.
 
Hallo, Horst,

und der organist die aufnahmen freigibt, dann kann ich das hier eh mal verlinken.

...das wäre klasse, Orgeln kriegt man hier selten mal als Hörbeispiel geboten :great:

Viele Grüße
Klaus
 
ich hab' mich gründlich geirrt ;-) : das stimmen verlief völlig problemlos, der organist hat mit einem schüler zusammen in leichter abstimmung mit allen beteiligten die orgel auf eine raumtemperatur von 8 grad gestimmt.
da muß ich mir wohl dicke socken mitnehmen, das ist die momentane und ziemlich konstante durchsnittstemperatur in der kirche.
es wird also wohl demnächst losgehen.
horst
 
naja, das mit dem demnächst war wohl relativ. etliche widrigkeiten, einschränkungen durch corona, kälte, stimmung der orgel waren zu überwinden, aber jetzt ist es fertig.



es lohnt sich den text dazu direkt auf youtube zu lesen.
gruß, horst
ach ja: gewonnen - und das war ein langer findungsprozeß - hat das behringer setup, zwei RODE NT2000 in weitem A/B, ein wennig ein beyerdynamic TGD 71c in der mitte (20 - 130 Hz) und ein wenig (delaykompensiert) raum aus dem kirchenschiff.
 
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Hallo, Horst,

...danke für's Hochladen - das ist wirklich sehr spannende Musik, muß ich am Wochenende mal mit freien Ohren im Kellerstudio hören ;) - klingt aber bereits hier oben auf meinen PC-Tröten sehr ansprechend!

Viele Grüße
Klaus
 
Ebenfalls ein "Danke schön" von mir fürs Hochladen!

Die Aufnahme ist aber seehr direkt und extrem trocken, um nicht zu sagen knochentrocken, praktisch Wohnzimmerklang.
Ist das eine der moderneren Kirchen (so gut wie) ohne Nachhall?
Die Einsatz-Geräusche der Töne/Pfeifen ("Spucken" / Transienten) kommen teilweise auch sehr stark durch.
Klingt die Orgel im Tutti/Forte auch im Raum so scharf?

Wobei gerade das aber für dieses Stück, das ich in musikalischer Hinsicht ebenso als "trocken", also ziemlich nüchtern empfinde, eigentlich sogar sehr gut passt meiner Meinung nach. Dennoch wäre ein Vergleich Interessant, wie dieses Stück in einem typischen Kirchen-Hall-Klanggewand wirken würde.

Noch etwas: Der Herr im roten Pulli im Hintergrund, bist du das, @siebass?
 
moin LoboMix,
ja, die kirche klingt so, zum großen leidwesen des organisten.
im bremer dom wurden große summen verbaut um den hall zu zügeln und hier ... ;).
in andere aufnahmen in dieser kirche habe ich einen IR reverb eingebaut. klingt dann sehr freundlich, aber hierfür hab' ich mich dagegen gesträubt.

bist du das, @siebass?
jo. es war kalt, ohne dicke jacke ging das nicht. ich mußte die kamera von hand halten, meine zwei kamerastative waren schon belegt.

ja, sicher auch eine folge der relativ nahen mikros. falls wir solche aufnahmen öfter machen werde ich mir noch große stative besorgen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Aufnahme ist aber seehr direkt
wobei mir persönlich das eh gut gefällt: ich bin mit 'spieltischsound' groß geworden, kirchenschiff sound ist mir 'fremd'. aber die persönliche historie zählt hier nicht.
 
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